Flüchtlingsansturm nach Deutschland auch Anfang 2016 noch ungebrochen

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Cherusker
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Paul hat geschrieben:Mich schokieren die Informationen, wieviele Salafisten es in Großbritannien und Frankreich und auch immer mehr in Deutschland gibt.
Lt. niedersächischen Verfassungsschutz ist der Salafismus, die muslimische Bestrebung/Vereinigung, die z.Zt. den größten Zuspruch erhält. :shock: Ferner haben sie festgestellt, daß der Übergang zu Gewalttaten fließend ist, d.h. friedliche pazifistische Salafisten wird es nicht geben, auch wenn der Fernseh-Talker Lanz das gerne anders hätte. :mrgreen:
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Barbarossa
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Paul hat geschrieben:Ich glaube, wir sind überfordert alle Armutsflüchtlinge der Welt aufzunehmen. Alle im Bundestag vertretenen Parteien wollen sie aber o. verhindern den Zustrom nicht. Wen soll man da wählen, wenn man das so nicht will?
Ich muss zugeben, ich will diesen Zustrom auch nicht. Aber die Flüchtlinge kommen einfach und ich bin da auch sehr ratlos, was man dagegen tun kann. Da kann man "Obergrenzen" beschließen, wie man möchte - es ist so, wie ein Strom Wasser, der nicht abreißen will. Es wird sich immer seinen Weg suchen. Deutschland, Österreich, Schweden usw. scheinen derzeit quasi das "gelobte Land" zu sein, wo derzeit alle hin wollen. Die Bundesregierung versucht schon einiges, um potentielle Flüchlinge von der Wanderschaft abzuhalten: die Türkei soll unterstützt werden, damit sie dort bleiben, de Maiziere war in Afghanistan, und richtete einen Appell an die Afghanen mit der Botschaft: bleibt zu Hause - unsere Soldaten bleiben auch.
Auch wenn es irgendwie hilflos aussieht, was kann man sonst tun? Ich sehe auch nicht, dass man durch Wahlen etwas ändern kann, denn was könnte eine andere Bundesregierung tun? Letztlich wäre die Konsequenz tatsächlich eine Mauer, wie sie zwischen beiden deutschen Staaten existierte. Wollen wir das? Eher nicht, oder?

Was man tun muss ist, die Lebensbedingungen in den Ländern so weit zu verbessern, dass niemand flüchten muss. Die Bürgerkriege müssen beendet und die betreffenden Länder anschließend wieder aufgebaut werden. Dann hört der Flüchtlingsstrom auch auf. Und das muss schnell passieren, denn sonst sind hier in Europa bald keine Stehplätze mehr frei.
Paul hat geschrieben:Ich gebe zu, mir währen 500000 ukrainische Kriegsflüchtlinge auch lieber, als 500000 arabische junge Männer, aus dem sicheren Nordafrika. Mich schokieren die Informationen, wieviele Salafisten es in Großbritannien und Frankreich und auch immer mehr in Deutschland gibt.
Nein, auch die Ukrainer sollten lieber in iherm Land bleiben. Die Ukraine ist groß genug.

