125 Jahre Deutsche Rentenversicherung

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Gestern war eine Feierstunde mit Frau Merkel, weil die Deutsche Rentenversicherung 125 Jahre alt geworden ist. 1889 ist von Bismarck und Wilhelm II. das Gesetz bezüglich der Invaliditäts- und Altersversicherung in Kraft getreten. Er sollte die "gemeingefährlichen Bestrebungen der Sozialdemokratie" eine Grenze setzen.
Nach dem WKI durch die Inflation mußte die Rentenversicherung von vorne anfangen, weil keine Rücklagen mehr vorhanden waren, dasselbe passierte nach dem 2. Weltkrieg.
Die Bundesregierung unter Konrad Adenauer beschloss zum 1.1.1957 das Arbeiter- und Angestelltenversicherungs-Neuregelungsgesetz, nachdem die Renten an die Entwicklung der Löhne und Gehälter angepasst wurden. Damit gab es die Steigerung der Renten um fast 60%. Ab 1.1,1959 gab es das 1.Rentenanpassungsgesetz. Bis heute werden die Renten jedes Jahr durch ein Anpassungsgesetz an die Lohnentwicklung in Deutschland angepasst.
Ich bin am 1.4.1959 bei der Landesversicherungsanstalt Hessen als Verwaltungslehrling eingetreten. Meine Lehrzeit dauerte drei Jahre und ich schloss die Prüfung mit der Note 2 ab. Dann machte ich die Vorbereitung zum Sekretär als Sekretär-Anwärter und schloss die A-Prüfung zum Sekretär mit der Note 3 ab. Ich wollte anschließend die B-Prüfung(Inspektor) machen. Man sagte mir aber in Kassel, dass sie Sekretäre und keine Inspektoren brauchten. Ich ging also nach Frankfurt/M. zu meine Eltern zurück und machte dann nach drei Jahren die Inspektorenprüfung mit der Note 3.
Ich arbeitete mich im Laufe der Zeit über den Oberinspektor bis zum Amtmann hoch.(OT)
Ich war in der Innenkontrolle tätig und dann als Ost- und Auslandshauptsachbearbeiter. Mir gelang es von drei Ghetto Lodz-Fällen zwei durchzubringen. Bei einem Fall nicht, weil der Versicherte im Ghetto kein Geld und noch nicht mal tägl. Essen bekommen hatte. Zahlte Renten an Juden, die vor den Nazis bis nach Neuseeland und Argentinien geflohen waren , an Russlanddeutsche, die aus Sibirien und Kasachstan kamen, wo nur noch die Großmutter deutsch in einem altertümlichen Dialekt sprach, die Kinder und Enkel Konnten nur russisch. Zahlte Renten an Bürgerrechtler in der ehemaligen DDR, wo ich von den ostdeutschen Behörden keine wesentliche Unterstützung bekam, die sanden unseren Versicherten sogar die falschen Formulare. :evil: :twisted:
Im Laufe der Zeit wurden unsere Abteilungen auf Datenverarbeitung umgestellt. Zuerst mit Vordrucken und Lochkarten, dann mit einer Zentrale wo zwei Computer standen, dann in jeden Abschnitt ein Computer und dann zu mindestens in jedem Zimmer ein Computer und zum Schluss besaß jeder Mitarbeiter einen.
Durch die Deutsche Vereinigung mußten wir Arbeiten in den Neuen Länder verrichten. Die LVA Hessen war für die LVA Thüringen zuständig.
Durch die Versicherungsfremden Leistungen, Zahlungen an Verriebene und Ostdeutsche, für die hier nie ein Beitrag eingezahlt wurde, Kindererziehungszeiten, Arbeitslosigkeitszeiten, Krankheitszeiten und Zeiten des Wehrdienstes wurde die Rentenkasse stark belastet.
Ausblick: Ich bin gegen die Senkung der Renten, sondern die Renten sollten als Lohnersatzfunktion bestehen bleiben.
Bin gegen die Riesterrenten und gegen eine Privatversicherung, weil dort nur die Versicherungskonzerne ihr Geschäft machen und die unwesentlich diese Privatrenten nicht über 100 € rauskommen, wenn das Privatunternehmen nicht pleite geht, wie es vielen amerikanischen Unternehmen passierte. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Orianne
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Bei uns in der Schweiz klappt das mit der 3. Säule sehr gut, man kann sich ein grosses Kapital für das Alter ansparen, ich würde davon vorher nie einen Centime beziehen!


