Katharina die Große-Der Weg zum Zarenthron

Die Alleinherrschaft wurde durch die Ideen der Aufklärung abgelöst.

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Wie aus einer deutschen Fürstentochter die russische Kaiserin wurde
Mit 14 Jahren ging Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst nach Russland. Sie war Prinzessin aus einem unbedeutenden deutschen Fürstenhaus und doch hatte man sie ausgewählt, den als Thronfolger vorgesehenen Großfürsten zu ehelichen. Für die Heirat konvertierte Sophie vom protestantischen zum orthodoxen Glauben und erhielt den Namen, mit den sie in die Geschichte einging: Katharina.
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dieter
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Katharina die Große etablierte das Zarenreich als europ. Großmacht und zählt zu den einflussreichsten und mächtigsten Frauen der Geschichte,
von Friederike Haedecke
18 Jahre lang lebte sie am Zarenhof, gefangen in einer Ehe, die für sie zur Qual wurde: Peter und sie waren noch Kinder, als man sie zum Paar machte. Der junge Großfürst war voller Komplexe und kindlicher Leidenschaften. Am liebsten spielte er mit Holzsoldaten oder musizierte. Katharina langweilte sich in der höfischen Gesellschaft und empfand die Fete und Lustbarkeiten als öde und sinnlos. Sie entdeckte die Welt der Bücher für sich: Romane, antike Historiker und vor allem die Schriften der Aufklärer zogen sie in ihren Bann.
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dieter
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Auch körperliche Anziehung stellt sich beim Großfürstenpaar nicht ein und so bleibt der dringend Erwatetet Nachwuchs Jahr um Jahr aus. Erst 1754 wurde Sohn Paul geboren, von dem Katharina später in ihren Memoiren behauptete, dass er nicht das leibliche Kind ihres Mannes, sondern Ergebnis einer Affäre mit dem bekannten Schürzenjäger Saltykow wäre.
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dieter
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Kaiserin Elisabeth, die amtierende Regentin, starb an Weihnachten 1761 und der Großfürst trat als Peter III. wie geplant die Nachfolge an. Doch die Beziehung zwischen ihn und seiner Frau war zu diesem Zeitpunkt bereits vollkommen zerrüttet. Katharina hatte ein weiteres Kind von einem Liebhaber bekommen, und ein drittes war von ihrem aktuellen Geliebten Orlow unterwegs. Auch Pete hatte sich eine Geliebt zugelegt und die Anzeichen mehrten sich, dass er auf eine Scheidung von Katharina drängen würde.
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Die Hochzeit on Katharina stand unter keinem guten Stern.
Doch die Großfürstin dachte nicht daran, ihren Platz kampflos zu räumen. Gemeinsam mit Orlow und seinen Brüdern bereitete sie über Monate einen Putsch vor. Den Orlow gelang es, die entscheidenden Garden für den Staatsstreich zu gewinnen. Am 9.7. ließ sich Katharina in Petersburg zur Kaiserin ausrufen. Peter ergab sich nahezu widerstandslos und unterschrieb die Abdankungsurkunde. Wenige Tage später war er tot. Bei einem angeblichen Streit, an dem auch Grogoris Bruder Alexej Orlow beteiligt war, sei er unglücklich zu Tode gekommen, hieß es. Zwar konnte nie nachgewiesen werden, dass Katharina einen Mord an ihrem Mann in Auftrag gegeben hatte, doch geht die Forschung davon aus, dass sie zumindest duldende Mitwisserin war.
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Katharina wurde im Moskauer Kreml zur Kaiserin gekrönt und regierte das Land 34 Jahre lang.. Ihr gelang es, dem gigantischen russischen Reich eine Verwaltung zu geben, sie reformierte das Bildungswesen und behauptete Russlands Platz im Konzert der europ. Großmächte. Ihre Kriege vergrößerten das russische Territorium noch einmal erheblich. Für die Aufklärer ihrer Zeit war sie "das Licht des Nordens", doch über die Jahre ihrer Regierung gelang es ihr nicht, ihren aufklärerischen Schriften ausreichend Taten folgen zu lassen. Ihrer erfolgreichen Regierungsleistung verdankt sie den Beinamen 2die Große", den sie als einzige Herrscherin der Geschichte trägt.
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In Erinnerung bleibt sie der Nachwelt auch durch ihr abwechslungsreiches Liebesleben, aus dem sie zeitlebens kein Geheimnis machte. 21 Liebhaber stellte sie offiziell bei Hofe als ihre "Favoriten" vor. Den meisten von ihnen blieb sie auch nach dem Ende der intimen Beziehung freundschaftlich verbunden und belohnte sie fürstlich. Die enormen sexuellen Ausschweifungen, die ihr in den folgenden Jahrhunderten angedichtet wurden, hat es aller Wahrscheinlichkeit nie gegeben. Sie starb im Alter von 67 Jahren an den Folgen eines Schlaganfalls.
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ehemaliger Autor K.