Die Salafisten haben großen Zulauf. Ich verstehe das auch nicht, was da schief läuft.
Ich glaube manchmal, die Menschheit hätte nicht mal halb so viele Probleme, wenn es gar keine Religionen und keinen Glauben gäbe.
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Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben: Ich muss zugeben, ich will diesen Zustrom auch nicht. Aber die Flüchtlinge kommen einfach und ich bin da auch sehr ratlos, was man dagegen tun kann. Da kann man "Obergrenzen" beschließen, wie man möchte - es ist so, wie ein Strom Wasser, der nicht abreißen will.
Die Flüchtlinge kommen nicht einfach .Sie wurden von Frau Merkel eingeladen zu kommen und im Zeitalter der medialen Vernetzung über Handy, iPad, Computersysteme, Facebook, Twitter etc. ist es kein Wunder, wenn auch Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt kommen. :wink: Eine Obergrenze ist bis jetzt noch nicht deklariert worden. In Verhandlung mit der Türkei und Griechenland wurde bisher rein gar nichts erreicht . Die Flüchtlingsindustrie boomt nach wie vor in beiden Ländern und der Transfer per Schiff nach Griechenland ist nicht Einhalt geboten worden. Vielmehr nutzen beide Länder ihr Erpressungspotential um noch mehr Geld aus Deutschland und er EU herauszupressen.
Sascha
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Barbarossa hat geschrieben: Ich muss zugeben, ich will diesen Zustrom auch nicht. Aber die Flüchtlinge kommen einfach und ich bin da auch sehr ratlos, was man dagegen tun kann. Da kann man "Obergrenzen" beschließen, wie man möchte - es ist so, wie ein Strom Wasser, der nicht abreißen will. Es wird sich immer seinen Weg suchen. Deutschland, Österreich, Schweden usw. scheinen derzeit quasi das "gelobte Land" zu sein, wo derzeit alle hin wollen.
Die Frage ist doch, wie andere europäische Länder das hinbekommen. Ich meine, Österreich beschließt eine Obergrenze, und Schweden macht die Grenze dicht. Und viele andere europäische Länder -vor allem in Osteuropa- nehmen einfach nur wenige Flüchtlinge auf. Und auch in diesen Ländern wird auf niemanden an der Grenze geschossen.
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Barbarossa
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Spartaner hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Ich muss zugeben, ich will diesen Zustrom auch nicht. Aber die Flüchtlinge kommen einfach und ich bin da auch sehr ratlos, was man dagegen tun kann. Da kann man "Obergrenzen" beschließen, wie man möchte - es ist so, wie ein Strom Wasser, der nicht abreißen will.
Die Flüchtlinge kommen nicht einfach .Sie wurden von Frau Merkel eingeladen zu kommen und im Zeitalter der medialen Vernetzung über Handy, iPad, Computersysteme, Facebook, Twitter etc. ist es kein Wunder, wenn auch Wirtschaftsflüchtlinge aus aller Welt kommen.
Ach, sie hat niemanden "eingeladen". Der Satz "Wir schaffen das" war an die Deutschen gerichtet und sollte wohl aufbauend wirken. Eingeladen werden sie von einer Schaar von Schleppern, die das große Geschäft gewittert haben. Und die haben zu diesem Zweck in den Flüchtlingslagern regelrechte Kampgnen gefahren, die nun Wirkung zeigen. Einer der Hauptgründe, dass die Flüchtlinge die Lager an Grenzen zu Syrien verlassen ist, dass der UN das Geld für die Verpflegung ausgegangen ist und sie die Rationen drastisch kürzen mussten. Für Krieg sind Unsummen von Geld da, nicht aber für die Verpflegung von Flüchtlingen. Das ist der eigentliche Skandal.
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Barbarossa
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Sascha hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben: Ich muss zugeben, ich will diesen Zustrom auch nicht. Aber die Flüchtlinge kommen einfach und ich bin da auch sehr ratlos, was man dagegen tun kann. Da kann man "Obergrenzen" beschließen, wie man möchte - es ist so, wie ein Strom Wasser, der nicht abreißen will. Es wird sich immer seinen Weg suchen. Deutschland, Österreich, Schweden usw. scheinen derzeit quasi das "gelobte Land" zu sein, wo derzeit alle hin wollen.
