Kinderarbeit in den Vereinigten Staaten von Amerika

Die Geschichte der Indianer: Apachen, Comanchen, Black Feet, Eroberung durch europäische Siedler

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Orianne
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Die Kinderarbeit in den Vereinigten Staaten von Amerika ist ein Problem das sich bis in die heutige Zeit gehalten hat.
Schon kurz nach der Besiedlung durch Europäer wurden Kinder zur Arbeit angehalten, sei es auf dem Feld oder in Manufakturen. Der Grund war und ist das Geld. Im 19. Jahrhundert wurde es jedoch immer schlimmer, da viele Fabriken im Norden ihre Tore öffneten und nicht gewillt waren Erwachsenen gute Löhne zu zahlen, bei den Spinnereien, die sich mehrheitlich im Süden befanden, waren es die geschickten kleinen Hände, die gerne gebraucht wurden. Ein Kind in einer solchen Spinnerei verdiente im Tag weniger als 1 USD, obwohl Kinderarbeit gesetzlich verboten war und ist, wird das Gesetz weiterhin umgangen. Ein guter Arbeiter verdiente in der Woche ca. 10 USD, wobei er schon einmal mindestens die Hälfte für die Unterkunft abgeben musste, dann blieben vielleicht 3 USD übrig, weil das andere Geld in Alkohol "investiert" wurde.

Laut Calculationsrechner hatte ein Dollar um 1888* eine Kaufkraft von ca. 25 USD umgerechnet auf das Jahr 2014.
*Diese Kaufkraft blieb bis 1914 ziemlich konstant.

Mit 3 USD ca. 8 Kinder und eine Frau zu unterhalten, das war fast unmöglich, also blieb der Familie fast nichts anderes übrig, als ihre Kinder zur Arbeit zu schicken, darunter litt die Entwicklung der Kinder, sie konnten die Schule nicht besuchen, blieben Analphabeten, es wurde zu einer Teufelsspirale. Der grösste Bedarf an KinderarbeiterInnen bestand im Sezessionskrieg, im 1. Weltkrieg und teilweise noch im 2. Weltkrieg.

Ich werde bald die Lebensgeschichte dieser Familie unten hier posten:

Bild Bild Bild

Die Frau hatte 11 Kinder und war auf dem Foto schon Witwe, ihre zwei ältesten Töchter waren schon verheiratet, alle Kinder ausser den beiden Jüngsten mussten in die Spinnerei. Nachdem der Fotograf wieder kam, waren bis auf die älteste Tochter alle Kinder im Waisenhaus, die Mutter war einfach finanziell überfordert (Foto vom 22. Januar 1909). Die Mutter verdiente USD 4.50!! Catherine Young, die Mutter war bei der Aufnahme 40 Jahre alt, sie starb 1957.

Gleichzeitig im Jahr 1909 interessierte sich das National Child Labor Committee* für diese Familie, sie wollten einen Fall, und sie bekamen ihn.
*Das National Child Labor Committee wurde 1904 auf privater Ebene gegründet und dokumentierte die Verhältnisse in den Fabriken und Farmen, es wurden Fotografen angestellt, die durch alle Staaten zogen und Aufnahmen machten.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

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RedScorpion

Find ich n bschen problematisch, das Thema in der Form (wenn auch mit Berechtigung behauptet werden kann, dass ihm nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird, bis heut).

Denn erstens schwingt mit, dass es heut auf jeden Fall anders ist. Und bez. der heutigen Situation, sei es in den USA, als auch in der Schweiz, z.B., tät ich da ein dickes Fragezeichen hintermachen. Von anderen Staaten und Gegenden in der Welt gar nicht zu reden.


Zweitens denke ich, dass die Arbeit in Manufakturen oder Fabriken aber immer noch besser war als das angeblich so idyllisch Leben aufm Land, gerade in den USA, vor der Industrialisierung oder auch danach.
Nicht umsonst hat man auf Sklaven zentralafrikanischer Abstammung zurückgreifen müssen, nicht nur in den USA, ganz einfach deswegen, weil ein normaler "Mitteleuropäer" oder "Kaukasier" eine solche körperlich aufzehrende Arbeit nicht lang durchhält, geschweige denn Kinder oder Jugendliche.

Und dann - heikles Thema - ist da immer noch die Sache mit den abgebildeten Personen.
Klar wird Geschichte dadurch anschaulich, gerade durch Photos oder gar kolorierte Photos (reduzieren sie doch die abstrakte Barriere zwischen Person und Zeitabstand, letzterer oft manifest durch das zur Abbildung benuzte Medium und seine Technologie), und auch find' sie sehr interessant.
Jenseits aller Sicherheiten ob des Copyrights, ich weiss nicht, ob ich so toll fände, wenn ich und mein persönliches Schicksal in ein paar Jahrzehnten in Foren oder so nachlesbar sind.
Aber kann man kontrovers sehen, z.B. auch so, dass gerade durch den persönlichen Fall Unrecht dargestellt und so späte Gerechtigkeit zuteil wird. Keine Ahnung.

