Der Sturm auf Afrika - Ein Kontinent wird geteilt

Vasco da Gama, Kolumbus, Pioniere, die Vermessung der Welt

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Im November 1884 lud Reichskanzler Oto von Bismarck, Juristen und Geogrfen aus 14 Ländern zur sogenannten Kongokonferenz nach Berlin. Fünf Monate lang wurde über den afrikanischen Kontinent verhandelt, Ländergrenzen und Runflussphären, ohne einen einzigen Afrikaner an den Verhandlungen zu beteiligen. Die willkürlichen Grenzziehungen von damals führen noch heute zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Ergebnisse der Konferenz war der Grenzverlauf und der Dissens zwischen Frankreich und England und die geheim ausgehandelte Aufteilung der afrikanischen Küsten.
Quelle: http://www.arte.tv/de
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Ergebnisse der Konferenz war der Grenzverlauf und der Dissens zwischen Frankreich und England
Genau deshalb wollte auch Bismarck keine eigenen Kolonien: Er fürchtete, dass koloniale Streitereien auch in Europa zu Kriegen führen könnten. Letztlich musste er sich aber dem Druck der Kaufleute, allen voran Peters, Lüderitz und Woermann, und des Kolonialvereins beugen und startete das, was er selbst als "Experiment" bezeichnete.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ergebnisse der Konferenz war der Grenzverlauf und der Dissens zwischen Frankreich und England
Genau deshalb wollte auch Bismarck keine eigenen Kolonien: Er fürchtete, dass koloniale Streitereien auch in Europa zu Kriegen führen könnten. Letztlich musste er sich aber dem Druck der Kaufleute, allen voran Peters, Lüderitz und Woermann, und des Kolonialvereins beugen und startete das, was er selbst als "Experiment" bezeichnete.
Beppe
Lieber Beppe,
die Kolonien sind nicht nur für uns weg, sondern auch für Engländer und Franzosen. Also hat er recht behalten. :wink:
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Ergebnisse der Konferenz war der Grenzverlauf und der Dissens zwischen Frankreich und England
Genau deshalb wollte auch Bismarck keine eigenen Kolonien: Er fürchtete, dass koloniale Streitereien auch in Europa zu Kriegen führen könnten. Letztlich musste er sich aber dem Druck der Kaufleute, allen voran Peters, Lüderitz und Woermann, und des Kolonialvereins beugen und startete das, was er selbst als "Experiment" bezeichnete.

Beppe
Wobei das bei den Preußen noch nicht einmal die ersten Ambitionen waren, ein Kolonielreich aufzubauen. Bereits der "Große Kurfürst" von Brandenburg machte erste "Experimente" dieser Art (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_K ... e_Kolonien).
Die Nachfolger machten die Erfolge jedoch wieder zunichte. Das Problem bei den Preußen war, daß jeder Thronfolger eine völlig andere Politik betrieb, wie der jeweilige Vorgänger. Die preußische Politik hatte dadurch über einen längeren Zeitraum betrachtet wenig Kontinuität - mit Ausnahme des Militärs.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Wobei das bei den Preußen noch nicht einmal die ersten Ambitionen waren, ein Kolonielreich aufzubauen. Bereits der "Große Kurfürst" von Brandenburg machte erste "Experimente" dieser Art (siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_K ... e_Kolonien).
Die Nachfolger machten die Erfolge jedoch wieder zunichte. Das Problem bei den Preußen war, daß jeder Thronfolger eine völlig andere Politik betrieb, wie der jeweilige Vorgänger.
Ich seh das a bissl anders. Nicht der Nachfolger war das Problem, v.a. bei den brandenburgischen Kolonien, sondern der Vorgänger, in diesem Fall der Große Kurfürst.
Er hat das "Experiment" sowieso nur halbherzig betrieben. Aber seine Nachfolger erkannten, dass allein die vielen Schiffe, die notwendig waren, um den Kontakt mit den afrikanischen Stützpunkten aufrecht erhalten zu können, für ein Land wie Brandenburg viel zu teuer waren. Bevor sie das Land in den Ruin steuerten, cancelten sie lieber das Projekt. Brandenburg hatte ja auch wirklich andere Probleme...

Beppe
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dieter
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Anfang der 80er Jahre des 19.Jahrhunderts nahm das europäische Interesse an Afrika, dem bis dahin noch weitgehend unbekannten Kontinent, deutlich zu. Die neuen politischen Ambitionen führten dazu, dass am 15. November 1984 im Berliner Reichskanzlerpalais unter Leitung Otto von Bismarcks die Westafrika-Konferenz - auch Kongokonferenz genannt - eröffnet wurde. Beteiligt waren die bedeutensten Diplomaten. Juristen und Geografen aus 14 westlichen Staaten.
Quelle: www.arte.tv/de
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dieter
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Drei Monate lang verhandelten sie über die Zukunft Afrikas, unterteilten den Kontinent, in Einflußzonen und legten willkürlich Grenzen fest, ohne eien einzzigen Afrikaner zurate zu ziehen. Am 26.2.1885 ging die Konferenz nach zähen Verhandlungen zu Ende. Das Schlußdokument, die sog. Kongo-Akte, bestätigte - dank der geschickten Lobbyarbeit des belgischen Königs LeopoldII. den "Unabhängigen Kongostaat" unter belgischer Herrschaft. Außerdem wurde der französische Besitz nördlich des Kongo-Unterlaufs anerkannt und das Kongobecken für neutral erklärt.
Quelle: http://www.arte.tv/de
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dieter
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Diese Akte legte den Grundstein für die Aufteilung Afrikas in Kolonien und eröfnete damit eines der finstersten Kapitel der Weltgeschichte. Die Beschlüsse der Kongokonferenz wurden nie Infrage gestellt, die von den europäischen Mächten auf der Landkarte eingezeichneten Grenzen nie verändert. Kein Wunder, dass sie immer wieder zu Kriegen führten und noch heute führen, sei es in Nigeria, im Tschad und in Uganda oder in Darfur im Sudan, an der Elfenbeinküste und im Kongo.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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