Herkunft der Sumerer – autochton oder zugewandert?

Mesopotamien, Babylon, China, Mongolen, Sumerer

Moderator: Barbarossa

Dietrich
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Bis heute ist die Herkunft der Sumerer umstritten und rätselhaft. Dabei geht es im Prinzip um zwei Fragen: Ist das Volk der Sumerer autochthon oder sind die Sumerer aus anderen Gegenden oder Ländern zugewandert.

Insofern gibt es verschiedene Hypothesen zur Herkunftsfrage. Eine lautet, dass sich das Volk der Sumerer während der Obed-Kultur herausbildete, die etwa von 5500 bis 3500 v. Chr. währte. Danach wären sie autochthon, also nicht zugewandert. http://de.wikipedia.org/wiki/Obed-Zeit - Dieses Szenario geht von der Tatsache aus, dass die ersten Ackerbauern im 9./8. Jahrtausend v. Chr. im Zagros-Gebirge saßen, während die Schwemmlandebene Mesopotamiens zu jener Zeit noch unbesiedelt war. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte breiteten sich die frühen Ackerbauern allmählich in den Flusstäern von Euphrat und Tigris aus und es kam zur Ethnogenese, d.h. zur Entstehung des sumerischen Volks.

Andere nehmen eine Einwanderung von Osten, also vom iranischen Hochland oder sogar aus dem Indusgebiet an, wo sich seit etwa 3000 v. Chr. die Indus-Kultur herausbildete. Ebenfalls genannt als Herkunftsgebiet wird der Kaukasus. Für diese Hypothese spricht, dass die Namen vieler Städte im Gebiet der Sumerer vorsumerische Namen tragen und somit von einer Bevölkerungsgruppe unbekannter ethnischer Herkunft gegründet wurden. Ferner hatten die Sumerer eine legendenhafte Überlieferung, nach der sie aus dem paradiesischen Land Dilmun stammten, dass angeblich mit der Insel Bahrein identisch sein soll. Allerdings ist es kaum vorstellbar, dass eine kleine Insel Ursprungsort eines Volks - oder einer großen Bevölkerungsgruppe - gewesen sein soll. http://de.wikipedia.org/wiki/Dilmun

Der vorderasiatische Archäologe Barthel Hrouda sagt dazu:
Die Frage ihrer Herkunft ist bis heute in der Forschung umstritten. Die Theorie von der Einwanderung der Sumerer stützte sich früher vor allem auf die inzwischen überholte Annahme der geologisch späten Entstehung des südlichen Mesopotamiens. Die Befürworter können sich aber auch auf die Zugehörigkeit des Sumerischen zur agglutinierenden Sprachfamilie berufen. Das heißt, der Wortstamm wird nicht gebeugt, sondern an den Stamm werden Vor- und Nachsilben angehängt (agglutiniert), wenn grammatische Formen ausgedrückt werden sollen ...

Zu den agglutinierenden Sprachen zählen beispielsweise auch das Mongolische, das Japanische, das Türkische, das Ungarische und das Finnische. Die Völker, die sich der zuletzt genannten Sprachen bedienen, sind aus dem Osten in ihre heutigen Siedlungsgebiete eingewandert. Daher hat man die Heimat der Sumerer im Mittleren und sogar Fernen Osten gesucht. Ferner sind die meisten Namen der in vorgeschichtlicher Zeit gegründeten Städte nicht sumerischen Ursprungs.

Wenn vor den Sumerern andere Völkergruppen anzusetzen wären, würden sie als Ureinwohner ausscheiden ... Wir können aber derzeit nicht einmal sagen, ab wann wir die im südlichen Zweistromland lebenden Menschen als Sumerer bezeichnen können, seit der Uruk- oder schon seit der Obed-Zeit.

