Friedrich II. "der Große" von Preußen

Die Alleinherrschaft wurde durch die Ideen der Aufklärung abgelöst.

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Der "Alte Fritz" und seine Erben
Kaum ein anderer Mensch hat so tiefe Spuren im Bewusstsein der Deutschen hinterlassen wie Preußenkönig Friedrich der Große.
Doch das Bild des legendären Hohenzollers bleibt widersprüchlich. Für seine Bewunderer ist er der aufgeklärte Staatsmann, der zukunftsweisende Reformer, der geniale Feldherr. Für seine Kritiker ist er der Zyniker, ein rigider Machtpolitiker und Stammvater des preußischen Militarismus. Unstrittig ist: Er formte Preußen zu einer Großmacht, legte damit auch - ohne selbst solche Absichten zu hegen - einen Grundstein für die spätere Einigung Deutschlands.
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Harald
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Friedrich d.Gr. War eine zerrissene Persönlichkeit, einerseits kunstsinnig und philosophisch gebildet, andererseits bald nach seinem Amtsantritt als König überaus militaristisch und sogar tapfer. Es ist, als wolle er seinem Vater über dessen Tod hinaus beweisen, daß er kein Weichei sei. Der Vater mit dem schönen Beinamen "Soldatenkönig" ist niemals in einen Krieg gezogen und er hat nur einmal preußische Soldaten im Krieg kämpfen lassen, und zwar auf der Seite der Österreicher gegen die Türken. Seine geliebten Soldaten waren ihm zum Kriegführen zu schade. Fr.d.Gr. dagegen zog zusammen mit seinen Soldaten ins Feld, was keiner seiner Feinde tat, und geriet auch in Lebensgefahr. Eine Gewehrkugel traf anstelle seines Herzens seine Schnupftabackdose.

