Die Verantwortung von Wilhelm II.

Versailles, 1871, Bismarck, Deutsches Reich, Wilhelm I

Moderator: Barbarossa

Feldwebel57
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Dieser oder diese Wilhelms hätten sicher auch nicht zu Unrecht in Nürnberg gesessen .
Wenngleich ein solches Verfahren durchaus von den USA nach dem 1.WK im Gespräch war .
Vielleicht wäre man dann im 2.WK anders mit Verträgen umgegangen .
z.B. Haager LKO .
Marianne E.
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Literaturempfehlungen für eine Hausarbeit zu dem o.g. Thema sollten sich ausschließlich an den historischen Gegebenheiten orientieren.
Die eigene Meinung oder Schlussfolgerungen, so wichtig sie für die eigene Orientierung auch sein mögen, sind nicht empfehlenswert für die erbetene Auskunft.
Geschichte muss beweisbar bleiben, ansonsten könnte sie als Hypothese bezeichnet werden.
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Balduin
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Ich habe den Beitrag von Feldwebel abgetrennt - an sich knüpft er ja nur an die Frage an und eröffnet eine an an sich interessante Diskussion. Durch das neue Thema dürfte es keine Verwirrungen geben.

Die Verantwortung von Wilhelm II. - und noch weiter: Der Hohenzollern - ist angesichts der aktuellen Hohenzollern-Forderungen sehr aktuell.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Zu diesem Thema habe ich interessante Artikel im Rahmen eines Magazins geschrieben. Hier die entscheidenden Artikel dazu:
https://geschichte-wissen.de/blog/die-j ... gstreiber/
https://geschichte-wissen.de/blog/ultim ... n-serbien/
https://geschichte-wissen.de/blog/der-kriegsausbruch/
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Feldwebel57
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Keineswegs stimme ich Marianne zu .
Auch in einer der genannten Arbeiten sollte eine moralische Betrachtung nicht  fehlen , vielleicht wird sie sogar erwartet !
Letzteres ist mir selbst passiert .
Geschichte bleibt erlebbar , wird keine Hypothese , nur weil man sie moralisch einstuft .
Mein Vorbild Söhnke Neitzel hat das erst kürzlich bestätigt :
Erst kommt eine wissenschaftliche Betrachtung und dann die moralische Wertung .
Herr Neitzel ist Geschichtswissenschaftler in Potsdam .
Bestenfalls den Einwand der Historisierung würde ich mittragen .
Die ist zwar für den 1. WK gegeben , aber die große Auswirkung des 1. WK auf den 2. WK lassen mich da zaudern .
Persönlich glaube ich , daß es schädlicher ist , etwas wegzulassen , als etwas zu viel zu schreiben .
Feldwebel57
Marianne E.
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Das war aber nicht die Frage. Es ging um Fachliteratur zu einem bestimmten Thema.

Ich bin der Auffassung, dass Schüler die Möglichkeit haben sollten, nach der Hausarbeit und anschließender Diskussion sich eine eigene Meinung bilden zu dürfen.
Erst dann könnten individuelle Meinungen, von denen es ja zahlreiche und unterschiedliche gibt, ggf. nach einer weiteren Anfrage im Rahmen einer Diskussion erörtert werden.

Geschichtliche Fakten haben in einer Berichterstattung sachlich zu bleiben.
Feldwebel57
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Mein Beitrag bezog sich auf 291 , aber egal , vielleicht war ich zu vorschnell .
An meiner Meinung ändert das nichts und wie geschrieben : Vielleicht wird die moralische Wertung erwartet ?!
Wenn man es streng nimmt , ist das richtig , was der andere eben erwartet , daß kann der Schreiber aber nicht wissen , deswegen meine Meinung , lieber etwas mehr als Zuwenig schreiben .
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Balduin
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Ich wollte die Diskussion nicht beenden, lieber Feldwebel57. Es ist aber zur Abgrenzung auf eine Schüleranfrage gut, wenn man die Diskussion und die Sachfrage trennt - deshalb habe ich die Beiträge in einem neuen Thema zusammengefasst. Ich hoffe, das ist okay so. 
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Natürlich , lieber Balduin !
Entschuldige bitte !
Marianne E.
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Hallo Feldwebel57;
in der Beurteilung der "Wilhelms", insbesondere Wilhelm II. sind wir ja nahezu einer Meinung.
Mir ist aber aufgefallen, dass in der Berichterstattung über den 1. Weltkrieg immer wieder das Attentat von Sarajewo zur Sprache kommt, aber die Brisanz und die Folgen der Tirpitzschen Flottengesetze wird dabei so gut wie nicht erwähnt.
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Barbarossa
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In einem Artikel von mir wird auch das abgehandelt, bei Großbritannien:
https://geschichte-wissen.de/blog/die-p ... n-krieges/

