Wie Australien besiedelt wurde

Vasco da Gama, Kolumbus, Pioniere, die Vermessung der Welt

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Verfügbare Nahrungsquellen genutzt
Das karge Land zeigte den Neuankömmlingen sein feindliches Antlitz. Es gab weder kultivierbare Pflanzen noch ausreichend regen. Trotz scheinbar widriger Bedingungen offenbarte sich aber ein vielseitiges Angebot. Tiere und Pflanzen, die sich bereits an den feindlichen Kontinent angepasst hatten, waren die beste Nahrungsquelle. Bis zur Ankunft der Europäer bleiben die Aborigines weitgehend bei oihrer steinzeitlichen Lebensweise als Jäger und Sammler. Einige ihrer Traditionen haben sie bis heute bewahrt. Sie zeugen von ihren Fähigkeiten, im kargen Land zu überleben.
Quelle: www.terra-x.zdf.de
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dieter
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So ist der Witchetty-Strauch für das Volk der Arada eine Art lebende Speisekammer: in den Wurzeln dieser endemischen Akazienart findet man die Larven des Holzbohrers. Diese Maden sind extrem proteinreich und waren für die frühen Australier eine wichtige Nahrungsquelle. Ein weiteres Beispiel sind grüne Ameisen, die wegen ihres Vitamin-C-Gehaltes eine säuerlichen, zitroneartigen Geschmack haben. Die Aboriginies nutzten alle vorhandenen Ressourcen. Dabei half ihnen ihre genaue Kenntnis von den Zyklen der Natur.
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dieter
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Einwanderer setzen auf Viehzucht
Die Aboriginies mussten Flexibel und krerativ sein. Um an Fleisch zu kommen, verfolgten sie ausgklügelte Strategien so rodeten sie die Wälder oder setzten Teile des Busches in Brand, um Grasflächen zu schaffen. Das lockte Pflanzenfresser wie Kängurus an und erleichtertet die Jagd. Zu ihr gab es keine Alternative. Denn Kängurus lassen sich nicht als Nutztiere in Herden halten - sie sind Einzelgänger und brauchen große Flächen.
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Peppone
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Renegat hat geschrieben:Von australischen Homo erectus Funden habe ich noch nichts gelesen.
Es gibt Funde in Australien, da haben Schädel massiveres Aussehen, größere Überaugenwülste, als das für moderne H.S. üblich ist. Manche sehen hier mindestens genetische Spuren des H.E./Pekingmenschen. Manche.
Renegat hat geschrieben:Das besondere an Australien ist die Abwesenheit von menschlichen Hinterlassenschaften vor dem Zeitpunkt von ca 50-60000 BC. Wenn der Erectus auch Australien erreicht hätte, müßte es wesentlich ältere Funde geben.
Der Flores-Mensch hat den Theorien, der H.E. könnte sehr viel länger als bisher geglaubt überlebt haben, und zwar in Südostasien, neue Nahrung gegeben...
Renegat hat geschrieben:Wie meinst du das also genau? Sprichst du von der klassischen multiregionalen These?
Ja, natürlich. Davon spricht Paul dauernd.
Renegat hat geschrieben:Die geringfügige Denisovabeimischung ändert doch nichts an der "Out of Afrika"-Entstehungsgeschichte des modernen Menschen.
Außerdem wurde Australien wahrscheinlich mehrfach zu unterschiedlichen Zeiten von fortpflanzungsfähigen Gruppen erreicht, die sich eine Zeitlang getrennt voneinander vermehrten. Die grazileren Skelettreste könnten auch die älteren sein. Andere halten die kräftigeren Skelette für männlich. Haplogenetisch sind die Altaustralier mit den Bewohner Neuguineas am nächsten verwandt, was für die frühe Besiedlung spricht. Die Denisovabeimischung bedeutet doch nur, dass es vor ca 80-70000 Jahren noch andere Hominiden in Asien gab, was wir schon vorher wußten. Und das sie miteinander fortpflanzungsfähig waren, was so überraschend auch nicht ist.
Stimmt genau.

