Wer waren die Wolkenmenschen ?

Maya, Inka

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Lieber Spartaner,
ich befürchte auch, dass Krankheiten vor allem die Pocken und Masern, die einheimische Bevölkerung sehr reduziert haben dürfte. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Spartaner
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dieter hat geschrieben:Inka versklavten das Volk
Obwohl die Stämme der Chachapoya mehr als eine halbe Million Menschen umfasst haben dürfte, waren sie ihrem Feind unterlegen. Die Inka schlugen das Kriegervolk 1470. Sie versklavten die Bewohner, siedelten sie um oder töteten sie. Die reste der Bevölkerung verbündeten sich mit den spanischen Konquistatoren. Doch auch ihr Bündnis von 1505 brachte ihnen die Unabhhängigkeit nicht zurück.
Durch Masern und Pocken sank schließlich die Gesamtbevölkerung in dem Gebiet rapide ab. Kurz darauf starb sie aus und mit ihr ging die Kultur der Chachapoya unter. Allerdings: Durch die Überlieferungen der Inka und der spanischen Eroberer weiß man überhaupt von den Nebelwaldmenschen.
Quelle: http://www.terra-x.zdf.de
Die Chachas wurden von den Inka nach der Eroberung gezwungen neben ihren Feldern, neue Maisfelder anzulegen und jedes Jahr für die Inkas die Ernte einzubringen . Spezielle Verwalter der Inkas holten einen grossen Teil der Ernte dann ab .
Die Chachapoyas wollten nicht verhungern und Not macht erfinderisch.
Das hatte zur Folge , dass die Chachapoyas ihre eigenen Anbau umstellen mussten und in höhere Lagen überwiegend Kartoffeln anbauten, weil sie dort besser gediehen, das setzten später die Spanier fort. 1
1 Kulturen und Bauwerke im alten Peru von Doris Kurella Seite 234
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dieter
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Lieber Spartaner,
vielen Dank für diese Information. :)
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Jilata
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dieter hat geschrieben:Lieber Spartaner,
ich befürchte auch, dass Krankheiten vor allem die Pocken und Masern, die einheimische Bevölkerung sehr reduziert haben dürfte. :evil: :twisted:
Der letzte vollständig und wenn man so möchte "legal" herrschende Inka, war Huayna Qhapaq (Capac). Gestorben ist er im Jahre 1524 an einer wohl über das (bereits mit Europa verbundene) Mexico eingeschleppten Infektionskrankheit
Der Handel in Altamerika war gerade über See recht intensiv. Selbst Pizarro begegnete auf der Fahrt nach Peru einem indianischen Handelsfloss. Im Übrigen war Pizarro nicht der erste Spanier der das Territorium des Inkareiches betreten hatte. Die Krankheits-Erreger hatten viel Zeit um das immunologisch wehrlose Inkareich zu terrorisieren.
Die spanische Eroberung setzte 1532 ein. Es lagen dementsprechend 8 Jahre zwischen der ersten Epidemie und der Eroberung. Die Jahre des Krieges um den Thron verschlimmerten sicher die Lage.
Von spanischen Autoren wissen wir, dass gerade an der Küste und in den Flussoasen, in denen ja die größte Bevölkerungskonzentration ursprünglich zu finden war, Pizarro zT. durch Geisterstädte und Orte kam, die menschenleer waren. Wo genau die Kämpfe zwischen Atahualpa und Huascar ausgefochten wurden ist heute kaum noch zu rekonstruieren. Sicher ist nur, dass die Entscheidungen im Hochland fielen.
Man könnte durchaus vermuten, dass die Geschichte des Inkareiches wohl anders verlaufen wäre, wenn die Spanier an ein Reich geraten wären, dessen Erbfolge einen geregelten Lauf genommen hätte.
In Mexico finden wir das gleiche Trauerspiel. In der "Noche Triste", (traurig nur für die Spanier) in der die Spanier und ihre indianischen Verbündeten von den Mexica (Azteken) aus Tenochtitlan vertrieben worden sind, brachen in der Stadt vermutlich die Pocken aus. Der Nachfolger Moctecuzomas Cuitláuac, verstarb ebenfalls.
Deswegen konnten die flüchtenden Spanier nicht sofort verfolgt werden. Bis zu zwei Drittel der Bevölkerung der großen Städte im Hochtal von Mexico starben in kurzer Zeit.
Ohne die Epidemie und unter einem fähigen Herrscher, der Cuitláuac zumindest in militärischer Hinsicht wohl gewesen ist, wären die Spanier sicherlich vernichtet worden. Über die indianischen Verbündeten, vor allem die Tlaxcalteca, die alten Erbfeinde der Mexica, wäre ein schreckliches Strafgericht gekommen.
Die in jeder Hinsicht umtriebigen Mexica, hätten in der Folge sicherlich aus den Fehlern gelernt und vor allem militärisch Konsequenzen gezogen. Ohne die Pocken-Epidemie und ihre Nachfolger, wäre es nie zu einer derart totalen Eroberung Mexicos gekommen.
Mexiko und auch Südamerika wären bis heute weitgehend indianisch geblieben. Für eine Masseneinwanderung aus Europa hätte es keinen Raum gegeben. Ob Indo-Amerika ein ähnliches Schicksal wie später Indien oder China erlitten hätte, den schwarzafrikanischen Weg in das koloniale Verderben genommen hätte oder gar (mit viel Glück) weitgehend selbstständig geblieben wäre ?? Sicher eine reizvolle "Was wäre wenn" Frage.

In Nordamerika trafen die Siedler übrigens auch auf zT. entvölkerte Gebiete. Wir werden wohl niemals genau erfahren, welche großartigen Kulturen untergingen bevor sie auch nur ein Europäer zu Gesicht bekam. Die mikroskopisch kleine Vorhut des größten nachhaltigen Landraubes der bekannten Geschichte, schuf den Raum, die Schwächung und wohl auch die psychologische Kriese, die Europas Einbruch im Westen ermöglichte.

Ich würde sogar so weit gehen zu behaupten, dass Epidemien, neben Klimawandel und Naturkatastrophen, die wohl machtvollsten Akteure in der menschlichen Geschichte waren. Ohne sie würden wir unsere heutige Welt nicht wiedererkennen.
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dieter
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Lieber Jilata,
Du wirst sicherlich recht haben, ohne die Epidemien wäre die Eroberung und die Besiedlung Amerikas nicht so möglich gewesen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Paul
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Spartaner:Liebe Orianne,
völlig  auzuschließen ist das nicht. Genetische Untersuchungen dazu würden auch nichts bringen, denn die Gegner der These argumentieren, dass keltische Einwohner auch nach der Konquisation nach Südamerika gelangt sein könnten. Es sei denn man nimmt für die Unteruchung die DNA eines der zahlreichen Mumien,  die in Bergnischen im Gebiet der Chachapoya gefunden wurden.
p-s. Nachtrag von mir : o.g. soll nicht heißen -"Erst im Gebiet des Amazonas liesen sie sich nieder" ,sondern "im Gebiet des heutigen Peru".
Vor einigen Tagen gab es eine Fernsehsendung über die heutigen Chachapoya. Einige der blonden Chachapoya, welche nichts von europäischen Vorfahren wußten, wurden genetisch untersucht. Man fand etwa 15 % europäische Gene, die auf Vorfahren aus Galizien deuteten.
Letztlich schließt das Galizische Konquistadoren als Vorfahren natürlich nicht aus.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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