Kreuzzug nach Jerusalem

Die Kirche hatte eine machtvolle Stellung im Leben der Menschen des Mittelalters und bestimmte Politik und Gesellschaft auf einzigartige Weise.

Moderator: Barbarossa

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dieter
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Der Heilige Krieg
Der Begriff "Kreuzzug" hat in der islamischen Welt einen ähnlich negativen Klang wie das Wort "Dschihad" in der westlichen. Er wurde zum Synonym "Heiliger Krieg" der Christenheit. Vierhundert Jahre nach der muslimischen Expansion in der Nachfolge Mohammeds holte Europa zum Gegenschlag aus.
"Gott will es", lautet die Losung der Kreuzfahrer, die sich in Westuropa sammelten. Die Befreiung des "Heiligen Landes" aus muslimischer Hand galt als Weg zum Erlass von Sündenstrafen. Doch die Motive der Kreuzüge waren vielschichtig. Es ging nicht nur um das Seelenheil und "Bruderhilfe" für bedrohte Christen im Nahen Osten, sondern auch um die Macht der Kirche und neue Herrschaftsgebiete.
Quelle: http://www.heiliger-krieg.zdf.de
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dieter
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Christen stürmen Jerusalem
Am Ende der ersten - vom Papst persönlich - sakralisierten Heerfahrt stand die Eroberung Jerusalems. Bei der Erstürmung der Stadt richteten christliche Ritter ein Massaker an, das unvergessen blieb.
Von Dr. Claudia Garnier, Historikerin:
Sie zogen ins Heilige land, um dort die Stätten der Christenheit zu befreien. Damit taten sie ein gottgefälliges Werk und das diente ihrem eigenen Seelenheil. Doch winkten dem Kreuzfahrwer auch Ehre, Ansehen und Prestige in seiner Heimat. Daneben waren sicher auch materielle Anreize ausschlaggebend. Man darf auch nicht vergessen, dass auf dem Weg ins Heilige Land Territorien erobert wurden.
Quelle: http://www.heiliger krieg-krieg.zdf.de
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dieter
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In einer Rückbesinnung auf den "Dschihad" der ersten Nachfolger Mohammeds bündelten muslimische herrscher nach und nach ihre kräfte, um die verlorenen Teritorien wieder zurückzugewinnen.. Das hinderte beide Seiten nicht daran, auch Alianzen rinzugehen.
Manche Europäer empfanden sogar Bewunderung für die islamische zivilisation. Zur legendären Figur wurde Sulten saladin, der zum "Dschihad" gegen die franken aufrufen ließ und Jerusalem 1187 für die Muslime zurückeroberte. Anders als die christlichen Ritter verschonte er dabei die Zivilbevölkerung. Auch der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems an die Christen durch sein geschicktes Verhandeln. Die Muslime durften ihre heilgen Stätten weiter ungehindert besuchen, ein historisch einmalger Vorgang in den Beziehungen zwischen Orient und Okzident.
Quelle: www.heiliger-krieg.zdf.de
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Auch der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems (...) ein historisch einmalger Vorgang (...)[/size]
...für den Friedrich vom Papst auch gehörig gerüffelt wurde, ums mal vornehm zu umschreiben (übrigens erfuhr auch Saladin für den Vertrag breite Ablehnung bei den Moslems). Für den Fall, dass er Jersualem betrat (als dessen König sich Friedrich infolge des Vertrags mit Saladin betrachtete), wurde der Stadt das Interdikt angedroht. Und nachdem Friedrich sich tatsächlich in der Grabeskirche "unter die Krone begab", wurde - man höre und staune - die Heilige Stadt tatsächlich dem Interdikt unterworfen, es wurde also vom Papst untersagt, in der Stadt Gottesdienste zu feiern!
Friedrich war zu dem Zeitpunkt ohnehin gebannt, eine höhere Strafe hatte der Papst nicht zur Hand...

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Beppe
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Barbarossa
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Peppone hat geschrieben:...Und nachdem Friedrich sich tatsächlich in der Grabeskirche "unter die Krone begab", wurde - man höre und staune - die Heilige Stadt tatsächlich dem Interdikt unterworfen, es wurde also vom Papst untersagt, in der Stadt Gottesdienste zu feiern!...
Allen Christen? Das ist aber schon merkwürdig, oder? Schließlich war es ja nunmal eine Stadt eines damals christlichen Reiches (Kgr. Jerusalem). Und es wurden christliche Gottesdienste von Papst verboten? Dieses Detail ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel...
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:
Peppone hat geschrieben:...Und nachdem Friedrich sich tatsächlich in der Grabeskirche "unter die Krone begab", wurde - man höre und staune - die Heilige Stadt tatsächlich dem Interdikt unterworfen, es wurde also vom Papst untersagt, in der Stadt Gottesdienste zu feiern!...
Allen Christen? Das ist aber schon merkwürdig, oder? Schließlich war es ja nunmal eine Stadt eines damals christlichen Reiches (Kgr. Jerusalem). Und es wurden christliche Gottesdienste von Papst verboten? Dieses Detail ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel...
Im Prinzip(auch) logisch. Friedrich war ja gebannt. Er zählte also offiziell nicht mehr zur Christenheit.
Wenn er also herging, und im Namen der Christenheit Jerusalem befreite, war das eigentlich schon ein Widerspruch in sich.
Wenn er sich auch noch zum König von Jerusalem krönte (was so gar nicht feststeht, er "ging" ja nur "Unter der Krone", setzte sie sich also nicht aufs Haupt!), dann war ein offizieller Nicht-Christ König des christlichen Königreichs Jerusalem. Das ging schon mal eigentlich auch nicht.
Wenn er dann auch noch Verträge mit Moslems schloss, diese also als den Christen gleichberechtigt behandelte, dann konnte das dem auf Universalität bedachten Papst nicht gefallen.

