TV-Film Die Pilgerin im ZDF

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Balduin
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[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=1KRhvLlrNmY[/youtube]

Am 05.01.2014 sendet das ZDF den ersten Teil des historischen Zweiteilers "Die Pilgerin" mit Josefine Preuß. Die DVD zum Film ist ab dem 10. Januar im Handel erhältlich. Universum Film hat uns ein Vorabexemplar des Films zur Verfügung gestellt.


Die Handlung (offizielle Beschreibung)

Im 14. Jahrhundert macht sich eine junge Frau in Männerkleidung (Josefine Preuß, „Das Adlon“) auf den gefährlichen Weg nach Santiago de Compostela, um den letzten Willen ihres Vaters zu erfüllen.

Die junge, freiheitsliebende Tilla Willinger führt als Tochter eines wohlhabenden Kaufmanns ein behütetes Leben. Dies ändert sich schlagartig, als ihr Vater stirbt. Ihr Bruder Otfried zwingt sie zur Heirat mit dem durchtriebenen Veit Gürtler und weigert sich, den letzten Willen des Vaters zu erfüllen: Dieser hatte verfügt, dass sein Herz nach seinem Tod nach Santiago de Compostela gebracht werden soll. Als Tillas brutaler Ehemann noch in der Hochzeitsnacht verstirbt und sie unter Giftmordverdacht gerät, flieht sie mit dem einbalsamierten Herz ihres Vaters. Als Mann verkleidet schließt sie sich einer Pilgergruppe an und begibt sich auf die gefährliche Reise nach Santiago de Compostela. Was sie nicht weiß: Rigobert, ein skrupelloser Häscher, ist ihr im Auftrag ihres Bruders auf den Fersen. Auf dem abenteuerlichen Weg ihrer Pilgerreise erlebt Tilla die Schattenseiten der mittelalterlichen Welt mit ihrem beschwerlichen Alltag, den sozialen Abgründen, der religiösen Inbrunst und weit verbreiteter Gewalt.

Die Pilgerin beruht auf dem gleichnamigen Bestseller von Iny Lorentz und knüpft nahtlos an die Erfolgsgeschichte der „Wanderhure“ an. Die Regie des Mittelalter-Epos führte Philipp Kadelbach („Unsere Mütter, unsere Väter“). Die aufwändige 6 Millionen € teure Produktion entwirft ein authentisches, atmosphärisch dichtes Bild des Mittelalters. Josefine Preuß („Türkisch für Anfänger“) glänzt in der Rolle der Pilgerin neben Dietmar Bär („Tatort – Köln“), Stipe Erceg („Der Baader Meinhof Komplex“), Volker Bruch („Der Vorleser“), Jacob Matschenz („Drei Zimmer/ Küche/ Bad“) und vielen anderen.


Erster Eindruck

Mein Eindruck, den ich von aktuellen Produktionen mit historischen Hintergrund habe, hat sich wieder einmal bestätigt: Es wird sehr viel auf eindeutige Gewalt- und sexuelle Darstellungen zurückgegriffen. Ob man nun die Hauptdarstellerin im Blut ihres Vaters sitzen sieht oder die Vergewaltigung durch ihren Ehemann gezeigt wird: Weniger wäre mehr.
Wir haben dank Mohyras Anregung ausführlich über die Darstellung des Mittelalters in den heutigen Medien diskutiert und ich finde meine Meinung bestätigt.

Die gesamte Zeit ist "schmutzig" dargestellt, es ist unsauber, dunkel, laut... Der Film beruht auf einem Roman, historische Authentizität und Logik der Handlung sind deshalb nicht zu erwarten.
Die Leistung der Schauspieler hat mich aber positiv überrascht: Vor allem bei Dietmar Bär, den ich nur als gutmütigen Tatort-Kommissar kenne, spielt den kaltblütigen Veit Gürtler überzeugend.


Eure Meinung

Der Film wird zur Primetime (20.15 Uhr) ausgestrahlt. Ein großes Publikum ist deshalb zu erwarten. Ich denke, auch einige von euch werden sich den Film anschauen. Ich freue mich schon auf eure Meinung.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Mohyra

Hierzu gibt es einen tollen Beitrag auf chronico.de:
http://chronico.de/magazin/medien/filmk ... scheitert/

Herrlich sind auch die Kommentare auf der FB-Seite zum Film.
Etwa:
Braun in Braun. Konnten die alle nur eine Farbe färben? Naturfarbenes Braun isses net...
Was habt ihr beim Film bloss immer mit dieser Lederkleidung? Habt ihr eine verdeckte Fetischistenlobby? Fürs Mittelalter sind praktisch keine Ledersachen nachweisbar- was auch logisch ist, wasch das Zeug mal. Und wiederrum: nur Brauntöne. Und Schwarz (das wie Braun wirkt). Und Grau (mit braunen Schlamm).
Marketingewäsch. Es wird in dem Film weder vom Mittelalter, noch sonst einer Zeit erzählt. Egal ob "modern" oder anders: Inhalt, Gestaltung, Visualität, Figuren sind komplett ahistorisch. Keine Frau des 14ten Jhds. hätte so gehandelt, sich so angezogen.
Auch interessant bzgl. Pilger: http://am-jakobsweg.blogspot.co.at/
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