LKW-Maut

Steuern, Finanzrecht, Banken, Finanzkrise

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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...in Brandenburg nun auch auf Bundesstraßen:
VERKEHR:
Lkw-Maut auf neuer B 96
Lasterfahrer sollen für Oranienburger Umfahrung zahlen / Spediteure empört

ORANIENBURG - Noch ist unklar, wann sie kommt. Aber sie wird kommen. Auf vier Brandenburger Bundesstraßen sollen Lkw-Fahrer künftig eine Maut bezahlen. Auch die neue B 96 zwischen dem Autobahndreieck Oranienburg und dem Anschluss an die L 191 bei Sachsenhausen wird nach Angaben des Brandenburger Infrastrukturministeriums bald etwas kosten. Fuhrunternehmer sind über die Maut auf Bundesstraßen empört.

„So wird Wirtschaft kaputtgemacht“, sagt der Oranienburger Fuhrunternehmer Siegfried Hustan...
weiter lesen: http://geschichte-wissen.de/go/lkwmautb96

Die Empörung kann ich nachvollziehen.
:?
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:Die Empörung kann ich nachvollziehen.
:?
Klar. Die der Spediteure.
Andererseits sind das alles autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen. Eigentlich logisch, dass auch dafür Maut gezahlt werden muss. Es sind auch relativ kurze Strecken, die nur eine Anbindung an die Autobahn darstellen. Also auch relativ wenig Maut.
Bild.
Nicht nur Berlin und Umgebung sind übrigens betroffen: Ich hab nach kurzem Googeln auch für Zwickau, Leipzig und Hannover ähnliche Pläne gefunden:
Bild
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Dass die Spediteure dann aber kleinere Fahrzeuge benutzen, die dann mehr Abgase und CO2 produzieren als die bisher genutzten LKW, ist auch klar, denn für die Sprinter, Boxer, Rafter usw. muss keine Maut gezahlt werden.
Wer die märkischen Landstraßen kennt, weiß, dass sich eine Umleitung der LKW auf diese Straßen tatsächlich nicht lohnt, so wie es auch die Spediteure im Artikel behaupten. Die stecken gleich unterm nächsten Alleebaum oder in der nächsten (zu) engen Kurve fest und schon kann der Spediteur seinen Zeitplan nicht mehr halten. Da zahlt er lieber Maut.
Im Endeffekt hat langfristig nur die Staatskasse was davon, die Anwohner werden kurzzeitig durch umgelenkten LKW-Verkehr Nachteile haben, dann wird wieder alles seinen gewohnten Gang gehen, mittelfristig sind die Spediteure die Dummen und auch wieder die Bürger, die höhere Preise zahlen müssen, denn so wird die Maut von den Spediteuren finanziert werden.
Wobei hierzulande die Lebensmittel sowieso zu billig sind, da wäre das ein Ausgleich. Andererseits werden die Lebensmittelproduzenten - in erster Linie die Bauern - wieder drunter leiden müssen, denn um den Endpreis nicht zu sehr steigen zu lassen, wird der Preisdruck auf die Bauern erhöht werden, so dass die weniger verdienen werden. Ob´s dafür ne EU-Förderung gibt?

Beppe
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Barbarossa
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Nun ist es also soweit:
Mittwoch, 01. August 2012
Ramsauer gibt Startschuss
Erweiterte Lkw-Maut gilt

Mit Beginn des neuen Monats sind nun rund 1100 Kilometer der Bundesstraßen für Lkw mautpflichtig. Es handelt sich dabei um jene Abschnitte, die zweispurig ausgebaut sind und an Autobahnen anschließen. Der Bund erwartet Mehreinnahmen von 100 Millionen Euro im Jahr. Bundesverkehrsminister Ramsauer spricht von einem unverzichtbaren Schritt...
hier: weiterlesen
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dieter
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Lieber Barbarossa,
die Kosten werden wir im Endefekt über die Preise zahlen. :roll:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
die Kosten werden wir im Endefekt über die Preise zahlen. :roll:
Ja, das ist so.
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Barbarossa
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Hier noch etwas zum lesen dazu:
Mehr Arbeit für Maut-Kontrolleure
Gebühr für Bundesstraßen zeigt wenig Wirkung / Spediteure erwarten höhere Kosten

POTSDAM - Die rund 450 Kontrolleure des Bundesamts für Güterverkehr (BAG) dürften seit gestern deutlich weniger gut auf ihren Job zu sprechen sein. Zu den knapp 13 000 Kilometern Autobahn, die sie bislang täglich nach Mautprellern zu durchkämmen haben, kommen nun noch 1135 Kilometer Bundesstraßen hinzu. Neues Personal hat das BAG dafür nicht bekommen.