Die Frage ist doch, wie andere europäische Länder das hinbekommen. Ich meine, Österreich beschließt eine Obergrenze, und Schweden macht die Grenze dicht. Und viele andere europäische Länder -vor allem in Osteuropa- nehmen einfach nur wenige Flüchtlinge auf. Und auch in diesen Ländern wird auf niemanden an der Grenze geschossen.
Österreich hat eine Obergrenze beschlossen, werden aber auch nicht verhindern können, dass die Flüchtlinge über Wiesen und Wälder kommen und dann sind sie illegal im Land.
Schweden ist da noch in einer relativ günstigen geographischen Situation. Wenn sie die Öresundbrücke schließen und die Fähren kontrollieren, sind sie gut abgeschottet. Osteuropa ist nicht das Ziel der Flüchtlinge. So konnte Ungarn einfach einen Zaum bauen und so den Flüchtlingsstrom um ihr Land herumleiten. Da will sowieso kein Flüchtling hin. Das Ziel ist Deutschland...
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Sascha
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Barbarossa hat geschrieben: Schweden ist da noch in einer relativ günstigen geographischen Situation. Wenn sie die Öresundbrücke schließen und die Fähren kontrollieren, sind sie gut abgeschottet. Osteuropa ist nicht das Ziel der Flüchtlinge. So konnte Ungarn einfach einen Zaum bauen und so den Flüchtlingsstrom um ihr Land herumleiten. Da will sowieso kein Flüchtling hin. Das Ziel ist Deutschland...
Stimmt. Nach Schweden wollte ich auch nicht "hintenrum laufen". Und bei Österreich bin ich mal gespannt, was die machen, wenn ihre Obergrenze erreicht ist. Die Frage ist dann, warum Schweden, Österreich und Deutschland gerade das Ziel so vieler Flüchtlinge sind und eben nicht osteuropäische Länder.
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Barbarossa
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Tja, irgendjemand muss ihnen diesen Floh ins Ohr gesetzt haben.
Also ich war's nicht...
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Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:
Ach, sie hat niemanden "eingeladen". Der Satz "Wir schaffen das" war an die Deutschen gerichtet und sollte wohl aufbauend wirken. Eingeladen werden sie von einer Schaar von Schleppern, die das große Geschäft gewittert haben. Und die haben zu diesem Zweck in den Flüchtlingslagern regelrechte Kampgnen gefahren, die nun Wirkung zeigen. Einer der Hauptgründe, dass die Flüchtlinge die Lager an Grenzen zu Syrien verlassen ist, dass der UN das Geld für die Verpflegung ausgegangen ist und sie die Rationen drastisch kürzen mussten. Für Krieg sind Unsummen von Geld da, nicht aber für die Verpflegung von Flüchtlingen. Das ist der eigentliche Skandal.
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Leider ist das nicht wahr was du schreibst, die Tatsachen sind andere. "Die Mutti" hat ganz offiziell Flüchtlinge aus allen Herren Länder eingeladen zu uns nach Deutschland zu kommen und das war auch nicht nur im Ausland breites Geprächsthema und auch in deutschen Talk -Sendungen. Das kannst auch du nicht mehr wegleugnen. Das sind einfach Tatsachen. Sie hat beim Beginn der Flüchtlingskrise auch nicht versucht zu relativieren und Grenzen der Einwanderung zu setzen. Richtige Asylpolitik und Anteilsnahme und Hilfe am Leid der Flüchtlinge wäre gewesen in die Flüchtlingslager vor Ort im Libanon und Türkei zu fahren und von dort die Menschen mit wirklich schlimmen Schicksalen ( Frauen, Kinder Weisen, Kriegsverletzte und Geschädigte, kranke Menschen) nach Deutschland zu holen. Frau Merkel hat weder die Flüchtlingslager besucht, noch mit den Ländern über eine ausgewählte Überführung von Flüchtlingen in der Anfangszeit gesprochen. Erst jetzt bewegt die Kanzlerin allmählich ihren fetten Hintern und macht was,was sie schon lange vorher machen hätte müssen. Das was sie vorher gemacht hat in Sachen Asylpolitik -(Entschuldigung wenn ich es so sage). war alles wischi waschi.

