Die Beziehungen zwischen Deutschland und Namibia

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Vom 25.03.2013
Richtige Zeichen in Berlin

Wer hätte das gedacht!? Beim Treffen von deutschen und namibischen Politikern in Berlin haben die Gäste deutlich gemacht, dass sie nicht über Völkermord und Reparation reden wollen, sondern über Kooperation und Unterstützung. Das Heilen der Wunden steht im Vordergrund – ein gutes Fundament für künftigen Dialog...
hier: weiterlesen

Darüber sollte der eine oder andere vielleicht auch mal nachdenken (aus dem Artikel):
... allerdings keimt Rassismus in Deutschland wohl eher dadurch, dass Kolonialismus nicht ausgewogen aufgearbeitet, sondern nur durch die typisch deutsche Haltung der Selbstgeißelung und Ausblendung gewisser Tatsachen dargestellt wird. Aber wir überlassen es den Deutschen, die sich an solchen Themen gern aufreiben und in Selbstzerfleischung geübt sind.
So sieht das die deutschsprachige Zeitung in Namibia. Könnte vielleicht was dran sein.
Vom 26.03.2013
Schädel in Würde zurück
Namibia und Deutschland wollen erneuten Eklat vermeiden

Namibische und deutsche Politiker sind sich einig, dass weitere, in Deutschland lagernde Schädel und Gebeine von Menschen der Volksgruppen Herero und Nama in Würde nach Namibia überführt werden sollen. Dazu will man sich mehr Zeit nehmen und gründlich vorbereiten...
hier: weiterlesen

Zeit wird´s.
:wink:
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dieter
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Lieber Barbarossa,
ja es wird Zeit, wenn man bedenkt, dass der deutsche General Trotha die Hereros in die Wüste getrieben hat, damit sie dort verdursten. :evil: :twisted:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Die Volksgruppen der Herero und Nama haben in New York eine Sammelklage gegen Deutschland eingereicht. Dabei geht es um die blutige Niederschlagung eines Aufstandes gegen die damaligen deutschen Kolonialtruppen zwischen 1904 und 1908, die vom Deutschen Bundestag inzwischen als Völkermord eingestuft wurde. Herero und Nama fordern von Deutschland eine finanzielle Wiedergutmachung - Deutschland hat das bisher immer abgelehnt. 
Gegen Deutschland wurde diese Klage vor einem US-Gericht aufgrund des sogenannten ,,Alien Tort Statue'' eingereicht, einem Gesetz von 1789, das bei Menschenrechtsprozessen des Öfteren zum Tragen kommt. Dieses Gesetz wurde allerdings 2013 eingeschränkt, so dass noch nicht klar ist, ob sich das US-Gericht überhaupt für zuständig erklärt.
Quellen:
http://www.zeit.de/politik/2017-01/kolo ... handlungen
http://m.dw.com/de/v%C3%B6lkermord-klag ... a-37042060
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Paul
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Wenn sich das US Gericht für zuständig erklärt, wird es in Zukunft Massen an Klagen aus ehemaligen Kolonien und natürlich auch von Indianerstämmen bekommen.
Das Konzept der Bundesregierung zum Helfen ohne individuelle Entschädigungen finde ich richtig. Individuelle Entschädigungen an Ur-Ur-Ur-Ur-Ur Neffen u. Nichten wäre der falsche Weg. Es muß eine Hilfe zur Selbsthilfe sein, wobei es dafür im südlichen Namibia durchaus gute Voraussetzungen gibt. Interessant wären doch Investitionen von deutschen Industrieunternehmen, Investitionen der Bundesregierung in die Infrastruktur z.B. um den Tourismus z.B. aus Deutschland anzukurbeln. Wie wäre es damit, wenn Deutschland dort eine technische Hochschule errichtet und das Ausbildungswesen im bewährten dualen System fördert? Ein besser entwickeltes Namibia würde ein positives Beispiel für Afrika sein.
Namibia könnte auch ein Paradies für deutsche Rentner werden, davon würden beide Seiten profitieren.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Eppelein
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Völkermord an den Herero in Deutsch-Südwestafrika?
Claus Nordbruch - Widerlegung einer Lüge!

Nordbruch hat akribisch recherchiert und mit Quellenangaben obigen Band versehen.

Bin einmal gespannt, ob D wieder den Bückling macht und den Zahlmeister spielt - wird dann nicht das letzte Mal sein.

PS: Habe den Band schon seit erscheinen. Mal den "Rechtsradikalen" außen vor lassen und sich in dieses Werk einlesen, daß mit Abstand die beste wissenschaftliche Arbeit bzgl. der Herero.. ist.
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Barbarossa
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Wikipedia schreibt dazu:
,,Claus Nordbruch (* 29. August 1961) ist ein deutscher Publizist des rechtsextremen Spektrums, der hauptsächlich in Südafrika lebt.''
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Claus_Nordbruch

Es bringt nichts, solche Autoren aus dem Hut zu zaubern, weil sie immer aus ihrem ideologischen Weltbild heraus argumentieren. Das ist bei Rechtsradikalen wie bei Linksradikalen so. Deren Hauptziel ist die politisch-ideologische Indoktrinierung der Bevölkerung.
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Eppelein
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Ich hatte doch geschrieben, den "Rachtsradikalismus" außen vor zu lassen. Hier geht es rein um ein wissenschaftliches Werk, mit allen erforderlichen Quellen, nachdem selbst weiter recherchiert, nachgekakt werden kann - nichts anderes!

Wenn meine Einlassung unpassent ist, bitte löschen - Danke.
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Barbarossa
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Ich habe gelesen, was du geschrieben hast. 
Ich wollte dennoch zur Vorsicht aufrufen. Auch viele rechtsradikale Autoren versuchen ihr Weltbild möglichst wissenschaftlich zu untermauern. Dabei suchen sie sich oftmals Aspekte heraus, die ihnen passen und lassen andere, die ihnen nicht passen, weg. 
Fest steht, dass bei den Ereignissen in Deutsch-Südwest sich selbst die damalige Öffentlichkeit und der damalige Reichstag entsetzt zeigte. Und auch beim Kaiser fiel General von Trotha in Ungnade. Das sagt schon einiges aus. 
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mariuszfliegner
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Ich denke auch so
Paul
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Die Beziehungen werden natürlich mehr als von der Vergangenheit, von den Deutschen und Deutschstämmigen in Namibia geprägt, wobei natürlich Afrikaans dem Deutschen noch näher als das Englische steht. Ein großer Teil der Bevölkerung spricht deutsch o. die deutsche Nebensprache Afrikaans.
Afrikaans ist im Süden Namibias und Westen Südafrikas die dominierende Sprache und wird von mehr Muttersprachlern gesprochen als Englisch. Obwohl es kaum englische Muttersprachler gibt wurde Englisch als Staatssprache festgelegt, neben den Nationalsprachen z.B. Bantusprachen u. Afrikaans.

https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikaans
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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