Venedigs Niedergang

Heraldik, Jagd, Pest, Kriegsführung, Ritter, Feuerwaffen, Burgen, Könige, Königreiche

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Dietrich
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Ausschlaggebend für Venedigs allmählichen Niedergang war jedoch unbestreitbar die Verlagerung der Handelswege im Anschluss an die "Entdeckung" Amerikas. Zugleich musste Venedig vor der Übermacht des Osmanischen Reichs weichen, das ab dem 15. Jh. die Hegemonie im östlichen Mittelmeer errang. Damit einher verlor Venedig Stück um Stück seines Kolonialreichs, zuerst die Inseln in der Ägäis, später Kreta, das wie ein Flugzeugträger Venedigs Handel militärisch stützte, noch später die Insel Zypern.

Man muss sich wundern, wie dieser im Vergleich zu anderen europäischen Mächten winzige Staat Venedig überhaupt so lange den Türken zur See Paroli bieten konnte. Festzustellen ist, dass die Ausrüstung immer neuer Flotten ungeheure Geldsummen verschlang und Venedig angesichts eines dramatisch sinkenden Mittelmeerhandels finanziell ausblutete.

Erschöpfung der staatlichen und menschlichen Ressourcen ist also die eigentliche Ursache für Venedigs Niedergang, der sich nach ersten Alarmzeichen im 16. Jh. immerhin noch rund 250 Jahre hinzog.

Der Niedergang wurde allerdings vergoldet durch eine grandiose kulturelle Spätblüte in der Malerei, Architektur, Literatur und anderen Sektoren.
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