Deutschland in Gefahr!!!

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

Nokia22
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Vor ein paar Jahren haben wir nichts über die Islamische Bewegung Usbekistans (IBU) gehört. Und wir haben von unsbekischen Islamisten nichts gewusst. Und heute... Früher wirkten sie meistens irgendwo in Asien, weit von uns, und verbreiteten ihre Jihad-Propaganda per Internet:
Einige Gedanken zur Internet-Propaganda der IMU
Und heute sind sie auf unserem deutschen Boden am Werk!
Radical Uzbek group recruiting in Europe
Bombensicher, es sind die Amis und Präsident Karimow, die usbekische Islamisten fördern! Infolge des Krieges in Afghanistan sind wir im Visier von der Taliban und al-Qaeda, und nun die IBU-Jihaddisten noch! Man muss sofort die Bundeswehr aus Afghanistan abziehen!!!
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Barbarossa
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"Sofort aus Afghanistan abziehen" - diese Forderung gab es in unserem Forum schon häufiger. Wir haben dazu auch eine Umfrage gemacht - siehe hier: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... f=3&t=1036

Aber in einem anderen Pfad habe ich mich folgendermaßen geäußert:
Barbarossa hat geschrieben:Bevor man aus Afghanistan abzieht, muß das Land erst stabile Strukturen haben, damit dort nicht wieder die Taliban die Macht an sich reißen können. Jeder der einen vorschnellen Abzug fordert, muß bedenken, daß nach einer erneuten Machtergreifung der Taliban in Afghanistan alles wieder von vorn beginnt und dann könnte das nächste Anschlagsziel, in das Flugzeuge fliegen, der Berliner Fernsehturm sein - oder der Hambuger Hafen oder das Münchner Oktoberfest...
Quelle: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 4268#p4268

Inzwischen gibt es einen Abzugstermin. Er wurde für das Jahr 2014 festgelegt. Bis dahin sollte Afghanistan politisch ausreichend stabilisiert sein.
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Guest

Du schreibst: Inzwischen gibt es einen Abzugstermin. Er wurde für das Jahr 2014 festgelegt. Bis dahin sollte Afghanistan politisch ausreichend stabilisiert sein.

Was verstehst du eigentlich unter politisch stabilisiert? Was haben wir dort zu suchen?
Wenn, im entgegengestzten Fall als Beispiel unser Bundespräsident gestürzt werden muss, weil er von selbst seine Unmöglichkeit nicht einsieht, hat dann auch die iranische Armee das Recht bei uns einzumarschieren und wieder für politische Normalität zu sorgen?
Afghanistan ist seit 42 Jahren von ausländischen Mächten besetzt, angefangen von den russischen Rotarmisten 1979.
Unter Protest der Natostaaten!!!
Die Rote Armee wurde unter Gorbatschow abgezogen und nun sind Natosoldaten in diesem Land! Und die legen fest, dass 2014 Afghanistan politisch stabilisiert ist?
:clap: :clap: :clap:
Nein! Die Außenminister der Natostaaten wollen nicht zugeben, dass der Krieg zu teuer und verloren ist und formulieren dann solch einen diplomatischen Schwachsinn.
Ich freue mich über den Heroismus des afghanischen Volkes!
Die Bundeswehr soll durchaus deutsche Interessen verteidigen!!!
Aber auf deutschem Boden!
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Barbarossa
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Ich formuliere es mal bewußt vorsichtig, also:

Nach der derzeitigen politischen Darstellung der bisherigen Ereignisse wäre es nicht gleichgültig, was die Afghanen in ihrem Land tun. Da die damals herrschenden Taliban das Land als Basis für das Terrornetzwerk al-Qaida zur Verfügung stellten, von wo aus Terroranschläge verübt wurden, mußte die UNO einen Militäreinsatz beschließen, um die Taliban zu stürzen und al-Qaida zu bekämpfen. Dies erwies sich als schwierig, aber die neue Regierung unter Präsident Karsai soll nun schrittweise die alleinige Regierungsgewalt übertragen bekommen. Damit ist "die Mission" offiziell erfüllt. Die offizielle Darstellung zu kommentieren, wage ich jedoch nicht, da es im Forum auch schon andere Stimmen gab - siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 3833#p3833 ff.
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Devlet
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man sollte die Afghanen aber auch nicht in ihrer Beschi..... klemme lassen
Guest