Beppe
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dieter
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Die Viehwirtschaft begann in Australien erst mit der Ankunft der Europäer um 1800. Die Siedler konnten erfolgreiche Farmer werden, weil sie Tiere, die sich in Herden halten lassen, selber mitbrachten: Rinder und Schafe. Die Rinderzucht in Australen bleibt jedoch bis heute eine Herausforderung. Die Tiere müssen regelmäßig zur Tränke, die Wege zu den Wasserlöchern können aber bisweilen lang werden, denn die Farmen sind riesig. Oft fällt nicht genug Regen, und wenn in Dürrejahren die Wasserlöcher austrocknen, müssen die farmer mit hohen Verlusten rechnen. Bis zu 20% der Rinder einer Herde können dann verdursten.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
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Peppone
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[quote="dieter"]Bis zu 20% der Rinder einer Herde können dann verdursten.
/quote]
Klassischer Fall von nicht angepasster Landwirtschaft. :evil:
Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Bis zu 20% der Rinder einer Herde können dann verdursten.
/quote]
Klassischer Fall von nicht angepasster Landwirtschaft. :evil:
Beppe
Lieber Beppe,
so isses. :wink:
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Renegat
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dieter hat geschrieben: ich schaffe ja dadurch, dass ich die Tatsachen mitteile eine Diskussionsgrundlage, denn ohne die Informationen kannst Du ja nicht diskurtieren und Du hast ja schon dadurch diskutiert, dass Du es als plausibel findest, dass Australien vor ca. 50.000 Jahren besiedelt wurde. Was mich persönlich wundert ist, dass es den Aborigines gelungen ist das Meer zu überqueren oder Neu Guinea hing mit Australien zusammen, aber auch dann mußten sie erstmal nach Neu Guinea kommen. :wink:
Lieber Dieter,
bei diesem Thema hattest du eine Frage, über die man diskutieren könnte. Anfänglich hatten sich einige User dazu geäußert, wäre schön, wenn man da anknüpfen könnte.
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dieter
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Renegat hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: ich schaffe ja dadurch, dass ich die Tatsachen mitteile eine Diskussionsgrundlage, denn ohne die Informationen kannst Du ja nicht diskurtieren und Du hast ja schon dadurch diskutiert, dass Du es als plausibel findest, dass Australien vor ca. 50.000 Jahren besiedelt wurde. Was mich persönlich wundert ist, dass es den Aborigines gelungen ist das Meer zu überqueren oder Neu Guinea hing mit Australien zusammen, aber auch dann mußten sie erstmal nach Neu Guinea kommen. :wink:
Lieber Dieter,
bei diesem Thema hattest du eine Frage, über die man diskutieren könnte. Anfänglich hatten sich einige User dazu geäußert, wäre schön, wenn man da anknüpfen könnte.
Lieber Renegat,
ich nehme an, dass die Eiszeit viel Wasser gebunden hat und deswegen der Seeweg nach Australien nicht mehr soweit war und mit Flößen besser zu schaffen war. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:ich nehme an, dass die Eiszeit viel Wasser gebunden hat und deswegen der Seeweg nach Australien nicht mehr soweit war und mit Flößen besser zu schaffen war. :wink:
Und zwar mehrmals.
Irritierenderweise (und nicht zur multiregionalen Theorie passend) weisen die älteren Funde von Menschen in Australien modernere Züge auf als die späteren.
Noch dazu ergibt sich eine (Fund-)Lücke zwischen beiden. Wenn man danach geht, müsste Australien (mindestens) zweimal von Menschen erreicht worden sein, zuerst von einem "moderneren" (grazileren) Typus, der aber dann wieder (in Australien) ausgestorben ist, und dann von einem nicht ganz so grazilen Typus, der mehr mit den Melanesiern gemeinsam hat und sich zu den heutigen Aboriginies weiter entwickelt hat.

Beppe
Renegat
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Peppone hat geschrieben:Und zwar mehrmals.
Irritierenderweise (und nicht zur multiregionalen Theorie passend) weisen die älteren Funde von Menschen in Australien modernere Züge auf als die späteren.
Noch dazu ergibt sich eine (Fund-)Lücke zwischen beiden. Wenn man danach geht, müsste Australien (mindestens) zweimal von Menschen erreicht worden sein,...
Es gibt Funde im feuchteren Norden und an den Küsten, wenn ich mich recht erinnere. Möglicherweise ein Indiz, dass die zufälligen Einwanderer erstmal bei ihrer etablierten maritimen Lebensweise blieben. Eigentlich müßten die ältesten Skelettreste aus der nördlichen Küstenregion oder aus Neuguinea stammen. Der Mungoman und der Keilorschädel wurden jedoch im Süden Australiens gefunden, der allerdings auch feuchter ist und sich besser für menschliche Besiedlung eignet. Das trockene Innenteil Australiens wurde erst später häufiger aufgesucht.
Peppone hat geschrieben:.. zuerst von einem "moderneren" (grazileren) Typus, der aber dann wieder (in Australien) ausgestorben ist, und dann von einem nicht ganz so grazilen Typus, der mehr mit den Melanesiern gemeinsam hat und sich zu den heutigen Aboriginies weiter entwickelt hat.
Die Einordnung von Skelettfunden in grazilere und robustere Typen und bes. die Ableitung von Entwicklungslinien daraus, sehe ich etwas skeptisch, wenn nicht noch andere Indizes hinzukommen. Für mich scheint es eher zum allgemeinen Hominidengenpool zu gehören, dass es grazilere und robustere Typen des Knochenbaus gibt, zum Teil ist die Ausprägung auch abhängig von Geschlecht und Ernährung.
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