Expansion der Araber- was waren die Gründe?
Verfasst: 28.10.2014, 18:25
Noch um 600 lebten im Süden der arabischen Halbinsel nur arabische Wüstenstämme, die halbnomadisch mit ihren Tieren durch die Wüste zogen - sie führten ein karges, entbehrungsreiches Leben, fern der Kultur. Wenige Jahrzehnte später überschwemmten arabische Heere ganz Vorderasien, wenig später Ägypten, Nordafrika und Westasien bis zum Indus. Wie konnte es dazu kommen?
Bei der Expansion der Araber in Vorderasien und Nordafrika greifen mehrere Komplexe ineinander. Die rasche Eroberung weiter Gebiete ist vor allem auf die Schwäche von Byzanz und die Faszination des neuen Glaubens zurückzuführen.
Gegen die Perser im Osten konnte sich Byzanz nicht durchsetzen, nur mit ungeheuren Tributen an das Sassanidenreich konnten noch schwerere Verluste vermieden werden. Beide Reiche zermürbten sich gegenseitig so sehr, dass sie dem Ansturm der Araber im 7. Jh. nur wenig entgegensetzen konnten. An der oströmischen Westgrenze erschienen zudem Langobarden in Italien und Slawen auf dem Balkan, sodass Byzanz angesichts dieser zahlreichen Gegner nicht in der Lage war, den Arabern erfolgreich Widerstand zu leisten.
Nach der entscheidenden Niederlage der Byzantiner gegen ein arabisches Heer im Jahr 636 am Jarmuk leisteten sie in Vorderasien und Nordafrika keinen ernsthaften Widerstand mehr. So konnten die Araber nahzu ohne Gegenwehr 635 Syrien und den Irak, 638 Jerusalem, 639/41 Ägypten und 643/47 Libyen und Tripolis besetzen.Talentierte arabische Feldherren hat es sicher gegeben, aber nur im Verbund mit der Schwäche der beiden vorderasiatischen Großmächte - Byzanz und persisches Sassanidenreich - und der Anziehungskraft des Islam war eine so rasche Eroberung des Vorderen Orients in rund 30 Jahren möglich.
Die Heere der Araber hatten auf jeden Fall eine große Durchschlagskraft, was sie in mehreren gewonnen Schlachten gegen byzantinische Truppen bewiesen. Hinzu kommt aber noch ein anderer wesentlicher Faktor: Die Araber kämpften für ein religiöses Ideal - den Islam - der ihnen im Koran das Wohlwollen Allahs zusicherte, wenn sie Krieg gegen Ungläubige führen würden.
Hinzu kommt, dass viele Völker und Stämme unter byzantinischer Herrschaft nicht gerade glücklich waren, da sie - wie sich zeitgenössischen Quellen entnehmen lässt - oftmals von Steuereintreibern bis aufs Blut ausgepresst wurden. Die muslimischen Araber wurden daher vielfach sogar als Befreier vom byzantinischen Steuerjoch gesehen und wenn eine Region erst fest in arabischer Hand war, behandelten die Araber die christliche Bevölkerung meist sehr tolerant. Sie durften ihren Glauben weiter ungehindert ausüben und mussten lediglich eine Kopfsteuer zahlen, die unter der vormaligen byzantinischen Besteuerung lag.
All diese Faktoren wirkten zusammen und so ist es zu erklären, dass die ohnehin brüchige byzantinische Herrschaft in Vorderasien und Nordafrika innerhalb weniger Jahrzehnte zusammenbrach und von Arabern übernommen wurde. Erstaunlicherweise breitete sich auch die arabische Sprache rasch aus und die Ägypter vollzogen z.B. in relativ kurzer Zeit einen kompletten Sprachwechsel - und das nach einigen Jahrtausenden eines selbstständigen ägyptischen Idioms. Lediglich die Kopten bewahrten noch einige Jahrhundert das Ägyptische als Sakralsprache, bis auch das als gesprochene Sprache im 17. Jh. endete. Wo allerdings eine starke, lebendige Volkskultur blühte, konnte sich zuweilen die autochthone Sprache gegenüber dem Arabischen durchsetzen. So z.B. im Gebiet des einstigen Perserreichs.