Nur ein Beispiel von vielen ihre Aussagen, die historisch dokumentiert sind.:
Bei der ARD-Talkshow »Anne Will« mit Anne Will hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt, dass die Grenzen Deutschlands weiterhin für Flüchtlinge aus aller Welt offenstehen. Es sei schließlich nicht möglich, die Menschen aufzuhalten, die sie vor kurzem eingeladen hat zu kommen und die über den Balkan ins Land strömten. Merkel sagte: »Es gibt den Aufnahmestopp nicht.« Und überhaupt: Einfach sei schließlich nichts.
http://www.freiewelt.net/nachricht/merk ... -10063874/
-
Und sie bekam auch aus den Reihen der Opposition dafür massiv Gegenwehr.
" Deutschland kann das nicht schaffen, sagt CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer: "Wir können nicht die ganze Welt aufnehmen." Innenminister Thomas de Maizière (CDU) stimmt ein: "Wir können nicht alle Menschen aus Krisengebieten und alle Armutsflüchtlinge, die nach Europa und nach Deutschland möchten, aufnehmen"
http://www.huffingtonpost.de/2015/09/21 ... 68532.html

Der Satz " Wir schaffen das" war dann das letzte eindeutige Signal in der Richtung, der um die ganze Welt ging .
Hier möchte ich anmerken, hat sie die Wirkungsweise des Satzes nicht ganz bedacht war und der Zweck dieser Aussage war ein anderer war. Die Wirkung dieses Satzes ging dann trotzdem nach hinten los.

Sie ist aber von der Realität eingeholt worden und muss jetzt doch relativieren, indem sie der Opposition Zugeständnisse machen muss, aber nur aus politischen Gründen, weil der Druck und Ungläubigkeit über ihre Asylpolitik zu hoch wurde.

