Die Entwicklung der deutsch-chinesischen Beziehungen

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Merkel lobt offenen Dialog mit China
"Wir reden nicht um den heißen Brei herum"

Deutsche und chinesische Unternehmer haben bei einem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel und Ministerpräsident Wen Jiabao im nordwestchinesischen Xian die Marktbedingungen des jeweils anderen Landes deutlich kritisiert. So bemängelten die deutschen Unternehmer Zugangsbeschränkungen für den chinesischen Markt, ihre chinesischen Kollegen forderten unter anderem eine Elbvertiefung und eine weniger strikte Visavergabe...
weiter lesen: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/merkelchina108.html
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Barbarossa
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Handel mit China
Merkel und Wen bejubeln Milliardenverträge

Kanzlerin Merkel ruft eine neue Ära der deutschen Beziehungen zu China aus. In Berlin unterzeichneten Minister aus beiden Ländern Verträge im Wert von mehr als zehn Milliarden Euro. Beim Thema Menschenrechte allerdings nestelte Ministerpräsident Wen Jiabao nervös an seinem Kopfhörer herum.
(...)
In einer feierlichen Zeremonie unterzeichneten deutsche und chinesische Minister im Rahmen der ersten Regierungskonsultationen Verträge im Wert von rund 15 Milliarden Dollar (umgerechnet 10,6 Milliarden Euro).
(...)
Inhaltlich ging es vor allem um wirtschaftliche Zusammenarbeit. Konkret wurden im Rahmen des Regierungstreffens unter anderem diese Verträge unterschrieben:

zwischen den Ministerien unter anderem zu Elektromobilität, Normung, Bauwesen und Biowissenschaft, zur Förderung gegenseitiger Investitionen sowie zu verstärkter kultureller Zusammenarbeit.
Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat einen Milliardenauftrag aus China erhalten. Airbus-Chef Thomas Enders unterzeichnete am Rande des Gipfels in Berlin eine Kaufvereinbarung über 62 Maschinen des Typs Airbus A320neo durch die auf Leasing-Geschäfte spezialisierte chinesische Großbank ICBC. BASF tätigt eine 860-Millionen-Euro-Investition in Chongqing. Volkswagen, Daimler und Siemens unterzeichneten Abkommen für neue Projekte in China. Auch mehrere Mittelständler vereinbarten eine engere Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern.
China wird im kommenden Jahr Partnerland der Hannover-Messe. Damit sollen die Chancen für eine weitere Intensivierung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen konkretisiert und gestärkt werden...
den ganzen Artikel lesen: http://geschichte-wissen.de/go/dtchvertraege
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Barbarossa
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Donnerstag, 30. August 2012
Bei Merkels Chinabesuch fließt Geld
Milliarden-Verträge unterzeichnet

Mit einem Gefolge aus Ministern und Wirtschaftsvertretern reist Kanzlerin Merkel zu Regierungskonsultationen in China. Die Delegation unterzeichnet milliardenschwere Wirtschaftsverträge und Forschungskooperationen. Merkel will auch um Vertrauen in Europa werben, und das gelingt ihr offenbar.
(...)
Die Kanzlerin wird begleitet von sieben Ministern ihres Kabinetts, darunter Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble von der CDU, Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler und Bundesaußenminister Guido Westerwelle von der FDP. Das Verkehrs- und das Verbraucherschutzministerium sind durch parlamentarische Staatssekretäre vertreten. Es ist die größte deutsche Delegation, die je nach China reiste...
hier: weiterlesen
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben: Donnerstag, 30. August 2012
Bei Merkels Chinabesuch fließt Geld
Das ist die mittlerweile alte Methode, wie Deutschland mit China auszukommen versucht. Schröder hat zwar die Menschenrechte jedesmal geflissentlich außen vor gelassen, aber im Prinzip macht die deutsche Politik schon seit langem immer das Gleiche: Verträge unterzeichnen, was das Zeug hält, und ansonsten die Klappe nicht zu weit aufreißen.

Und, wenn man ehrlich ist, Deutschland ist mit dieser Methode nicht zu schlecht gefahren. Wirtschaflich, und auch politisch. Die chinesische Führung wird dadurch zwar eher gestärkt als zu menschenrechtsfreundlicherem Handeln animiert, aber was soll´s. Der eigene Geldbeutel ist den deutschen Politikern und Wirtschaftsbossen näher als die Rechte der Chinesen.

