Asylsuchende / Zuwanderung in die Bundesrepublik seit 2015

Grundgesetz, Gesetzesfragen, Wahlen, bundespolitische Ereignisse, Polizei

Moderator: Barbarossa

Sollte in Deutschland ein Einwanderungsgesetz erlassen werden?

Ja
40
89%
Nein
5
11%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 45
Renegat
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Cherusker hat geschrieben:Ich finde es langsam schon lustig, wenn man immer von Behelfs- oder Notunterkünften spricht. Bei der nachströmenden Menge wird man diese Unterkünfte auch noch Jahre brauchen, oder wo sollen die ganzen vielen Neuankömmlinge hin?
Die Unterbringung ist in der Tat ein Problem, leider hilft Beklagen allein da auch nicht weiter. Wir sollten gemeinsam nach Lösungen suchen. Die Lösungsansätze müssen so vielfältig sein wie die Situation im Land und es braucht Pragmatismus und Querdenken.
Ein Schritt könnte sein, die Wirtschaft ins Boot zu holen, verstehe sowieso nicht, warum die nicht längst in die Diskussion einbezogen wird. Schließlich sind dort die beiden klassischen Faktoren vorhanden Kapital und Boden sprich Geld und Immobilien.
Deshalb auch wiederholendes Selbstzitat:
Renegat hat geschrieben:Von kleinen, örtlichen, inhabergeführten Handwerksbetrieben hört man mancherorts zuversichtlich stimmendes, z.B. werden Praktikumsplätze angeboten. Daraus kann sich einiges entwickeln, weil es die Flüchtlinge aus der anonymen Masse herausholt und sich persönliche Beziehungen ergeben können.
Ruaidhri hat geschrieben:Dafür könnte ich zahlreiche erfolgreiche Beispiele aus meiner nächsten Umgebung bringen- vom Praktikumsplatz in die Lehre.
Renegat hat geschrieben:Ja, eben. Die kleinen, persönlich aktiven Unternehmer würde ich deshalb zu den engagierten Bürgern zählen. Da kommt ein persönlicher Kontakt zustande, nur so läuft Integration. Klar braucht diese 1:1 - Integration einen gewissen Rahmen, den muß die Politik in Bund, Ländern und Kommunen schaffen. Und dazu braucht auch die Politik wiederum Hilfe in Form von Geld und Immobilien.
Denn erstmal müssen die Flüchtlinge nachbarschaftsnah untergebracht werden, damit sich Beziehungen von Mensch zu Mensch entwickeln können.
Renegat hat geschrieben:Fühlen die sich dem Gemeinwesen denn so gar nicht mehr verpflichtet?
Ruaidhri hat geschrieben:Wenn doch, liest man nichts Konkrtes dazu, außer "wir brauchen Fachkräfte".
Gemeinwesen? Das funktioniert doch nur, indem die "Großen" Gewinn machen. *sarkasmusmodusan* Investieren können andere, von denen man dann später profitiert.
Oder jetzt, gerade in der Immo-Branche, wo man mit den Flüchtlingen das dicke Geschäft wittert.
Renegat hat geschrieben:Eben, das Geschäft wittern sie sofort. Da kosten Container ganz plötzlich das Dreifache, nur weil die Nachfrage groß ist. In Hamburg kenne ich mich nicht so aus, denke aber, dass im reichen HH einige finanzstarke Konzerne ihren Firmensitz haben und sicher jede Menge Immobilienbesitz in Form von Grundstücken, leerstehenden Gewerbebauten, auch in ganz normalen Stadtteilen. Angeboten gegen Geld werden aber immer nur die Immobilien, die die Eigner anderweitig nicht loswerden, das sind naturgemäß abseitige Lagen.
Wo bleibt die freiwillige Hilfsbereitschaft der Wirtschaft, die Spenden? Die ließe sich doch sogar medienwirksam vermarkten. Ich würde z.B. besseren Gewissens bei Ikea kaufen, wenn ich wüsste, dass Ikea xxx 000 Euro für die Flüchtlingsunterbringung gespendet hat oder diese Modulhäuser, die Ikea herstellt. Das Grundstück dazu spendet vielleicht die Deutsche Bank und schon wären ein paar Flüchtlinge in HH ordentlich untergebracht. In diese Wohnanlage dürfen dann auch gern ein paar arme Rentner, Alleinerziehende einziehen und langfristig zahlen alle eine sozialverträgliche Miete.
Ruaidhri
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Das Grundstück dazu spendet vielleicht die Deutsche Bank und schon wären ein paar Flüchtlinge in HH ordentlich untergebracht. In diese Wohnanlage dürfen dann auch gern ein paar arme Rentner, Alleinerziehende einziehen und langfristig zahlen alle eine sozialverträgliche Miete.
Nein, Renegat, so wird es nicht werden, denn die, die eh schon oben sind, ob Privatperson , Firma, oder Bank oder Immobiliendealer werden das große Geschäft machen.
Und viele daran krepieren, wahrscheinlich werden auch noch Schlafplätze unter den Brücken kommerzialisiert. Ich tendiere nun wahrlich nicht zu kommunistischem Gedankengut, aber es ist schon unglaublich, wie sich die, die am lautesten nach Fachkräften schreien, in der öffentlichen Diskussion und in Initiativen zurückhalten. (Vielleicht tun einige mehr als wir wissen, sich derzeit zu sehr in der Öffentlichkeit zu exponieren, wird gefährlich, zieht den Hass der Rechten auf sich. In einem Fall weiß ich es, dass stillschweigend gehandelt wird.)
Letztlich aber sind wir soweit von GB nicht weg in unserer Wirtschaftsgläubigkeit, die allein den eh schon Reichen die Verteilung der Ressourcen überlässt und allen anderen die möglichst ehrenamtliche Arbeit und das Bezahlen.
Bei allem Goodwill immer noch weiter Teile der Bevölkerung sehe ich rabenschwarz. Nichrmal wegen der vermuteten Islamisierung, sondern ob des Zusammenbruches unserer Sozialsysteme und der Unbezahlbarkeit der Aufgabe, soll die für alle verträglich gelöst werden.
Auswege? Ich sehe keine, die auf der Grundlage der derzeitigen Rechtsordnung möglich wären, alle in die Verantwortung zu nehmen.
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LG Ruaidhri
Dietrich
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Ruaidhri hat geschrieben: Auch dort wurde alle Verantwortung auf die französischen Bürger geschoben, den Migranten jedoch wenig abverlangt, wenn es darum ging, die dann reichlichen Angebote anzunehmen.
Ein wichtiger Punkt.

