Sparen bei den Sozialausgaben? - Das Sparpaket

Arbeits und Lehrstellenmarkt, Arbeits- und Sozialrecht, Rente

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Es beeindruckt mich in der Tat, daß sich die Superreichen Deutschlands zu Wort melden und meinen, sie wären durchaus bereit, mehr Steuern zu zahlen, wenn dafür die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer weiter auseinander geht - die nicht wohlhabenden Schichten dafür entlastet werden. Das ist ja dabei der Grundgedanke.
Was man auf jeden Fall unterscheiden sollte, sind die Steuern die Unternhemen (AG, GmbH, GbR usw.) unmittelbar auferlegt werden und die Privatvermögen für hohe Beamte und Unternehmer und was es noch alles für superreiche Peronen gibt. Während die Steuern für die Unternehmen durchaus niedrig gehalten werden sollten, würde ich eine höhere Besteuerung der großen Privateinküfte und Privatvermögen sehr befürworten. Nur immer den Ärmsten auch noch die Wurst auf dem (Aldi-)Brot zu nehmen und sich dann noch anhören zu müssen, sie seien alle "faul", führt zu immer größerer Verdrossenheit gegenüber dem Staat.

Übrigens: Nicht ganz schlüssig bin ich mir bei den anderen Superreichen, die ihr Geld lieber in diverse Steueroasen bringen und sich größtenteils z. B. in Monaco aufhalten.
Was kann man mit solchen sehr viel weniger Verantwortungsbewußten Leuten tun?
Irgendwann hab ich mal die Forderung nach Ausbürgerung gehört...
:wink:
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elysian
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Was man auf jeden Fall unterscheiden sollte, sind die Steuern die Unternhemen (AG, GmbH, GbR usw.) unmittelbar auferlegt werden und die Privatvermögen für hohe Beamte und Unternehmer und was es noch alles für superreiche Peronen gibt. Während die Steuern für die Unternehmen durchaus niedrig gehalten werden sollten, würde ich eine höhere Besteuerung der großen Privateinküfte und Privatvermögen sehr befürworten. Nur immer den Ärmsten auch noch die Wurst auf dem (Aldi-)Brot zu nehmen und sich dann noch anhören zu müssen, sie seien alle "faul", führt zu immer größerer Verdrossenheit gegenüber dem Staat.
Also da geht bei Dir aber einiges durcheinander.
1. AG und GmbH zahlen als Kapitalgesellschaften eine andere Steuer als die Gesellschafter einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts.
http://de.wikipedia.org/wiki/Personengesellschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapitalgesellschaft
http://de.wikipedia.org/wiki/Einkommens ... utschland)
http://de.wikipedia.org/wiki/Körperschaftsteuer

2. Du ordnest hohe Beamte und Unternehmer pauschal als Superreiche ein. Ist also gleich jeder ein Superreicher, der mehr als 4000 Euro brutto im Monat verdient? Und hast Du mal darüber nachgedacht, dass viele dieser Personen eine längere Ausbildung hinter sich haben und tendenziell längere Wochenarbeitszeiten stemmen?

3. Kapitalakkumulation hat auch die Funktion, Investitionen zu ermöglichen. Darüber mag ein Geschäftsführer eines Spitzenunternehmens hinweg sehen, dessen Vermögen gut angelegt ist und der sich kaum Sorgen machen muss, die nötigen Kredite zu bekommen und diese dann auch zu bedienen. Das sieht für viele andere Unternehmer gleich ganz anders aus. Um es genauer zu sagen: Wenn das Unternehmen mein Vermögen ist, kann ich mein Einkommen ziemlich einfach klein halten und dennoch sehr reich sein. Dann betrifft mich aber eine entsprechende Erhöhung nicht wirklich!

4. Eine Besteuerung von Privatvermögen hatten wir schonmal. Sie war nicht effektiv und obendrein verfassungsfeindlich. Hier werden immer gern die USA angeführt, aber man unterschlägt dann ebenso gerne, dass in den USA und anderswo keine entsprechenden Sozialleistungen erbracht werden!

