Hoeneß muß vor Gericht

Steuern, Finanzrecht, Banken, Finanzkrise

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Der Bayernpräsident Hoeneß muß im März nächsten Jahres wegen seiner Steuerhinterziehung vor das Gericht. Er hatte doch tatsächlich geglaubt, er käme so davon.
Das ist das Schöne bei unseren lieben Bayern, sündigen, im Volksstück wird gesagt, dann müßte ich Sünden fürchten, nachher wird gebeichtet und die Sünden per Rosenkranz vergeben. Genauso bei dem MP Seehofer, der seine Müdarbeiterin schwängerte. :wink: :mrgreen:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:... Genauso bei dem MP Seehofer, der seine Müdarbeiterin schwängerte. :wink: :mrgreen:
Na das ist ja keine Sünde im eigentlichem Sinn, denn das - öhmmm - dient ja der Verbesserung des Arbeitsklimas...
:mrgreen: :lol: :wink:
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:... Genauso bei dem MP Seehofer, der seine Müdarbeiterin schwängerte. :wink: :mrgreen:
Na das ist ja keine Sünde im eigentlichem Sinn, denn das - öhmmm - dient ja der Verbesserung des Arbeitsklimas...
:mrgreen: :lol: :wink:
Lieber Barbarossa,
Du hast Recht, Ehebruch wird ja nicht mehr bestraft. :wink:
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dieter
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Hoffentlich der Anfang vom Ende. Hoeneß tritt vom Aufsichtsratsposten bei der Allianz zurück. :wink:
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Cherusker
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Warum wurde der Prozeß nur für 4 Tage angesetzt? Kann man in dem Zeitraum ermitteln, woher die finanziellen Mittel kamen?
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Balduin
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Cherusker hat geschrieben:Warum wurde der Prozeß nur für 4 Tage angesetzt? Kann man in dem Zeitraum ermitteln, woher die finanziellen Mittel kamen?
Das kam mir in der Tat auch seltsam vor. Vor allem, dass die Staatsanwaltschaft von einer Steuerschuld von 3,5 Millionen € ausgeht und Hoeneß dann diese Zahl auf 18,5 respektive knapp 23 Millionen berichtigt.

Bei solch neuen Tatsachen müsste doch eigentlich der gesamte Prozess neu angesetzt werden.

Woher das Geld kam, war wohl gar nicht Gegenstand des Verfahrens? Ich kenne mich im Steuer(straf)recht überhaupt nicht aus, deshalb kann ich dazu nicht viel sagen.
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dieter
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Ihr Lieben,
die wollten den Fall schnell vom Tisch haben. Hoeneß nahm die Strafe schnell an, damit keine höhere Strafe kommt.Die Luxuszelle wird sicherlich schon vorbereietet. :wink: :mrgreen:
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Cherusker
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War das nicht "königlich-bayrisches Amtsgericht"? Das überhaupt nicht die Herkunft der finanziellen Mittel genaustens geprüft wurde (kann das nicht auch aus illegalen Geschäften oder Geldwäsche bestanden haben?), erscheint mir schon recht seltsam??? Im Prozeß wurde der Verbleib von 1,7Mio. gar nicht mehr nachgeprüft. Die sind anscheinend verschwunden. Der Uli konnte auch nicht erklären, was für ein System bzw. Schema er bei seinen Transaktionen verfolgte.
Haben nicht einige Leute Angst, daß man vielleicht auch eine Verwicklung mit dem FC Bayern München herstellen könnte? Der ehemalige Chef einer großen Sportwarenfirma gibt Uli 5Mio.DM + 15Mio.DM Kredit/Bürgschaft und einige Zeit später kauft sich diese Firma beim FC Bayern München ein. Und nach Ulis Meinung hat das alles nicht miteinander zu tun.....Sachen gibt es..... :wink:
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Triton
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Wahrscheinlich nahm das Gericht an, dass es auf die ganz exakte Summe für das Strafmaß nicht ankommt. Und das Geld scheint auch nicht aus illegalen Quellen zu stammen. Also warum dann noch das Ganze vertagen, zumal Hoeneß ja selbst die Summe der hinterzogenen Steuern drastisch nach oben korrigiert hatte?

Die Finanzbehörden werden schon versuchen, den Steuerfehlbetrag exakt zu ermitteln.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Balduin
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Triton hat geschrieben:Wahrscheinlich nahm das Gericht an, dass es auf die ganz exakte Summe für das Strafmaß nicht ankommt. Und das Geld scheint auch nicht aus illegalen Quellen zu stammen. Also warum dann noch das Ganze vertagen, zumal Hoeneß ja selbst die Summe der hinterzogenen Steuern drastisch nach oben korrigiert hatte?