Die dritte Säule

Neben der AHV und der zweiten Säule gibt es noch die private Vorsorge, die dritte Säule. Das Gesetz fördert das individuelle Sparen für die Altersvorsorge. Deshalb sind die Beiträge an die dritte Säule - genauer die Säule 3a - bis zu einem gewissen Betrag steuerfrei.

Maximale Einzahlungen Säule 3a

Personen, die einer Pensionskasse angehören:

Fr. 6739.- pro Jahr (Stand 2014)
Personen, die keiner Pensionskasse angehören:

20% des jährlichen Erwerbseinkommens, im Maximum Fr. 33°696.- (Stand 2014).
Die Säule 3a, die gebundene Selbstvorsorge, steht allen Erwerbstätigen offen. Allerdings wird unterschieden, ob eine Person bereits einer Vorsorgeeinrichtung angehört oder nicht. Selbständigerwerbende, die keiner Vorsorgeeinrichtung angehören, dürfen einen weitaus höheren Betrag in die dritte Säule einzahlen als Personen, die bereits Beiträge an eine Pensionskasse bezahlen.
Die Säule 3a ist die klassische Vorsorgeform für Selbständigerwerbende. Der Nachteil: Das bei der Säule 3a häufige reine Vorsorgesparen bietet keinen Schutz vor den Risiken Tod und Invalidität. Diese Risiken müssen zusätzlich abgedeckt werden, sei es, dass mit dem Vorsorgesparen auch eine Versicherung (Vorsorgepolice) oder dass zusätzlich eine Lebensversicherung abgeschlossen wird.
Ein Bezug der Gelder aus der Säule 3a ist in folgenden Fällen möglich:

bei der Aufnahme einer selbständigen Erwerbstätigkeit (für bisher Unselbständigerwerbende),
bei der Aufgabe der bisherigen selbständigen Erwerbstätigkeit und Aufnahme einer neuen, andersartigen selbständigen Erwerbstätigkeit (für bisher selbständig Erwerbende),
zum Erwerb von Wohneigentum,
beim definitiven Wegzug aus der Schweiz,
beim Bezug einer ganzen Invalidenrente der IV,
ab vollendetem 60. Altersjahr (Frauen 59. Altersjahr); die Altersleistungen werden bei Erreichen des ordentlichen Rentenalters der AHV fällig (65 Jahre für Männer und 64 Jahre für Frauen). Weist der Vorsorgenehmer nach, dass er auch nach dem ordentlichen Rentenalter der AHV erwerbstätig ist, kann er weiterhin Beiträge an die Säule 3a leisten und es kann der Bezug bis höchstens fünf Jahre nach Erreichen des ordentlichen Rentenalters der AHV aufgeschoben werden..
Jeder Bezug von Geldern der dritten Säule muss versteuert werden.
Gelder der Säule 3a dürfen für einen Einkauf in die zweite Säule verwendet werden. Wer bei einem Stellenwechsel sich in eine Pensionskasse aufgrund deren reglementarischer Bestimmungen einkaufen muss, kann so das notwendige Geld organisieren.
Die gebundene Vorsorge der Säule 3a muss in einer anerkannten Vorsorgeform stattfinden. Das Gesetz sieht dafür zwei Möglichkeiten vor:

ein Vorsorgekonto bei einer Bankenstiftung
eine Vorsorgepolice bei einer Versicherung

Andere Träger oder Vorsorgeformen gibt es nicht.