;-)
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Marianne E.
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Du schreibst darin:
"Großbritannien sah vor allem in der Aufrüstung der deutschen Kriegsflotte eine Gefahr.
Im Jahre 1898 legte Alfred von Tirpitz den sogenannten „Tirpitzplan“ vor, der ein Konzept zum Aufbau einer deutschen Hochseeflotte beinhaltete, welches in den Jahren 1898 und 1900 als „Flottengesetz“ vom deutschen Reichstag verabschiedet wurde. Grundgedanke des „Tirpitzplans“ war der „Risikogedanke“, d. h. die Doktrin, dass die deutsche Flotte so groß sein müsse, dass es den Briten zu riskant sei, einen Seekrieg gegen Deutschland zu riskieren, weil dieser die Seemachtstellung Großbritanniens erschüttern könnte. Als dafür notwendige Stärke der Kriegsmarine sah Tirpitz ein Verhältnis von 2:3 zur Kriegsflotte Großbritanniens als ausreichend an."

Ich bin mir nicht mehr sicher, ob der 1. Weltkrieg einen anderen Verlauf genommen hätte, wenn es diese Flottenaufrüstung nicht gegeben hätte.
Es gibt wissenschaftliche Studien, die das belegen können / wollen.

Wie sieht Dein Urteil dazu aus?

Das Magazin "Beginn des Ersten Weltkrieges" ließ sich nicht öffnen.
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Barbarossa
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Mein Urteil: Ich denke, die Obersee-Kriegsmarine hatte im 1. Weltkrieg wenig Einfluss auf den Kriegsverlauf. Es gab eigentlich nur eine bedeutende Seeschlacht mit den Briten - die ging ungefähr unentschieden aus, wobei die Verluste der Briten etwas höher waren - und das war es im Wesentlichen. Selbst die Möglichkeit, die Frühjahrsoffensive 1918 mit den Seestreitkräften zu unterstützen, wurde versäumt. Im Oktober, als sie dann aulaufen sollte, was zur Novemberrevolution führte, war es eigentlich schon zu spät.
Allerdings war die Seeblockade für die Mittelmächte ein großes Problem, weil dies zu massiven Versorgungsengpässen und damit zur Demoralisierung der Zivilbevölkerung führte.

Der Tirpitzplan war insofern bedeutend, da er zu weiterem Misstrauen und zum Wettrüsten vor dem Krieg führte.

Bedeutend war vor allem der U-Bootkrieg, weil es hier Ereignisse gab, die die USA zum Kriegseintritt bewegten. Das hatte dann tatsächlich Einfluss auf den Kriegsverlauf - als beinahe einziger Aspekt.
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Marianne E.
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Ich danke Dir für diesen Beitrag, den ich versuchen werde, auszudrucken.

Aber ich habe noch einmal bei mir etwas gesucht, nicht direkt gefunden.
Nur soviel:
In meiner Arbeit über die Tirpitzschen Flottengesetze habe ich aus zwei Werken von Wolfgang Mommsen zitiert. Das sind "Der große Krieg und die Historiker" und "Die Urkatstrophe Deutschlands";
und von Herfried Münkler "Der große Krieg".
Wenn Du Interesse an meiner Arbeit (korrekt nach wissenschaftlichen Kriterien für die Uni HH) haben solltest, kann ich Dir die Datei als PN schicken. 
Zuletzt geändert von Marianne E. am 07.02.2020, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
Feldwebel57
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Ich denke , Sarajevo wird oft genug als Anlaß zum 1. Weltkrieg genannt . 
Der Tirpitzplan gehört dann schon zur größeren Kriegsgeschichte , ( wer kennt zum Beispiel die Kesselschlacht von Halbe 1945 , die fast soviel Opfer wie Stalingrad forderte ) welche meist nur in groben Zügen abgewickelt wird .
Mal um die Ecke gedacht , war dieser Krieg eine Familienstreitigkeit , die Meistbeteiligten Herrscherhäuser waren ja miteinander verbandelt .
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