Immer wieder erhebt sich auch die Frage, inwieweit große Teile der muslimischen Migranten überhaupt integrationswillig oder integrationsfähig sind. Es ist schon merkwürdig, dass die Integration griechischer, spanischer oder auch polnischer und russischer Zuwanderer relativ unpropematisch ist, während muslimische Migranten vielfach Probleme bereiten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die islamische Religion die Integration der Muslime erschwert, vor allem dann, wenn es um tief religiöse muslimische Bevölkerungruppen geht.

Die arabischen Migranten in Frankreich erweisen sich gegenüber Integrationsbemühungen der Regierung als weitgehend resistent. Es wäre zu einfach, das allein dem französischen Staat und seinen Bürgern anzulasten. Den Migranten ist der Vorwurf zu machen, dass sie zahlreiche Angebote des Staates ablehnten oder nicht wahrnahmen.

Und so sieht das dann aus:
Eine 120 Seiten starke Forschungsarbeit mit dem Titel "No-Go-Zones in the French Republic: Myth or Reality?" (No-Go-Zonen in der Republik Frankreich: Mythos oder Realität?”), dokumentiert Dutzende Wohngebiete in Frankreich, "in die Polizei und Gendarmerie die Gesetze der Republik nicht durchsetzen oder sie sogar nicht betreten können, ohne dem Risiko von Konfrontationen, Beworfen zu werden oder tödliche Schießereien ausgesetzt zu sein.”

Im Oktober 2011 befand ein 2200-Seiten-Bericht, "Banlieue de la République" (Vorstädte der Republik), dass Seine-Saint-Denis und andere Pariser Vorstädte "abgetrennte islamische Gesellschaften” werden, abgeschnitten vom Staate Frankreich, wo islamisches Scharia-Recht das französische bürgerliche Gesetz in schnellen Schritten ersetzt.