5. Nur immer den Ach-so-Ärmsten noch Nutella auf die Butter und beides unter drei Scheiben fettige Aldi-Salami-Scheiben geschmiert zu sehen, während sich andere krumm machen, geht mindestens genauso auf die Eier! In einem Staat, in dem jeder dritte Euro zugunsten der "Ärmsten" von "oben", das heißt in Wahrheit vornehmlich aus der Mitte!, nach unten verteilt wird, ist das Gejammer ebenso wenig nachvollziehbar, wie die Hetze.
Übrigens: Nicht ganz schlüssig bin ich mir bei den anderen Superreichen, die ihr Geld lieber in diverse Steueroasen bringen und sich größtenteils z. B. in Monaco aufhalten.
Was kann man mit solchen sehr viel weniger Verantwortungsbewußten Leuten tun?
Irgendwann hab ich mal die Forderung nach Ausbürgerung gehört...
Ich erinnere ungern daran, dass wir das Verbot der Ausbürgerung mit gutem Grund haben. Drittes Reich und so. ;)
Mir scheint auch, dass die Hetze gegen die vermeintlich faulen Ärmsten kaum schlimmer ist, als die Hetze gegen die Besserverdiener und, wie man neuerdings wohl sagt, Superreichen.
In beiden Fällen hat sich übrigens bezeichnenderweise noch nie einer getraut, konkrete Zahlen zu nennen, wann wer wozu gehört....
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Barbarossa
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Ich merke, daß dich dieses Thema ziemlich aufregt, dennoch steht deiner Aufregung nun einmal die Forderung nicht weniger Superreicher entgegen, die bereits selbst eine Disproportion in dieser Hinsicht erkannt haben. Das sollte doch zu denken geben.
elysian hat geschrieben:3. Kapitalakkumulation hat auch die Funktion, Investitionen zu ermöglichen. Darüber mag ein Geschäftsführer eines Spitzenunternehmens hinweg sehen, dessen Vermögen gut angelegt ist und der sich kaum Sorgen machen muss, die nötigen Kredite zu bekommen und diese dann auch zu bedienen. Das sieht für viele andere Unternehmer gleich ganz anders aus. Um es genauer zu sagen: Wenn das Unternehmen mein Vermögen ist, kann ich mein Einkommen ziemlich einfach klein halten und dennoch sehr reich sein. Dann betrifft mich aber eine entsprechende Erhöhung nicht wirklich!