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dieter
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Lieber Harald,
das habe ich gewußt. Er war der einzige Monarch der mit seinen Soldaten in den Krieg zog und hatte das Glück oder die Vorsehung nicht getötet zu werden. Seine Frauenfeindlichkeit, er soll mit seiner Königin nie die Ehe vollzogen haben, auf Homosexualität oder einer Geschlechtskrankheit zurückzuführen sein, wobei bei der anschließenden Operation er verletzt worden sein soll. :wink:
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dieter
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Sehr verschiedene Charaktere folgten dem "Alten Fritz" auf dem Thron. etwa Friedrich Wilhelm III., der von seiner Frau, Königin Luise, noch heute überstahlt wird. Oder Wilhelm I., der eigentlich wider Willen Kaiser, des von Bismarck geeinten Deutschlands wurde, und zuletzt Wilhelm II. , der als preußischer König und deutscher Kaiser unbedingt Herrscher einer Supermacht sein wollte und dabei das Erbe Friedrichs des Großen aufs Spiel setzte.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:...Seine Frauenfeindlichkeit, er soll mit seiner Königin nie die Ehe vollzogen haben, auf Homosexualität oder einer Geschlechtskrankheit zurückzuführen sein, wobei bei der anschließenden Operation er verletzt worden sein soll. :wink:
Da gibt es viele Spekulationen drum. Letztlich weiß man hier nichts genaues. Fest steht, er hatte keine Kinder - weder eheliche noch uneheliche.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:...Seine Frauenfeindlichkeit, er soll mit seiner Königin nie die Ehe vollzogen haben, auf Homosexualität oder einer Geschlechtskrankheit zurückzuführen sein, wobei bei der anschließenden Operation er verletzt worden sein soll. :wink:
Da gibt es viele Spekulationen drum. Letztlich weiß man hier nichts genaues. Fest steht, er hatte keine Kinder - weder eheliche noch uneheliche.
Lieber Barbarossa,
das sagt schon einiges aus. :wink:
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Österreich war bereits eine Großmacht, Preußen wollte es noch werden. Es kam zu einer dramatischen Rivalität zweier Monarchen, die unterschiedlicher kaum sein konnten: die lebensfrohe Habsburgerin Maria Theresia aus dem katholischen Wien und der verschlossene Hohenzollern-König Friedrich II. aus dem protestantischen Potsdam.
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Die eine baute das gigantische Schloss Schönbrunn nach dem Vorbild von Versailles der andere ließ sich das kleine Rokokoschloss Sanssouci errichten. Zwei Regenten, die sich nie persönlich begegneten. Beide wollten uneingeschränkte Alleinherrscher sein, aber keine Despoten. Ihren eigenen Staat zu dienen, hielten sie für ihre oberste Pflicht. Die Interessen des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation.
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dieter
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Unter beiden Regentschaften herrschten Kulturelle Blüte und Vielfalt. Bach komponierte Musik für Friedrich, in den vielen kleinen Territorien gab es viele kleine Mäzene, die ihre Architekten, Poeten, Maler uns Musiker beschäftigten. Es war die Zeit des aufkommenden Sturm und Drang, Lessing, Goethe und Schiller verfassten zeitlose Werke, die Wiege der deutschen Kulturnation. Der Dualismus der beiden Mächte - verkörpert durch Friedrich und Maria Theresia - läutet schließlich das Ende des alten Reiches ein und bestimmte die deutsche Geschichte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
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Die Legende vom tugendhaften alten Fritz
Wenn er Geburtstag feierte, musste man früh aufstehen: Punkt 4.00 Uhr morgens nahm Friedrich die Gratulationen seiner Generäle entgegen - vier Stunden vor Sonnenaufgang. Seit Jahrhunderten steht er so für die preußischen Tugenden: Disziplin, Fleiß und Sparsamkeit. Wäre sein 300. Geburtstag nicht ein Anlass, sich im hochverschuldeten Europa wieder auf den Alten Fritz zu besinnen :?:
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Mehr als 200 Jahre nach seinem Tod geht Friedrichs letzter Wunsch im Jahr 1991 in Erfüllung: Endlich wird er in Sanssouci begraben, an der Seite seiner Windhunde. Und natürlich wird der alte Fritz dabei als Symbolgestalt für die Deutsche Einheit bemüht. So viel Pathos allerdings brachten die Preußen bei Friedichs Tod 1786 nicht auf, wie Bendkowski in seiner Friedrich-Biografie verrät. "Die Trauer war nicht groß, die Regentschaft hat lange gedauert, die Menschen, die Preußen, waren des Königs überdrüssig", so Bendkowski. "Man war froh, dass er weg war."
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Seine Wiederauferstehung erlebt der alte Fritz erst 50 Jahre nach seinem Tod durch die Bilder Adolph Menzels. So lernt ihn jedes Kind in Preußen kennen: als Bauherrn von Sanssouci und begabten Flötisten, als klugen Freund Voltaires und draufgängerischen Feldherrn. Die Macht der Bilder mach Friedrich groß. "Wenn sie so wollen, wurde aus Friedrich dem Großen nun der "alte Fritz", sagt Bendkowski. "Man kam ihm persönlich nahe, er wurde vertraut, auch emotional vertraut. Und Menzels Bilder sind ein bisschen der nötige Geschichtskitsch, der Friedrich den Preußen und den Deutschen nahe brachte."
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Friedrich schaffte die Folter ab und setzte eine epochale Rechtsreform in Gang: Vor dem Gesetz sollen fortan alle Preußen gleich sein. Anstelle höfischer Protzerei setzt er den kleinen Salon. Doch auch von den Untertanen erwartet er Genügsamkeit. Es überrascht doch mit welch ungeheurer Demut die Heroen der deutschen Aufklärung nach 1786 Friedrich auf den Sockel stellen. Auf hohen Sockel aber thront der alte Fritz auch heute wieder - als sei die Sehnsucht nach Helden noch größer als der große Friedrich selbst.
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Barbarossa
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Conzaliss hat geschrieben:Ich sehe Friedrich mit gemischten Gefühlen.

Einerseits war er ein Reformer - andererseits führte er viele Kriege und setzte dabei alles auf eine Karte.

Letzteres imponierte Hitler. Er hatte sogar in seinem Berliner Bunker ein Bild Friedrichs hängen... :x
Dagegen konnte sich Friedrich der Große leider nicht wehren. Hätte er es gekonnt, hätte er es auch getan.
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Barbarossa hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:Ich sehe Friedrich mit gemischten Gefühlen.

Einerseits war er ein Reformer - andererseits führte er viele Kriege und setzte dabei alles auf eine Karte.

Letzteres imponierte Hitler. Er hatte sogar in seinem Berliner Bunker ein Bild Friedrichs hängen... :x
Dagegen konnte sich Friedrich der Große leider nicht wehren. Hätte er es gekonnt, hätte er es auch getan.
Lieber Barbarossa,
das sind verschiedene Zeiten, die man nicht miteinander vergleichen kann. :wink:
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