Der Wilde Westen - Mythos und Wirklichkeit

Die Geschichte der Indianer: Apachen, Comanchen, Black Feet, Eroberung durch europäische Siedler

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Liebe Orianne,
vielen Dank für die ausführliche Beschreibung der Waffen von Custers Leuten. :)
Man hatte festgestellt, dass bei der Wiederentdeckung Amerikas durch Kolumbus es 110 Millionen Indianer gegeben hatte. 100 Jahre später soll es nur noch 10 Millionen Indianer gegeben haben. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Orianne
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Orianne hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Forscher untersuchen seit Jahren den Schaupülatz am Little Bighorn. Sie haben herausgefunden, dass die Wahl der Waffen entscheidenten Einfluss auf den Ausgang der Schlacht hatte. Einige von Sitting Bills Männern hatten sich Repetiergewehre besorgt. Diese Mehrladewaffen waren gegenüber den einschüssigen Sprinfield-Gewehren, mit denen die Soldaten ausgerüstet waren, von überlegener Feuerkraft. Aber auch die Strategie der Indianer war entscheident: Während die Soldaten in Frontlinie kämpften, griffen die Indianer die Armee wie bei der Bisonjagd an. Sie separierten Gruppen und schlugen sie einzeln nieder. Am Ende der Schlacht trieben die Indianer die restlichen Soldaten auf einen Hügel - eine tödliche Falle, auch für General Custer selbst. Die Schlacht am Little Bighorn ging als Sitting Bulls Ruhmestat in die Geschichte ein. Es ist einer der wenigen militärischen Siege, den die Indianer gegen die weißen Eroberer jemals errangen.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Custer teilte seine Armee in drei Teile, und das war ein riesiger Fehler, die Soldaten bekamen je 18 Schuss für die Revolver und 50 Schuss für die Springfield Gewehre, dazu nochmals 50 Schuss in den Satteltaschen.
Den Leichen von Custer und seinen Leuten wurden die Bänder an den Beinen durchgeschnitten, skalpiert (ausser Custer), und sonst für unsere Denkweise geschändet. Diese Rituale sollten den Indianern aller Stämme zum Verhängnis werden, denn von dieser Schlacht an wurden sie noch grausamer verfolgt. Man spricht ja davon, dass Spanien, England, Portugal und die Vereinigten Staaten von Amerika über 12 Millionen Indianer getötet hätten.

Noch etwas zu den Waffen: Der American Revolver hatte die Neuerungen, dass der Lauf mitsamt der Trommel nach vorne geklappt werden konnte, man konnte ihn also sehr schnell laden, ausserdem gab es einen mechanischen Hülsenausstosser.
Beim Karabiner ist zu sagen, dass Custer und seine Soldaten ein Spencer Unterrepetiergewehr im Sezessionskrieg verwendeten, um es für die Indianerkriege wieder gegen den Springfield Einzellader umzutauschen. Die meisten Springfield- und Spencergewehre wurden nach dem Sezessionskrieg nach Frankreich verkauft, wo sie im Krieg 1870/71 eingesetzt wurden.
Die Säbel liess Custer vor der Schlacht einziehen, er wollte das Geklirre des Metalls unterbinden.***

*** Gemäss Vorlesung meines Professors, schriftlich von mir fest gehalten.
Gern geschehen lieber Dieter :)

Ich wollte noch anfügen, dass Custer vielleicht eine Chance gehabt hätte, wenn er die Säbel den Männern gelassen hätte, denn am Boden hatten die Soldaten wirklich keine Möglichkeit sich mit Revolvern gegen die Indianer zu wehren, die sich mit Äxten. Messern und anderen Waffen auf die Soldaten stürzten. Ein Revolver war so ungenau, und meistens klemmte die Trommel noch dazu, so dass er sich vielleicht noch als Hiebwaffe eignete. Die zahlenmässige Überlegenheit der Indianer spielte sicher auch eine grosse Rolle. Custer fühlte sich so sicher, dass er am Anfang keine Späher aussandte. Später musste er dann durch Spione feststellen, dass er es mit ca. 2500 Kriegern zu tun bekommen würde. Custer lehnte auch die Hilfe von General Terry ab, der sich mit seiner Infanterie und Gatling-Repetiergeschützen (Vorläufer des MG) bereit hielt. Terry fand nach der Schlacht Custer und seine Soldaten tot auf dem Schlachtfeld. Libby Custer, seine Witwe kämpfte erfolgreich nach dem Tode ihres Mannes um eine Rente von der Armee, da Custer eigentlich Oberstleutnant war und sein Generalsrang war ein Brevet-Titel.

Ein Bild von Libby (Elisabeth) und George Andrew Custer (von mir koloriert), fast alle Fotos von Regierungsmitgliedern, hohen Offizieren und natürlich den US Präsidenten wurden im Atelier von William Gardner aufgenommen, die Aufnahme von Custer und seiner Frau stammt aus dem Jahr 1864.

http://www.imagebam.com/image/3d1cbc333889298
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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dieter
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Liebe Orianne,
vielen Dank für das Bild von Custer und dessen Frau. :)
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