Königin Luise - Die preußische Madonna

Robespierre, Danton, Umsturz, Ancien Regime, Napoleon, Kaisertum, Französische Kriege

Moderator: Barbarossa

Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Schon zu Lebzeiten die "Königin der Herzen"
Manche Länder erhielten ihre Prägung unter weiblicher Herrschaft Englands Königin Elisabeth I. und die russische Kaiserin Katharina die Große schrieben als Regentinnen europäischer Großmächte Geschichte. Und es gab jene Frauen, die nicht regierten, aber dennoch historische Spuren hinterließen. Eine davon wurde schon zu Lebzeiten "Königin der Herzen" genannt. Luise von Preußen.
Quelle: http://www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Königin Luise von Preußen wusste ihre weiblichen Reize zu nutzen. Über politische und militärische Macht verfügte die Königin nicht, gewann aber Einfluss auf Männer, die zu entscheiden hatten.
von Stefan Brauburger
Über politische und militärische Macht verfügte die Königin nicht, gewann aber Einfluss auf Männer, die zu entscheiden hatten, etwa ihren königlichen Gemahl Friedrich Wilhelm III. Die Monarchin bewies Stärke, als dem Monarchen in entscheidenten Momenten die Entschlusskraft fehlte. Sie und nicht er trat dem mächtigen Kriegsherrn ihrer Zeit entgegen, nahm es mit Napoleon auf, versuchte ihm "mit den Waffen einer Frau" Paroli zu bieten. Luise und nicht ihr Ehemann hatte das Format, als Symbolfigur in Erinnerung zu bleiben. Wie konnte aus der lieblichen Mecklenburger Prinzessin die "preußische Madonna" werden? Warum überstrahlte sie König Friedrich Wilhelm III. in fast jeder Hinsicht? Und was machte sie zur Ikone für nachfolgenden Generationen?
Quelle: www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Harald
Mitglied
Beiträge: 595
Registriert: 30.04.2012, 12:44
Wohnort: Frankfurt a.M.

Sie war eine außergewöhnliche Frau. Sie leitete den propagandistischen Widerstand gegen Napoleon, während der König zauderte. Als sie mit Napoleon verhandelte, ging er draußen eifersüchtig auf und ab und platzte schließlich in die Besprechung und verhinderte evt. einen Erfolg. Ihre winterlichen Propagandareisen haben evt. ihre Gesundheit ruiniert und ihren frühen Tod verursacht.
Man vergißt leicht, daß König Friedrich Wilhelm IV. und Kaiser Wilhelm I. ihre Söhne waren. Wilhelm I. verehrte sie sehr.

[ Post made via iPad ] Bild
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Lieber Harald,
ich auch. :wink: Bin derselben Meinung.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

"Die Liebe der Untertanen" gewinnen
Luise war eine Frohnatur, die als Halbwaise von ihrer klugen wie verständnisvollen Großmutter erzogen wurde.. Ihren Beinamen "Jungfer Husch" und "unsere tolle Luise" macht sie alle Ehre, verspielt und unbefangen wie sie in den Tag hinein lebte. Als Königin blieb sie ihrem Wesen treu, es war ein Schlüssel zu ihrer Popularität. Die Vermählung Luises mit dem preußischen Thronfolger Friedrich Wilhelm III. 1793 galt als Liebeshochzeit, sie brach mit der Tradition bloßer Zweckheiratspolitik, die in vielen Dynastien selbstverständlich war. Bislang galt Preußen als Männerstaat, die Kronprinzessin verlieh der Hohenzollern-Monarchie eine weibliche Note. "ohne Zwang" wollte sie "die Liebe der Untertanen" gewinnen.
Quelle: http://www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Schon zu Lebzeiten wurde Luise wie eine Heilige verehrt. Jung, schön, anmutig und eher ungezwungen, verhalf sie dem preußischen Königshaus zu großer Beliebtheit. Ihrem Charme und ihre Klugheit stellte sie ganz in den Dienst ihres Mannes Friedrich Wilhelm III. ihres Landes und ihrer Familie. Als mehrfache Mutter hatte sie eigentlich nicht vor, politisch aktiv zu werden. Doch Napoleons Eroberungszüge forderten sie heraus. "Gewalt gegen Gewalt, das ist meiner Meinung nach das einzige", äußerte die junge Monarchin. Ihre Gegner beschimpften sie folglich als Kriegstreiberin. Für ihre Verehrer wurde Luise zur Symbolfigur der erwachenden deutschen Nation verklärt, gar zur germanischen Kriegerin im Kampf gegen Frankreich und für die Einheit der Deutschen.
Quelle: www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Stärken und Schwächen
Ihre Ziele
Die Männer in ihrem Leben
Ihr Outfit