Und wir müssen uns mal in die Lage der Flüchtlinge und Wirtschaftsflüchtlinge versetzen! Wenn Frau Merkel äußert: dass die Grenzen für Jederman offen stehen und Deutschland es nicht verhindern kann und will, dass diese zu uns kommen,egal wer es auch ist, dann ist das wie eine Einladung! Diese Nachricht das alle willkommen sind, lief wie ein Lauffeuer durch die Länder. In Afghanistan äußerte sich ein Arbeiter einer KFZ Werkstatt sinngemäß wie folgt: In Afghanistan bekomme ich nur rund 400 Euro für meine Arbeit. Warum soll ich dann nicht nach Deutschland kommen, wenn die Grenzen da offen stehen und Einwanderung uneingeschränkt möglich ist. Dann nutze ich das." ( aus einer ZDF -Sendung)
Und so haben sich eben nicht nur Kriegsflüchtlinge, sondern auch Wirtschaftsflüchtlinge auf den Weg nach Deutschland gemacht.
Der Mensch ist wie ein Herdentier, wenn einer anfängt zu rennen, rennen die Anderen hinterher. Das fällt in den Bereich der Massenpsychologie.
Frau Merkel hatte das bewusst einkalkuliert und deshalb traf sie im In- und Ausland auf soviel Unverständnis. Ihr ging es in auch um billige Arbeitskräfte und neue Wählerstimmen für ihre Partei, dass sie als "Mutti" gut in der Öffentlichkeit dar stehen wollte.
Ruaidhri
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Hat jemand gestern die vielteilige Sendung "Die Flüchtlingsindustrie" auf arte gesehen?
Sollte man sich in der mediathek oder in der Wiederholung ansehen.
http://www.arte.tv/guide/de/064803-000/ ... sindustrie
Auch, weil sie Schlaglichter darauf wirft, wer daran verdient- und wo. Nicht zuletzt hier profitieren Wirtschaftszweige davon. Manche in einem Maße, das jenseits der Moral ist.
Ganz sicher bin ich eher unter die Wirtschaftsliberalen zu rechnen- doch die Gewinne, die da erzielt werden, schlagen vermutlich volkswirtschaftlich weniger positiv zu Buche als die enormen Ausgaben für Staat und Steuerzahler, die ein Minus bringen.
Gut sind die Filme auch, weil behutsam erkennbar wird, welche falschen Vorstellungen von Europa in den Köpfen geistern, zumal in Afghanistan, wo wahrscheinlich bei vielen gar nicht ankommen kann, wie die Wirklichkeit in Europa sein wird. Nicht, weil es keine Informationsmöglichkeiten gäbe, vermutlich sind ob des Jahrzehnte währenden Schlachtens Blockaden entstanden, die nur noch Träume zulassen, deren Verwirklichung die Schlepper versprechen.
Das ist international und menschlich- manchmal wollen wir die Wahrheit nicht wissen. Müssten wir in diesem Lande eigentlich besonders gut wissen.
Ich kann Fluchtgründe aus Afghanistan, Syrien, dem Irak und sehr gut verstehen, das können wohl auch viele unter denen, die der "Handhabung" der Fluchtbewegung sehr kritisch gegenüberstehen.. Bei Familien zumal.
Irgendwann muss man wohl in dem aussichtslos erscheinenden Kriegszustand resignieren.
Nicht in den Krieg ( gepresst werden) zu wollen, ist legitim, wenn weder die eine noch die andere Partei wirklich Aussichten auf ein gedeihliches Zusammenleben und wirtschaftliche Sicherheit bieten.
Afghanistan ist da noch ein Kapitel für sich, eigentlich ist dort jeder, der zufällig an falschen Ort lebt, mit Leib nd Leben gefährdet und mehr oder weniger zufällig politisch und religiös verfolgt.
Dennoch - auch mir kommt hoch, dass nicht einzusehen ist, warum, wenn sie doch wissen, in welcher Welt sie leben wollen, junge Männer nicht in ihren Heimatländern dafür kämpfen. Aber u.a. deutsche Soldaten nun über Syrien fliegen und nach Mali ziehen.
Der IS und die Taliban schaffen es, junge Leute zu rekrutieren, warum nicht die andere Seite?
Ebenfalls gestern ein sehenswertes Panorama 3 dazu.
http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/p ... en698.html
Habe ich Verständnis, Mitleid, Erbarmen mit vielen der Flüchtlinge? Deutlich ja.
Bin ich drum dafür, alle, die wollen, ins Land zu lassen?
Nein. So bitter das auch oft ist, irgendwann sind emotio und Mitmenschlichkeit mit der ratio und den Fakten nicht mehr kongruent.
Die Träume vom Parfumregen über Paris müssen schon viel früher zerstört werden, in Afghanistan, Marokko, Tunesien, Algerien.
Auch in Syrien vielleicht. Die Menschen müssen wissen, was sie hier erwartet, nämlich nicht der Glanz, den Nordafrikaner von den Touristen kennen, sondern ein Leben am Rande einer Gesellschaft, die ihnen fremd ist und die mit Recht hohe Erwartungen an sie stellt. Und wo sie von vielen gehasst werden, ganz gleich, ob sie sich hier eingliedern oder nicht.
Es muss andere Möglichkeiten geben, den Menschen vor dem Verlassen des Landes ganz klare- eben auch klare negative Perspektiven zu geben.
Könnte heißen: Die Dinge legalisieren? Schon in den Heimatländern? Ob das z.B. via Botschaften überhaupt unter den Bedingungen realisierbar ist?
Mit den Vorgaben bei Anträgen auf Asyl: Schutz ja, aber mehr garantieren können wir nicht?
Keine Arbeit, wenig Geld, kein Haus, kein Auto, sondern Lager und Container, Pflichtkurse in Deutsch und Zwang zu Integrationsmaßnahmen, bis zu einem Niveau, das den Arbeitseinstieg auf einem beschränkten Arbeitsmarkt und ein friedliches Zusammenleben in und mit unserer Kultur möglich macht.
Mit der Perspektive: Ist halbwegs Frieden in den Heimatländern, erlischt der Asylanspruch mit Aufenthaltsrecht für die, die hier auf Staatskosten leben. Wer Arbeit hat, wer Kinder hat, die hier inder Schule und in beruflicher Ausbildung stecken, kann und sollte Bleiberecht haben. Flexibilität wäre sicherlich besser als sture Paragrafenreiterei.
Unser Land wird sich ändern. Ja. Wer hier friedlich leben und arbeiten kann und will, kann bleiben, ohne von dummen Rassisten bepöbelt und verfolgt zu werden. Wer das nicht will und verlangt, dass wir uns einseitig an Vorstellungen, die finsterer sind als manche aus dem Mittelalter, anpassen, muss gehen.
Dafür gibt es übrigens schon Gesetze.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Spartaner
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Barbarossa hat geschrieben:
Ach, sie hat niemanden "eingeladen". Der Satz "Wir schaffen das" war an die Deutschen gerichtet und sollte wohl aufbauend wirken.
Hier noch mal eine Abfolge der Zitate von Frau Merkel, hier kann sich jeder selber ein Bild machen wie es auf die Flüchtlinge und Wirtschaftsflüchtinge wirkt was Frau Merkel alles so von sich gegeben hat.

