Epochale Erkenntnisse

Vasco da Gama, Kolumbus, Pioniere, die Vermessung der Welt

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:natürlich nicht.Aber es läuft alles doch unter dem Titel "Zeitalter der Entdeckungen" in der Neuzeit. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man die Klosoülung neu entdeckt hat. :roll: Spaltest Du hier Haare :?:
Nein, tu ich nicht. Wenn du dir Lady Boleyns Liste ansiehst, sind da nur Erfindungen und Entdeckungen der Neuzeit dabei, von der Klospülung über die Taschenuhr bis zum Mikroskop.

Auch inklusive deiner Themenüberschrift ist das Ganze beileibe nicht auf geografische Entdeckungen eingeschränkt.

Beppe
Lieber Beppe,
natürlich ist das "Zeitalter der Entdeckungen" auf geografische Entdeckungen eingeschränkt. Was die Lady bring hat damit nichts zu tun. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Menschen sind grundsätzlich gleich
Als Cook 1774 im Südpazifik die Neuen Hebriden und Neukaledanien aufspürt, kann Georg Forster erstmals die bis dahin unbekannte Kultur erkunden. Trotz Kanibalismus und Tabu-Regeln gelangt Forster zu einer epochalen Erkenntnis. Menschen - ob sie nun in Europa oder am anderen Ende der Welt - sind ihrer Natur nach grundsätzlich gleich. Die Idee der Gleichheit lässt Forster nicht mehr los. Nicht in der franz. Revolution noch in seinem franz. Exil.
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Menschen sind grundsätzlich gleich
Als Cook 1774 im Südpazifik die Neuen Hebriden und Neukaledanien aufspürt, kann Georg Forster erstmals die bis dahin unbekannte Kultur erkunden. Trotz Kanibalismus und Tabu-Regeln gelangt Forster zu einer epochalen Erkenntnis. Menschen - ob sie nun in Europa oder am anderen Ende der Welt - sind ihrer Natur nach grundsätzlich gleich. Die Idee der Gleichheit lässt Forster nicht mehr los. Nicht in der franz. Revolution noch in seinem franz. Exil.
(Warum machst du die Schrift eigentlich so groß...? :roll: )
Genau das ist seit einiger Zeit auch meine Meinung. Alle kulturellen/nationalen/religiösen Unterschiede sind anerzogen von den Erwachsenen. Wären alle Erwachsenen weg und nur noch die Kinder wären da (und hätten von den Eltern nichts von irgendwelchen Unterschieden/Zwistigkeiten gehört), dann gäbe es auch keinen Rassismus und dergleichen mehr.
Kinder verstehen sich untereinander immer, vorausgesetzt, sie werden nicht aufgestachelt.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Kinder verstehen sich untereinander immer, vorausgesetzt, sie werden nicht aufgestachelt.
Eine epochale Erkenntnis der Entwicklungspsychologie ist es, dass das genau NICHT so ist! Kinder bilden innerhalb ihrer jeweiligen Gemeinschaft sehr schnell Gruppen, in denen dann einer der Anführer ist.
Schau nur mal in einen x-beliebigen Kindergarten...

Und unter Kindern kommt es immer auch sehr schnell zum Streit, wer mit welchem Spielzeug spielen darf. Bei Kindern ist nämlich der Eigentumsbegriff noch nicht so ausgeprägt. Was sie grad in den Händen haben, "gehört" ihnen. Derjenige, der das Ding 5 Minuten zuvor ebenfalls in den Händen gehabt hat und es eigentlich nur kurz weggelegt hat, um später wieder damit zu spielen, reklamiert natürlich auch das "Eigentum" an dem Ding - und schon hast du den schönsten Streit.
Hauptarbeit von Erziehern/Erzieherinnen, solche Streits zu schlichten...