Letzte Änderung: 01.01.2014

Quelle: admin.ch (Schweizerische Eidgenossenschaft)
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Renegat
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Eigentlich ein interessantes Thema, dass man gut zur Diskussion über die nächsten 125 Jahre Rentenversicherung nutzen könnte.
Zu ergänzen ist die Umstellung seit 1957 auf das Umlageverfahren. Seitdem werden die Rentenauszahlungen an die Rentner direkt durch die Einzahlungen der rentenversicherungspflichtigen Arbeitnehmer finanziert. Es gibt keine Rücklagen bzw. nur minimale, die ca 1 Monat reichen.
Heutige und zukünftige Rentner sind also darauf angewiesen, dass es immer genug rentenversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse in D gibt, sonst geht die Finanzierung nicht auf, muß die DRV durch Kredite zwischenfinanzieren. Beim demographischen Berg, der in den nächsten 10-15 Jahren in Rente geht und dem Trend zu immer weniger RV-pflichtigen Arbeitsverhältnissen könnte es schwierig werden.
Hierzu würde ein Blick in andere Länder helfen , um einen Überblick über andere Finanzierungsmodelle zu erhalten.
Cherusker
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dieter hat geschrieben:
Ausblick: Ich bin gegen die Senkung der Renten, sondern die Renten sollten als Lohnersatzfunktion bestehen bleiben.
Bin gegen die Riesterrenten und gegen eine Privatversicherung, weil dort nur die Versicherungskonzerne ihr Geschäft machen und die unwesentlich diese Privatrenten nicht über 100 € rauskommen, wenn das Privatunternehmen nicht pleite geht, wie es vielen amerikanischen Unternehmen passierte. :evil: :twisted:
Dir dürfte doch nicht entgangen sein, daß die damalige Schröder-Regierung eine Rentenkürzung vorgenommen hat. :wink: Und um diese Kürzung wieder aufzufangen, wurden den Einzahlern eine Förderrente (neudeutsch: "Riesterrente") zur Verfügung gestellt. Dort muß der Rentenversicherte max. 4% seines Bruttos einzahlen und erhält dann die maximale Förderung. Somit beteiligt sich der Staat an der Schließung der von ihm verursachten "Lücke". Wer keine Föderrente abschließt und damals auch schon beitragspflichtig war, der wird halt voll von der rot-grünen Rentenkürzung erwischt. :mrgreen:
Und wenn ein junger Berufstätiger privat nicht vorsorgt, egal ob in Investmentsparplänen, privaten Rentenversicherungen, usw., und sich nur auf die staatliche Rente verläßt, der kann nach heutigen Prognosen wohl mit einer Grundsicherung rechnen, die dem entspricht, was jemand bekommt, der nie eingezahlt hat. :wink:
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dieter
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Lieber Cherusker,
das ist mir nicht entgangen, deshalb bin ich auch gegen die Riesterrente die eigentlichen Gewinner sind dort die Privaten Versicherungsunternehmen und es kommt nicht viel dabei raus. Für junge Menschen ist es schwer privat anzusparen und gleich dazu noch erhöhte Rentenbeiträge zu zahlen. Aber die schwarzgelbe Vorgängerregierung hatte die Rentenkürzung auch in ihrem Programm, rotgrün machte es erst rückgängig, um dann diese Kürzung mit Riesterrente wieder einzuführen. :roll:
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dieter
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Liebe Orianne,
um auf Deinen tollen Beitrag zurückzukommen, ich bin für das Schweizerische Rentenmodell, alle zahlen ein, also auch Beamte und Selbständige und es gibt für jeden eine Rente, die in der Höhe begrenzt ist, glaube bis 3000 € :?: :)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter hat geschrieben:Lieber Cherusker,
das ist mir nicht entgangen, deshalb bin ich auch gegen die Riesterrente die eigentlichen Gewinner sind dort die Privaten Versicherungsunternehmen und es kommt nicht viel dabei raus.
Das ist Quatsch. Du scherst alle "Riester-Verträge" über einen Kamm. Es gibt dort verschiedene Möglichkeiten, z.B. Fondssparpläne, Banksparpläne, Rentenversicherungen, .... und auch Unternehmen mit unterschiedlichen Kosten.

Dann schau Dir einmal bei youtube den Beitrag der DWS an: "die größten Mißverständnisse der Riesterrente"

Ich glaube, dann wirst Du Deine Meinung ändern. Weil ich erlebe es häufiger, daß Leute aus Unwissenheit etwas schlecht reden, weil sie kein Fachwissen darüber haben. Das wäre so, als ob irgendwo ein alter Lada in der Taiga liegen bleibt und man dann sagt, daß alle modernen deutschen Autos schlecht sind. :wink:
Cherusker
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dieter hat geschrieben:Liebe Orianne,
um auf Deinen tollen Beitrag zurückzukommen, ich bin für das Schweizerische Rentenmodell, alle zahlen ein, also auch Beamte und Selbständige und es gibt für jeden eine Rente, die in der Höhe begrenzt ist, glaube bis 3000 € :?: :)
Das schweizerische Modell Säule 3 A gibt es in Deutschland in Form der Förder- ("Riester") und der Basisrente (Rürup). Hierbei können noch Risiken gegen Berufsunfähigkeit eingeschlossen werden. Bloß wenn es die Leute nicht machen, dann fehlt halt ein Bestandteil des 3 Säulenmodells. :mrgreen:
In Deutschland sollte sich die Altersversorgung auch aus 3 Komponenten zusammensetzen:
1.staatliche Rente
2.betriebliche Altersversorgung
3.private Altersversorgung.
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dieter
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Cherusker hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Cherusker,
das ist mir nicht entgangen, deshalb bin ich auch gegen die Riesterrente die eigentlichen Gewinner sind dort die Privaten Versicherungsunternehmen und es kommt nicht viel dabei raus.
Das ist Quatsch. Du scherst alle "Riester-Verträge" über einen Kamm. Es gibt dort verschiedene Möglichkeiten, z.B. Fondssparpläne, Banksparpläne, Rentenversicherungen, .... und auch Unternehmen mit unterschiedlichen Kosten.