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Auch der römisch-deutsche Kaiser Friedrich II. suchte die Verständigung. Der Staufer erwirkte 1229 ohne einen Schwerthieb die Rückgabe Jerusalems (...) ein historisch einmalger Vorgang (...)[/size]
...für den Friedrich vom Papst auch gehörig gerüffelt wurde, ums mal vornehm zu umschreiben (übrigens erfuhr auch Saladin für den Vertrag breite Ablehnung bei den Moslems). Für den Fall, dass er Jersualem betrat (als dessen König sich Friedrich infolge des Vertrags mit Saladin betrachtete), wurde der Stadt das Interdikt angedroht. Und nachdem Friedrich sich tatsächlich in der Grabeskirche "unter die Krone begab", wurde - man höre und staune - die Heilige Stadt tatsächlich dem Interdikt unterworfen, es wurde also vom Papst untersagt, in der Stadt Gottesdienste zu feiern!
Friedrich war zu dem Zeitpunkt ohnehin gebannt, eine höhere Strafe hatte der Papst nicht zur Hand...
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Beppe
Lieber Beppe,
daran kann man nur sehen, wie kleinkariert der Papst handelte. :roll:
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dieter
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Inbegriff der westlichen Aggression
Die Bilanz der Kreuzzüge ins "Heilige Land" ist düster. Insgesamt starben hundertausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer krieger sowie Zivilisten - Christen, Juden und Muslime. Die Ergeignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beinflussen. Der islamische Fundamentaismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und "Anti-Terror-Maßnahmen" des Westens nach dem 11. September.
Vor allem für radikale Mislime bleibt der "Kreuzzug" die historische Chiffre für westliche Agression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al Quaida als willkommene Legitimation für den "Dschihad" im Zeichen des Terros.
Quelle: http://www.heiliger-krieg.zdf.de
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dieter hat geschrieben:Inbegriff der westlichen Aggression
Die Bilanz der Kreuzzüge ins "Heilige Land" ist düster. Insgesamt starben hundertausende Kreuzfahrer, aber auch eine große Zahl islamischer krieger sowie Zivilisten - Christen, Juden und Muslime. Die Ergeignisse sollten das Verhältnis der Religionen auf lange Sicht beinflussen. Der islamische Fundamentaismus der Gegenwart zieht eine direkte Linie von den Kreuzzügen über die Zeit des Kolonialismus bis hin zu den Golfkriegen und "Anti-Terror-Maßnahmen" des Westens nach dem 11. September.
Vor allem für radikale Mislime bleibt der "Kreuzzug" die historische Chiffre für westliche Agression, Unterwanderung und Besatzung und dient Al Quaida als willkommene Legitimation für den "Dschihad" im Zeichen des Terros.
Quelle: http://www.heiliger-krieg.zdf.de
Und es war wieder ein christlicher Amerikaner, G.W. Bush, der nach dem 9.11.von einem Kreuzug sprach , man beachte den Begriff KREUZ !!! .
Und es war wieder ein christlicher Amerikaner, der die Welt belog und einen großen Teil der Welt in einen Krieg hetzte, und in christlichem Hochmut die Freundschaft zu denen aufkündigen wolte, die nicht mit ihm waren, "und willst Du nicht mein Bruder sein, so schlag ich Dir den Schäden ein"

Und die Amerikaner sind voll und sehenden Auges in diese Falle gegangen (die Ihnen vielleicht sogar von der UdSSR gestellt wurde, ich habe da so meine Theorie. Es ist schwerlich vorstellbar, daß der Abzug der UdSSR aus Afghanistan Ende 1989 gänzlich ohne Hintergedanken erfolgt ist, die Begehrlichkeiten der USA auf diesen Teil der Welt waren lange bekannt.
Die Unterstützung der Mudjahedin durch die USA mit Waffen nur ein Teil ihrer Strategie und ein Teil der Strategie der UdSSR war es, die USA nach Kräften zu schwächen und zu diskreditieren . Diese Strategie ging auf.
salopp gesagt; kein Hund pinkelt die USA nach ihrem Einmarsch in Afghanistan mehr an und das ist auch gut so)
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