Devlet hat geschrieben:man sollte die Afghanen aber auch nicht in ihrer Beschi..... klemme lassen
Wenn die Zeit reif ist, und die Widersprüche groß genug, dann regeln das die Afghanen selbst. So, wie der Ostblock den "real existierenden Sozialismus", der ja für die Ewigkeit zementiert war, auch beseitigte.
Militärische Siege sind immer nur vorübergehend, teuer und problematisch.
Für Hindenburg war der 1. Weltkrieg nach eigener Meinung wie ein Vollbad, für die Soldaten und deren Angehörige bedeutete er Tod, Leid und Trauer.
Die gesellschaftliche Entwicklung folgt anderen Gesetzen - leider auch finanziell-ökonomischen - und Kriege und Gewalt haben den Fortschritt immer nur gebremst bzw. geschadet.
Wenn es nicht so wäre, würden wir noch immer im Urwald hausen, sammeln und jagen und uns mit den Nachbarn raufen, was ja heute gelegentlich noch vorkommt :roll: .
Aber nein, wir bestellen den Acker, produzieren Konsumgüter, erzeugen Energie, treiben Handel mit Geld, haben also ein Mehrprodukt, womit es eigentlich allen gut gehen könnte.
Und wie die Geschichte zeigt, sind es immer die Mächtigsten, die zuerst einen ideologisch verbrämten, aber gesellschaftlichen Fortschritt brachten und eines Tages den neu entstandenen Verhältnissen nicht mehr entsprachen und dann durch ökonomische und militärische Gewalt hinweggespült wurden - man sehe das Römische Reich, das Römische Reich Deutscher Nation, das Frankreich unter Napoleon, das Deutsche Kaiserreich, das dritte Reich und das Sowjetreich.
Wer den Weltpolizisten spielen wollte, ging unter.
Darüber sollten die Amis heute mal nachdenken.
Und immer hat sich trotzdem die Lebensqualität durch ökonomische und technologische Entwicklung durchgesetzt und verbessert.
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Devlet
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manchmal hab ich das Gefühl als ob die Amis wenn jemand einen Nationalappel
hält das sie dann ihr hirn Abschalten
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Lady Boleyn
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segula hat geschrieben:
Devlet hat geschrieben:man sollte die Afghanen aber auch nicht in ihrer Beschi..... klemme lassen
Wenn die Zeit reif ist, und die Widersprüche groß genug, dann regeln das die Afghanen selbst.
Ich denke auch. Das sind Prozesse, die nur dan Früchte tragen, wenn das Volk sich selbst aufhebt und nicht von Außen versucht was zu bewirken, wo die Menschen noch nicht so weit sind.
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dieter
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Devlet hat geschrieben:man sollte die Afghanen aber auch nicht in ihrer Beschi..... klemme lassen
Lieber Devlet,
warum nicht, wenn sie sich in ihrer Lage wohlfühlen? :?:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:
Devlet hat geschrieben:man sollte die Afghanen aber auch nicht in ihrer Beschi..... klemme lassen
Lieber Devlet,
warum nicht, wenn sie sich in ihrer Lage wohlfühlen? :?:
Wen genau meinst du? Diejenigen, die derzeit den Ton angeben, also die Clansführer? Oder diejenigen, denen der Ton angegeben wird, also die Politiker, die möglichst viel von Afghanistan unter Kontrolle halten wollen? Oder diejenigen, deren Ton angegeben wird, ohne dass sie gefragt werden, also die "Normalos",die Bevölkerung?
Letztere fühlen sich garantiert nicht wohl in ihrer Lage, auch wenn sie sich daran gewöhnt haben mögen. Wenn, dann muss von ihnen ein politischer Aufbruch ausgehen. Der wird aber wohl erst mal im Chaos enden. Den Staat Afghanistan als solchen kann man dann erst mal vergessen.
Aber wer weiß, was aus dieser Asche aufstehen wird?

Peppo
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