In ihrer Neujahrsrede machte Frau Merkel deutlich, dass jeder willkommen ist und es keinerlei Einschränkungen geben wird.
„Folgen Sie denen nicht, die dazu aufrufen. Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja sogar Hass in deren Herzen. (...) Es ist selbstverständlich, dass wir Menschen aufnehmen, die bei uns Zuflucht suchen.“

Diese Rede wurde in aller Welt verfolgt und dass wurde in vielen Ländern nicht nur in Syrien sondern auch auf den Balkan als klares Signal gewertet. Ab da an kamen immer mehr Füchtlingen nicht nur aus Syrien ,sondern auch aus dem Kosovo, Algerien Marokko Senegal und und und.

Auf dem 15. Juli 2015: Bürgerdialog in Rostock am 15. Juli 2015
ruderte sie wegen starker Kritik auch aus den eigenen Reihen zurück und brachte damit ein libanesisches Mädchen zum weinen.
Zitat:
„Und wenn wir jetzt sagen: Ihr könnt alle kommen und Ihr könnt alle aus Afrika kommen (...) Das können wir auch nicht schaffen. (...) Politik ist manchmal hart. Es werden manche wieder zurückgehen müssen.“

Am 31. August auf der Sommerpressekonferenz in Berlin sagte sie :
„Wir stehen vor einer großen nationalen Aufgabe. (...) Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das! Wir schaffen das, und dort, wo uns etwas im Wege steht, muss es überwunden werden, muss daran gearbeitet werden.

Am 5. September sagt sie im Interview mit der Funke Mediengruppe:
„Eine Beschränkung der Zahl der Asylbewerber kennt das Grundrecht auf politisches Asyl nicht. (...) Es ist erkennbar, dass derzeit die Registrierung der Flüchtlinge in den Ländern an der Außengrenze der EU nicht funktioniert. Genauso wenig ist zu übersehen, dass die allermeisten Flüchtlinge letztlich in einigen wenigen Ländern ankommen.“

Am 7. Oktober in der ARD-Talkshow „Anne Will“sagte sie:
„Man kann mit Willen sehr, sehr viel schaffen. (...) Ja, ich habe einen Plan. (...) Die Diskussion bedrückt mich fast. Sie können mir glauben dass ich beschäftigt bin. Ich bin bereit, so hart zu arbeiten, wie ich kann.“

(Bei der ARD-Talkshow »Anne Will« mit Anne Will hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekräftigt, dass die Grenzen Deutschlands weiterhin für Flüchtlinge aus aller Welt offenstehen. Es sei schließlich nicht möglich, die Menschen aufzuhalten, die sie vor kurzem eingeladen hat zu kommen und die über den Balkan ins Land strömten. Merkel sagte: »Es gibt den Aufnahmestopp nicht.« Und überhaupt: Einfach sei schließlich nichts.
http://www.freiewelt.net/nachricht/merk ... -10063874/)
-
Am 20. November auf dem CSU-Parteitag in München sagte sie :
„Abschottung und Nichtstun sind keine Lösungen. Indem wir die Grenzen schützen, retten wir Leben – und wir werden die Zahl der Flüchtlinge reduzieren. Mit diesem Ansatz schaffen wir es, im Gegensatz zu nationalen Obergrenzen, im Interesse aller zu handeln – im Interesse Europas, der Helfer im Inland und der Flüchtlinge.“

