Die Römer in Irland ?

Das römische Reich war maßgebend für die weitere Entwicklung Europas: Republik, Kaiserreich, Caesar, Augustus

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Cherusker
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Manch Historiker und Archäologe stellte sich die Frage, warum haben die Römer nicht Irland besetzt? :shock: Im heutigen England, Wales und teilweise in Schottland haben sie sich über Jahrhunderte niedergelassen und man ließ sich auch nach Cäsars Versuch nicht entmutigen, um dann unter Claudius die Insel zu erobern. Aber Irland war nicht im Blickpunkt. :?

Jetzt stellt der Althistoriker Patrick Reinard (Universität Marburg) die These auf, daß die Römer auch auf der grünen Insel waren. Reinard untersuchte sämtliche Quellen der Literatur und Archäologie aus der Antike und fand bei Tacitus und Juvenal Hinweise, daß es militärische Expeditionen und eine Planung zur Eroberung Irlands gegeben hat. Die Römer haben sich über Land und Leute informiert und haben das im Hinblick auf eine ökonomische und politische Ausnutzung verglichen. Mit keltischen Gesellschaften hatten die Römer schließlich jahrhundertelange Erfahrungen. Schließlich müssen sie zu der Erkenntnis gekommen sein, daß eine dauerhafte Provenzialisierung Irlands nicht vom Nutzen war, da von dort keine militärische Bedrohung ausging, sodaß man Legionen dafür abstellen mußte und ökonomisch war auf der grünen Insel auch nichts zu holen. So blieb Irland von einer römischen Eroberung verschont. :wink:
Lia

Cherusker hat geschrieben:Schließlich müssen sie zu der Erkenntnis gekommen sein, daß eine dauerhafte Provenzialisierung Irlands nicht vom Nutzen war, da von dort keine militärische Bedrohung ausging, sodaß man Legionen dafür abstellen mußte und ökonomisch war auf der grünen Insel auch nichts zu holen. So blieb Irland von einer römischen Eroberung verschont.
Da wird er richtig liegen, dass den Römern die grüne Insel nicht "lukrativ" genug war- oder die Kosten-Nutzen-Rechnung nicht aufging.
Was denn beweist, dass es ihnen nicht nur um bloße Eroberung ging, sondern durchaus um die anschließende Nützlichkeit einer solchen.
Von England nach Irland überzusetzen war wesentlich schwieriger und gefährlicher als über den Kanal von Gallien nach Britannien. Die irische See ist böse und nichts für verpimpelte Römer. :mrgreen:
Unwahrscheinlich dennoch, dass nicht zumindest Erkundungstrupps dort waren. Abgesehen von Handelsbeziehungen, die einerseits über das römische Britannien liefen, andererseits mit Sicherheit auch mutige Römer auf die Insel gebracht haben, die eruierten, wieviel Engagement des römischen Reiches sinnvoll sei.
Eigentlich logisch- und nun anhand intensiver Quelenarbeit von Reinard bewiesen.
Ich finde gerade meine ergänzenden Quellennicht so fix, weiß aber aus diesen, dass Römer irische Hunde ( keltischen Ursprungs) von der Insel nach Rom brachten, so wie überhaupt die britischen Hunde großen Anklang bei den Römern in Rom fanden.( Hinten herum angeschlichen, Indizien aus einer anderen Recherche, aber passend. :) )
Cherusker
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Manche Leute behaupten, daß die Römer nicht mehr genügend Legionen hatten, um ihr Imperium abzusichern. Und daher war eine Expansion auf diese westliche Insel nicht mehr militärisch möglich, da im heutigen Schottland die Pikten noch nicht endgültig unterworfen waren und Aufstände, wie der von Boudicca angeführte (60-61n.Chr.), haben die Römer teilweise in Bedrängnis gebracht.

Bezüglich Seefahrt:
Aber die Römer haben auch aus ihren Fehlern gelernt (siehe Germanicus 16 n.Chr.) und ihre Unternehmungen besser durchdacht. Als sich viele keltische Flüchtlinge auf die britische Insel Mona zurückzogen, da ließ Corbulo Schiffe mit flachem Bauch zur Sicherung gegen unberechenbare Untiefen bauen, um die Legionäre auf die Insel zu bringen. Die Irische See wäre daher auch zu überwinden gewesen, obwohl sie als gefährlich gilt.

Letztendlich haben die Römer in Irland nur die gleichen uneinsichtigen Bewohner, wie vorher in Großbritannien vorgefunden und keine Bodenschätze, die weitergehende Militäraktionen rechtfertigen würden. :wink:
Lia

Die Irische See wäre daher auch zu überwinden gewesen, obwohl sie als gefährlich gilt.

Letztendlich haben die Römer in Irland nur die gleichen uneinsichtigen Bewohner, wie vorher in Großbritannien vorgefunden und keine Bodenschätze, die weitergehende Militäraktionen rechtfertigen würden.
Mona/ Anlgesey ist noch relativ gut unter Land zu erreichen, die Querung der Irischen See ist dann noch eine oder zwei Hausnummern mehr.
Für die offene See, mal gar in solchen Gewässern, waren die römischen Schiffe nicht so wirklich geeignet, die Besatzungen vielleicht auch nicht :oops: , da lohnten Risiko und Aufwand nicht.
Nette Formulierung, " die uneinsichtigen Bewohner" :) Britanniens und Irlands.
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