Woher stammen die Aschkenasim/Ostjuden?

Mesopotamien, Babylon, China, Mongolen, Sumerer

Moderator: Barbarossa

Paul
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dieter hat geschrieben:Lieber Dietrich,
der Begriff "Germanische Juden" hört sich etwas seltsam an. :roll: Es gab und gibt deutsche Juden. :wink:
Die Chasaren herrschten im Süden der heutigen Ukraine über verschiedene Völker z;B, Türken, Iraner und Germanen. Iranische und türkische Juden gibt es bis heute, daher ist es wahrscheinlich, das es auch germanische Juden gab. Mit der Einwanderung von deutschsprachigen Juden aus Deutschland ist es naheliegend, das sich beide Gruppen zusammenschlossen.
Wenn Goten, Heruler, Bastarnen.. den jüdischen Glauben annahmen, wie es ihre Herrscher wollten, dann ist der Begriff germanische Juden ein zutreffender Überbegriff.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Dietrich
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Paul hat geschrieben:
Die Chasaren herrschten im Süden der heutigen Ukraine über verschiedene Völker z;B, Türken, Iraner und Germanen.
Als das Reich der Chasaren im 10. Jh. unterging, gab es in Südrussland keine Germanen mehr. Die waren schon Jahrhunderte zuvor ins Weströmische Reich gezogen und hatten dort die Reiche der Ost- und Westgoten gegründet.

Eine kleine germanische Population befand sich nur noch auf der Krim, bekannt als die legendären Krimgoten. Welcher Glaubensrichtung diese kleine Bevölkerunsgruppe anhing, ist unbekannt. Vermutlich war es das orthodoxe byzantinische Christentum, doch kann man natürlich nicht ausschließen, dass auch der jüdische Glaube von den Chasaren vermittelt wurde, die diese Region bis ins 10. Jh. beherrschten. Das scheint allerdings unwahrscheinlich zu sein, da die Goten wohl bereits im 5./6. Jh. zum Christentum byzantinischer Prägung übergegangen waren und eine Konversion zum Judentum, die vor allem das Herrscherhaus der Chasaren im 9. Jh. vollzog, kaum mitmachten.
Paul hat geschrieben:Iranische und türkische Juden gibt es bis heute, daher ist es wahrscheinlich, das es auch germanische Juden gab.
Das ist eher unwahrscheinlich. Es gibt nur handfeste Belege über iranisch und türkisch sprechende Juden, nicht aber über "germanische Juden". Und da solche Belege fehlen, bleiben "germanische Juden" ein Hirngespinst.
Dietrich
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Auf der Krim siedelten seit etwa dem 8. Jh. die jüdischen Karäer, die eine westtürkische Sprache hatten. Es ist umstritten, ob es sich dabei um einen Rest der Chasaren handelte oder sogar möglicherweise um Juden des babylonischen Exils, die im Lauf der Zeit nach Norden gewandert waren.

All das sind Spekulationen, aber sicher hängen die Karäer in irgendeiner Weise mit den jüdischen Chasaren Südrusslands zusammen. Auf jeden Fall gibt es die Karäer noch heute. Etwa 45 000 betrachten sich als ethnische Gruppe, von denen die Hälfte in Israel lebt, der Rest in Polen und der Ukraine.
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dieter
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Dietrich hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:
Das ist eher unwahrscheinlich. Es gibt nur handfeste Belege über iranisch und türkisch sprechende Juden, nicht aber über "germanische Juden". Und da solche Belege fehlen, bleiben "germanische Juden" ein Hirngespinst.
Lieber Dietrich,
das sehe ich genauso. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Paul hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Dietrich,
der Begriff "Germanische Juden" hört sich etwas seltsam an. :roll: Es gab und gibt deutsche Juden. :wink:
Die Chasaren herrschten im Süden der heutigen Ukraine über verschiedene Völker z;B, Türken, Iraner und Germanen. Iranische und türkische Juden gibt es bis heute, daher ist es wahrscheinlich, das es auch germanische Juden gab. Mit der Einwanderung von deutschsprachigen Juden aus Deutschland ist es naheliegend, das sich beide Gruppen zusammenschlossen.
Wenn Goten, Heruler, Bastarnen.. den jüdischen Glauben annahmen, wie es ihre Herrscher wollten, dann ist der Begriff germanische Juden ein zutreffender Überbegriff.
Lieber Paul,
das meinst nur Du. :roll: :mrgreen:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Paul
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Dietrich hat geschrieben:
Paul hat geschrieben:
Die Chasaren herrschten im Süden der heutigen Ukraine über verschiedene Völker z;B, Türken, Iraner und Germanen.
Als das Reich der Chasaren im 10. Jh. unterging, gab es in Südrussland keine Germanen mehr. Die waren schon Jahrhunderte zuvor ins Weströmische Reich gezogen und hatten dort die Reiche der Ost- und Westgoten gegründet.

