Hätte die Revolution in Frankreich vermieden werden könen?

Die Alleinherrschaft wurde durch die Ideen der Aufklärung abgelöst.

Moderator: Barbarossa

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Marek1964
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Über Napoléon bitte hier weiterdiskutieren: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 991#p47991

Über die Frage, ob Persönlichkeiten die Geschichte prägen oder nicht hier:

http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=3&t=4968
Lia

JA. Lia, dann bleibt Jedem auf seinen Quellen Verlass.
Wobei eine ist von einer Gruppe international anerkannten Wissenschaftlern und anderen aus dem Schulreferat und von einem Autor, der höchsten in Twitter vertreten ist
Ich hätte Dir sehr viele Quellen- zuverlässige- anempfehlen können, weit über die einzige von Dir angeführte hinaus. Stehen bei mir Bücherregal, habe ich auch benutzt, nur nachprüfen könntest Du ggf von dort angeführte Zitate auch nicht. Darum habe ich zwei einigermaßen zu lesende online herausgesucht.
Ich kann schon ganz gut beurteilen, welche online verfügbaren Quellen- auch Referate- empfehlenswert zu lesen wären, wenn es um detaillierte Betrachtung geht. In diesem Fall ging es wirtschaftliche Interessen Napoleons- und da sind die Befunde der Schülerarbeit richtiger als der Allgemeinplatz, den Du aus einer sehr viel weniger spezialisierten Quelle bringst.
Dietrich hat geschrieben:Niemand bestreitet, dass das 19. Jh. im Verlauf von 100 Jahren (!) Liberalisierungen, Verfassungen, Parlamente, Zurückdrängung kirchlicher Macht und noch vieles andere brachte. Das alles ist aber kein Verdienst Napoleons. Auslöser dieser Entwicklung waren unzweifelhaft die Ideen der Französischen Revolution. Danach aber gewannen diese Strömungen rasch eine Eigengesetzlichkeit, die in der europäischen Staatenwelt durchaus unterschiedlich ablief und von den Bewegungen der einzelnen Völker getragen wurde. Es kam zu neuerlichen Revolutionen, die mal mehr mal weniger erfolgreich verliefen, wie die Julirevolution der Franzosen im Jahr 1830, oder die deutsche Revolution von 1848.
Polen 1830 hast Du vergessen. :)
Die Art und Weise, wie die französische Revolution abgelaufen war, traf nicht durchgehend auf Begeisterung- führten zunächst mal die Ideen dahinter ad absurdum. Napoleon war nicht der Vollstrecker der revolutionären Ideen, wenngleich er einerseits unbestritten kluge Neuerungen- =Reformen auf deutschem Boden veranlasste. Durch sein oder seiner Sachwalter Auftreten andererseits jedoch gerieten die- samt freiheitlicher Ideen zunächst ins Hintertreffen.
Bestimmt Aneri nicht gut genug als Quelle, :angel: aber mir, gerade heute bei der Arbeit an einem anderen Thema gelesen:

http://www.geschichte-s-h.de/vonabisz/erhebung.htm
Zitat: "Erhebung

"Die schleswig-holsteinische Erhebung gegen Dänemark 1848-1851 war ein Teilvorgang der europäischen und deutschen Revolution. Mit ihr kamen staatsrechtliche, nationale, liberale, demokratische, soziale und militärische Probleme sowie europäische Machtinteressen auf die politische Tagesordnung."

Zitat:"Gemeinsam war beiden nationalen und liberalen Bewegungen* die Gegnerschaft zum dänischen Absolutismus sowie der Wunsch nach einer freiheitlichen Verfassung."
( Deutsche wie Dänen in den Herzogtümern, hätte gut werden können, wenn nicht aufkommender Nationialismus die Blicke aufs eigentlich Wichtige vernebelt hätte.)
Späte Ankunft- hatte nichts mit dem Franzosen-Kaiser zu tun. Oder nur indirekt, doch ist ein anderes Thema...
Aneri

Lia hat geschrieben:... und da sind die Befunde der Schülerarbeit richtiger als der Allgemeinplatz, den Du aus einer sehr viel weniger spezialisierten Quelle bringst.

Na ja , sie ist schon spezialisiert, übrigens genau auf Deutschland. Wobei in dem Artikel nicht selbst die Napoleons-Auswirkungen in Zentrum der Analyse stehen. Sie bilden die Rahmen s. z. "natürlichen" Experiments, da ein kontrolliertes wissenschaftliches Experiment in der Gesellschaft nicht möglich ist.

Es wundert mich, dass so große Differenzen mit deutschen Quellen gibt. Daher habe mir jetzt ein Paar Bücher bestellt, wo "lange 19. Jhd." analysiert wird. Sie müssen sich erst aber in einer Reihe anstellen, bevor ich sie lese :wink: . Vielleicht setzten wir irgendwann Diskussion fort.
Aneri

Na ja die Zeit etwas aus "spezialisierten" Quelle bringen. Es geht um J. Osterhammel "Die Wandlung der Welt. Eine Geschichte des 19.Jahrhunderts". Leider entnehme ich es aus meinen Notizen, wo ich nicht die Seiten von Zitaten aufgeschrieben habe.
Endete Revolution mit der Machtübernahme des Generals Bonaparte am 9. November 1799, mit der vorübergehenden Herstellung eines friedlichen außenpolitischen Umfeldes durch den Frieden von Amiens zwischen GB und FR im März 1802 oder doch erst mit der Ende von Napoleons Herrschaft im April 1814? In weltgeschichtliche Perspektive spricht das meiste für diese letzte Option. Die Weltwirkung der Französischen Revolution entfaltetet sich langsam, und es waren zunächst die Armeen Napoleons, die sie von Ägypten bis Polen und Spanien in die Welt hinaustrugen.
Ich denke, die Differenz in unserer Diskussion bzw. Bewertung des Napoleons als einen Revolutionär ergab sich gerade aus der Perspektive der Betrachtung: innenpolitische Deutsche und weltweite. Eigentlich ist es nicht überraschend, weil auch wir aus einer größere Perspektive können das Muster erkennen, das in Detail der "kurzsichtigen" Betrachtung verschwindet, dort herrschen andere Dominanten, Akzenten etc. Übrigens denke ich ist es hilfreich, die Perspektivenwechsel öfter zu betätigen um nicht im kurzsichtigen, nationale Grenzen nicht überschreitenden Bereich zu verharren. Und das Gegenteil: aus dem Kurzsicht werden die Befindlichkeiten der Nationen leichter zu verstehen, die Entstehung der Bewegungen etc. Ohne dieser Kenntnis sind die strategische - "weitsichtige" Probleme nicht zu lösen.
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dieter
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Orianne hat geschrieben: Im Rheinbund wurde das Beamtentum reformiert, das typische Berufsbeamtentum bildete sich heraus, so gab es Pensionen und Absicherungen für die Hinterbliebenen und die Unkündbarkeit. Es gab aber auch neue Zugangsvoraussetzungen, ein abgestuftes Prüfungsverfahren sowie ein Disziplinarrecht.
Liebe Orianne,
dadurch wurde anscheinend das heutige Berufsbeamtentun geschaffen. Wie es sich bis in die heutige Zeit fortgesetzt hat. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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