Der Niedergang der Maya

Maya, Inka, Seevölker

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Donnerstag, 08. November 2012
Neue Regenanalyse
Dürre beendete Maya-Kultur

Für das Verschwinden der Maya-Kultur ab dem 7. Jahrhundert waren anhaltende Dürreperioden verantwortlich. In Zeiten mit viel Regen hingegen erblühte die Kultur. Das zeigen US-Forscher anhand einer neuen Regenanalyse...
hier: weiterlesen
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
Donnerstag, 08. November 2012
Neue Regenanalyse
Dürre beendete Maya-Kultur

Für das Verschwinden der Maya-Kultur ab dem 7. Jahrhundert waren anhaltende Dürreperioden verantwortlich. In Zeiten mit viel Regen hingegen erblühte die Kultur. Das zeigen US-Forscher anhand einer neuen Regenanalyse...
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Lieber Barbarossa,
das stimmt aber auch nur teilweise. Es gab auch viele Kriege zwischen den einzelnen Stadtstaaten der Mayas. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: das stimmt aber auch nur teilweise. Es gab auch viele Kriege zwischen den einzelnen Stadtstaaten der Mayas. :wink:
Eben. Dürre = Kriege.
Lang anhaltende Dürre = viele Kriege.
Eine besonders große Dürre nach einer langen Dürreperiode = Kollaps durch Verausgabung (nicht nur durch Kriege, sondern auch, weil die Herrscher aufgrund des anhaltenden "Misserfolgs" - sie waren für die gute Verbindung zu den regenbringenden Göttern verantwortlich - versuchten, mit Prachtbauten ihr Ansehen bei Bevölkerung und Gegnern wieder herzustellen).

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
dieter hat geschrieben: das stimmt aber auch nur teilweise. Es gab auch viele Kriege zwischen den einzelnen Stadtstaaten der Mayas. :wink:
Eben. Dürre = Kriege.
Lang anhaltende Dürre = viele Kriege.
Eine besonders große Dürre nach einer langen Dürreperiode = Kollaps durch Verausgabung (nicht nur durch Kriege, sondern auch, weil die Herrscher aufgrund des anhaltenden "Misserfolgs" - sie waren für die gute Verbindung zu den regenbringenden Göttern verantwortlich - versuchten, mit Prachtbauten ihr Ansehen bei Bevölkerung und Gegnern wieder herzustellen).
Beppe
Lieber Beppe,
nicht jede Dürre muß zum Krieg führen. :wink: Im Land der Mayas nahm die Bevölkerung stark zu, die Böden wurden ausgelaugt und die Bevölkerung machte deshalb Revolution. Zusaätzlich kamen natürlich als Grund die Prachtbauten noch hinzu. :wink:
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Peppone
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dieter hat geschrieben: nicht jede Dürre muß zum Krieg führen.
Bei den Maya war das offensichtlich so, wenn man den oben zitierten neuen Untersuchungen glaubt. In Regenzeiten expandierten die Stadtstaaten, was auch nicht ohne Krieg abgelaufen sein dürfte, aber nicht unbedingt in Eroberung anderer Städte geendet haben muss, in Dürrezeiten bekämpften sich die Staaten gegenseitig, um sich gegenseitig Resourcen wegzunehmen und auch um den Gegner gezielt zu vernichten.
Denn in Regenzeiten waren die einzelnen Städte zufrieden, mussten nur das Bevölkerungswachstum bewältigen.
Das Mayaland ist per se recht trocken: Im karstigen Untergrund versickert Wasser sofort und ist außerhalb der Regenzeiten nur in natürlichen Zisternen erreichbar. Bei Dürre versiegen auch diese Zisternen, so dass die einzelne Stadt in eine echte Notlage gerät. Jetzt geht´s ums Ganze, und so werden dann auch die Kriege geführt.
Die Zeit, aus der wir vom Zweikampf der Großmächte Tikal und Calakmul wissen, ist die jahrhundertelange Trockenzeit. Erst die abschließende, noch verheerendere Dürre brachte den Städten den Untergang, und zwar allen im Hochland (im sowieso feuchteren Tiefland dagegen kam es zu einer Rennaissance der Mayakultur, bis auch da die Städte verlassen wurden). Die mächtigsten konnten sich am wenigsten lang über Wasser halten, da deren Bevölkerung am uneinigsten war und am größten. Entsprechend schnell kam es dort zu Aufständen und zum Verlassen der augenscheinlich "glücklosen" Stadt bzw. ihres Königs, der in den Augen der Maya keinen "Draht" mehr zu den Göttern hatte.

