Obama in Berlin

Deutsche Außenpolitik, Globalisierung, Auswärtiges Amt, Diplomatie

Moderator: Barbarossa

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Obamas Rede wird wohl kaum in die Geschichte eingehen. Kein Vergleich mit Kennedy und sein Ausspruch „Ich bin ein Berliner“ oder Reagans Aufforderung: „Mr. Gorbatschow, please tear down this wall.“ Solche Highlights fehlten diesmal. Seine Bemerkung: „We have to get to work!“ ist zu nichtssagend und wurde nicht weiter kommentiert. Nun liegt allerdings in Berlin auch keine wirklich krisenhafte Situation vor, die eines amerikanischen Präsidenten bedurft hätte und seine Vorgänger haben die Messlatte auch sehr hoch gehängt, viel zu hoch für ihn.

Ich erinnere mich noch sehr deutlich an den Kennedy Besuch Juni 1963. Damals wurde er wie ein Messias von den Deutschen empfangen. Allerdings schwebte seinerzeit die Welt immer am Rande des Abgrundes entlang. Als im August 1961 die DDR die Mauer baute, fuhren in der darauffolgenden Nacht Panzer und Militärfahrzeuge ohne Ende an unserem Haus vorbei Richtung DDR-Grenze. Es sah aus wie im Krieg und viele rechneten auch damit, vor allem als eine britische Panzertruppe bei Lauenburg an der Elbe die Grenze überquerte und nach Westberlin vorstieß. Dazu waren sie laut den Verträgen zwar berechtigt, aber uns stockte der Atem. Zum Glück haben die DDR-Grenzer sie anstandslos fahren lassen.

Im nächsten Jahr 1962 in der Kuba Krise schien es endgültig aus zu sein. Ich erinnere mich noch, dass in der Stadt alle Lebensmittelläden ausverkauft waren und in den Häusern begann man damit, die Keller wieder als Luftschutzräume einzurichten mit Pritschen, Radio, Vorräten etc. Die Menschen wussten noch, wie man das macht. Der letzte Krieg lag noch nicht lange zurück. So kann man verstehen, dass der Präsident aus Übersee seinerzeit geradezu ekstatisch von den Deutschen begrüßt wurde. Das kann man nicht mehr wiederholen.
Harald
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Dann kamen die Anbiederungsversuche von Brandt, Bahr und Co und die finanziellen Hilfen, die das Leben der DDR verlängerten und über die sich die Machthaber der DDR ins Fäustchen gelacht haben.
Dem ganzen Spuk machten erst Reagan und Helmut Schmidt ( der war damals noch normal) ein Ende. Die Aufrüstungspolitik des Westens führte zum Untergang der Sowjetunion und zum Ende der Furcht vor einem Atomkrieg.

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Balduin
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Ich war etwas verwundert, als ich die Aussage vom US-Botschafter Murphy las, dass Obamas Rede in die Geschichte eingehen würde... Das war ja nicht der Fall - Obama wird in Deutschland aber auch kritischer gesehen, er ist nicht mehr der Messias, der übers Wasser schreiten kann.

Kennedy war da schon etwas anderes - es ist aber richtig, dass Deutschland nicht in einer solchen Situtation steckt wie damals.
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Barbarossa
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Ach ja, Dieter: Eine e-Mail kannst du schicken über die Seite: http://m.whitehouse.gov/privacy/feedback

:-D

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Barbarossa hat geschrieben:Ach ja, Dieter: Eine e-Mail kannst du schicken über die Seite: http://m.whitehouse.gov/privacy/feedback

:-D

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Danke, lieber Barbarossa. Ich werde es versuchen. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:Ach ja, Dieter: Eine e-Mail kannst du schicken über die Seite: http://m.whitehouse.gov/privacy/feedback