Die Finanzbehörden werden schon versuchen, den Steuerfehlbetrag exakt zu ermitteln.
Das ist es ja, was mich verwundert hat. Nach meinem Kenntnisstand ging das Gericht anfangs von einem niedrigen Millionenbetrag aus. Dann zünden Hoeneß Anwälte im Prozess die Bombe: Auf einmal geht es um über 20 Millionen €. Bei einer solchen neuen Tatsachendarstellung vertagt man doch den Prozess, um die neuen Erkenntnisse erst einmal verarbeiten zu können.

@Cherusker: Das mit den Bayern-München Millionen habe ich auch schon öfters gelesen: Ich kann es mir vorstellen, aber an eine Verschwörung zugunsten des Fußballclubs glaube ich jetzt auch nicht: Es ist ja nur Fußball, es geht ja nicht um Siemens... :wink:
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Spartaner
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Glücksspielsucht ist mittlerweile in Deutschland als Krankheit anerkannt. Ich weiß nicht genau, ob Börsenzockerei auch darunter fällt. Aber ich kenne viele Leute, die jeden Tag vor dem PC sitzen und in Sekunden Transaktionen durchführen bzw. auch jede Information in sich aufsaugen. Die Gewinne sind keinesfalls sicher . Man kann sogar mit utopischen Hebel Aktien handeln und kaufen. Solche Spekulationen müssten unter die Kategorie Glücksspiel fallen. Hoeneß wäre sicherlich besser davongekommen, wenn er von vornherein gesagt hätte, dass er therapeutische Hilfe benötigt.
http://www.automatisch-verloren.de/inde ... -krankheit
Cherusker
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Wenn ein Bankräuber vor Gericht eines Bankraubes bezichtigt wird. Er aber am ersten Tag noch 5 weitere Straftaten zugibt und dann die folgenden Tage weitere Verbrechen zugibt, wird dann auch gesagt, das reicht jetzt? Oder sollte man dann nicht das ganze Ausmaß ermitteln? Wann gibt es eigentlich die Höchststrafe für Steuerhinterziehung? Bei einer Milliarde? Oder wenn Otto-Normal-Verbraucher 100€ hinterzogen hat?

Ist es wirklich eine Sucht beim Uli? Oder kann es auch System einer gigantischen Geldwäsche sein? Wer hat das nachgeprüft? Wieviele Konten existieren noch in der Schweiz? Warum hat der Uli jetzt noch Zeit in der Freiheit seine "Angelegenheiten" zu regeln?

Erklärt mal alles mit dem Wohle des FC Bayern München?

Fragen über Fragen....die man nicht innerhalb von 4 Tagen klären kann.
Spartaner
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Lieber Cherusker, Ulli Hoeneß hatte unter dem Strich 4 Millionen Miese gemacht . Ich denke wenn man einen Gewinn verzeichnet, ist es wie ein Kick, der den Jeweiligen in diesen Moment, "wie ein Sieger aus den Ring steigen lässt". Dieser Kick des Gewinnens kann auch leicht zur Droge werden. Ich denke, wenn Ulli Hoeneß sein Geld im Ausland sicherstellen wollte, hätte es einfachere Wege z.B. die Cayman Inseln gegeben. http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=6&t=3888
Da hätte Hoeneß sein Geld bis zum Ende seines Lebens arbeiten lassen können , ohne das die deutschen Steuerbehörden davon Kenntnis bekommen.
Die Höchststrafe "lebenslänglich" für Steuerhinterziehung halte ich auch für bedenklich.
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Triton
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Weil der Staat Geld braucht, wird Steuerhinterziehung gerne als übertrieben abscheuliches Verbrechen dargestellt. Die Yellow Press liebt natürlich diese Geschichten auch, weil damit primitive Neidkomplexe und die Schadenfreude der Leser bedient werden können.
Man sollte aber immer bedenken: Steuerhinterziehung lässt sich wiedergutmachen. Das ist der große Unterschied zu vielen anderen Straftatsbeständen. Deshalb ist es schon sinnvoll, ein gewisses Augenmaß bei der Strafbemessung walten zu lassen.
Über 3 Jahre Haft wären schon recht viel, wenn sie denn auch komplett abgesessen werden müssten. Ich denke, dem Abschreckungseffekt einer Strafe ist dadurch genüge getan.
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dieter
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Ihr Lieben,
ich habe gestern Illner im ZDF gesehen, die meisten Diskutanten gehen von einem Deal zwischen Richter, Staatsanwaltschaft und Verteidigung aus und meinen auch, dass die Strafe zu gering ist.
Mein Vorschlag, für jede Million der hinterzogenen Steuern ein Jahr Gefängnis, dann hätten wir ihn endlich los. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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