Die - nebenbei bemerkt - in ihrer Mehrzahl ebenfalls vom zunehmenden Engagement ausländischer Unternehmen in China profitieren, dies ihrer Regierung zuschreiben und demzufolge wenig Eifer zeigen, was gegen die Regierung zu unternehmen. Es sei denn, deren Funktionäre übertreibens mit der Korruption.

Beppe
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Barbarossa
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Sonntag, 26. Mai 2013
Chinesische Ansage an die EU
Li wendet sich klar gegen Strafzölle

Der neue chinesische Regierungschef spricht deutliche Worte. In Berlin warnt Li vor Handelsschranken und Strafzöllen. Kanzlerin Merkel kommt ihm entgegen - sie setzt auf enge Beziehungen zum neuen starken Mann in Peking...
hier: weiterlesen

Ich halte Zölle auf vom Staat hochsubventionierte Produkte aus China für richtig. Es kann nicht sein, daß die Chinesen mit ihren Produkten auf diese Weise unsere Unternehmen kaputt machen, so wie es in der Solarbranche bereits passiert ist.
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Peppone
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Barbarossa hat geschrieben:
Sonntag, 26. Mai 2013
Chinesische Ansage an die EU
Li wendet sich klar gegen Strafzölle

Der neue chinesische Regierungschef spricht deutliche Worte. In Berlin warnt Li vor Handelsschranken und Strafzöllen.
Interessant ist, dass Li in Berlin eine Ansage an die EU startet.
Aus chinesischer Sicht scheint es tatsächlich so zu sein, dass Deutschland der "Hauptstaat" der EU ist. Wenn man was in Sachen EU bewegen will, muss man sich an Merkel wenden, denken die in Peking wohl.
Ist das nun gut für Deutschland?!?

Beppe
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dieter
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Peppone hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:
Sonntag, 26. Mai 2013
Chinesische Ansage an die EU
Li wendet sich klar gegen Strafzölle

Der neue chinesische Regierungschef spricht deutliche Worte. In Berlin warnt Li vor Handelsschranken und Strafzöllen.
Interessant ist, dass Li in Berlin eine Ansage an die EU startet.
Aus chinesischer Sicht scheint es tatsächlich so zu sein, dass Deutschland der "Hauptstaat" der EU ist. Wenn man was in Sachen EU bewegen will, muss man sich an Merkel wenden, denken die in Peking wohl.
Ist das nun gut für Deutschland?!?
Beppe
Lieber Beppe,
das kann nicht gut für Deutschland sein, weil Angie selbst nicht weiß was sie will. Eben pragmatisch und es wird von Katastrophe zu Katastrophe entschieden :roll: Aber D ist der einzige Staat der EU, der noch einigermaßen funktioniert. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Peppone
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dieter hat geschrieben:Aber D ist der einzige Staat der EU, der noch einigermaßen funktioniert. :wink:
Ein Hoch auf Deutschland, oder was?

Da fallen mir aber schon noch so einige Staaten in Europa ein, die sehr wohl noch funktionieren, geschweige denn so gut wie Deutschland...
:roll:
Beppe
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Triton
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Peppone hat geschrieben: Schröder hat zwar die Menschenrechte jedesmal geflissentlich außen vor gelassen, aber im Prinzip macht die deutsche Politik schon seit langem immer das Gleiche: Verträge unterzeichnen, was das Zeug hält, und ansonsten die Klappe nicht zu weit aufreißen.

Und, wenn man ehrlich ist, Deutschland ist mit dieser Methode nicht zu schlecht gefahren. Wirtschaflich, und auch politisch. Die chinesische Führung wird dadurch zwar eher gestärkt als zu menschenrechtsfreundlicherem Handeln animiert, aber was soll´s.
Deutschland, ein 80Mio-Volk mit der wohl schwärzesten Vergangenheit aller Staaten der letzten 100 Jahre, soll mit erhobenem Zeigefinger einem 20x größeren Volk, das unendliche Opfer in der jüngeren Geschichte erbringen musste, erklären, wie es das mit den Menschenrechten handhaben soll? Das ist aus meiner Sicht in einem Ausmaß verrückt und größenwahnsinnig, von der historischen Borniertheit und Ignoranz ganz zu schweigen, dass ich mich jedesmal schäme, wenn unsere Kanzlerin da ihre Sicht der Dinge herunterbetet. Aber zum Glück nimmt sie da sowieso niemand ernst. :crazy:
Ich denke, wir Deutschen würden es uns auch verbeten, wenn sich jeder Kleinstaat am anderen Ende der Welt in unseren inneren Belange einmischen wollen würde.