Auf Etikette gab Luise wenig, auch das Leben am preußischen Hof ihr ein Höchstmaß an Anpassung abverlangte: Niemals dürfe sie, " in dieser Umgebung einen Wechsel der Stimmung merken" lassen, schrieb sie einmal. Dennoch brachte sie frischen Wind in die Schlösser von Berlin und Potsdam, vermochte durch Ihr Temperament und ihre Entschlussfreudigkeit die Schwächen ihres Gaten auszugleichen. Sie mischte sich hinter den Kulissen in die Politik ein, ermunterte ihren Mann, Reformen anzugehen, ihre Schönheit und Anmut beeindruckten nicht nur Luises adeliges Umfeld, sondern viele Bürger. Sie wirkte natürlich, pflegte offene Umgangsformen, das Volk suchte ihre Nähe, sie ging auf die Menschen zu. In Sachen Mode gab sie den Ton an.
Quelle: www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

In mehr als 16 Ehejahren zehn Mal schwanger, galt sie im sprichwörtlichen Sinne als Landesmutter - zwei von ihren sieben Kindern wurden später preußische Monarchen. Bei alles Bürgernähe und Offenheit blieb sie stets standesbewusst, der Forderung nach gesellschaftlicher Gleichheit im Sinne der Französischen Evolution konnte sie nichts abgewinnen. Aus Überzeugung verkörperte die die Rolle der guten Ehefrau und Mutter, wurde auch für bürgerliche Familien zum Vorbild. Und zwar bot sie dem mächtigsten Herrscher ihrer Zeit Napoleon die Stirn. Während ihr Mann militärische Neutralität wahren wollte, erschien ihr die Machtprobe mit dem "ungeheuer2, wie sie den französischen Kaiser nannte, unausweichlich. Preußen unterlag in der vernichtenden Schlacht bei Jena und Auerstedt 1806. Auch luise hatte die Stärke der preußischen Armee überschätzt - später passte dieses Kapitel nicht mehr in das weibliche Idealbild, das man von ihr zeichnen wollte. Legendär bleibt das Treffen von Tilsit, die preußische Männerwelt wusste keinen anderen Rat als die Königin zu Napoleon zu schicken, um ihm mildere Friedensbedingungen abzuringen.
Quelle: www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Das Luise mit nur 34 Jahren - in einer Phase der Demütigung Preußens - starb, verlieh ihr den Nimbus einer Märtyrerin. Daraus erwuchs die Legende, das Schicksal ihres Vaterlandes habe ihr das Herz gebrochen. Dichter und Denker schwärmten für sie, aber auch Herolde der aufkommenden nationalen Bewegung, die in ihr eine Hoffnungsträgerin der preußischen Wiedergeburt und deutschen Einigung sahen. Ihre Kinder trugen weit über ihren Tod hinaus zur Verherrlichung der Mutter bei. Einer ihrer Söhne, Wilhelm I. wird 1871 der erste Kaiser des v on Bismarck geeigneten Deutschland und sorgt dafür, dass Luise im Gründungsmythos des neuen Reiches einen gebührenden Platz erhält.
Quelle. www.zdf.de
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Katarina Ke
Mitglied
Beiträge: 137
Registriert: 04.11.2014, 02:09
Wohnort: Köln
Kontaktdaten:

Dass Luise bei ihrem Treffen mit Napoleon den französischen Kaiser beinahe dazu gebracht hätte, die Friedensbedingungen für Preußen zu mildern, ist eine Anekdote. Der Korse war beeindruckt von ihr, doch er hatte nicht die Absicht, dem geschlagenen Gegner entgegenzukommen.
Geschichte sollte so geschrieben werden, wie man eine Geschichte erzählt - lebendig und an den Fakten orientiert. Meine Homepage: http://www.katharinakellmann-historikerin.de/
Benutzeravatar
dieter
Mitglied
Beiträge: 10152
Registriert: 29.04.2012, 09:48
Wohnort: Frankfurt/M.

Liebe Katarina,
sie hat es wenigstens versucht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag

Zurück zu „Französische Revolution und Napoleonische Epoche“