Gegen eine Anlage von möglichst vielen Geldern in der eigenen Firma ist ja auch nichts einzuwenden. Dies wäre dann sogar ein aus meiner Sicht gewünschter Effekt, daß ein Unternehmer möglichst viel in seine eigene Firma investiert. So schafft er im günstigsten Fall dann auch noch zusätzliche Arbeisplätze. :wink:
Nicht erwünscht kann dagegen sein, wenn er jeden möglichen Cent aus der Firma heraus zieht und alles auf ein Privatkonto legt und dieses dann in 5-10 Luxusjachten, 3 oder 4 Villen - vielleicht für jede Jahreszeit eine (?) - und den Rest nach Liechtenstein oder/und in die Schweiz verschiebt. Auch sehe ich nicht ein, warum ich solchen Superreichen durch den Kauf von Produkten Mittagessen von 1000 € oder eine Schweizer Uhr für 8000 € finanzieren sollte, während eben solche Superreichen heute nur noch etwa die Hälfte an Steuern zahlen, als vor 10 Jahren, wie ein einsichtiger von ihnen meinte.
Ich muß ganz ehlich sagen, daß ich mir schon lange keine von diesen "Boulevard-Sendungen" mehr anschaue, wo auch noch gesagt wird, wieviel so ein "Promi" an einem Wochenende ausgegeben hat, weil mir dann augenblicklich übel wird. Daß es immer Arm und Reich geben wird, dessen bin ich mir durchaus bewußt, aber die derzeigtigen Unterschiede sind einfach zu groß. Wenn die "Superreichen" eine Null auf dem Konto links vom Komma weniger hätten und dafür die Armen eine Null mehr, dann wäre es sicher erträglicher.
:wink:
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elysian
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Die Schere zwischen "arm" und "reich", wobei wer hier arm ist, der ist im Verhältnis zu wirklich Armen reich!, ist zwar auseinander gegangen in den letzten 20 Jahren, wir hatten zuvor aber einen sehr hohen Gleichheitsgrad erreicht.
Von daher habe ich relativ wenig Verständnis für Sozialromantik, denn immer noch wird jeder dritte Euro umverteilt.
Dein "Einsichtiger" hat die Erhöhung der Einkommenssteuer angeregt, wenn ich daran erinnern darf. Und wie ich nochmal erinnern darf, kann er alles Eigentum über die Kapitalgesellschaft laufen lassen, sodass er nur Nutzungsrechte hat. Dafür zahlt er dann ebenso wenig Steuern wie sein Unternehmen. Eine Einkommenssteuererhöhung würde ihn also kaum treffen.
Hingegen würde der normale Mittelständler, übrigens u.U. lokale Konkurrenten Deines "Einsichtigen"!, gerade weil zumeist mit einer Personengesellschaft wirtschaftlich tätig, von einer Einkommenssteuererhöhung allerdings unmittelbar betroffen. Für so viel "Einsichtigkeit" habe ich wenig Sympathie!
Daneben steht es jedem frei, der meint, er habe zuviel Geld, dieses Geld über Stiftungen, Spenden, Schenkungen, wohltätige Fonds und und und unter die Leute zu bringen.
Bei der Frage, wem Du was finanzieren willst, hast Du übrigens als Kunde und Konsument durchaus die Möglichkeit, Deinen Anbieter zu wählen, von einigen Sonderfällen abgesehen. Es gibt sicherlich auch in Deinem Umkreis Bauern, die Waren direkt anbieten.
Ansonsten habe ich persönlich kein Problem damit, wenn jemand genug Geld hat, 8000€ für eine Uhr auszugeben. Warum denn nicht? Oder ein paar schöne Anwesen kaufen. Warum sollte ich das diesen Leuten neiden? Und wenn jemand ein großes persönliches Risiko für sein wirtschaftliches Verhalten trägt (genau das ist allerdings DAS Problem bei angestellen Geschäftsführern, aka Managern!), dann soll er m.E. auch die Früchte dieses Risikos genießen dürfen. Solange er dadurch das Geld weitergibt und andere Menschen nicht wie Dreck behandelt oder infolge Popularität alles umsonst bekommt!
Dass die Vermögenden nur noch die Hälfte dessen bezahlen, was sie früher an Steuern aufbrachten, erscheint mir nicht gerade überzeugend. Wieso sind in all den Jahren dann die Steuereinnahmen so stetig gestiegen? Dabei möchte ich mal erwähnen, dass unser Staat nicht handlungsunfähig ist, sondern bei steigenden Einnahmen einfach auch die Ausgabenseite erhöht hat, wobei dem Bürger eine relativ zu den Einnahmen weniger steigende Ausgabenseite als "Sparen" verkauft wurde!
Nein, nicht eine Einkommenssteuererhöhung ist das Ziel. Auch nicht eine Vermögenssteuer. Und auch bei der Erbschaftssteuer sollte man vorsichtig sein, denn ansonsten werden funktionierende Betriebe schlicht nicht übernommen!
Allerdings könnten wir endlich mal den Paragraphendschungel lichten und die ganzen Schlupflöcher schließen, die dann allerdings dazu führen, dass potentielle Steuereinnahmen verloren gehen und neben krimineller Energie auch ein Gefühl der Ungerechtigkeit entsteht, welches beiträgt, Menschen ihr Geld anderswo anlegen zu lassen.
Bei den Boni der Banker hat sich sehr schön gezeigt, welch ein Gestaltungsspielraum tatsächlich besteht, wenn man denn will!
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Barbarossa
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