Der Bericht hat auch gezeigt, wie das Problem durch radikale muslimische Prediger verschlimmert wird, die eine gesellschaftliche Ausgrenzung muslimischer Immigranten anpreisen, um eine muslimische Parallelgesellschaft in Frankreich aufzubauen, die von der Scharia regiert wird.
https://de.europenews.dk/Europaeische-N ... 81110.html

Gnade uns Gott, wenn auch unsere Vorstädte "abgetrennte islamische Gesellschaften” werden, abgeschnitten vom deutschen Staate,, wo islamisches Scharia-Recht das deutsche bürgerliche Gesetz in schnellen Schritten ersetzt.
Cherusker
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Durch die Kämpfe der verbündeten Russen, Hisbollah und Assad-Syrern gegen den Rest ist es in Syrien zu einer erneuten Flüchtlingswelle gekommen. Ca. 30000 Syrer mußten Hals über Kopf ihre Wohnstätten verlassen um nicht Opfer der Kämpfe zu werden.
Der IS hat mittlerweile den größten Teil Syriens für sich vereinnahmt. Was passiert eigentlich, wenn solche großen Städte wie Damaskus fallen?
Ruaidhri
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Dietrich hat geschrieben:Immer wieder erhebt sich auch die Frage, inwieweit große Teile der muslimischen Migranten überhaupt integrationswillig oder integrationsfähig sind. Es ist schon merkwürdig, dass die Integration griechischer, spanischer oder auch polnischer und russischer Zuwanderer relativ unpropematisch ist, während muslimische Migranten vielfach Probleme bereiten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die islamische Religion die Integration der Muslime erschwert, vor allem dann, wenn es um tief religiöse muslimische Bevölkerungruppen geht.
Da werde ich Dir kaum widersprechen. Ähnlich sehen es ja auch viele hier lebende deutsche Muslime, die sich auf Weihnachten freuen.
Nur allzu laut sagen dürfen die es nicht, weil sie sonst in Eintracht die strengen Glaubensbrüder und unsere Leute mit den rosaroten Brillen und Scheuklappen am Hals haben.
Die Migranten abholen, mitnehmen, die bewusst wollen- die leichtere Aufgabe. Und auch spannend, in manchem eiegntlich ein Déjà- vu Erlebnis, gleich, ob Christen oder aufgeklärte Muslime: Manches ist einfach nur so konservativ, wie ich es aus dem eigenen Land noch kenne- oder von Russlanddeutschen, die auch ein völlig antiquiertes Bild dieser Gesellschaft hatten.
Aber dann?
Bislang hat noch niemand gesagt, was auf Dauer mit jenen passieren soll, die offen oder indirekt unsere Gesellschaft ablehnen oder gar bekämpfen. Die Erteilung der deutschen Staatsbürgerschaft sollte- so leid es mir für andere tut, weiter erschwert werden.
Letztlich wird Europa scheitern. Nicht ganz ohne eigenes Verschulden, betrachtet man die tiefer liegenden ( historischen) Ursachen des Geschehens.
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LG Ruaidhri
Dietrich
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Ruaidhri hat geschrieben:
Dietrich hat geschrieben:Immer wieder erhebt sich auch die Frage, inwieweit große Teile der muslimischen Migranten überhaupt integrationswillig oder integrationsfähig sind. Es ist schon merkwürdig, dass die Integration griechischer, spanischer oder auch polnischer und russischer Zuwanderer relativ unpropematisch ist, während muslimische Migranten vielfach Probleme bereiten. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die islamische Religion die Integration der Muslime erschwert, vor allem dann, wenn es um tief religiöse muslimische Bevölkerungruppen geht.
Da werde ich Dir kaum widersprechen. Ähnlich sehen es ja auch viele hier lebende deutsche Muslime, die sich auf Weihnachten freuen.

Nur allzu laut sagen dürfen die es nicht, ...
Du sprichst eine große Wahrheit gelassen aus! :mrgreen:

Es ist endlich an der Zeit, diese Problematik offen und ohne Vorbehalte zu diskutieren, denn sie kommt unweigerlich auf uns zu. Es wird eine große Schicht langjährig arbeitsloser Migranten geben, die vom angeblich "goldenen Deutschland" enttäuscht sind und damit eine leichte Beute für Islamisten und Salafisten sind. Nach einer neuen Erhebung erhalten lediglich 7% (!) der Migranten im ersten Jahr einen Arbeitsplatz, 92% sind auf Hartz-IV oder Sachleistungen angewiesen. Man kann sich ausmalen, was hunderttausende arbeitsloser muslimischer Zuwanderer für unsere Gesellschaften bedeuten. Wo also ist hier "Plan B"? Da schweigt unsere Regierung abermals.
Ruaidhri hat geschrieben:Aber dann?
Bislang hat noch niemand gesagt, was auf Dauer mit jenen passieren soll, die offen oder indirekt unsere Gesellschaft ablehnen oder gar bekämpfen.
Davon werden wir erst wieder hören, wenn es zu spät ist und sich alle verwundert die Augen reiben,.
Paul
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Cherusker hat geschrieben:Durch die Kämpfe der verbündeten Russen, Hisbollah und Assad-Syrern gegen den Rest ist es in Syrien zu einer erneuten Flüchtlingswelle gekommen. Ca. 30000 Syrer mußten Hals über Kopf ihre Wohnstätten verlassen um nicht Opfer der Kämpfe zu werden.
Der IS hat mittlerweile den größten Teil Syriens für sich vereinnahmt. Was passiert eigentlich, wenn solche großen Städte wie Damaskus fallen?
Wir haben ja bei der Einnahme von Mossul gesehen, das dies zu einer Massenflucht und Terror führt. Der IS soll jetzt auch die Wehrpflicht eingeführt haben. Zum Glück droht jetzt nicht der Sieg des IS in Damaskus, sondern seine Niederlagen in Jarablus/Minbij, Raqqa, Mossul, Hawija, Shingal...
viele Grüße

Paul

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Paul
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Ruaidhri hat geschrieben: So dieser Fall eintritt: Angehörige von Isis und Kämpfer anderer islamistischer Gruppen haben keinen Anspruch auf Asyl als politisch Verfolgte. Das gibt weder das deutsche Asylrecht noch die UN-Charta noch die der EU her.
Interessant, sich mal den UN-Einschränkungen zu befassen.
Kopfzerbrechen macht mir die Genfer Flüchtlingskonvention und deren Auslegung gegenüber Verbrechern, die nun in einem anderen Staat Schutz suchen.
Diese Mörder und ihre Angehörigen werden demnächst bei uns um Asyl bitten, denn die Befreiung des Restes von Shingal insbesondere der Stadt Shingal wird für die nächste Zeit erwartet.

http://ezidipress.com/blog/gesichter-de ... en-werden/

Die Offensive der Regierung in Syrien, mit Hilfe Russlands soll schon hunderte IS Mitglieder in die Türkei getrieben haben, da sie sonst ihren baldigen Tod erwarten müßten und der Fluchtweg in die Türkei versperrt werden wird. Der IS richtet flüchtige "Kämpfer" hin. Der IS wird jetzt auch massenhaft "Wehrpflichtige" als Kanonenfutter in den Tod schicken.
viele Grüße

Paul

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In den letzten Tagen sind von erwarteten 4000 Flüchtlingen ca. 700 verschwunden. Sie sind entweder zu Verwandten oder ins Ausland weitergereist. Eine Registrierung hat wohl weitestgehend nicht stattgefunden. Die CDU-Innenpolitikerin Angelika Jahns kritisierte diese Situation: " Wir müssen wissen, wer sich in Niedersachsen aufhält."
Ruaidhri
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Eine Sache, die so eigentlich nicht sein dürfte, aber ebenso wenig zuverlässig klappt es ja an den wenigen schon existierenden hot spots in Gr und Italien bei Registrierung und Fingerabdruck- Abnahme.
Macht die Sache nicht leichter für die Behörden und Helfer.
http://www.zeit.de/wirtschaft/2015-10/h ... erung-asyl
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LG Ruaidhri
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Z.Zt. werden wohl in Niedersachsen (Ldkr. Holzminden) die Sporthallen dafür hergerichtet. Andere Alternativen werden zwar gesucht, aber bisher noch nicht gefunden. Und bei der erwarteten Menge wird es wohl auch in den nächsten Jahren so aussehen? Die Frage stellt sich, ob die Flüchtlinge überhaupt auf dem Lande bleiben wollen oder doch lieber in die Städte ziehen wollen? Eine Hinderung daran scheint ohne weiteres so nicht möglich zu sein.
Ruaidhri
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Die Frage stellt sich, ob die Flüchtlinge überhaupt auf dem Lande bleiben wollen oder doch lieber in die Städte ziehen wollen? Eine Hinderung daran scheint ohne weiteres so nicht möglich zu sein.
Zumindest bis zur Registrierung und ich glaube sogar, während des laufenden Verfahrens hat man noch rechtliche Ansprüche und Möglichkeiten, auch nach Asylrecht und Genfer Flüchtlingskonvention, den Aufenthaltsort zu bestimmen, zumindest den Radius einzuengen.
Mit der Anerkennung haben die Leute dann eigentlich das Recht auf freie Wahl des Aufenthaltsortes, und wie das enden wird, wissen wir schon. Ghettos und Parallelgesellschaften.
Vielleicht sind viele wirklich auf dem Weg nach Schweden, was in Kiel und Flensburg täglich los ist, spricht dafür.
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LG Ruaidhri
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Mittlerweile kommt es langsam auch zur Kritik aufgrund der Aufnahme von großen Flüchtlingszahlen. Der grüne OB von Tübingen Boris Palmer bezweifelt langsam den Satz: "Wir schaffen das.", weil die Kommunen an ihre Grenzen kommen. Zelte und Turnhallen dienen dazu Flüchtlinge unterzubringen, höchstwahrscheinlich jahrelang, da der Bau von Sozialwohnungen nicht mitkommt. Auch scheint es keine Feldbetten mehr zu geben....

