Gustav Weißkopf als erster Motorflieger anerkannt

Der Wandel der Welt ausgehend vom Manchester Kapitalismus - das Entstehen des Kapitals und des Kapitalismus

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Nicht Wilbur und Orville Wright waren die ersten, die am 17. Dezember 1903 ein Motorflugzeug flogen, sondern bereits Gustav Weißkopf aus dem bayerischen Leutershausen am 14. August 1901. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Connecticut, Dannel P. Malloy, hat ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, welches Weißkopf den ersten Motorflug zuschreibt. Die Geschichtsbücher müssen nun also umgeschrieben werden...
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Nicht Wilbur und Orville Wright waren die ersten, die am 17. Dezember 1903 ein Motorflugzeug flogen, sondern bereits Gustav Weißkopf aus dem bayerischen Leutershausen am 14. August 1901. Der Gouverneur des US-Bundesstaates Connecticut, Dannel P. Malloy, hat ein entsprechendes Gesetz unterzeichnet, welches Weißkopf den ersten Motorflug zuschreibt. Die Geschichtsbücher müssen nun also umgeschrieben werden...
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Ihr Lieben,
dann fangt einmal an zu schreiben. :wink: :mrgreen:
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Triton
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Soviel ich weiß, berichteten Zeugen, dass Weißkopf gar nicht geflogen sei, er habe nur etwas den Boden verlassen...
Ich frage mich bei solchen Geschichten immer, warum er nicht, wie die Wrights, seine Flugleistungen wiederholt hat.

Beste Grüße
Joerg
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dieter
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Triton hat geschrieben:Soviel ich weiß, berichteten Zeugen, dass Weißkopf gar nicht geflogen sei, er habe nur etwas den Boden verlassen...
Ich frage mich bei solchen Geschichten immer, warum er nicht, wie die Wrights, seine Flugleistungen wiederholt hat.

Beste Grüße
Joerg
Lieber Joerg,
eine berechtigte Frage. :wink:
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Suebe
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Triton hat geschrieben:Soviel ich weiß, berichteten Zeugen, dass Weißkopf gar nicht geflogen sei, er habe nur etwas den Boden verlassen...
Ich frage mich bei solchen Geschichten immer, warum er nicht, wie die Wrights, seine Flugleistungen wiederholt hat.

Beste Grüße
Joerg

Vor Jahren habe ich mich intensiv mit den Flugleistungen Weißkopfs beschäftigt. Und ich kann nur sagen, ich habe große Zweifel.
Insbesondere der Motor den Weißkopf benutzt haben soll.
Als Fazit kam ich damals zum Schluß, dass Weißkopf evtuell in den 1890ern mit einer Art Dampfkatapult einen unbemannten Gleiter in die Luft brachte. Was sich aus den Zeugenberichten erschließen könnte.
Für Flüge mit der Nr. 21 fehlen wohl alle Nachweise.
Ein moderner Nachbau, der zweifellos fliegt, ist "zur Siccherheit" mit einem modernen Motor ausgerüstet. Somit kann daraus gar nichts nachgewiesen werden.

aus dem Nirwana: (ich möchte die .... nicht verlinken)
"Repo
Die Wrigths hatten Probleme bei der ersten Pressevorführung, es gelang ein Hüpfer von 20 Metern, mehr nicht.
Aus der gleichen Zeit gibt es etliche Infos über ähnliche Hüpfer, Jatho. Adler, Weißkopf usw. mehr oder weniger bewiesen.

Die Wrigths waren aber die definitiv ersten, die ein Flugzeug lenken konnten.
Wobei dies völlig unstrittig ist.
Sie entwickelten die "Verwindung" zur Steuerung eines Flugzeugs, vorher ob gesegelt, geschleudert oder mit Motor, ging es geradeaus, fertig.
Insofern gebührt den Wrigths schon der Ruhm.

(gab hier mal ne ausführliche Diskussion, hab sie aber nicht gefunden)

Grüße Repo
Die Ausschreibung zum Lanz-Preis der Lüfte, den dann Hans Grade gewann, triffts eigentlich, was den Flug vom Sprung unterscheidet.
"Eine liegende Acht fliegen, um 2 vorher festgelegte Punkte"
Und das konnten die Wrights unbestritten als erste.

Grüße Repo"
Die Beiträge sind von mir, das Urheberrecht ligt also auch bei mir.


Es ist zweifellos so, dass die ersten Flüge der Wrigths auch nicht besonders gut nachgewiesen sind. Aber wie Triton oben schreibt, die sind geflogen, geflogen und nachmals geflogen.


Edit: Es ist eh pipifax, das äußerste was bewiesen werden könnte, ist ein Hüpfer, und den mit Motorkraft hat zweifellos und unbestritten eine von Hiram Maxim (der MG-Erfinder) gebaute Apparatur gemacht, mit etlichen Passagieren an Bord.
Suebe
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Beiträge: 201
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Hier ein Zitat aus Wiki, das doch ziemlich erhellend ist:
"Dass Weißkopfs Motorflüge umstritten und weitgehend unbekannt sind, ist auf die wenigen Quellen und vor allem auf das Fehlen von Fotos fliegender Maschinen zurückzuführen. Obwohl Weißkopf noch bis mindestens 1908 weiter am Problem des Motorfluges arbeitete, ist kein Flug einer seiner Maschinen fotografisch dokumentiert.

Zur Überprüfung der Plausibilität des geschilderten, aber unbewiesenen Fluges von August 1901 wurden Flugversuche mit mehreren Nachbauten unternommen:

Im Jahr 1985 wurde in den USA mit einem Nachbau begonnen, der am 29. Dezember 1986 in mehreren Flügen eine Strecke bis zu 100 m zurücklegte.
Am 18. Februar 1998 legte ein weiterer Nachbau in Deutschland Flugstrecken bis zu 428 m zurück.

Die Nachbauten waren allerdings mit deutlich stärkeren und gleichzeitig leichteren Motoren ausgerüstet, als sie Weißkopf zur Verfügung standen, bewiesen aber die prinzipielle Flugfähigkeit der Konstruktion. Anders als das Orginalflugzeug, hatten beide Nachbauten separate Motoren für jeden der beiden Propeller. Anders als das Orginalflugzeug, war der deutsche Nachbau mit Vorrichtungen zur Flügelverwindung ausgerüstet, um ihm wenigstens eine gewisse Lenkfähigkeit zu verleihen. Im Museum von Leutershausen befindet sich auch ein Nachbau des Orginalmotors von 1911. Dieser Nachbau konnte bisher aber nur unter Zuhilfenahme eines modernen Kompressors überhaupt gestartet werden und blieb auch dann weit hinter den von Weißkopf angegebenen Leistungswerten zurück, sodass Zweifel bleiben, ob Weißkopf 1901 überhaupt tatsächlich über einen 20 PS-Motor verfügte."

von da
http://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Wei%C3%9Fkopf

Weißkopf selbst hat noch von etlichen Flügen berichtet.
Aber allle geglückten haben nur ihn als Zeugen.
Zeugen für etliche mißglückte Startversuche zwischen 1903 und 1911 gibt es allerdings viele.

Alle Flugpioniere vor den Wrigths, auch Lilienthal sind an der fehlenden Steuerung gescheitert. Dieses Problem haben völlig unbestritten die Wrigths gelöst.
Und nur mit der Steuerung wird aus dem Hopser, dem Sprung ein Flug.

Ich denke mal, dass wie auch Triton schreibt, die Schulbücher nicht umgeschrieben werden müssen.
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