Die Herrschaftsform von Katharina II wurde auch als „aufgeklärter Absolutismus“ bezeichnet, doch mit Aufklärung im westlichen Sinne, freie, selbstbewusste Bürger und Mitbestimmung in der Regierung, hatte diese Art von „Aufklärung“ genauso wenig zu tun wie das System von ihrem Zeitgenossen Friedrich II in Preußen. Beide Staaten beruhten auf der Leibeigenschaft der Bauern. Im Westen Europas war diese Form der Ausbeutung am Ende des Mittelalters schon vielfach verschwunden, in den Gebieten östlich der Elbe verlief es genau umgekehrt. Hier wurden erst ab dem 16. Jahrhundert einst freie Bauern in die Leibeigenschaft gedrängt. Man spricht daher auch von der zweiten Leibeigenschaft.

„Aufklärung“ in den ökonomisch rückständigen Staaten Preußen und Russland bedeutete: Rationalisierung der Verwaltung, vor allem um die Staatseinnahmen zu erhöhen zur Finanzierung der Armee zwecks territorialer Erweiterung, Sicherung der Adelsprivilegien und Abwehr aller emanzipatorischer Bestrebungen. Der „aufgeklärte Absolutismus“ der östlichen Staaten war eine Reaktion der dortigen Regierungen im Wettkampf mit den weiter fortgeschrittenen Staaten des Westens. Sie wollten mit ihnen konkurrieren, aber ihre rückständigen Strukturen nicht aufgeben.

Unter Katharina II wurden die Abgaben und Arbeitspflichten der Bauern erheblich erhöht. Die breite Verelendung der Bevölkerung provozierte den größten Bauernaufstand der russischen Geschichte 1773-1775 unter Führung der Kosaken von Pugatschow und wurde erst nach heftigen Kämpfen in einem Blutbad erstickt. Danach wurde die Leibeigenschaft noch verschärft und die Privilegien des Adels gesichert und ausgeweitet. Damit hat Katharina II die Weichen für die spätere Rückständigkeit Russlands gestellt und den Weg für eine trostlose Zukunft geebnet.

Preußen hatte das Glück, das es 1806 von Napoleon geschlagen wurde und dadurch ein umfangreicher Reformprozeß eingeleitet wurde.

Für Russland hingegen war der Sieg 1812 letztlich fatal, denn hier siegte ein Ancien Regime über einen modernen Staat und Zar Alexander I sah daher keinen Anlass für Veränderungen. Damit kam es zu einem Reformstau, der deutlich wurde, als das Land 1853 den Krimkrieg verlor und Moskau entdeckte, das ihr einst mächtiger Staat inzwischen zu einem der rückständigsten Gebilde Europas geworden war. Die jetzt hastig eingeleiteten Reformen, wie die Aufhebung der Leibeigenschaft 1861, kamen viel zu spät und wurden nicht konsequent durchgeführt. Der Weg in die Katastrophe war nicht mehr aufzuhalten.
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