Das Diesel-Rätsel

Der Wandel der Welt ausgehend vom Manchester Kapitalismus - das Entstehen des Kapitals und des Kapitalismus

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Ein Antrieb für mehr Gerechtigkeit
Das bewegende Schicksal des Erfinders Rudolf Diesel
Seine Erfindung ist heute das Rückgrat der Weltwirtschaft: Der Dieselmotor, den Rudolf Diesel Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt hat, treibt heute nicht nur Lkw,Pkw,Traktoren oder auch Hochseeschiffe an, sondern auch Kraftwerke, die auf der ganzen Welt Strom und Wärme produzieren. Doch der Erfolg seiner Erfindung hat dem idealistischen Tüftler selbstendlich kein Glück gebracht.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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Willst du wirklich den ganzen Thread aus dem G-Forum hier nochmal bringen?
Warum verweist du nicht einfach auf den G-Thread? (er ist noch über Google auffindbar)

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:Willst du wirklich den ganzen Thread aus dem G-Forum hier nochmal bringen?
Warum verweist du nicht einfach auf den G-Thread? (er ist noch über Google auffindbar)
Beppe
Natürlich lieber Beppe,
uns wurde ja im G-Forum nicht erlaubt unsere Beiträge mitzunehmen. :roll: Warum soll ich in diesem Forum auf ein anderes Forum verweisen :?: , in dem wir nicht mehr schreiben können :?: Da ich ein ordentlicher Mensch bin, habe ich natürlich meine Beiträge alle gespeichert, weil ich als vorausschauender Mensch nach der Unterbrechung zu Weihnachten das habe kommen sehen. :wink: Du kannst Dir ja in Google noch die schönen Bilder dazu ansehen :wink: .
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dieter
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Er arbeitet oft über seine Grenze hinaus und riskiert seine Gesundheit: Der junge Ingenieur Rudolf Diesel hat sich Ende des 19.Jahrhundert zur Lebensaufgabe gemacht, eine nuartige Kraftmaschine zu entwickeln. Die Dampfmaschine hat sich zu dem Zeitpunkt zwar bewährt. Sie verbraucht aber Unmengen teurer Kohle. Deswegen können nur Wohlhabende Dampfmaschinen bezahlen. Den Handwerkern nimmt sie lediglich die Arbeit weg und treibt sie in die Armut.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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Der junge Ingenieur Rudolf Diesel will die verhältnisse ändern. Er will eine neuartige Kraftmaschine bauen, die sich viele leisten können. Seine Idee ist es, einen Motor zu bauen, der klein und handlich ist. Dazu mit einer noch nie dagewesenen Leistung und mit einem wesentlich geringeren Verbrauch an teuren Kraftstoff. Andere Erinder haben versucht, die Dampfmaschine durch Gas- und Benzinmotoren zu ersetzen. Doch solche Motoren sind nur bedingt verwendbar und kosten Unsummen.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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dieter hat geschrieben:die Dampfmaschine durch Gas- und Benzinmotoren zu ersetzen. Doch solche Motoren sind nur bedingt verwendbar und kosten Unsummen.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Vor allem haben diese Motoren einen wesentlich geringeren Wirkungsgrad als sich Diesel das vorstellte (wenn sie auch einen höheren als die Dampfmaschine haben). Er wollte die ulitmative Kraftmaschine erfinden, mit einem Wirkungsgrad, der möglichst nah an die 100% kommt, in Anlehnung an den Carnot-Prozeß.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:die Dampfmaschine durch Gas- und Benzinmotoren zu ersetzen. Doch solche Motoren sind nur bedingt verwendbar und kosten Unsummen.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Vor allem haben diese Motoren einen wesentlich geringeren Wirkungsgrad als sich Diesel das vorstellte (wenn sie auch einen höheren als die Dampfmaschine haben). Er wollte die ulitmative Kraftmaschine erfinden, mit einem Wirkungsgrad, der möglichst nah an die 100% kommt, in Anlehnung an den Carnot-Prozeß.
Beppe
Lieber Beppe,
ist aber ein Fortschritt gegenüber der Dampfmaschine. Selber kenne ich mich mit Technik ja nicht aus, müßte unseren Sohn der Dipl. Ing. ist befragen, aber der macht zur Zeit mit seiner Familie (Celina hat Herbstferien) in der Türkei Urlaub. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben:ist aber ein Fortschritt gegenüber der Dampfmaschine.
Die besten Dampfmaschinen Anfang Ende des 19.Jhs. hatten einen Wirkungsgrad (zur Erklärung: Das ist der Grad, in dem die eingesetzte Energie in Arbeit = eine andere Energieform umgesetzt wird; die Verluste entstehen v.a. über Reibung und Wärmeverlust) von etwas über 10% (genaue Zahlen müsste ich recherchieren), die ersten Ottomotoren und sonstige Benzinmotoren waren zwar viel kleiner und leichter zu bauen als Dampfmaschinen (ihr Konkurrenzvorteil gegenüber Dampfmaschinen), aber ihr Wirkungsgrad lag immer noch bei unter 20%.