Seit gestern müssen Lastwagen über zwölf Tonnen nicht nur auf Autobahnen eine streckenbezogene Abgabe entrichten, sondern auch auf einer Reihe gut ausgebauter Bundesstraßen (MAZ berichtete). Auf den rund 60 betroffenen Kilometern in Brandenburg war von der Zusatzmaut augenscheinlich nicht so viel zu spüren. Auf den beiden betroffenen Strecken im Landkreis Teltow-Fläming – zwischen Berlin und Rangsdorf (B96) sowie zwischen Thyrow und Heinersdorf – war das Lkw-Aufkommen nach Beobachtungen der MAZ so groß wie immer. Auch mögliche Ausweichstrecken waren nicht häufiger von Lastern befahren.
(...)
„Ändern können wir es nicht mehr“, sagt etwa der Oranienburger Fuhrunternehmer Günter Koczessa. Wie er gehen auch andere Spediteure in der Region davon aus, dass die Schwerlastfahrer nicht auf kleinere Straßen ausweichen werden. „Wir fahren immer die schnellste Strecke“, pflichtet der Oranienburger Spediteur Dieter Gentz bei. Mehrkosten lassen sich auf diese Weise kaum vermeiden. Gentz schätzt, dass sich seine Mautgebühren durch die Bundesstraßen um etwa ein Prozent erhöhen – Aufpreise, die am Ende beim Kunden landen und dort nicht unbedingt für Freude sorgen werden...
hier: alles lesen
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juston33
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Registriert: 21.03.2015, 10:25

Seit gestern müssen Lastwagen über zwölf Tonnen nicht nur auf Autobahnen eine streckenbezogene Abgabe entrichten, sondern auch auf einer Reihe gut ausgebauter Bundesstraßen (MAZ berichtete). Auf den rund 60 betroffenen Kilometern in Brandenburg war von der Zusatzmaut augenscheinlich nicht so viel zu spüren. Auf den beiden betroffenen Strecken im Landkreis Telto
asad
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Barbarossa
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Die Bundeskabinett hat gestern einen Gesetzentwurf verabschiedet, nach dem Mitte 2018 die LKW-Maut auf alle Bundesstraßen ausgeweitet werden sollen. Rund 40.000 km des Straßennetzes wären damit zusätzlich mautpflichtig. Mit der Maßnahme sollen Verkehrsströme gelenkt und etwa zwei Mrd. Euro zusätzlich eingenommen werden.
Betroffen wären damit etwa 1,6 Mill. derzeit gezählte Fahrzeuge auf den Autobahnen und zusätzlich etwa 130.000 Farhrzeuge, die die Autobahn aufgrund der Maut bisher mieden.
(Anm. d. Red.: Autobahnbenutzer bleiben ja nicht immer auf der Autobahn, sondern müssen diese irgendwann verlassen und z. B. auf eine Bundesstraße einbiegen)
Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) erklärte wörtlich dazu: "Mit der Ausweitung der LKW-Maut auf alle Bundesstraßen vollziehen wir den Systemwechsel von einer Steuer- hin zu einer Nutzerfinanzierung unserer Verkehrsinfrastruktur." Und weiter: "Die Mauteinnahmen fließen direkt und dauerhaft in deren Erhaltung und Ausbau."
Spätestens bis Ende 2017 soll zudem geprüft werden, ob die Maut zusätzlich auch auf kleinere LKW ab 3,5 t sowie Fernbusse ausgedehnt werden sollte. Doch sowohl Dobrindt als auch die SPD lehnen eine sogenannte "Handwerkermaut" für Fahrzeuge ab 3,5 t ab - Dobrindt ist zudem auch gegen Einbeziehungs von Fernbussen.
Derzeit wird die Nutzungsgebühr für LKW ab 7,5 t auf rund 13.000 km Autobahn und auf 2.300 km autobahnähnlichen Bundesstraßen kassiert. Die Einnahmen von z. Z. rund 4,5 Mrd. Euro fließen dabei allein an den Bund. Auch dies soll sich ändern. Da etwa 8% des Netzes nicht in Bundeszuständigkeit liegen - vor allem bei Ortsdurchfahrten - sollen die dortigen Einnahmen nach Abzug der anfallenden Erfassungskosten an die jeweiligen Länder ausgezahlt werden.
Quelle: Oranienburger Generalanzeiger - Printausgabe (heute)
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