Beppe
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dieter
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Lieber Beppe,
Danke für die ausführliche Information. :) Ich sah das so ähnlich. In Yukatan trafen ja die Spanier noch auf funktionierende Mayastaaten an. Wäre es in Yukatan auch ohne die Spanier zu Ende gegangen :?:
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Dieter:
Wäre es in Yukatan auch ohne die Spanier zu Ende gegangen
Ob die Maya Städte sich noch lange hätten behaupten können, weiß natürlich niemand, da sich mit der Ankunft der Spanier alles verändert hat. Aber das Volk der Itza, die zu den Maya gerechnet werden, konnte sich in Flores, der Hauptstadt im Petén, dem alten Siedlungsgebiet der Maya, immerhin bis 1697 behaupten. Heute erinnert in Flores nichts mehr daran. Ich kenne den Petén ganz gut und habe mir auch eine Reihe Mayastädte angesehen, wie z.B. Tikal. Heute leben im Petén nur noch 300.000 Menschen, früher waren es mehrere Millionen Menschen. Jetzt ist das Gebiet von Regenwald bedeckt und das Reisen ist außerordentlich mühselig. Früher war es eine entwickelte Kulturlandschaft.
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dieter
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Danke, lieber Karlheinz
für diese Information. Was ist mit der Mayabevölkerung passiert, wurde sie von den Spaniern umgebracht oder durch eingeschleppte Krankheiten so dezimiert :?:
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Bei dem Angriff wurden viele getötet, die Überlebenden flüchteten in den Dschungel. Dort verliert sich ihre Spur.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
Danke für diese Information. :)
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dieter
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Die Kultur der Maya wird in drei Phasen eingeteilt.
In der präklassischen Zeit ( 3000 v. Chr. - 250 n. Chr.)finden sich Siedlungen in Cuello und Lamanai. Ab 800 v. Chr. entstehen mit El Mirador und Nakbé die ersten größeren Städte. Während der klassischen Zeit (250-900) bildeten sich Tikal, Calakmul, Palenque und Copán zu Machtzentren heraus. Chichen Itza wurde um 650 gegründet.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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dieter
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Die klassische Oeriode bezeichnt
die Blütezeit der Maya. Manche Städten hatten mehr als 10.000 Einwohner und waren somit größer als die Städte in Europa. Ab dem dem 9. Jahrhundert setzt der sogenannte Maya-Kollaps ein (Postklassik, 900-1511). Die Zentren im Tiefland der Yucatán-Halbinsel werden verlassen. Die Menschen siedelten im Hochland uns an den Küsten, zum Beispiel in Uxmal und weiterhin in Chichen Itza.
Quelle: Frankfurter Rundschau
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Lieber Dieter
das beste Buch, welches ich über die Maya kenne, stammt von: Wilhelmy, Welt und Umwelt der Maya, ein ehemaliger Professor für Geographie. Er untersucht die ökologischen und ökonomischen Grundlager ihrer Kultur.
Sehr gut ist auch das Buch von Diamond, Kollaps. Er beschreibt die Ursachen für den Untergang alter Kulturen, unter anderem beschäftigt er sich in dem Buch auch mit den Maya.
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Peppone
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Karlheinz hat geschrieben:Lieber Dieter
das beste Buch, welches ich über die Maya kenne, stammt von: Wilhelmy, Welt und Umwelt der Maya,
Mein Tipp von der US-Altmeisterin in Sachen Maya: Linda Schele/David Freidel: Die unbekannte Welt der MAya.

Beppe
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dieter
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Karlheinz hat geschrieben:Lieber Dieter
das beste Buch, welches ich über die Maya kenne, stammt von: Wilhelmy, Welt und Umwelt der Maya, ein ehemaliger Professor für Geographie. Er untersucht die ökologischen und ökonomischen Grundlager ihrer Kultur.
Sehr gut ist auch das Buch von Diamond, Kollaps. Er beschreibt die Ursachen für den Untergang alter Kulturen, unter anderem beschäftigt er sich in dem Buch auch mit den Maya.
Lieber Karlheinz,
Danke für diese Tips, hoffentlich komme ich einmal dazu diese Bücher zu lesen, aber Du weißt ja sicherlich, Rentner und Pensionäre haben nie Zeit. Ich weiß nicht, wie ich früher noch dazu arbeiten konnte. :wink: :mrgreen: (Vorsicht, Ironie)
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