5. Mai 2011: Der Ku´damm in Berlin feiert 125. Jubiläum

Versailles, 1871, Bismarck, Deutsches Reich, Wilhelm I

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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JUBILÄUM:
Seufzer zum Geburtstag
Der Kurfürstendamm wird 125 Jahre alt – da kann man ja wieder mal vorbeischauen
(...)
Eigentlich gibt es vom Kranzler nur noch die rotweißen Markisen und den historischen Schriftzug auf der Rotunde. Die Speisekarte verspricht trotzdem „nostalgisches Flair“. Neben Kuchen und Torten gibt’s auch Spagetti Bolognese und ukrainische Soljanka. In einem Laden am Kranzler arbeitet eine junge Frau, die enttäuschten Gästen empfiehlt, vor der Tür in den 29er Bus zum Roseneck zu steigen. Dort gebe es ein Café, das wirklich Kaffeehausatmosphäre hat.

So unbeirrt wie das Kranzler mit seinem vorgeblich nostalgischen Flair wirbt, so unbeirrt wirbt der Kurfürstendamm mit dem Kranzler. Ehrlich ist das nicht. Aber der Kurfürstendamm ist auf die Pflege seiner Vergangenheit angewiesen. Er braucht sie für die Zukunft. Auch mit den heute beginnenden Feiern zum 125. Geburtstag will er sich in Erinnerung bringen.

Der 5. Mai 1886 gilt als Geburtsstunde, weil damals auf dem einstigen Reitweg die Dampfstraßenbahn eingeweiht wurde. Die Anregung für den Boulevard hatte schon einige Jahre früher Otto von Bismarck in Paris gefunden. Als er nach dem deutsch-französischen Krieg über die Champs-Élysée fuhr, befand der Reichskanzler: So einen prächtigen Boulevard brauchen wir auch. Etwa ab 1905 war der Kurfürstendamm die erste Adresse in Berlin, eine Straße mit wohlhabenden Anwohnern, Restaurants, Kabaretts, Theatern, Einkaufsstätten. Der Erste Weltkrieg vermochte das Treiben nur kurz zu unterbrechen. Nach 1933 wurden die jüdischen Anwohner in die Emigration getrieben oder umgebracht, 1943 fiel die Straße in Schutt und Asche. Nach dem Krieg versuchte man wieder den Anschluss an die 20er Jahre. Die Straße wurde gebraucht: zum Einkaufen, zum Sich-zeigen, als Schaufenster des Westens. Zur Wende war der Ku’damm das erste Ziel Abertausender DDR-Bürger.

Trotzdem wurde er Verlierer der Wende. Es ging bergab. Die Schaufenster-Funktion hatte sich erledigt; dazu kamen die explodierenden Mieten. Die historischen Stätten Berlins lagen ohnehin im Osten. Bald gab es dort auch genug Einkaufstempel. Und vor allem eine lebendige Szene...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/125jahrekurfuerstendamm
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:
JUBILÄUM:
Seufzer zum Geburtstag
Der Kurfürstendamm wird 125 Jahre alt – da kann man ja wieder mal vorbeischauen
(...)
Leider ist die Datei nicht mehr abrufbar.
Der Ku´damm ist ja nur eine von vielen Dammstraßen aus Berlin heraus. Stabile Überlandstraßen, auf denen man sicher fahren konnte (z.B. der Kurfürst Joachim II. vom Schloss zum seinem Jagdgebiet Grunewald), die konnte man in der sumpfigen Umgebung Berlins nur bauen, wenn man sie hochlegte, eben auf einen Damm, und mit Knüppeln befestigte. Solche Knüppeldämme gab´s mehrmals aus Berlin raus.

Beppe
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