Fort Sumter - Der Beginn des Sezessionskrieges 1861 - 1865

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Fort Sumter - Der Beginn des Sezessionskrieges 1861 - 1865


Fort Sumter liegt auf einer künstlichen Insel an der Einfahrt vom Atlantischen Ozean in die Bucht von Charleston in South Carolina. Berühmt oder vielmehr berüchtigt wurde das Fort als die ersten Kampfhandlungen am 12. April 1861 zwischen Nord und Süd begannen.
Gerade erst fertig gestellt, nahm das Bauwerk benannt nach Thomas Sumter (1734 - 1832) einem General des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges eine traurige Stellung ein. Der Baubeginn war 1829, seit dem Ende der militärischen Nutzung 1948 ist es ein Nationales Monument, das vom National Park Service verwaltet wird.


Charleston war die bedeutendste Stadt in South Carolina nach Savannah, und der zweitwichtigste Hafen an der südlichen Atlantikküste, deshalb wurde eine Reihe von Forts als Küstenschutz gebaut. Charleston liegt auf einer Halbinsel zwischen den Mündungen der 3 Flüsse Ashley River, Cooper River
und Wundo River in der nach der Stadt benannten Bucht. Diese ist durch einen Kanal zwischen zwei breiten, flachen Inseln Sullivan's Island im Nordosten und Morris Island im Südwesten mit dem Ozean verbunden. Der Kanal war zu breit, um mit der damaligen Artillerie von den Inseln aus die Einfahrt in den Hafen bestreichen und damit sperren zu können. Deshalb wurde eine Untiefe im Kanal künstlich erhöht und als Fundament für eine der Befestigungen genutzt. Dort entstand Fort Sumter. Ihr gegenüber, auf Sullivan's Island, wurde Fort Moultrie angelegt. Die Bauarbeiten für beide Forts wurden 1829 begonnen. Zum Zeitpunkt der Zerstörung im Jahr 1861 waren beide fast vollendet, Fort Moultrie war bereits von Truppen unter Major Robert Anderson bezogen.

Während der Bauphase wurde das Fort im September 1858 kurzzeitig genutzt, um 300 schwarze Sklaven unterzubringen. Sie waren auf dem Schiff Echo aufgegriffen worden, das die in Cabinda an der Mündung des Kongo gekauften Sklaven in die Vereinigten Staaten bringen sollte. Der Handel mit afrikanischen Sklaven war in den USA seit 1808 illegal, nur noch in den Vereinigten Staaten lebende und geborene Schwarze durften als Sklaven gehalten werden. Der illegale Handel wurde als Piraterie verfolgt, Kapitän Townsend von der Echo wurde der Prozess gemacht, die Sklaven wurden in die damalige US-Kolonie Liberia deportiert und dort freigelassen.

Nach der Wahl von Abraham Lincoln zum US Präsidenten im November 1860, verliessen viele sklavenhaltende Staaten des Südens die Union, South Carolina war am 20. Dezember 1860 der erste Bundesstaat der diesen Schritt unternahm. General William T. Sherman liess dafür den Bundesstaat richtig bluten und liess bei seinem Feldzug verbrannte Erde zurück.

Die Forts im Süden waren aber immer noch mit Soldaten der Union besetzt, darunter auch Fort Sumter, einen der wenigen Tiefseehäfen im Süden der USA. Am 26. Dezember 1860 zog Unionsmajor Robert Anderson auf eigene Initiative die Unionstruppen im Bereich von Charleston zusammen, und weil Fort Moultrie nicht gegen einen Angriff von der Landseite zu verteidigen war, verlegte er sie heimlich in das noch nicht fertiggestellte Fort Sumter.

Monatelang wurde das Fort von Südstaatlern belagert und versucht es auszuhungern. Die Konföderierten bauten eine Artilleriestellung auf der südwestlichen Insel auf, um im Kriegsfall das Fort beschiessen zu können.
Im Januar 1861 versuchte ein Schiff der Union Lebensmittel zum Fort zu bringen, doch es kam unter Beschuss und musste abdrehen. Am 1. Februar 1861 konnten Frauen und Kinder das Fort verlassen, und willige Nordstaatler durften ausreisen.
Zurück blieben 10 Offiziere 76 Unteroffiziere und 86 Mann und Mannschaften. Die Vorräte reichten etwas bis Mitte April 61, Brennstoffe gab es schon lang keine mehr. Am 4. März 1861 trat Abraham Lincoln sein Amt an, er versuchte zunächst zu verhandeln, doch Grossbritannien, Frankreich, Spanien und Russland
erwogen die Konföderation als Staat anzuerkennen. Dieser Umstand bewog den Präsidenten den Entsatz zu planen, gleichzeitig auch das belagerte Fort Pickens in Florida zu befreien. Anfang April sollte die Aktion durchgeführt werden. Doch es gab widersprüchliche Befehle, so dass das für Fort Sumter vorgesehene Schiff nach Florida fuhr. Es kamen nur drei unbewaffnete Frachtschiffe.

Dieser Umstand bewog die Konföderierten unter General Beauregard am 12. April 1861 um 4:30 Uhr die Kampfhandlungen aufzunehmen, das Fort wurde beschossen, der Amerikanischen Sezessionskrieg fing an. Es kamen Mörser und Artilleriegeschütze zum Einsatz. Nach 34 Stunden am 13. April 1861 ergab sich die
Besatzung der Union unter Major Anderson, weil ein Feuer die Pulverkammer bedrohte, und es Tote hätte geben können, denn unter dem Beschuss gab es überhaupt keine Todesopfer.

Während eines Saluts für die Unionsfahne (100 Schuss) kam ein Soldat ums Leben, weil eine Kanone zu früh losging, es gab noch mehrere Schwerverletzte. Soldat Daniel Hough und Soldat Edward Galloway (starb später an seinen Wunden) waren die ersten Todesopfer eines Krieges, der neue Massstäbe setzen würde.

Im April 1863 beschoss die Union das Fort schwer, dazu kam eine Seeblockade gegen die Stadt, und Folly Island wurde besetzt. Mitte August wurden Fort Wagner und Fort Sumter erneut angegriffen, und durch massivsten Artilleriebeschuss systematisch zerstört.
Am 17. Februar wurde die Insel von Unionstruppen unter General William Tecumseh Sherman formell unter Besitz der Union genommen.

Schätzungen zufolge wurden ca. 3175 Tonnen an Geschossen auf das Fort abgefeuert.



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General William Tecumseh Sherman
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Erstmal danke für die interessante Zusammenfassung.

Orianne hat geschrieben: ...
Charleston war die bedeutendste Stadt in South Carolina nach Savannah, und der zweitwichtigste Hafen an der südlichen Atlantikküste, ...
...
Savannah ist schon in Georgia und war damals kleiner als Charleston, welches wiederum m.W. nach New Orleans und knapp vor Richmond damals die grösste Stadt des Südens war. Savannah hingegen hatte in der Tat den wichtigeren Hafen, wobei jener Charlestons für damalige Verhältnisse schon nicht klein war. Hauptstadt Georgias war damals noch Milledgeville, wie jeder, der Pretty Woman gesehen hat, wissen kann :mrgreen: , Savannah hingegen grösste Stadt Georgias.


Btw. war m.W. der reichste Einwohner Charlestons Schwarzer, was die Komplexität des Themas „Sklaverei“ darstellt.



LG
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Gut, da war der Satz nicht richtig formuliert: Charleston war die bedeutendste Stadt in South Carolina, und der zweitwichtigste Hafen an der südlichen Atlantikküste nach Savannah. So sollte es heissen, danke für die Aufmerksamkeit :)
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

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