Auf dem CDU-Parteitag in Karlsruhe am 14. Dezember,sagte sie:
Wir schaffen das. Ich kann das sagen, weil es zur Identität unseres Landes gehört, Größtes zu leisten. Abschottung im 21. Jahrhundert ist keine vernünftige Option. (...) Wir sind nie blauäugig. Doch genauso lassen wir es nie zu, dass Ängstlichkeit und Pessimismus uns am erfolgreichen Handeln für die Zukunft hindert.“ (...) Es kommen keine Menschenmassen, sondern es kommen einzelne Menschen zu uns. Niemand, egal warum er sich auf den Weg macht, verlässt leichtfertig seine Heimat.“
Paul
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Angela Merkel hat alle eingeladen zu uns zu kommen. Die Türkei hatte natürlich den größten Einfluß auf die Flüchtlinge in der Türkei und kein Interesse sie davon abzuhalten, nach Deutschland zu gehen. Erdogan hat erkannt, das er ein tolles Druckmittel für seine Interessen hat.
Europa hat es versäumt, den vom IS befreiten Gebiete beim Wiederaufbau zu helfen. Insbesondere aus Shingal kommen viele Menschen nach Deutschland, weil sie keine Perspektive dort sehen. In Wirklichkeit kann man dort mit wenigen Mitteln viel helfen, wie es die PKK vormacht, die den Gemeinden dort beim Aufbau von Schulen und Gesundheitszentren hilft. Sie sammeln hierfür in Deutschland Spenden. Ihre Mitglieder kommen dafür in Deutschland ins Gefängnis. Selbst in Shingal ist die Sicherheitslage sehr gut, da starke Selbstverteidigungskräfte aufgebaut wurden.
Es ist völlig unverständlich, das aus anderen Regionen Südkurdistans Flüchtlinge zu uns kommen, obwohl dort keine Not herrscht, sondern ein Wirtschaftsboom.
Algerien ist kein armes Land. Man hat alle Möglichkeite z.B. in der Landwirtschaft o. auf dem Bau sein Geld zu verdienen. Viele Leute glauben, das es einfacher ist in Europa an Geld zu kommen, da es ohne Arbeit Sozialhilfe gibt und man daneben schwarz arbeiten und stehlen kann. Das sind falsche Anreize.
viele Grüße

Paul

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Ruaidhri
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Es kommen trotzdem Menschenmassen, die versorgt werden müssen.
Und irgendwann werden die nicht mehr versorgt werden können, weil das "wir" nicht mehr kann und will.