Fällt mir auch spontan das Photo des Jungen in Südstaaten-Uniform aus der Doku von Ken Burns zu ein, mittlerweile Symbol des Sezessionskriegs.



LG
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Orianne
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RedScorpion hat geschrieben:Find ich n bschen problematisch, das Thema in der Form (wenn auch mit Berechtigung behauptet werden kann, dass ihm nicht genug Aufmerksamkeit geschenkt wird, bis heut).

Denn erstens schwingt mit, dass es heut auf jeden Fall anders ist. Und bez. der heutigen Situation, sei es in den USA, als auch in der Schweiz, z.B., tät ich da ein dickes Fragezeichen hintermachen. Von anderen Staaten und Gegenden in der Welt gar nicht zu reden.


Zweitens denke ich, dass die Arbeit in Manufakturen oder Fabriken aber immer noch besser war als das angeblich so idyllisch Leben aufm Land, gerade in den USA, vor der Industrialisierung oder auch danach.
Nicht umsonst hat man auf Sklaven zentralafrikanischer Abstammung zurückgreifen müssen, nicht nur in den USA, ganz einfach deswegen, weil ein normaler "Mitteleuropäer" oder "Kaukasier" eine solche körperlich aufzehrende Arbeit nicht lang durchhält, geschweige denn Kinder oder Jugendliche.

Und dann - heikles Thema - ist da immer noch die Sache mit den abgebildeten Personen.
Klar wird Geschichte dadurch anschaulich, gerade durch Photos oder gar kolorierte Photos (reduzieren sie doch die abstrakte Barriere zwischen Person und Zeitabstand, letzterer oft manifest durch das zur Abbildung benuzte Medium und seine Technologie), und auch find' sie sehr interessant.
Jenseits aller Sicherheiten ob des Copyrights, ich weiss nicht, ob ich so toll fände, wenn ich und mein persönliches Schicksal in ein paar Jahrzehnten in Foren oder so nachlesbar sind.
Aber kann man kontrovers sehen, z.B. auch so, dass gerade durch den persönlichen Fall Unrecht dargestellt und so späte Gerechtigkeit zuteil wird. Keine Ahnung.




LG
1. In den Staaten gibt es das immer noch, ich kenne mich im Süden aus, und ich weiss es, man muss nicht nach Bangladesh oder Pakistan reisen. Auch Leute, die ein Praktikum machen werden versklavt, das ist bei uns genau so wie in Deutschland oder in den Staaten.
2. Da sage ich klar nein, auch das Leben in Manufakturen und Fabriken war nicht besser, dazu wollte man zuerst die Indianer versklaven, aber die eigneten sich nicht.
3. Die Fotos die ich hier poste sind von mir, auch in diesem Fall ist das Copyright geklärt!
4. Garantiert war das ein Unrecht, und ich möchte mit dieser Geschichte ein wenig gut machen, was diesen Menschen widerfahren ist.
5. Du darfst gerne Deinen Stachel wieder einfahren, okay?!?

Ich habe drei Stunden an dieser Story gearbeitet, übersetzt vom englischen ins deutsche, diese Story werde ich jetzt eben nicht veröffentlichen, wenn Du glaubst sie wäre unnötig :!: :twisted:
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RedScorpion

Orianne hat geschrieben: ...
1. In den Staaten gibt es das immer noch, ich kenne mich im Süden aus, und ich weiss es, man muss nicht nach Bangladesh oder Pakistan reisen.
...
Schön, dass Du Dich auskennst.

Orianne hat geschrieben: ...
Auch Leute, die ein Praktikum machen werden versklavt, das ist bei uns genau so wie in Deutschland oder in den Staaten.
...
Jein.

Ich dachte eher an die "Mithilfe" Jugendlicher im elterlichen Betrieb, oft auf Kosten der Freizeit und schulischer Leistungen.

Orianne hat geschrieben: ...
2. Da sage ich klar nein, auch das Leben in Manufakturen und Fabriken war nicht besser, dazu wollte man zuerst die Indianer versklaven, aber die eigneten sich nicht.
...
Sicherlich fallabhängig; aber all in all tät ich sagen: Ja, à la longue war das Leben in den Fabriken besser als auf dem Land, fern der Zentren, oder gar in Bergwerken o.ä.

Orianne hat geschrieben: ...
3. Die Fotos die ich hier poste sind von mir, in diesem Fall ist da Copyright geklärt!
...
Bez. des Copyrights hatte es auch meinerseits keinen Vorwurf; du hattest dies bereits geklärt und ich hatte's zur Kenntnis genommen.

