Der Untergang der Bandkeramiker in Herxheim

Maya, Inka, Seevölker

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Barbarossa
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Vor etwa 5300 Jahren v. Chr. bevölkerten die Bandkeramiker die linksrheinische Landschaft. Diese Bauern der Jungsteinzeit war die früheste sesshafte Bevölkerung in der Pfalz. Doch eine Grubenanlage von Herxheim bei Landau gab lange Rätsel auf. Dort fand man etwa 7000 Jahre alte Überreste von mehr als 600 Menschen, die nachweislich nicht von dort stammten. Die Knochen waren in kleine Fragmente zerschlagen, planvoll zerstückelt, dazu prunkvolle, ebenfalls vorsätzlich zerstörte Keramik. Zerschmetterte Steingeräte und Mahlsteine vervollständigen das Bild eines von Zerstörung geprägten, außergewöhnlichen Rituals, für das es in der Kultur der Bandkeramiker keinerlei Tradition gibt.

Doch warum und woran starben diese Menschen?

Die Bandkeramiker waren zunächst eine friedliche Kultur. Doch weitere Untersuchungen ergeben ein erschreckendes Bild:
Die Toten waren Kannibalen zum Opfer gefallen. Weitere Nachforschungen ergaben, dass sich die Bandkeramiker durch eine lange Dürreperiode dazu gezwungen sahen, Menschen aus entfernten Gebieten zu verschleppen und dann zu verspeisen. Doch die Bandkeramiker in Herxheim verloren dennoch ihren Überlebenskampf. Die Endphase der Siedlung, in der massenhaft menschliche Knochen zusammen mit hochwertiger Feinkeramik in den Gruben deponiert wurde, begann um 5000 v. Chr. und endete um 4950 v. Chr. abrupt.

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