China ist heute der größte Gläubigerstaat in der Welt mit riesigen Handelsbilanzüberschüssen. Diese wurden auch in EU-Staatsanleihen investiert, nicht zuletzt deshalb hat China ein erhebliches Interesse an einem prosperierenden Europa, das neben dem Zinsdienst auch noch die chinesischen Waren abkaufen soll.

Beste Grüße
Joerg
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Barbarossa
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Triton hat geschrieben:... Ich denke, wir Deutschen würden es uns auch verbeten, wenn sich jeder Kleinstaat am anderen Ende der Welt in unseren inneren Belange einmischen wollen würde...
Also "unsere Vergangenheit" lasse ich jetzt außer Acht. Es geht in diesem Fall auch nicht um Menschenrechte,
sondern es geht in diesem Fall um Produkte aus China, die das Land hier in Europa auf den Markt wirft. Diese Produkte sind im Vergleich zu unseren eigenen Produkten deswegen konkurrenzlos billig, weil sie vom chinesischen Staat so stark subventioniert werden, daß nur noch sie gekauft werden - Gesetz des Marktes (scheinbar).
Die Folge ist aber, daß unsere heimische Produktion damit kaputt gemacht wird - d. h. es ist ja in der Solar-Branche bereits passiert (!).
Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.

Und: Lässt man ihnen das in einer Branche durchgehen, können sie das gleiche auch in anderen Branchen durchziehen.
Folge: China wird kampflos die wirtschaftliche Führungsmacht der Welt.
Sollte dir auch das egal sein, dann fang schon mal an, Chinesisch zu lernen und kauf dir auch eine Mao-Bibel. Beides wirst du dann brauchen.
:wink:
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben:[
Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.
Wenn der Preis anzieht, werden die abgehängten Produzenten auch wieder herstellen und verkaufen, China hat ja kein Monopol.
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Triton
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Ein Glück, dass es in der EU keine Industrie- oder Agrarsubventionen gibt, die zum Beispiel die Landwirtschaft und die Textilindustrie in der 3.Welt kaputtmachen.

Beste Grüße
Joerg
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Renegat
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Triton hat geschrieben:Ein Glück, dass es in der EU keine Industrie- oder Agrarsubventionen gibt, die zum Beispiel die Landwirtschaft und die Textilindustrie in der 3.Welt kaputtmachen.

Beste Grüße
Joerg
Ja, welch ein Segen :D , sonst müssten wir das ganze Jahr leckere Tomaten essen und würden im Sommer den Unterschied gar nicht mehr zu schätzen wissen.
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Barbarossa
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Renegat hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Die Folge davon wird sein: Wenn es ersteinmal keine Konkurrenz für die Chinesen mehr gibt, können sie anschließend jeden Preis nehmen - sie müssen ja niemanden mehr unterbieten.
Wenn der Preis anzieht, werden die abgehängten Produzenten auch wieder herstellen und verkaufen, China hat ja kein Monopol.
Ja noch nicht. Aber was, wenn alle anderen Produzenten erst mal Pleite gemacht haben? In Brandenburg sind doch schon eine ganze Reihe solcher Firmen in die Insolvenz gegengen. Das Szenario habe ich mir nicht einfach ausgedacht. Es läuft gerade bereits. Siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 380#p11380

Mit den Agrar-Subventionen der EU habt ihr natürlich Recht. Das ist annalog dazu und gehören genauso gestrichen.
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Renegat
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Barbarossa hat geschrieben: Ja noch nicht. Aber was, wenn alle anderen Produzenten erst mal Pleite gemacht haben? In Brandenburg sind doch schon eine ganze Reihe solcher Firmen in die Insolvenz gegengen. Das Szenario habe ich mir nicht einfach ausgedacht. Es läuft gerade bereits. Siehe: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 380#p11380
Firmeninsolvenzen sind nicht so dramatisch und endgültig, die heben mal kurz die Hand und machen morgen unter neuer Firmierung schuldenfrei weiter.
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