Dann schau Dir einmal bei youtube den Beitrag der DWS an: "die größten Mißverständnisse der Riesterrente"

Ich glaube, dann wirst Du Deine Meinung ändern. Weil ich erlebe es häufiger, daß Leute aus Unwissenheit etwas schlecht reden, weil sie kein Fachwissen darüber haben. Das wäre so, als ob irgendwo ein alter Lada in der Taiga liegen bleibt und man dann sagt, daß alle modernen deutschen Autos schlecht sind. :wink:
Lieber Cherusker,
Du kannst eine andere Meinung als ich haben, deswegen ist meine Meinung kein Quatsch, sondern Deine Ausdrucksweise ist eine Beleidigung. Solltest Du Deine Ausdrucksweise nicht ändern, werde ich Deine Beiträge nicht mehr lesen geschweige denn Dir antworten. :evil: :twisted: Ich habe in Phoenix eine Sendung darüber gesehen, die sagten, dass nicht mehr als 100 € mtl. bei Riester herauskommen. Bin erstaunt, dass Du plötzlich für Gesetze der rot-grünen Regierung bist. :wink: :mrgreen:
Zuletzt geändert von dieter am 04.12.2014, 14:40, insgesamt 1-mal geändert.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Cherusker hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Liebe Orianne,
um auf Deinen tollen Beitrag zurückzukommen, ich bin für das Schweizerische Rentenmodell, alle zahlen ein, also auch Beamte und Selbständige und es gibt für jeden eine Rente, die in der Höhe begrenzt ist, glaube bis 3000 € :?: :)
Das schweizerische Modell Säule 3 A gibt es in Deutschland in Form der Förder- ("Riester") und der Basisrente (Rürup). Hierbei können noch Risiken gegen Berufsunfähigkeit eingeschlossen werden. Bloß wenn es die Leute nicht machen, dann fehlt halt ein Bestandteil des 3 Säulenmodells. :mrgreen:
In Deutschland sollte sich die Altersversorgung auch aus 3 Komponenten zusammensetzen:
1.staatliche Rente
2.betriebliche Altersversorgung
3.private Altersversorgung.
Zitat:
" Ich bin mir sehr bewusst, dass das eine Musterrechnung ist, mit allen Annahmen und möglichen Unschärfen. Details bleiben unberücksichtigt. Es soll ihnen nur aufzeigen, welches Potential in einer guten Rentenversicherung stecken würde, wenn man es richtig macht. Die Riesterrente macht Sie nur arm, auch wenn Sie viel Zulagen erhalten."
http://www.riesterrentenbetrug.de/ein-gegenmodell/
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dieter hat geschrieben:
Lieber Cherusker,
Du kannst eine andere Meinung als ich haben, deswegen ist meine Meinung kein Quatsch, sondern Deine Ausdrucksweise ist eine Beleidigung. Solltest Du Deine Ausdrucksweise nicht ändern, werde ich Deine Beiträge nicht mehr lesen geschweige denn Dir antworten. :evil: :twisted: Ich habe in Phoenix eine Sendung darüber gesehen, die sagten, dass nicht mehr als 100 € mtl. bei Riester herauskommen. Bin erstaunt, dass Du plötzlich für Gesetze der rot-grünen Regierung bist. :wink: :mrgreen:
Und das was im Fernsehen im Phoenix-Beitrag gesagt wird, das stimmt also alles? :wink:
Die Förderrente wurde im Laufe der Jahre auch nachgebessert, d.h. die anfängliche Förderrente ist so nicht mehr existent.