Bei allem Respekt, in der Situation des Überdrucks die Grenze zu öffnen, erkenne ich bei Merkel eben keinen Plan, außer dem Appell ans zusehends zweifelnde "wir" und dem Verlagern der Verantwortung in einem Maße, das unverträglich wird.
So wirklich gefragt wurde das "wir" ja nun auch nicht insgesamt. Wobei die Antwort schon durchaus deutlich war: Das "wir" ist gespalten
Viele Menschen sind engagiert, helfen, wo sie können- und viele können nun nicht mehr, weil erschöpft- und gelegentlich ausgebeutet.
Der andere Teil schweigt, lehnt ab, zündet an, ist unwillig, überhaupt zu differenzieren, weil grundsätzlich dumm und fremdenfeindlich.
Merkel hat sich, die Situation, die Befindlichkeiten weiter Teile der Bevölkerung ob des Andrangs falsch eingeschätzt, so wie andere, sonst "eher Verdächtige" die Probleme aus dem massenhaften, unkontrolliertem Zustrom unterschätzt haben. Viel Idealismus ist gut, doch der ersetzt keine interkulturellen Kompetenzen, ersetzt nicht rechtliche Strukturen, ersetzt nicht Wohnungsbau und wirksame, weil auch mit staatlicher Autorität ausgestattete Integration übers Ehrenamt hinaus.
Niemand, egal warum er sich auf den Weg macht, verlässt leichtfertig seine Heimat.“
Da sieht sie vielleicht einiges falsch. Leichtfertig verließen viele ihre Länder vielleicht nicht, aber mit so total falschen Vorstellungen, Hoffnungen und Erwartungen, dass es zwangsläufig zu Frust und Aggression führt, weil "wir" es nicht schaffen, die Träume zu erfüllen.
Mutti weiß nicht viel über die Wirklichkeit, die vielfältiger ist als sie und andere es darstellen.
Sie hat ebenfalls nicht verstanden, wie ihre Worte in den Herkunftsländern ankommen und interpretiert werden.
Hätte sie folgen lassen: Schutz ja, aber mehr erstmal lange Zeit nicht, weil wir für Euch alle nicht genug Arbeit haben, mit der Ansage dazu, dass man hiesige Lebensweisen und Denkarten zu akzeptieren hat, wäre es vielleicht etwas entspannter.
im Gegensatz zu nationalen Obergrenzen, im Interesse aller zu handeln – im Interesse Europas, der Helfer im Inland und der Flüchtlinge.“
Das sehen nicht so ganz Migrations- unerfahrene Nachbarnationen durchaus begründet anders.
Es muss Änderungen geben, und sei es nur die Anwendung bereits bestehender Möglichkeiten, innerdeutsch und an den Außengrenzen.
Abschreckung von Wirtschaftsflüchtlingen kann auch ohne Schusswaffen funktionieren.
Manchmal finde ich unsere dänischen Nachbarn zum Gruseln bis lächerlich, aber der Zustrom ins kleine, früher mal so aufnahmefreudige, tolerante Dänemark ist gestoppt. Klar kritisieren entsprechende Organisationen das Vorgehen. Andererseits ist der gebremste Zustrom ein klares Zeichen dafür, dass eben nicht nur um Sicherheit, sondern um wirtschaftliche Vorteile geht. Menschlich auch das, aber eben nur in Maßen von den Aufnahmeländern zu stemmen. Man muss absolut nicht rechtsradikal und ausländerfeindlich sein, um zu sehen, dass allmählich die Grenzen des Möglichen, Machbaren und auch des Zumutbaren für die heimische Bevölkerung erreicht sind.
Auch bei den Gutwilligen, von denen viele die Probleme mit bestimmten Teilen der Migranten wesentlich besser aus der Realität kennen als Frau Merkel.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
Paul
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Wohnort: Mittelhessen an der Loganaha

Da es fast keine politisch verfolgten gibt, selbst in Russland und dem Iran sind es vielleicht ein paar hundert, sind die meisten Flüchtlinge hier Armutsflüchtlinge o. sogar wohlhabende Leute, die zum Teil falsche Vorstellungen haben.
Die Flüchtlingsdebatte hat also sehr viel mit Einwanderung zu tun.
Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, wie andere Einwanderungsländer und müssen klar machen und durchsetzen, wen wir einwandern lassen.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Ruaidhri
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Da es fast keine politisch verfolgten gibt, selbst in Russland und dem Iran sind es vielleicht ein paar hundert, sind die meisten Flüchtlinge hier Armutsflüchtlinge o. sogar wohlhabende Leute, die zum Teil falsche Vorstellungen haben.
Das ist, mit Verlaub, einfach falsch, ob auf Irak, Syrien oder Afghanistan bezogen, und das Asylrecht- lies nach- gilt nicht nur für politisch und/ ode religiös Verfolgte.
Wir brauchen ein Einwanderungsgesetz, wie andere Einwanderungsländer und müssen klar machen und durchsetzen, wen wir einwandern lassen.
Nochmal: Ein Einwanderungsgesetz würde das Asylrecht nicht außer Kraft setzen, so wenig wie die Genfer Flüchtlingskonvention. Das sind juristisch/ völkerrechtlich verschiedene Dinge.
Einwanderung mit letztlich Annahme der Staatsbürgerschaft unterscheidet sich von Asyl.
Auch mit einem Einwanderungsgesetz wäre die Welle nicht aufzuhalten gewesen. Die "Fehler" lagen/ liegen woanders.
Muttersprache: Deutsch Vaterland: Keins. Heimat: Europa
LG Ruaidhri
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