:-D

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Lieber Barbarossa,
ich habe heute an Obama geschrieben. Leider ging die E-mailanschrift nicht, aber ich konnte auf ein Formular schreiben, was ich dann auch getan habe. Sie bedankten sich für mein Feedback, ob noch mehr kommt weiß ich nicht. :wink:
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Barbarossa
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dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich habe heute an Obama geschrieben. Leider ging die E-mailanschrift nicht, aber ich konnte auf ein Formular schreiben, was ich dann auch getan habe. Sie bedankten sich für mein Feedback, ob noch mehr kommt weiß ich nicht. :wink:
Finde ich jetzt aber Klasse!
:)
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dieter
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Barbarossa hat geschrieben:
dieter hat geschrieben:Lieber Barbarossa,
ich habe heute an Obama geschrieben. Leider ging die E-mailanschrift nicht, aber ich konnte auf ein Formular schreiben, was ich dann auch getan habe. Sie bedankten sich für mein Feedback, ob noch mehr kommt weiß ich nicht. :wink:
Finde ich jetzt aber Klasse!
:)
Lieber Barbarossa,
man tut, was man kann. :wink:
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Vergobret
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Obama verliert 95 % seiner Unterstützung^^
Die Daily Show: BaHACK Obama in Berlin:

http://www.thedailyshow.com/watch/wed-j ... d_facebook

Achtung Humor.
„In all den Jahren habe ich so viele junge Männer gesehen,
die der Meinung waren, auf andere junge Männer zuzulaufen.
Aber das stimmt nicht.
Sie liefen alle zu mir.“
so sprach der Tod

Aus „Die Bücherdiebin“
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Na ja, wenn es um Humor und Obama geht. Einige Zeitungen hatten sich hier schon etwas ausgedacht.

Obama hätte sagen können: Mr. Wowereit, please open up this airport!

Und der hätte geantwortet: Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen!

Diesen Dialog hätten die Menschen vielleicht behalten.
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Barbarossa
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Karlheinz hat geschrieben: ...
Obama hätte sagen können: Mr. Wowereit, please open up this airport!

Und der hätte geantwortet: Niemand hat die Absicht, einen Flughafen zu eröffnen!
...
:lol:
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Balduin
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Vergobret hat geschrieben:Obama verliert 95 % seiner Unterstützung^^
Die Daily Show: BaHACK Obama in Berlin:

http://www.thedailyshow.com/watch/wed-j ... d_facebook

Achtung Humor.
Das ist wirklich gut gemacht :-D "Such a beautiful language"
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dieter hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Nachricht:
Nach 2008 ist Obama nun wieder in Berlin - aber erstmals als amtierender US-Präsident. Westerwelle begrüßte ihn. Merkel will mit Obama u. a. über die von ihr abgelehnte militärische Hilfe für die Rebellen in Syrien und über das das umstrittene Überwachungsprogramm Prism reden. Auch das von beiden Seiten angestrebte Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA soll zu Sprache kommen. Heute, am 19. 6., wird Obama am Brandenburger Tor vor geladenen Gästen eine Rede halten. Es gilt die höchste Sicherheitsstufe 1+

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Lieber Barbarossa,
in einer Sache bin ich bei Obama, dass an die Rebellen Waffen geliefert werden sollen, sonst nicht. :wink: Das Überwachungsprogramm und den Drohneneinsatz sollten sie sich schenken. Ein Freihandelsabkommen wäre ok und endlich in Guantanamo die letzten Häftlinge entlassen, die dort seit acht Jahren ohne Gerichtsurteil sitzen. :roll:
Lieber Dieter,
Gunatanamo hat spätestens dann wieder an Berechtigung gewonnen, seit dem dort der jetzige IS -Kalif Abu Bakr al-Baghdadi 4 Jahre einsaß und dann wegen Harmlosigkeit und Ungefährlichkeit entlassen wurde. Das wahre Gesicht hinter seiner nach Mitleid bettelnden Fassade wurde aber nicht erkannt. Ich sagte ja schon immer die wahre Gefahr, selbst wenn sie so nah ist und verhindert werden könnte, kann nicht aufgehalten werden. Nur wenn man konsequent ist im Kampf gegen den Terror auch mit anderen Mitteln durchzugreifen, kann die Gewalt nachhaltig eingedämmt werden.
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