Älteste Stadt Deutschlands/Mitteleuropas

Moderator: Barbarossa

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Peppone
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Paul hat geschrieben: Dieses historische "Manching" liegt aber nicht genau auf dem Gebiet der heutigen Stadt. Möglicherweise gibt es Besiedlungslücken, so das es auch nur zu den historischen alten Städten zählt.
Ganz sicher gibt es Besiedlungslücken. Zwischen der Keltensiedlung und der heutigen Siedlung Manching liegen einige hundert Jahre, in denen der Platz nicht besiedelt war. Die heutige Siedlung Manching (wie das oppidum hieß, wissen wir nicht, "Mandechingun" lautet die älteste Namensnennung aus dem Jahr 844 n.Chr.) wurde von Bajuwaren gegründet, die die Gunstlage ebenso wie die Kelten wohl erkannt hatten. Der bajuwarische Ort lag allerdings NEBEN dem (bis heute sichtbaren und wohl von den Bajuwaren bewusst gemiedenen) oppidum. Zu dem gegenüber der Keltenstadt verlagerten Siedlungsplatz muss auch erwähnt werden, dass das oppidum an der Einmündung der Paar in die damalige Donau lag, sich die Donau aber verlagert hatte. Das bajuwarische Manching lag dann an der neuen Paarmündung, und blieb dort auch, nachdem sich die Donau erneut verlagerte.
Außerdem blieb Manching bis in jüngste Zeit zwar eine große, aber doch "nur" eine Dorfgemeinde (hauptsächlich Fischer siedelten dort im Mittelalter), erst 1983 erfolgte die Erhebung zur Marktgemeinde. Stadt war und ist Manching nie gewesen.

Beppe
Paul
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Limburg an der Lahn wurde spätestens 500 vor Chr. gegründet, wie Ausgrabungen gezeigt haben. Das Zentrum der historischen Ortschaft liegt im Zentrum des heutigen Limburgs am Domplatz.
Limburg wurde von 2 Handelsstraßen gekreuzt und war am wasserwegenetz angeschlossen. Limburg hatte sicherlich schon früh städtischen Charakter und war kontinuierlich bis heute besiedelt. Es gehört damit zu den ältesten Städten Deutschlands.

http://de.wikipedia.org/wiki/Limburg_an_der_Lahn
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Die Treverer Siedlung Andernach ist seit dem 4. Jh. vor Chr. nachgewiesen. Andernach liegt auf der linken Rheinseite gegenüber Neuwied. Es ist eine alte Handelsstadt.

http://www.rheintourist.de/staedte/ande ... ernach.php
viele Grüße

Paul

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Die Frage könnte sein, ob Halle schon in der Jungsteinzeit eine Stadt war, denn dort wurde schon im großen Stil mit Salinen Salz gewonnen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Neben der Hermundurenstadt Halle war auch Glogau eine alte vandalische Stadt, mit Bergbau. Wahrscheinlich war auch Danzig eine alte gotische Handel- und Fischerstadt, mit Bernsteinverarbeitung.
viele Grüße

Paul

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james
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Wennungen, an der Unstrut gelegen ist ein kleines Dorf nahe Nebra. Nur wenige Hundert Meter davon entfernt sieht man nichts. Entdeckt wurde das Gelände beim Bau der Eisenbahnstrecke.
Doch dort stand zwischen 1300-500 BC eine Siedlung die mind. 100 ha umfasste und mehrere Handwerke beherbergte. Da bisher nur Fundhorizont als Siedlungsfläche bekannt ist, könnte die Gesamtgröße auch 400 ha sein. 100ha entspricht etwa der Innenstadt von Halle.
Nahe am Ausgrabungsareal wurden weitere Hinterlassenschaften von Schnurkeramiker, Glockenbecher und Aunjetitzer Kultur gefunden die auf eine langfristige Nutzung des Areals hinweisen. (soviel zum Thema eingewanderte Germanen)
Die Siedlung selbst wird der Lausitzer Kultur zugeschrieben. Bedeutenster Fund ist eine aufwendig bemalte Lehm-Hauswand, die offenbar auf einem Flechtwerk aufgebracht war und beim Abriss in eine Abfallgrube wanderte. Insgesamt gibt es über 250.000 Funde aus dieser Siedlung, bei der sich drei oder vier als gestaffeltes Wall-Graben-System nachweisen lassen. Offenbar ist Wennungen einer der zentralen Orte der frühen Germanen und derartige Siedlungen gab es schon vor dem Kontakt mit Römern. Überregionale Beziehungen weisen in den Bereich des Nordischen Kreises und nach Niedersachsen. Weitere Großsiedlungen fand man im Umfeld des Landesmuseum Halle und auf dem Domhügel von Merseburg. Wennungen wurde seit 2007 ausgegraben, teilweise mit bis zu 150 Leuten. Die Befunde sprengen jegliche Vorstellung über großflächige Fundplätze und Diskussionen über Großsiedlungen und zwingt die Archälogen umzudenken.
http://archaeologie-online.de/magazin/n ... ahn-16039/
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