Entschuldige, wenn ich dann solche Beiträge hier lese, dann schwillt mir der Kamm. :mrgreen: Pauschal wird etwas verunglimpft, weil man irgendwo etwas Negatives gehört hat. Das ist wie mit dem Beispiel Lada - modernes Auto. :mrgreen:
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Spartaner hat geschrieben: Zitat:
" Ich bin mir sehr bewusst, dass das eine Musterrechnung ist, mit allen Annahmen und möglichen Unschärfen. Details bleiben unberücksichtigt. Es soll ihnen nur aufzeigen, welches Potential in einer guten Rentenversicherung stecken würde, wenn man es richtig macht. Die Riesterrente macht Sie nur arm, auch wenn Sie viel Zulagen erhalten."
http://www.riesterrentenbetrug.de/ein-gegenmodell/
Der, der diesen Beitrag geschrieben hat, hat auch wenig Ahnung. :wink: Beispiel: Investmentfonds unterliegen in Deutschland einem Sondervermögen. D.h. bei einer Pleite einer Bank kann diese sich nicht aus den Fonds bedienen. Seit Bernie Cornfield (IOS), Anfang der `70iger, ist in Deutschland das Gesetz über Investmentfonds sehr verschärft worden.
Ferner sind Bundesanleihen bei der derzeitigen Verzinsung sehr uninteressant und entprechen keinem Kapitalerhalt.
Auch hat derjenige das Prinzip des Kapitalerhalts nicht richtig verstanden. Es wird bei der Förderrente eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge erhoben. D.h. ein Kurssturz oder eine Schieflage einer Versicherung oder Bank führt nicht zu einer Auszahlung unter dem eingezahlten Betrag.

Kürzlich erschien ein Zeitungsartikel in der FAZ (26.10.2014) in dem stand:
"Sichere 3% mit Riesterverträgen. Riestern lohnt sich sogar, wenn Fonds oder Versicherung nichts taugen."

Außerdem werden keine einzelne Aktien gekauft, sondern Investmentfonds, die breit gestreut haben. Somit ist eine Pleite eines Unternehmens nicht ausschlaggebend.
Heutzutage kann man sich auch am Ende 30% des Kapitals auszahlen lassen und nur die restlichen 70% verrenten lassen.
usw.

Kritik ist immer schnell geübt, aber man muß sich auch über alle Möglichkeiten der Förderrente auskennen.
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Cherusker hat geschrieben: Der, der diesen Beitrag geschrieben hat, hat auch wenig Ahnung. :wink: Beispiel: Investmentfonds unterliegen in Deutschland einem Sondervermögen. D.h. bei einer Pleite einer Bank kann diese sich nicht aus den Fonds bedienen. Seit Bernie Cornfield (IOS), Anfang der `70iger, ist in Deutschland das Gesetz über Investmentfonds sehr verschärft worden.
Ferner sind Bundesanleihen bei der derzeitigen Verzinsung sehr uninteressant und entprechen keinem Kapitalerhalt.
Auch hat derjenige das Prinzip des Kapitalerhalts nicht richtig verstanden. Es wird bei der Förderrente eine Garantie auf die eingezahlten Beiträge erhoben. D.h. ein Kurssturz oder eine Schieflage einer Versicherung oder Bank führt nicht zu einer Auszahlung unter dem eingezahlten Betrag.

Kürzlich erschien ein Zeitungsartikel in der FAZ (26.10.2014) in dem stand:
"Sichere 3% mit Riesterverträgen. Riestern lohnt sich sogar, wenn Fonds oder Versicherung nichts taugen."

Außerdem werden keine einzelne Aktien gekauft, sondern Investmentfonds, die breit gestreut haben. Somit ist eine Pleite eines Unternehmens nicht ausschlaggebend.
Heutzutage kann man sich auch am Ende 30% des Kapitals auszahlen lassen und nur die restlichen 70% verrenten lassen.
usw.