Ist der Grüne jetzt rechtsradikal geworden? :shock: Palmer sagt, daß 1 % Politisch-Verfolgte sind und dazu kämen noch die Flüchtlinge aus Kriegsgebieten (z.B. Syrien), die einen Anspruch auf Asyl haben. Alle anderen Anträge müßte man prüfen, ob überhaupt ein Anspruch auf Asyl besteht und wie man sie alle über Europa verteilt.

Für seine Meinung ist der Grüne von allen Seiten (außer wohl von der CSU :wink: ) stark angegriffen worden. Darf man heutzutage in unserer Demokratie nicht mehr seine Meinung sagen? Oder leben wir in einer GUTMENSCHEN-Diktatur, in der nur vorgefertige politisch korrekte Phrasen gedroschen werden? Nach dem Motto wir sind alle für den FC Bayern München, weil dieser Verein die meisten Fans hat und den größten Erfolg. Wer dagegen ist, der stellt sich gegen die Gesellschaft. :mrgreen:

Bisher haben nur ertrunkene und erstickte Flüchtlinge für Schreckensmeldungen in den Medien gesorgt.....was ist, wenn der erste Flüchtling erfroren ist, weil er im Zelt bei Minusgraden übernachten mußte? Wir haben jetzt die kalte Jahreszeit und der Zustrom ist nicht weniger, sondern eher mehr geworden. Täglich kommen an die 10.000 Menschen und nicht wie vor ein paar Wochen noch an die 2000 ! Wohin mit den vielen Flüchtlingen? Nach Schweden wollen auch nicht alle und da sieht es bald dann auch anders aus.

Mir fehlt einfach ein Konzept der Politik, wie man das kurz-, mittel- und langfristig bewältigen will. Nicht einfach nur sagen "Wir schaffen das" (Merkels 11.Gebot), sondern wie schaffen wir das? Ich bewzeifel, daß nur Fachkräfte und Akademiker über die Grenze kommen. :wink: Schließlich gelten deren Herkunftsländer nicht zu den Industriestaaten und noch nicht einmal zu den Emerging Markets. Wie sieht es zukünftig im Wettbewerb um Wohnungen und Arbeitsplätze mit dem unteren Drittel unserer Gesellschaft aus? :eh:
Palmer befürchtet schlimmstenfalls eine Krise des Staatswesens.......
Wallenstein

Wie sich die Bilder gleichen.

Anfang 1990 kamen zahlreiche Übersiedler aus der DDR nach Westdeutschland. Willkommen waren sie nicht. Hier Ausschnitte aus einem Artikel im Spiegel vom 19.02.1990.

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13507374.html

„Wieso kommen die noch?"


"In Westdeutschland kocht Haß auf die DDR-Übersiedler hoch. Die Staatenwechsler werden zunehmend als Konkurrenten auf dem Arbeits- und Wohnungsmarkt betrachtet. Vor allem in den Fluren der westdeutschen Sozialämter entlädt sich der Zorn auf die Zuzügler. Ein Beamter: "Wir sind froh, wenn das Mobiliar heil bleibt."

