Hartz IV trotz Arbeit

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Hartz IV trotz Arbeitsplatz - ein Phänomen, daß sich wohl gerade in Deutschland immer weiter ausbreitet und das in diesem Pfad untersucht werden soll:
Hartz IV
Viele Arbeitnehmer können von ihren Jobs nicht leben
Freitag, 5. Dezember 2008 02:34

Immer mehr Arbeitnehmer beziehen zusätzlich zu ihrem Lohn Arbeitslosengeld II. Ende Juli gingen laut Bundesagentur für Arbeit 1,35 Millionen Hartz-IV-Empfänger einer bezahlten Beschäftigung nach. Das waren 100 000 mehr als ein Jahr zuvor.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/ti ... leben.html
Hartz IV
Lohn reicht vielen Deutschen nicht für Lebensunterhalt
Freitag, 5. Dezember 2008 02:34

Immer mehr Arbeitnehmer beziehen zusätzlich zu ihrem Lohn Arbeitslosengeld II. Ende Juli gingen laut Bundesagentur für Arbeit 1,35 Millionen Hartz-IV-Empfänger einer bezahlten Beschäftigung nach. Das waren 100 000 mehr als ein Jahr zuvor. Mehr als jeder vierte Hilfebezieher war damit erwerbstätig.

- Gewerkschafter prangerten dies gestern prompt als Beleg für "staatlich gefördertes Lohndumping" an. Arbeitsmarktexperten verweisen dagegen darauf, dass die Zahl auch positiv gesehen werden könne: Immer mehr Hartz-IV-Empfängern gelinge es, durch eigenes Einkommen einen Beitrag zu ihrer Existenzsicherung zu leisten.
http://www.morgenpost.de/printarchiv/po ... rhalt.html

Die Politik versucht durch die Einführung von Mindestlöhnen etwas dagegen zu tun. Allerdings ist diese Maßnahme umstritten - auch hier bei uns im Forum: http://www.politik-diskurs.bplaced.net/ ... n-t19.html

Aber in den meisten Fällen muß man wohl feststellen:
Berliner Morgenpost: Mindestlöhne verbessern die Situation nicht - Kommentar
http://www.finanznachrichten.de/nachric ... ar-007.htm

So dürfte ein Mindestlohn nur in einigen Branchen eine Hilfe sein.
Zuletzt geändert von Barbarossa am 26.02.2009, 20:07, insgesamt 1-mal geändert.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Balduin
Administrator
Beiträge: 4213
Registriert: 08.07.2008, 19:33
Kontaktdaten:

Für mich einer der Hauptgründe an der "sozialen Gerechtigkeit" zweifeln zu müssen - Dass "Mindestlöhne" erstmal als beste und effektivste Hilfe erscheinen, liegt auf der Hand - Lösung allein sind sie jedoch sicherlich nicht.

Nur, wie kann man Unternehmen dazu gewinnen, dass man nicht kostengünstig in Thailand oder China produziert, sondern in Good Old Germany ? Ich glaube, das Problem muss von Wirtschaft & Politik gemeinsam angegangen werden, nur dann kann eine Lösung erzielt werden.
elysian
Mitglied
Beiträge: 854
Registriert: 09.07.2008, 23:38

In GB gibt es Mindestlöhne, sogar relativ hohe und dennoch haben sie vergleichbare Probleme. Deshalb meine ich, sind Mindestlöhne nur scheinbar die beste und effektivste Hilfe.
Dänemark bietet wiederum ein gänzlich anderes Bild.
sic transit gloria mundi
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

elysian hat geschrieben:In GB gibt es Mindestlöhne, sogar relativ hohe und dennoch haben sie vergleichbare Probleme. Deshalb meine ich, sind Mindestlöhne nur scheinbar die beste und effektivste Hilfe.
Dänemark bietet wiederum ein gänzlich anderes Bild.
Warum?
Was ist denn in Dänemark los?