(Barthel Hrouda, Die antiken Kulturen zwischen Euphrat und Tigris, München 1997, S. 20)
Zuletzt geändert von Dietrich am 05.12.2014, 16:47, insgesamt 1-mal geändert.
Paul
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Die Träger der Indus Kultur waren für einen langen Zeitraum Vertreter der dravidischen Sprachfamilie. Sie wanderten von Norden nach Indien ein. Kleinere Bevölkerungen leben noch in Afghanistan und Pakistan. Über eine Verwandschaft mit den Sumerern wird nachgedacht.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Spartaner
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Die Herkunft der Sumerer liegt nach wie vor im Dunkeln der Geschichte verborgen..
Wir wissen, dass es in Ur Siedlungsschichten gibt die ins 6. vorchristliche Jahrtausend zurückreichen. Diese Kultur hat irgendwo ein neolithisches Ursprungsgebiet gehabt. Aus einen weitestgehenden autochthonen Volk wird ein Volk mit vielen Überlagerungen von Einwandern die in das Gebiet der Sumerer strömten oder es eroberten. Wir können länger, noch länger und am längsten in die Geschichte der Sumerer eintauchen und werden nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen. Die Geschichte der Sumerer ist vielleicht komplizierter als wir es uns in unseren kühnsten Vorstellungen vorstellen können. Um zu Ergebnissen zu kommen, hilft uns die pure Wissenschaft hier nicht weiter, die rein auf Quellenreiten oder sonstiges sich beruft. So wären Diskussionen gar nicht möglich und schnell zu Ende.
Es bedarf hier einer erweiterten Diskussion über Indizien und Studien bzw. auch Versionen, die man immer wieder auf den Prüfstand stellt, diskutiert und wieder verwirft. Wir wissen z. B., dass die Sumerer in ihrer Religion sich auf Fruchtbarkeitsgöttinen berufen wie z.B. die der "Inanna". http://de.wikipedia.org/wiki/Inanna
Von Fruchtbarkeitsgöttinen wissen wir, dass sie zu den ersten uns bekannten Gottheiten der Menschheit gehören, die später in der Geschichte an Bedeutung verloren haben und ganz aus unseren kollektiven Gedächtnis verschwanden. Diese weiblichen Gottheiten waren bei den Sumeren noch vorherrschend, was auf eine sehr bodenständige Ackerbaukultur schließen lässt.
http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... ult#p37584

Diese Ackerbaukultur die ein uns unbekannten Ursprung hat und danach weitverbreitet war, wurde wahrscheinlich dann von kriegerischen Völkern überlagert, ohne jedoch vernichtet worden zu sein.

Ein Beispiel der vielen Hypothesen des Ursprunges der Sumerer, die vielleicht schon wieder in der Zeit und Forschung überholt ist, soll hier mal zitiert werden:
" Fest steht jedoch, dass die Sumerer ein nichtsemitisches, dunkelharriges Volk waren, zum indoeuropäischen Stamm gehörend. Ihre Sprache ähnelt dem alten Türkisch. Sie wanderten in ein Gebiet ein, das von vermutlich zwei verschiedenen semitischen Stämmen besiedelt wurde. Die Schwarzköpfe, wie sie in Inschriften genannt werden, zwangen ihre hochentwickelte, überlegene Kultur diesen halbbabarischen Semiten auf und vermischten sich im Laufe der Jahrhunderte mit Ihnen .
Die Gesichtszüge der alten Sumerer kann man heute noch bei Bewohnern bis weit in den Osten hinein feststellen- etwa 2400 Kilometer entfernt! Und rechtwinklige Siegelstücke, die man bei Ausgrabungen im Indus- Tal gefunden hat, stimmen in Form und Stil ihrer Gravierung und Inschriften genau mit denen in Sumer überein.
Bleibt die Herkunft der Schwarzköpfe also immer noch ein Geheimnis, so ist es heute längst keine Heheimnis mehr, dass die schöpferische Kraft der sumerischen Kultur alle Gebiete durchdrang und noch bis in die Moderne spürbar ist."

Buch: Detektive mit dem Spaten von Helmit Höfling S.211 , 212
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Peppone
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Spartaner hat geschrieben:Buch: Detektive mit dem Spaten von Helmit Höfling S.211 , 212
Kenn ich jetzt nicht, das Buch, aber allein aufgrund deines Zitats wäre ich skeptisch, was die Wissenschaftlichkeit des Werkes angeht. Auf der einen Seite eine hochkomplizierte Geschichte, auf der anderen Seite argumentiert man mit so vagen Kriterien wie Schwarzhaarigkeit und Gesichtszügen...

