Vor allem in Balkanforen wird folgende Frage aufgeworfen: Inwieweit können sich die Einwohner des heutigen Mazedonien als Nachfahren der antiken Makedonen betrachten?
Die seit dem 6. Jh. n. Chr. auf den südlichen Balkan vordringenden Slawen haben die dort wohnende griechische Bevölkerung, die durch Krieg und Verwüstungen stark dezimiert war, überschichtet. Insofern muss man die heutigen Mazedonier ethnisch als ein Gemisch von Slawen mit einem geringen griechischen Anteil betrachten. Anders als in Griechenland hat jedoch der slawische Bevölkerunsanteil stark überwogen, sodass sich im makedonischen Raum eine slawische Sprache durchsetzte.
Dennoch muss man den heutigen Mazedoniern zubilligen, dass eine ihrer zentralen Wurzeln auf das antike Makedonien zurückgeht. Ein Volk speist sich aus vielen Quellen und trotz eines Sprachwechsels wird die Geschichte fortgesetzt.
Wir haben hier letztlich das gleiche Problem wie bei den Türken, wo ebenfalls die Frage auftaucht, inwieweit sie die Geschichte des griechischen Byzanz fortsetzen.