Es ging eindeutig um den moralischen Aspekt. Und den tät ich höher ansetzen als (vergleichsweise minderbedeutendes) rechtliches Copyright.

Orianne hat geschrieben: ...
5. Du darfst gerne Deinen Stachel wieder einfahren, okay?!?
Kein Stachel, sondern ein kleiner Einspruch (wobei ich ja Pro un Kontra bereits oben anführe, wenn auch nicht abschliessend).

Denn ein wenig Demut tät bisweilen nicht schlecht, vielleicht.

Orianne hat geschrieben: ...
Ich habe drei Stunden an dieser Story gearbeitet, übersetzt vom englischen ins deutsche, diese Story werde ich jetzt eben nicht veröffentlichen, wenn Du glaubst sie wäre unnötig :!: :twisted:
P.S. Ich bin auch nicht das Forum, sondern lediglich User, wie Du.
Von "unnötig" war überhaupt keine Rede, höchstens davon, dass ich es moralisch für nicht immer ganz unproblematisch halte.
Und jeder kann schreiben, was er will, auch auf die Gefahr hin, das hypersensible Newbies es in den falschen Hals bekommen.
Ich führe oben das Beispiel Ken Burns', den ich für einen grossartigen Doku-Macher halte, ausdrücklich in dem Zshang an.

Wenn Du so empfindlich bist, dass Du Dich auf den Schlips getreten fühlst, wenn ich Dich mit ihm auf eine Stufe stelle, dann kann man nix machen.



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Orianne
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Klar kannst Du Deine Meinung sagen, aber der Ton macht die Musik, und warum sollte ich Demut walten lassen? :wtf:
Ich war und bin immer zu allen Menschen anständig und freundlich, ich mag es einfach nicht, wenn man Leute so überrollt.
Aber ich schreibe jetzt nichts mehr darüber. :arrow:
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RedScorpion

Orianne hat geschrieben:Klar kannst Du Deine Meinung sagen, aber der Ton macht die Musik, und warum sollte ich Demut walten lassen? :wtf:
...
Weil nicht Du auf den Photos dargestellt bist, sondern andere.
Ich verurteile deswegen auch niemanden, ich hab's nur angemerkt, dabei das Beispiel " TheCivil War" bemühend.

Orianne hat geschrieben: ...
Ich war und bin immer zu allen Menschen anständig und freundlich, ich mag es einfach nicht, wenn man Leute so überrollt.
...
Wenn Du Dich davon schon "überrollt" fühlst, bist Du dem Net wohl nicht gewachsen.

Orianne hat geschrieben: ...
Aber ich schreibe jetzt nichts mehr darüber. :arrow:
Dein Problem.
Du hast aber noch eins: Meinst Du, irgendjemanden dadurch zu bestrafen, möglicherweise berufsbedingt?


Danke und lG
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RedScorpion hat geschrieben:
Orianne hat geschrieben:Klar kannst Du Deine Meinung sagen, aber der Ton macht die Musik, und warum sollte ich Demut walten lassen? :wtf:
...
Weil nicht Du auf den Photos dargestellt bist, sondern andere.
Ich verurteile deswegen auch niemanden, ich hab's nur angemerkt, dabei das Beispiel " TheCivil War" bemühend.

Ich kenne das Foto über den Sezessionskrieg, ich habe Mitleid mit den Leuten von damals (Demut)???
Orianne hat geschrieben: ...
Ich war und bin immer zu allen Menschen anständig und freundlich, ich mag es einfach nicht, wenn man Leute so überrollt.
...
Wenn Du Dich davon schon "überrollt" fühlst, bist Du dem Net wohl nicht gewachsen.


Ich bin dem Netz schon gewachsen, keine Angst!

Orianne hat geschrieben: ...
Aber ich schreibe jetzt nichts mehr darüber. :arrow:
Dein Problem.
Du hast aber noch eins: Meinst Du, irgendjemanden dadurch zu bestrafen, möglicherweise berufsbedingt?


Berufsbedingt? Warum sollte ich jemanden bestrafen, eigentlich wollte ich zu dieser Sache hier nichts mehr schreiben, so schnell wirst Du mich nicht los.


Danke und lG
Ich bedanke mich auch für die nette Unterhaltung mit Dir!
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Liebe Orianne,
RS ist so wie er ist. Du must ihn nur nicht ernst nehmen, wir machen das auch schon lange nicht mehr. :wink: Schreibe bitte weiter, Du schreibst gut. :D Was kümmert es die Eiche, wenn ein Wildschwein sich an Ihr wetzt. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Lieber Dieter, es ist wieder alles in bester Ordnung mit RedScorpion und mir, wir haben das wie erwachsene Leute geklärt, für mich ist dieses Sache erledigt :D
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