Da vertrau ich doch mehr den sprachgeschichtlichen Untersuchungen - die ein breites nichtsumerisches Substrat zeigen, das ins Sumerische eingegliedert wurde - auf Keramikuntersuchungen und Nachweise von recht intensiven Handelsbeziehungen ins Indusgebiet und auf die Tatsache, dass in Sumer schon vor den Sumerern eine recht hohe Kulturstufe mit Stadtsiedlungen nachgewiesen ist, die jedoch dann abrupt einen Höhenflug erlebte, zufällig, dann, wenn man mit einer Einwanderung oder einem sonstigen Auftauchen der Sumerer rechnen muss...

Beppe
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Peppone hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:Buch: Detektive mit dem Spaten von Helmit Höfling S.211 , 212
Kenn ich jetzt nicht, das Buch, aber allein aufgrund deines Zitats wäre ich skeptisch, was die Wissenschaftlichkeit des Werkes angeht. Auf der einen Seite eine hochkomplizierte Geschichte, auf der anderen Seite argumentiert man mit so vagen Kriterien wie Schwarzhaarigkeit und Gesichtszügen...

Da vertrau ich doch mehr den sprachgeschichtlichen Untersuchungen - die ein breites nichtsumerisches Substrat zeigen, das ins Sumerische eingegliedert wurde - auf Keramikuntersuchungen und Nachweise von recht intensiven Handelsbeziehungen ins Indusgebiet und auf die Tatsache, dass in Sumer schon vor den Sumerern eine recht hohe Kulturstufe mit Stadtsiedlungen nachgewiesen ist, die jedoch dann abrupt einen Höhenflug erlebte, zufällig, dann, wenn man mit einer Einwanderung oder einem sonstigen Auftauchen der Sumerer rechnen muss...

Beppe
Dazu hatte ich ja bereits geschrieben:
"Um zu Ergebnissen zu kommen, hilft uns die pure Wissenschaft hier nicht weiter, die rein auf Quellenreiten oder sonstiges sich beruft. So wären Diskussionen gar nicht möglich und schnell zu Ende.
Es bedarf hier einer erweiterten Diskussion über Indizien und Studien bzw. auch Versionen, die man immer wieder auf den Prüfstand stellt, diskutiert und wieder verwirft."
Außerdem ist das aus dem 1975 veröffentlichte Werk nur ein Beispiel vieler unterschiedlicher Versionen, die es bis jetzt gab und ist bestimmt nicht auf neusten Stand.
Peppone hat geschrieben: uf der anderen Seite argumentiert man mit so vagen Kriterien wie Schwarzhaarigkeit und Gesichtszügen...
An der Schwarzharrigkeit wurde bisher noch nicht in Zweifel gezogen . Auch die teilwese geflochtenen Bärte entsprechen denen späterer Völker.
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... 00_B.C.jpg
http://www.periodensystem-online.de/ent ... umerer.jpg
http://img.zvab.com/member/77654m/2770018.jpg
http://www.google.de/imgres?imgurl=http ... IYBEK0DMB4
Ob die Gesichtzüge teilweise denen in Afganistan oder Belutschistan entsprechen, dass ist Ansichtssache.
Zuletzt geändert von Spartaner am 07.12.2014, 18:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Barbarossa
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Woher kommen die Sumerer?

Aus Sum(er)atra.
:-D

(Ok, kleiner Scherz am Rande zum 2. Advent, den ich mir einfach nicht verkneifen konnte. Kenne mich da auch nicht aus, also weitermachen ;-) )

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Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:Woher kommen die Sumerer?

Aus Sum(er)atra.
:-D

(Ok, kleiner Scherz am Rande zum 2. Advent, den ich mir einfach nicht verkneifen konnte. Kenne mich da auch nicht aus, also weitermachen ;-) )

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Zur Zeit der Sumerer und auch danach dürfte es zudem auf Sumatra keine Hochkultur gegeben haben. Allenfalls kleine Bauernkulturen. Zu der Zeit haben die Bauern noch mit den Sumatra- Tigern um das Land gekämpft. (kleiner Scherz zur Adventszeit) :wink:
Renegat
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Spartaner hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Woher kommen die Sumerer?