Aber ich denke auch: Wenn ein Mindestlohn für den Lebensunterhalt ausreichend sein soll, dann genügt ein Stundenlohn von 7,50 €/Stunde nicht, sondern er müßte dann schon mindestens 12,- € betragen - bei einer 40-Stunden-Woche.
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
elysian
Mitglied
Beiträge: 854
Registriert: 09.07.2008, 23:38

Dänemark hat gar keinen Mindestlohn, dafür einen sehr flexiblen Arbeitsmarkt, weil der Kündigungsschutz stark reduziert wurde. Dänemark ist in den letzten Jahren sehr erfolgreich gewesen in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit.
Abgesehen davon stellen die Tarifverträge mit ihren Lohnuntergrenzen bereits ein Mindestlohnsystem dar.
sic transit gloria mundi
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

Auch bei Selbständigen greift der Zwang, das Einkommen mit ALG II aufzustocken, immer stärker um sich:
Immer mehr Unternehmer leben von Hartz IV

Eine drastisch gestiegene Zahl von Selbstständigen in Deutschland ist auf "Hartz IV" angewiesen. Während im Januar 2005 rund 34 000 zusätzlich Arbeitslosengeld (ALG) II bezogen, waren es im September 2008 etwa 108 000, wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion hervorgeht, berichtet die in Chemnitz erscheinende "Freie Presse" (Mittwochausgabe).

Ostdeutschland ist von der Entwicklung den Angaben zufolge überproportional stark betroffen...
weiter lesen: http://www.hannover-zeitung.net/vermisc ... n-hartz-iv

Hm - ich oute mich mal selbst: Seit Februar 2008 gehöre ich auch dazu - selbständig seit 1999 in Brandenburg...
:(
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

ARBEIT:
Boom bei Teilzeit-Jobs
Jede fünfte neue Stelle mit reduzierter Stundenzahl / Gewerkschaften besorgt

POTSDAM - Teilzeit- und Minijobs gewinnen immer mehr an Bedeutung, so das Ergebnis einer Studie des Zeitarbeitsunternehmens Adecco. Fast jedes fünfte Stellenangebot, das zwischen Februar 2009 und Januar 2010 einging, ist demzufolge ein Teilzeit- oder Minijob. Am höchsten ist der Anteil mit zwei Dritteln in der Putzbranche. Aber auch für Krankenschwestern, Altenpfleger und in kaufmännischen Berufen gibt es oft nur Teilzeitstellen, so Adecco.

Die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit bestätigt diesen Trend...
weiter lesen: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/ ... aften.html
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Benutzeravatar
Barbarossa
Mitglied
Beiträge: 15506
Registriert: 09.07.2008, 16:46
Wohnort: Mark Brandenburg

ARBEITSMARKT: Kehrseite des Jobwunders
Gewerkschaften warnen vor zunehmendem Trend zu Billigjobs

BERLIN - Ob Teilzeit, Leiharbeit oder Minijobs – die sogenannte atypische Beschäftigung, deren Bezahlung teilweise noch nicht einmal zum Leben ausreicht, nimmt in der Region immer mehr zu. Während der Anteil an allen Beschäftigungsverhältnissen bundesweit bei 33 Prozent liegt, beträgt er laut einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) in der Hauptstadtregion insgesamt bis zu 37 Prozent. 750 000 Menschen würden hier in diesem Sektor arbeiten.

1,1 Millionen Menschen müssten in Berlin und Brandenburg mit weniger als 1100 Euro netto im Monat auskommen, so die Vorsitzende des DGB im Bezirk Berlin-Brandenburg, Doro Zinke, gestern in der Bundeshauptstadt. „Das vermeintliche Jobwunder in der Region wird entzaubert, wenn man hinter die Statistiken schaut“, so Zinke.

Allein die Zahl der Aufstocker, die zusätzlich zum Lohn staatliche Hilfen beantragen müssen, sei auf 180 000 angestiegen...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/zunehmen ... billigjobs
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Arbeits- und Sozialpolitik“