Peppone hat geschrieben:Dafür laufen sie dann anderen nach, die ihnen die Welt erklären. Sieh es ein: Der Mensch ist ein soziales Tier, er braucht Gemeinschaft, auch im Denken.
Wie geht denn das, "gemeinsam" denken?
Peppone hat geschrieben:
Wenn ein Prediger im Übrigen "von oben herab die Welt erklärt", dann ist er ein schlechter Prediger. Wann hast du deine letzte Predigt gehört?
Hä? Schon mal die Architektur einer Kirche betrachtet? Die Kanzel ist immer erhöht und nicht, weil dort die Luft besser ist. Das ist ein uralter Trick. Warst Du schon mal mit einem Personalchef einer größeren Firma zugange? Wenn der ein schwieriges Gespräch hat, wird ein niedriger Stuhl für den Gast geholt und der eigene Stuhl in Höchststellung gebracht.
Peppone hat geschrieben:Wird der Glaube im "stillen Kämmerlein" ausgeübt, dreht er sich sehr schnell im Kreis. Glaube im Sinn der Bibel (im Übrigen meiner Auffassung nach auch im Sinn des Koran) heißt aber immer auch, offen zu sein für andere. Und das geht nur in der Gemeinschaft, also im Kontakt mit eben jenen "anderen", für die man offen sein sollte...
Der "Glaube" findet im Kopf statt. Was Du meinst, ist die Umsetzung, auch hochtrabend "gelebter Glaube" genannt. Ich finde es eher bedenklich, wenn man sich seinen Glauben dauernd neu "erarbeiten" muss. Die Grundpfeiler des christlichen Glaubens sind ja auch sehr übersichtlich, muss man diese ständig in einer Gemeinschaft durchkauen?
Bei vielen vermeintlichen Christen habe ich zum Beispiel festgestellt, dass sie die Zentrale Botschaft Jesu Christi nicht verinnerlicht haben. "Wer aus der Wahrheit ist, wird meinen Wegen folgen." Das ist das Hauptmotiv, das einzige Motiv, das Jesus in seiner Verhandlung bei Pontius Pilatus, benennt.
Die meisten Christen aber wollen die Wahrheit nur hören, wenn sie in ihr Weltbild passt. Auch der Umgang der Kirche mit den Missbrauchsfällen hat doch beeindruckend gezeigt, dass das genaue Gegenteil der Wahrheitsfindung angestrebt wird, wenn unangenehm.
Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)