In seiner alten Heimatstadt Neuruppin gilt der Übersiedler Martin Laubsch, 43, heute als gemachter Mann. Vor zwei Wochen, auf Besuch im Osten, saß er mit alten Freunden im "Brauhof", seiner ehemaligen Stammkneipe. Beim Bier trumpfte der gelernte Schlosser groß auf: Eine Arbeit habe er im Westen schon gefunden und auch eine Wohnung. Die sei zwar klein, "aber für den Anfang reicht es".

Alles falsch. In Wahrheit haust Laubsch unter erbärmlichen Umständen in einer dringend renovierungsbedürftigen Turnhalle im Zentrum von Bochum. Jeden Tag kommt es in dem Notquartier zu Streit und Schlägereien, und nachts kann der Mann kaum schlafen, weil Betrunkene krakeelend durch die Gänge torkeln. Laubsch: "Es ist die Hölle."

Auch die Reaktionen der Einheimischen waren ähnlich:


„Schon haben Unbekannte in einigen Hamburger Stadtteilen an Plakaten, die Verständnis für die Staatenwechsler wecken sollen, bei dem Slogan "Offene Grenzen, offene Herzen" den Zusatz "Willkommen bei uns" mit Messern zerfetzt und herausgerissen.

In Herne, bei einer Übersiedlerdiskussion, flogen letzte Woche Steine. In einem neuerrichteten Übersiedlerheim in Godorf bei Köln legten Brandstifter Anfang des Monats gleich zweimal kurz hintereinander Feuer. In Stuttgart brannten Übersiedlergegner ein Übergangsquartier bis auf die Grundmauern nieder….

Vor allem bei den Ärmeren im Lande, die sich durch die Konkurrenz aus dem Osten noch weiter an den Rand der Gesellschaft gedrängt sehen, kocht nun Haß hoch. Besonders heftig entladen sich die sozialen Konflikte auf den Fluren von westdeutschen Sozial- und Wohnungsämtern. Immer häufiger reagierten ortsansässige Wohnungssuchende "mit nackter Wut" auf die DDR-Konkurrenz….

Mancherorts wehren sich Anwohner gegen den Zuzug in ihre Nachbarschaft. In Dortmund beispielsweise, wo 6 von 150 Turnhallen mit Übersiedlern belegt sind, forderte der Vorstand des Vorort-Vereins TuS Westfalia Sölde in einer Resolution Rat und Stadtverwaltung auf, nicht länger "an der langsamen Aushöhlung unseres Turn- und Sportbetriebes" mitzuwirken. In Bremen-Vegesack besetzten letzte Woche 60 Eltern mit ihren Kindern kurzerhand eine Halle, in die Übersiedler einquartiert werden sollten.“

Menschliche Verhaltensweisen sind immer ähnlich und vorhersehbar. Was heute passiert, kann doch keinen überraschen. Nicht Neues unter der Sonne.
Cherusker
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Es besteht aber zur damaligen Situation noch ein Unterschied. Zwar gab es auch damals die geschilderten Probleme, aber die ehemaligen DDR-Bewohner sprachen auch deutsch (jedenfalls brauchten sie keine Sprachkurse) und kamen aus dem gleichen Kulturkreis. Oder sind mittlerweile Wohnviertel bzw. Stadtteile im Westen entstanden, in denen nur Ostdeutsche wohnen? Haben sie Parallelgesellschaften gebildet, die das Recht des ehemaligen Gegners nicht anerkennen? Ist die Integration der ehemaligen DDR-Bewohner gescheitert? Bei der Integration der hierlebenden muslimischen Bevölkerung hat es schon Probleme in den folgenden Generationen gegeben, oder warum kann der Salafismus mit seinen Haßpredigern hier sich so ausbreiten? Mir ist nicht bekannt, daß hier sozialistische Kampfbünde von fanatischen Ex-Stasi-Mitarbeitern entstanden sind?


Wir haben bereits Zuwanderer aus allen Herren Länder gehabt, aber solche Massen wie jetzt, aus verschiedenen Kulturkreisen mit unterschiedlichen Auffassungen und Religionen, stellen doch ein weitaus größeres Problem dar als damals der Zustrom aus der DDR.
Und wenn jetzt schon wieder die linken Forderungen einer "Reichensteuer" kommen, dann merkt man doch, wie naiv und weltfremd manche Politiker vorgehen.
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