Diesels Konzept ermöglichte theoretisch einen Wirkungsgrad von 75 (!!) %. Mit seinen ersten Versuchsmotoren erreichte Diesel sagenhafte 23% Wirkungsgrad, später konnte er ihn sogar auf 30% steigern. Außerdem konnte der Dieselmotor im Unterschied zu Benzinmotoren und auch Dampfmaschinen (die Holz oder Kohle brauchten, um die nötigen Temperaturen zu erreichen) fast alles verbrennen, was brennbar war. Die ersten Motoren, die Diesel auf der Pariser Weltausstellung präsentierte, liefen z.B. mit Erdnussöl...

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
toll was Du alles weißt, vielen Dank dafür. :)
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dieter
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Dieselexperte Viktor Glass erzählt eine Anekdote über Diesels "schwarze Geliebte" - wie man damals Diesels Maschine nannte.
Diesels maschine soll nach einem neuen Prinzip funktionieren: der Selbstzündung. Hierbei wird Luft allein dzrch Zusammenpressen auf mehrere Hundert Grad erhitzt. Wird dann Kraftstoff eingespritzt, entzündet er sich von selbst. Auf die Idee ist Diesel durchein gängiges Komressoionsfeuerzeug gekommen. Hierbei wird in einem Glaskolben mit leicht brennbaren Zunder Luft so schnell und fesst komprimiert, dass durch die Hitze des Drucks der Zunder glüht. Diesel hofft, mit einem viel höheren Druck jeden Treibstoff entzünden zu können - und den Kraftstoffverbrauch senken zu können.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Auf die Idee ist Diesel durchein gängiges Komressoionsfeuerzeug gekommen. Hierbei wird in einem Glaskolben mit leicht brennbaren Zunder Luft so schnell und fesst komprimiert, dass durch die Hitze des Drucks der Zunder glüht.
Ähnliches passiert in einer Luftpumpe. Diesel soll das Kompressionsfeuerzeug übrigens in seiner Jugend kennen gelernt haben und sich erst später wieder an das Prinzip erinnert haben.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Auf die Idee ist Diesel durchein gängiges Komressoionsfeuerzeug gekommen. Hierbei wird in einem Glaskolben mit leicht brennbaren Zunder Luft so schnell und fesst komprimiert, dass durch die Hitze des Drucks der Zunder glüht.
Ähnliches passiert in einer Luftpumpe. Diesel soll das Kompressionsfeuerzeug übrigens in seiner Jugend kennen gelernt haben und sich erst später wieder an das Prinzip erinnert haben.
Beppe
Lieber Beppe,
toll Dein technisches Verständnis. :)
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dieter
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Viele Halten den jungen Ingenieur für einen realitätsfremden Träumer. Niemand kann sich vorstellen, dass ein Material eine solch enormen Druck aushalten kann, den Diesels Selbtzünder brraucht. Außerdem ist unklar, wie Treibstoff eingespritzt werden soll.Denn Pumpen und präzise Ventile gibt es damals noch nicht, um den Treibstoff dosiert in den Brennraum einzuspritzen. Der Vorgang ist bis heute der Schlüsselmoment bei der Entwicklung eines Dieselmoters: Der Zeitpunkt der Einspritzung muss auf die Tausendstel-Sekunde exakt berechnet sein, ebenso die Menge des Kraftstoffs, die beim Autodiesel nur wenige Tropfen beträgt.
Laborversuch: Der Kraftstoff muss bei der Einspritzung in den Brennraum unter Hochdruck zu einer feinen Wolke zerstäubt werden. Nur dann funktioniert die Selbstzündung.
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Nur mit Mühe gelingt es ihm, einen Investor zu finden. Erst als Diesel den Druck im Motor auf eien Bruchteil seiner letzten Berechnung senken möchte, erhält er erst von der Maschinenfabrik Augsburg eine Zusage. Schließlich beteiligt sich auch die Firma Friedrich Krupp finanziell, und Diesel kann ab 1893 endlich seinen Probemotor entwickeln. Doch aus der geplanten halbjährigen Entwicjlungszeit werden vier jahre mit seinen Rückschlägen: 1897ist das erste funktionstüchtige Modell fertig.Es hat eine Leistung von 20 PS.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Nur mit Mühe gelingt es ihm, einen Investor zu finden. Erst als Diesel den Druck im Motor auf eien Bruchteil seiner letzten Berechnung senken möchte, erhält er erst von der Maschinenfabrik Augsburg eine Zusage. (...)1897ist das erste funktionstüchtige Modell fertig.Es hat eine Leistung von 20 PS.
Ottos erster Motor leistete übrigens ganze 3 PS...

Bei der Unterstützung Diesels durch die MAN spielte übrigens sein Mentor, Professor Linde, eine wichtige Rolle. Auch die Tatsache, dass Diesels Onkel, der die Rolle eines Adoptivvaters spielte, zu den Augsburger Honorationen gehörte, mag Dr.Buz, den damaligen Direktor der MAN, umgestimmt haben. Dass man damit den Deutzer Motorenwerken, also einer MAN-Konkurrenz, ein nach den Versprechungen Diesels mehr als ebenbürtiges Produkt vor die Nase setzen konnte, mag bei Dr.Buz´ Überlegungen auch eine Rolle gespielt haben.

Beppe
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