Eine kleine germanische Population befand sich nur noch auf der Krim, bekannt als die legendären Krimgoten. Welcher Glaubensrichtung diese kleine Bevölkerunsgruppe anhing, ist unbekannt. Vermutlich war es das orthodoxe byzantinische Christentum, doch kann man natürlich nicht ausschließen, dass auch der jüdische Glaube von den Chasaren vermittelt wurde, die diese Region bis ins 10. Jh. beherrschten. Das scheint allerdings unwahrscheinlich zu sein, da die Goten wohl bereits im 5./6. Jh. zum Christentum byzantinischer Prägung übergegangen waren und eine Konversion zum Judentum, die vor allem das Herrscherhaus der Chasaren im 9. Jh. vollzog, kaum mitmachten.
Paul hat geschrieben:Iranische und türkische Juden gibt es bis heute, daher ist es wahrscheinlich, das es auch germanische Juden gab.
Das ist eher unwahrscheinlich. Es gibt nur handfeste Belege über iranisch und türkisch sprechende Juden, nicht aber über "germanische Juden". Und da solche Belege fehlen, bleiben "germanische Juden" ein Hirngespinst.
Germanische Juden waren mit mehreren Millionen Menschen sogar die größte Gruppe an Menschen jüdischen Glaubens im Gebiet des ehemaligen Chasarenreiches. Es ist logisch, das sich die sprachlich nahestehenden jüdischen Germanen mit den aus Deutschland kommenden Juden vermischten und dann jiddisch sprachen. Sie haben dann auch iranische und türkische Juden assimiliert.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
bnbene
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Ich möchte anmerken, es ist genetisch  und hierdurch ausgeschlossen, es gibt keine "jüdisches Volk"
mit somit nachweisbaren genetischen Wurzeln und deren Ausbreitung, wie das kurze Zeit israelische
"Wissenschaftler nachgewiesen" haben wollten. Ob genetische Untersuchungen von deutschen Juden mit
denen der ostjüdischen Bevölkerungen erfolgten, ist mir nicht bekannt.
Das halte ich jedoch für relativ unwichtig, denn es geht doch nur um die Ausübung der jüdischen Religion
und deren mehr oder weniger festgefügten Vorschriften.
siegfried lechler
Mitglied
Beiträge: 21
Registriert: 10.09.2020, 16:32

Hallo...
Das sind viele Meinungen und es gibt noch eine ganz andere Erkenntnis über die Herkunft der Aschkenasim. 
Also zuerst einmal, dass die Juden ihre Ostjuden Aschkenasim nennen beweist doch, das diese aus Deutschland kommen, denn nach der Jüdischen Tradition ist Deutschland = Askenas.  
Die Aschkenasim. müssen einmal in Deutschland gelebt haben bevor sie nach Osteuropa kamen. Aber wie kamen die Juden nach Deutschland? Man findet in der Bibel, das im Jahr 700vC der Assyrische König Sanherib Juden gefangen nahm (2 Könige 18,13) und nach Assyrien schleppte und sie bis zur Donau trieb, wo sie in Österreich und in Regensburg sesshaft wurden:
https://books.google.de/books?id=aJlCAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false   SEITE 12 ,#16
Im Jahr 1516 nC. wurden die Juden von der Donau vertrieben...wohin ? wahrscheinlich gegen Osten...doch das Jiddische aus Deutschland ist ihnen geblieben ......

Shalom siggi  
Marianne E.
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Die mehr oder weniger freiwilligen Wanderungen des jüdischen Volkes lassen sich ganz kurzgefasst so darstellen. Zu einem intensiven Lesen empfehle ich aber
https://www.planet-wissen.de/kultur/voelker/geschichte_des_juedischen_volkes/pwiediaspora100.html
 
Um 586 v.Chr. flohen viele Juden aus Israel und Juda oder wurden vertrieben.
Sie flüchteten nach Ägypten, Babylonien, Persen, Nordafrika, Frankreich, Spanien bis ins Rheinland (Speyer, Worms, Mainz).
Diese rheinischen Juden wurden Aschkenasim genannt und später dann so in ganz Deutschland.

Außerdem kann noch etwas in der Schrift "Das Judentum" über die Aschkanasim erfahren werden.
https://geschichte-wissen.de/blog/judentum/
siegfried lechler
Mitglied
Beiträge: 21
Registriert: 10.09.2020, 16:32

Hallo... um das zu ergänzen was Sie geschrieben haben, schreibe ich hier nochmals....... und so mancher Historiker wird denken, das ich spinne...
Nämlich was die österreichischen Chronik aussagt , dass  tausende von Juden durch durch den Assyrer Sanherib um etwa 
700 vC. in Österreich angesiedelt wurden, was schließlich dazu führte, das ganz Österreich von  Juden regiert wurde und den Jüdischen Glauben annahm. Der erste Jüdische Regent Österreichs  war Payman . Diese Jüdische Linie setzte sich bis zum Jahr 1000 nC. durch das Haus Babenburg, fort. Diese waren zwar Juden, hatten aber den katholischen Glauben angenommen. Erst mit dem Haus Habsburg, wurde die Jüdische Linie Österreichs beendet.

SERVUS SIGGI
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