Diese Entwicklungsphase endet so langsam mit 6-7 Jahren. Aber auch danach bilden Kinder Gruppen mit einem Anführer. ERst in der Pubertät ändert sich das langsam, weil die dann schon Jugendlichen langsam zu überlegen beginnen, ob "der da"/""die da" denn es tatsächlich verdient, Anführer zu sein, weil sich die Jugendlichen dann neue Vorbilder (= "Anführer") suchen, die auch außerhalb der Gruppe stehen können (z.B. Popstars etc.) oder weil die Jugendlichen dann selber beanspruchen, Anführer zu sein und eigene Gruppen bilden. Oder weil die Gruppe plötzlich nicht mehr so wichtig ist wie der-/diejenige, in die man sich grade verguckt hat...

Beppe
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben: Warum schreibst Du die Schrift eigentlich so groß... :roll:
Lieber Barbarossa,
zuerst um zu verdeutlichen, was der eigentliche Beitrag und was die Diskussion dazu ist. Anderseits, mit 70 (kannst Du in meinem Profil sehen) sieht man nicht mehr so deutlich und ich will doch wenigstens wisssen, was ich geschrieben habe. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Peppone hat geschrieben:Eine epochale Erkenntnis der Entwicklungspsychologie ist es, dass das genau NICHT so ist! Kinder bilden innerhalb ihrer jeweiligen Gemeinschaft sehr schnell Gruppen, in denen dann einer der Anführer ist.
Schau nur mal in einen x-beliebigen Kindergarten...
Diese Entwicklungsphase endet so langsam mit 6-7 Jahren. Aber auch danach bilden Kinder Gruppen mit einem Anführer. ERst in der Pubertät ändert sich das langsam, weil die dann schon Jugendlichen langsam zu überlegen beginnen, ob "der da"/""die da" denn es tatsächlich verdient, Anführer zu sein, weil sich die Jugendlichen dann neue Vorbilder (= "Anführer") suchen, die auch außerhalb der Gruppe stehen können (z.B. Popstars etc.) oder weil die Jugendlichen dann selber beanspruchen, Anführer zu sein und eigene Gruppen bilden. Oder weil die Gruppe plötzlich nicht mehr so wichtig ist wie der-/diejenige, in die man sich grade verguckt hat...
Im Wesentlichem bin ich einverstanden. Nur in deinen Ausführungen akzentierst du den Anführer. Ich denke, dass in Fall kleiner Kinder können wir über Anführer nicht reden. Die Gruppen - die Freundschaften - bilden sich spontan. Die aktivere, schnellerer Auffassung, neugerigere Kinder dominieren, aber nur augenscheinlich. Die kleine Kinder haben Trieb zu Bildung eigenes soziales Netzes - der Gruppe, jedoch sind hier alle noch weitgehends gleich. In Pubertät sieht es anders. Hier kann - muss aber nicht - in einer soziale Gruppe ein Anführer herausbilden. Sicher auch hier hängt es vom Charakter, Temperament. Dennoch der Anführer, wenn solcher gibt, wird von anderen bewundert, geahmt. Die Heranwachsenden haben schon ein Wertsystem entwickelt und der Anführer erfüllt diese Werte. Wenn ein Mangel an Vorbilder in nähere Umwelt gibt, dann werden diese Werte auf einen Außerhalbstehenden (z.B. Popstars) projizieren. Umso unerreichbar ist er, umso weniger Chancen enttäuscht zu werden.
Für mich diese geistige Entwicklung spiegelt die Vorgänge in der Entstehung der Zivilisation. Ähnlich, wie ein Embryo durchläuft eine komprimierte (biologische) Evolution, wiederholt auch geistige Entwicklung die Vorgänge in sozialer Evolution.
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Peppone
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Aneri hat geschrieben:Im Wesentlichem bin ich einverstanden. Nur in deinen Ausführungen akzentierst du den Anführer. Ich denke, dass in Fall kleiner Kinder können wir über Anführer nicht reden.
O.K. Es gibt aber in jeder Kindegruppe einen - nicht immer den gleichen - der vorgibt, welches Spiel gespielt wird, wie das Spiel gespielt wird usw. Die anderen Gruppenmitglieder wollen mitspielen und akzeptieren die "Anführerrolle" oder sie wollen eben nicht mitspielen und suchen sich eine neue Gruppe, in der dann aber wieder ein Mitglied den Ton angibt.
Schau in einen beliebigen Kindergarten, du wirst dieses Szenario vorfinden.

Beppe
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