Bei der Expansion der Araber in Vorderasien und Nordafrika greifen mehrere Komplexe ineinander. Die rasche Eroberung weiter Gebiete ist vor allem auf die Schwäche von Byzanz und die Faszination des neuen Glaubens zurückzuführen.
Gegen die Perser im Osten konnte sich Byzanz nicht durchsetzen, nur mit ungeheuren Tributen an das Sassanidenreich konnten noch schwerere Verluste vermieden werden. Beide Reiche zermürbten sich gegenseitig so sehr, dass sie dem Ansturm der Araber im 7. Jh. nur wenig entgegensetzen konnten. An der oströmischen Westgrenze erschienen zudem Langobarden in Italien und Slawen auf dem Balkan, sodass Byzanz angesichts dieser zahlreichen Gegner nicht in der Lage war, den Arabern erfolgreich Widerstand zu leisten.
Nach der entscheidenden Niederlage der Byzantiner gegen ein arabisches Heer im Jahr 636 am Jarmuk leisteten sie in Vorderasien und Nordafrika keinen ernsthaften Widerstand mehr. So konnten die Araber nahzu ohne Gegenwehr 635 Syrien und den Irak, 638 Jerusalem, 639/41 Ägypten und 643/47 Libyen und Tripolis besetzen.Talentierte arabische Feldherren hat es sicher gegeben, aber nur im Verbund mit der Schwäche der beiden vorderasiatischen Großmächte - Byzanz und persisches Sassanidenreich - und der Anziehungskraft des Islam war eine so rasche Eroberung des Vorderen Orients in rund 30 Jahren möglich.
Die Heere der Araber hatten auf jeden Fall eine große Durchschlagskraft, was sie in mehreren gewonnen Schlachten gegen byzantinische Truppen bewiesen. Hinzu kommt aber noch ein anderer wesentlicher Faktor: Die Araber kämpften für ein religiöses Ideal - den Islam - der ihnen im Koran das Wohlwollen Allahs zusicherte, wenn sie Krieg gegen Ungläubige führen würden.
Hinzu kommt, dass viele Völker und Stämme unter byzantinischer Herrschaft nicht gerade glücklich waren, da sie - wie sich zeitgenössischen Quellen entnehmen lässt - oftmals von Steuereintreibern bis aufs Blut ausgepresst wurden. Die muslimischen Araber wurden daher vielfach sogar als Befreier vom byzantinischen Steuerjoch gesehen und wenn eine Region erst fest in arabischer Hand war, behandelten die Araber die christliche Bevölkerung meist sehr tolerant. Sie durften ihren Glauben weiter ungehindert ausüben und mussten lediglich eine Kopfsteuer zahlen, die unter der vormaligen byzantinischen Besteuerung lag.
All diese Faktoren wirkten zusammen und so ist es zu erklären, dass die ohnehin brüchige byzantinische Herrschaft in Vorderasien und Nordafrika innerhalb weniger Jahrzehnte zusammenbrach und von Arabern übernommen wurde. Erstaunlicherweise breitete sich auch die arabische Sprache rasch aus und die Ägypter vollzogen z.B. in relativ kurzer Zeit einen kompletten Sprachwechsel - und das nach einigen Jahrtausenden eines selbstständigen ägyptischen Idioms. Lediglich die Kopten bewahrten noch einige Jahrhundert das Ägyptische als Sakralsprache, bis auch das als gesprochene Sprache im 17. Jh. endete. Wo allerdings eine starke, lebendige Volkskultur blühte, konnte sich zuweilen die autochthone Sprache gegenüber dem Arabischen durchsetzen. So z.B. im Gebiet des einstigen Perserreichs.