Aus Sum(er)atra.
:-D

(Ok, kleiner Scherz am Rande zum 2. Advent, den ich mir einfach nicht verkneifen konnte. Kenne mich da auch nicht aus, also weitermachen ;-) )

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Zur Zeit der Sumerer und auch danach dürfte es zudem auf Sumatra keine Hochkultur gegeben haben. Allenfalls kleine Bauernkulturen. Zu der Zeit haben die Bauern noch mit den Sumatra- Tigern um das Land gekämpft. (kleiner Scherz zur Adventszeit) :wink:
Die Sumatratiger waren doch nicht schwarzhaarig, oder? Noch kleinerer Scherz zum Advent, ich finde es sowieso ziemlich erheiternd, wenn gaaaaanz ernsthaft über angestammte Sitze von vorgeschichtlichen Ethnien diskutiert wird. Menschen waren und sind nun mal keine Immobilien.
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben:Die Herkunft der Sumerer liegt nach wie vor im Dunkeln der Geschichte verborgen.. .

" Fest steht jedoch, dass die Sumerer ein nichtsemitisches, dunkelharriges Volk waren, zum indoeuropäischen Stamm gehörend. Ihre Sprache ähnelt dem alten Türkisch. Sie wanderten in ein Gebiet ein, das von vermutlich zwei verschiedenen semitischen Stämmen besiedelt wurde. Die Schwarzköpfe, wie sie in Inschriften genannt werden, zwangen ihre hochentwickelte, überlegene Kultur diesen halbbabarischen Semiten auf und vermischten sich im Laufe der Jahrhunderte mit Ihnen .
Die Gesichtszüge der alten Sumerer kann man heute noch bei Bewohnern bis weit in den Osten hinein feststellen- etwa 2400 Kilometer entfernt! Und rechtwinklige Siegelstücke, die man bei Ausgrabungen im Indus- Tal gefunden hat, stimmen in Form und Stil ihrer Gravierung und Inschriften genau mit denen in Sumer überein.
Bleibt die Herkunft der Schwarzköpfe also immer noch ein Geheimnis, so ist es heute längst keine Heheimnis mehr, dass die schöpferische Kraft der sumerischen Kultur alle Gebiete durchdrang und noch bis in die Moderne spürbar ist."

Buch: Detektive mit dem Spaten von Helmit Höfling S.211 , 212
Dass die Herkunft der Sumerer umstritten ist, ist unbestreitbar.

Was allerdings der oben zitierte "Helmit Höfling" erzählt, ist kompletter Unsinn. Die Sumerer waren keineswegs ein "indoeuropäischer Stamm". Das Idiom der Sumerer zählt zu den so genannten "isolierten Sprachen", die mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt sind.

Der stärkste Klops ist allerdings die Behauptung, Sumerisch und Türkisch seien miteinander verwandt. Dass Türkisch oder verwandte Sprachen 3000 v. Chr. in Mesopotamien gesprochen wurden, behaupten lediglich geistig verwirrte türkische Nationalisten. Es gab zwar Versuche, Verwandtschaftsbeziehungen zu drawidischen, kaukasischen, altaischen, uralischen Sprachen und sogar Bantu-Sprachen herzustellen, doch hat sich das alles als fruchtlos erwiesen. Sumerisch ist eine isolierte altorientalische Sprache und sie Sumerer stammen mit großer Sicherheit aus Vorderasien.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
Dass die Herkunft der Sumerer umstritten ist, ist unbestreitbar.

Was allerdings der oben zitierte "Helmit Höfling" erzählt, ist kompletter Unsinn. Die Sumerer waren keineswegs ein "indoeuropäischer Stamm". Das Idiom der Sumerer zählt zu den so genannten "isolierten Sprachen", die mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt sind.

