@Barbarossa
Wie ich schrieb, sind Fragen durchaus ok, aber nur Fragen zu stellen, ohne selbst einen Standpunkt zu beziehen, also selbst Vorschläge hinsichtlich einer Antwort zu unterbreiten, ist ein für eine Debatte wenig förderlicher Stil, wie ich finde.
@snorema
Du kannst anderen Menschen schon zutrauen, dass sie auch ohne Fragehelfer reflektieren.
Ich denke im Gegensatz zu Dir nicht, dass man nur mit Fragen anregt und mit Meinungen nur Zustimmung oder Ablehnung anstrebt. Vielmehr denke ich, dass seine eigene Ansicht zur Debatte zu stellen dazu führt, dass andere ihre Ansicht darlegen, anhand derer ich meine Ansicht überprüfen kann. Auch dieser Weg führt demnach zu Reflexion. Allerdings mit dem Vorteil, m.M.n., entweder bessere Argumente für die eigene Meinung zu finden oder die eigene Meinung eher zu revidieren. Oder aber, was auch möglich ist, zu erfahren, dass 2 Ansichten gleich berechtigt nebeneinander bestehen können. Zudem besteht andernfalls durchaus die Gefahr, dass der Diskussionspartner der Einfachheit halber dieselben Fragen negativ formuliert zurückgibt und nichts wird gewonnen.
Nun zu einzelnen Punkten:
Und was ich glaube ist, dass es für mich völlig unmöglich ist einzuschätzen, was wahrscheinlicher ist; ein Anschlag der Al Quaida, oder ein fingierter Anschlag, da für beides auf beiden Seiten Motive bestehen und ich mir durchaus ein abgekartetes Spiel vorstellen kann...
Glauben kann man sicherlich viel, keine Frage. Gesichert ist aber, dass die UNO eine Resolution erlassen hat, aufgrund derer die USA in Afghanistan eingreifen konnten. Ferner wurde der Bündnisfall für die NATO ausgerufen. Außerdem stellen u.a. die Hamburger Islamisten die Verbindung zu Al Quaida her. Endlich stritt Al Quaida die Täterschaft nie ab. Es gibt zwar Theorien, die USA oder der Mossad währen am Werk gewesen, doch liegen hierfür keine Beweise vor.
Dies zugrunde gelegt, ist es den Denkgesetzen folgend sehr viel wahrscheinlicher, dass die offizielle Version der Wahrheit wenigstens sehr viel näher kommt, als dies bei der Idee eines fingierten Anschlags der Fall ist.
Mal den Hitlervergleich außer acht gelassen glaube ich nicht, dass wir ermessen können, ob es den einzelnen Menschen der Region, die wir als Afghanistan zusammenfassen, nach der Intervention besser geht, als vor ihr...
Entweder eine Ansicht beweist sich auch im Extrem als richtig oder sie taugt nicht.
Ferner tauschst Du hier Begriffe aus. Oder Du verwendest sie wenig präzise.
Die Fragestellung war, ob die Taliban ein stabiles Regime darstellten. Ob es den einzelnen Menschen jetzt besser geht, ist eine andere Frage. Allerdings kann man auch hier anführen, dass es den Menschen in Deutschland nach dem Einschreiten gegen Hitler zunächst auch nicht besser ging. Ganz im Gegenteil! Darum sehe ich insoweit kein Argument.
Wenn man schon danach fragt, ob es einzelnen Menschen besser geht, so ist die natürliche und logische Antwort darauf: teils teils. In jedem System genieße Einzelne Vorzüge, andere Nachteile. Manch Benachteiligter (z.B. Frauen und Mädchen) kann jetzt Bildung erlangen, die vorher versagt blieb. Hieran kann man aber auch festmachen, wie schwammig dieses "besser" ist. Was ist "besser"? Ein voller Bauch? Ein Buch?
...Mal ganz davon abgesehen, dass ich mich nie von taliban oder einer von ihnen unterstützten Gruppe angegriffen, verletzt oder bedroht gefühlt habe...
Woran das liegt ist nochmal ein thema für sich...
Darauf gibt es zwei mögliche Antworten.
1. Du bist selber Muslim (wobei man auch als Muslim zur falschen Gruppe gehören kann....)
2. Du ignorierst, dass sich diese Banden auf die Fahnen geschrieben haben, alle Ungläubigen (gemeint sind alle Nichtmuslime) zu bekämpfen
Jedenfalls ist festzuhalten, dass sich jemand nicht bedroht fühlen muss, um auch bedroht zu sein. Es kommt m.E. auf die Drohung an für sich an und nicht auf ihre Wahrnehmung.
Ähnlich wie bei der sizzla-diskussion gilt für mich die maxime: Leben und leben lassen
und egal wie mir jemand begegnet, ob mit Hass und Krieg oder mit Liebe und Wohlwollen ich werde ihm immer mit Milde zu begegnen zu versuchen...
DENN: Fighting for Peace is like fucking for virginity...
Wir können keinen dauerhaften Frieden schaffen mit waffen...
Das ist ein sympathischer Standpunkt, der an der historischen Realität gescheitert ist (s. Hitler).
Pazifismus ist nur dann eine erfolgversprechende Strategie, wenn die Gegenseite nicht bereit ist, gnadenlos zuzuschlagen.
Ich stimme allerdings insoweit zu, dass man nur mit Waffen kaum erfolgreich sein kann. Allerdings würde ich mehr auf divide et impera setzen. Also den Gegner (u.a. durch Gespräche) zu spalten und den nicht gesprächsbereiten Teil entschieden zu bekämpfen. Entweder bis dieser zu Gesprächen bereit oder vernichtet ist.
p.s.
Ist mit Sizzla folgender gemeint?
http://de.wikipedia.org/wiki/Sizzla
(ich kenne die von Dir genannte Diskussion nicht)