Kritik ist immer schnell geübt, aber man muß sich auch über alle Möglichkeiten der Förderrente auskennen.
Trotsdem hat der der das geschrieben hat in vielen Punkten recht . Deshalb würde ich Dieter sein Vorschlag für eien Einheitsrente , als eine bessere Alternative erachten. Beim Riestern machen hauptsächlich die Banken den Reibach. :wink:
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Wieso die Banken? Der Banksparplan, eine Möglichkeit der Riesterrente, wird doch von jedem Verbraucherschützerverein empfohlen. Z.Zt. von der Rendite her eine Katastrophe ! Habe einen Vertrag gesehen, bei dem 0% Zinsen eingetragen waren, halt z.Zt. nur die staatlichen Zulagen als Gewinn. Aber der soll ja so kostengünstig sein (siehe auch Leserbrief einer Bankerin in dem Text).
Renegat
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Cherusker hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Liebe Orianne,
um auf Deinen tollen Beitrag zurückzukommen, ich bin für das Schweizerische Rentenmodell, alle zahlen ein, also auch Beamte und Selbständige und es gibt für jeden eine Rente, die in der Höhe begrenzt ist, glaube bis 3000 € :?: :)
Das schweizerische Modell Säule 3 A gibt es in Deutschland in Form der Förder- ("Riester") und der Basisrente (Rürup). Hierbei können noch Risiken gegen Berufsunfähigkeit eingeschlossen werden. Bloß wenn es die Leute nicht machen, dann fehlt halt ein Bestandteil des 3 Säulenmodells. :mrgreen:
In Deutschland sollte sich die Altersversorgung auch aus 3 Komponenten zusammensetzen:
1.staatliche Rente
2.betriebliche Altersversorgung
3.private Altersversorgung.
Die 2. Säule, die Betriebsrenten bzw. Direktversicherungen sind wahrscheinlich unstrittig und werden in D, CH ähnlich gehandhabt. Sie dienten ursprünglich der Bindung der Arbeitnehmer an ihren Betrieb und stammen aus Zeiten, als Arbeitgeber ihren Mitarbeitern gegenüber idR eine gewisse Fürsorgepflicht empfanden. Das mag es noch geben, dürfte aber bei den heutigen, flexiblen Arbeitsverhältnissen eher die Ausnahme sein.
Die 3. Säule Riester hatte man sich damals, als sie aufgelegt wurde, dem angelsächsischen Raum abgeguckt. In den USA ist Altersvorsorge mittels Investmentfond viel weiter verbreitet. Diese Fonds suchen überall renditesichere Anlagemöglichkeiten, um die Auszahlungen leisten zu können. In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, können die Renditen/Zinsen deshalb auch nicht so hoch sein. Im Grunde ist Riestern ein Kapitalgeschäft, das der kleine Anleger einem privatwirtschaftlich arbeitenden Profi überläßt, was naturgemäß Vor- und Nachteile hat.

Letztlich ist sogar diese Anlageform ein Generationenvertrag, nur mit dem Unterschied, dass er weltweit arbeitet. Wenn der Generationenvertrag bei der deutschen Rentenversicherung nicht mehr auskömmlich funktioniert, weil es in D nicht mehr genug RV-pflichtige Arbeitsverhältnisse gibt, können die Fonds- und Aktienanleger in boomenden Volkswirtschaften irgendwo auf der Welt investieren, ohne Risiko kann das nicht sein.

Die Frage für mich ist, ob man die Finanzierung der klassischen deutschen Rentenversicherung breiter aufstellen kann, so dass alle Jüngeren einzahlen. Gleichzeitig müßte man wegkommen vom Punktesystem, bei dem besserverdienende Langzeiteinzahler viel höhere Rentenansprüche haben als geringverdienende mit sog. gebrochenen Erwerbsbiographien. Dieser Ansatz entspricht nicht mehr der Arbeitswirklichkeit, in der die rentenversicherungspflichtige Festanstellung immer mehr zur Ausnahme wird.
Außerdem muß dann der Staat zunehmend einspringen und Grundsicherung an arme Alte zahlen.

Zukünftig stellt sich mir eine ganz andere Frage, bisher hatten Arbeitnehmer erst durch Lohn/Gehalt später durch Rente immer Anteil an der wirtschaftlichen Entwicklung. Ging es der Wirtschaft gut, hatten die Bürger mehr Arbeit und mehr Einkommen und konnten mehr kaufen/nachfragen. Was wiederum der Wirtschaft nutzte.
Schon heute werden immer mehr Arbeiten in der Güterproduktion von Robotern erledigt, dieser Prozeß setzt sich bei Verwaltung und Dienstleistungen durch Computer fort. Die klassischen Produktionfaktoren Arbeit und Kapital verschieben sich immer mehr in ihrer Gewichtung. Das kann nicht ohne Folgen auf Einkommen und Renten bleiben.
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