Der stärkste Klops ist allerdings die Behauptung, Sumerisch und Türkisch seien miteinander verwandt. Dass Türkisch oder verwandte Sprachen 3000 v. Chr. in Mesopotamien gesprochen wurden, behaupten lediglich geistig verwirrte türkische Nationalisten. Es gab zwar Versuche, Verwandtschaftsbeziehungen zu drawidischen, kaukasischen, altaischen, uralischen Sprachen und sogar Bantu-Sprachen herzustellen, doch hat sich das alles als fruchtlos erwiesen. Sumerisch ist eine isolierte altorientalische Sprache und sie Sumerer stammen mit großer Sicherheit aus Vorderasien.
Daran habe ich auch nicht ganz geglaubt, was da in dem Buch publiziert wurde. Ich werde wohl dieses Buch bei nächster Gelegenheit" in die Tonne klopfen". Zumal es nicht ganz ersichtlich ist worauf sich diese Behauptungen stützen. Die Sprache der Sumerer ist zudem künstlich rekonstruiert. Keiner weiß, wie sie wirklich die Keilschriftzeichen ausgesprochen hatten.
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Ich werde wohl dieses Buch bei nächster Gelegenheit" in die Tonne klopfen". .
Mach das mal, Spartaner. In der Tonne kann es keine Verwirrung mehr stiften. :mrgreen:

Wenn du einen raschen und kompetenten Überblick suchst, kann ich dir das Büchlein von Gebhard J. Selz, "Sumerer und Akkader" empfehlen, das 2005 in der Reihe "Wissen" beim Beck Verlag, München erschienen ist.
Spartaner
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Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben: Ich werde wohl dieses Buch bei nächster Gelegenheit" in die Tonne klopfen". .
Mach das mal, Spartaner. In der Tonne kann es keine Verwirrung mehr stiften. :mrgreen:

Wenn du einen raschen und kompetenten Überblick suchst, kann ich dir das Büchlein von Gebhard J. Selz, "Sumerer und Akkader" empfehlen, das 2005 in der Reihe "Wissen" beim Beck Verlag, München erschienen ist.
Danke für den Buchtip! Ich muss wohl meine Geschichtsbibliothek etwas aufrüsten und bin deshalb auch dankbar über jeden guten Büchertip. Wie sagt man so schön: "Erfahrungen anderer können Gold ähm Geld wert sein " Bevor ich zweimal ein schlechtes Buch kaufe, kaufe ich lieber einmal ein richtig informationsreiches Buch und bin damit lange Zeit zu Frieden. Das wird dann auch nicht so schnell Staub ansetzen, weil man öfters wiedermal darauf zurückgreifen kann.
Dietrich
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Spartaner hat geschrieben: Bevor ich zweimal ein schlechtes Buch kaufe, kaufe ich lieber einmal ein richtig informationsreiches Buch und bin damit lange Zeit zu Frieden. Das wird dann auch nicht so schnell Staub ansetzen, weil man öfters wiedermal darauf zurückgreifen kann.
Ich habe mal nach Helmut Höfling gegoogelt. Der Mann war Dramaturg sowie Rundfunk- und Fernsehmoderator und hat eine Unmenge Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Kein Wunder, dass sein Artikel in dem Jugendbuch "Detektive mit dem Spaten" von 1975 peinliche Schnitzer aufweist. http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_H%C3%B6fling
Spartaner
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Renegat hat geschrieben: Die Sumatratiger waren doch nicht schwarzhaarig, oder? Noch kleinerer Scherz zum Advent, ich finde es sowieso ziemlich erheiternd, wenn gaaaaanz ernsthaft über angestammte Sitze von vorgeschichtlichen Ethnien diskutiert wird. Menschen waren und sind nun mal keine Immobilien.
Ich denke dafür solltest du einen anderen Thread eröffnen. Man könnte sich genauso fragen, warum buddeln die Archäologen etwas aus, welchen Nutzen hat das? Ist es nicht besser alles wieder einzubuddeln und keine Fragen zu stellen? Für einfache Menschen war noch vor kurzen auch die Erde eine Scheibe und für andere heutzutage beginnt die Geschichte der Menschheit gar erst bei Mohammed, für andere wiederum sind Probleme im Haushalt zwischen Hof und Garten am wichtgisten. Um beim Beispiel der Sumerer zu bleiben, dachten die ersten europäischen Ausgräber noch, dass es sich bei der sumerischen Keilschrift gar um Notenzeichen einer Musik handelte . Klar kann man alles wieder verbuddeln und es dabei lassen, aber der Sinn und Zweck ist ein anderer und lässt sich nicht mit ein paar Sätzen hier erläutern. Deshalb schlage ich dir vor folgende Bücher zur Einführung in das Thema und zur Beantwortung deiner Frage durchzulesen:
-Jürgen Osterhammel, Niels P. Peterson: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen, Prozesse, Epochen; München: Beck, 2003
-Fred Spier: Big History. Was die Geschichte im Innersten zusammenhält; (Originaltitel: The Structure of Big History from the Big Bang Until Today). Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2005.
-Johannes Bergemann: Orientierung Archäologie – was sie kann, was sie will. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2000. ISBN 3-499-55612-X (Klassische Archäologie).
-Jürg Rychener: Was ist Archäologie? Annäherung an einen Traum. Augster Museumshefte. Römermuseum, Augst 2001, 27. ISBN 3-7151-1027-9.
-Marco Kircher: Wa(h)re Archäologie. Die Medialisierung archäologischen Wissens im Spannungsfeld von Wissenschaft und Öffentlichkeit (Reihe Historische Lebenswelten), transcript. Verlag für Kommunikation, Kultur und soziale Praxis, Bielefeld 2012, ISBN 978-3-8376-2037-5.
S. Wolfram und U. Sommer: Macht der Vergangenheit - Wer macht Vergangenheit. Archäologie und Politik. In: Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 3 Beier & Beran, Wilkau-Hasslau 1993
- Die Frühzeit des Menschen. Der Weg zum Homo sapiens. C. H. Beck, 5., vollständig neubearbeitete und ergänzte Auflage, München 2008 (C.H.Beck Wissen), ISBN 978-3-406-57703-1
- Jan Assmann: Das kulturelle Gedächtnis - Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-56844-2
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Dietrich hat geschrieben:Bis heute ist die Herkunft der Sumerer umstritten und rätselhaft. Dabei geht es im Prinzip um zwei Fragen: Ist das Volk der Sumerer autochthon oder sind die Sumerer aus anderen Gegenden oder Ländern zugewandert.

Insofern gibt es verschiedene Hypothesen zur Herkunftsfrage. Eine lautet, dass sich das Volk der Sumerer während der Obed-Kultur herausbildete, die etwa von 5500 bis 3500 v. Chr. währte. Danach wären sie autochthon, also nicht zugewandert. http://de.wikipedia.org/wiki/Obed-Zeit - Dieses Szenario geht von der Tatsache aus, dass die ersten Ackerbauern im 9./8. Jahrtausend v. Chr. im Zagros-Gebirge saßen, während die Schwemmlandebene Mesopotamiens zu jener Zeit noch unbesiedelt war. Im Verlauf der nächsten Jahrhunderte breiteten sich die frühen Ackerbauern allmählich in den Flusstäern von Euphrat und Tigris aus und es kam zur Ethnogenese, d.h. zur Entstehung des sumerischen Volks.

Andere nehmen eine Einwanderung von Osten, also vom iranischen Hochland oder sogar aus dem Indusgebiet an, wo sich seit etwa 3000 v. Chr. die Indus-Kultur herausbildete.

Zumindest denke ich, ist die sumerische Keilschrift in der Schwemmlandgegend südlich von Bagdad entstanden. Dort gab es reichlich Lehm und Ton. Die ersten sumerischen Keilschrittafeln wurden mit Griffeln in Ton- oder Lehmziegel gedrückt und anschließend gebrannt. Wenn die Keilschrift im iranischen Hochland oder im Zagros Gebirge erfunden wurde, hätte man dort auch Spuren und Hinterlassenschaften vielleicht im dortigen Felsgestein finden müssen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Mesopotami ... sopotamien. [/quote]
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