Vergobret hat geschrieben:[...]Barbarossa sitzt hier auf seinem hohen Ross und urteilt pauschal ab.
Ich sehe ehrlich gasagt andere auf hohen Rössern sitzen,
nämlich diejenigen -und da zähl ich dich hinzu- die heute in Frieden, Wohlstand und Freiheit leben, nie was anderes als Demokratie am eigenen Leib kennengelernt haben, und sich aus dieser Position heraus anmaßen, Menschen zu maßregeln, die unter einer totalitäre Diktatur leben mussten.
Barbarossa hat das Systm am eigenen Leib erlebt, du nicht. Ihm vorzuwerfen, er hätte damals nicht genug Widerstand geleistet, sei kein Dissident gewesen, finde ich ehrlich gesagt daneben.
Hättest du dein Leben, deine Freiheit und auch das Wohl deiner Angehörigen (in kommunistischen Staaten herrscht Sippenhaft
) riskiert, um gegen ein übermächtiges System vorzugehen?
Vergobret hat geschrieben:
Linke-Politiker dürfen keine demokratische Gesinnung haben, das geht in Barbarossas Kopf nicht zusammen, fatal, weil es dem Menschen nicht zubilligt sich zu verändern.
Tust du es? *
Ich z.B. halte eine grundsätzliche Änderung eines Menschen für eine absolute Ausnahme.
Vergobret hat geschrieben:
Es gibt Leute wie die Lötzsch oder einige Westlinke, die wirklich daneben sind, aber die Linkspartei sind nunmal mehr Leute.
Lötzsch ist halt nicht irgendwer, sondern steht bei den Linken in der ersten Reihe. Selbiges gilt für Klaus Ernst und Oskar Lafontaine, die unisono mit dem Kommunismus in theoretischer bzw. real existierender Form liebäugeln.
Vergobret hat geschrieben:
Man kann jetzt durchaus argumentieren, dass diese wenigen Leute, die Partei unwählbar machen. Bloß was man nicht kann ist den Personen und der Partei als Ganzes vorwerfen was in der DDR Realität war. Man kann ihnen höchstens vorwerfen sich nicht zu distanzieren, wenn das der Fall ist.
Das ist genau der Punkt.
Toleranz, Billigung ist genauso schlimm, wie das Verbrechen selber.
Vergobret hat geschrieben:
Gleichzeitig wählt Barbarossa dann die AfD. Sicherlich keine rechtsextreme Partei, aber fraglos sind im Zuge der letzten Monate auch rechte Elemente zu Einfluss gelangt. Ein Sachse in der AfD äußerte sich entsprechend, dass in seinem Landesverband nach der Wahl dringend ausgemistet werden müsse, da sei einiges enthalten, was so ganz demokratisch nicht mehr sei. Der Facebook-Marketing-Chef hat eine zweifelhafte Vergangenheit im rechtsextremen Milieu und das ist nachgewiesen.
* Linkspolitikern billgst du Änderungen zu, Rechten aber nicht? Warum?
Vergobret hat geschrieben:
Rechtsextrem wiederum heißt antidemokratisch. Barbarossa bekannte diese Partei zu wählen, hier waren ihm Vergangenheit und problematische Mitglieder egal. Bei der Linkspartei wo viele - nicht alle - Vorwürfe nicht bewiesen sind, wird von ihm dagegen pauschal abgeurteilt. Das stößt mir sauer auf. Zumal die rechtsextremen Tendenzen der AfD vielfach aktueller sind, als jene der langsam aussterbenden DDR-Verbrecher.
Die Westlinken Sektierer ersetzen die alte SED-Kader vollständig, keine Sorge.
Die AfD setzt sich zudem keine totalitäre Ideologie zum Ziel, die Linke schon.
Insofern ist die AfD sicher nicht die Antipode der Linken; das ist die NPD.
Die AfD ist eine rechtere Union.
Vergobret hat geschrieben:
Man mag mir vieles vorwerfen, aber wer mich kennt, Du Titus tust es, der weiß, dass ich Diktatur und Menschenrechtsverbrechen ablehne. Ich kritisiere die DDR-Verbrechen hart und entschieden.
Bin mir da leider nach unserer Diskussion im Thread über die Linken nicht mehr so sicher.
Ich glaube dir aber, dass du das glaubst.
Vergobret hat geschrieben:
. So finde ich Äußerungen einer Lötzsch unerträglich,
Na endlich.
Wenn sie nicht ehemalige Chefin des Vereins wäre, sie nicht auch noch ehemaligen RAF-Terroristen und MfS-Mitarbeitern ein Podium geboten hätte, sich die übrige Partei davon distanziert hätte, und ihre Ansicht innerhalb der Linken eine singuläre wäre, könnte man darüber ev. hinwegsehen, so aber nicht.
Mehrfach in die Kritik geriet Lötzsch auf Grund ihres Umgangs mit ehemaligen Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS). So plädierte sie u. a. für die Duldung von ehemaligen Stasi-Mitarbeitern in Parlamenten und Ministerämtern, sofern diese gewählt seien.[...]
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesine_L%C ... tarbeitern
[...]Lötzsch wollte ursprünglich auf der Veranstaltung unter anderen mit der Ex-RAF-Terroristin Inge Viett und der DKP-Vorsitzenden Bettina Jürgensen zum Thema "Wo bitte geht's zum Kommunismus?" diskutieren. Als Reaktion auf die Kritik an ihrem Artikel über Kommunismus für die Zeitung "Junge Welt" sagte Lötzsch eine Teilnahme an der Podiumsdiskussion aber kurzfristig ab. Sie hielt stattdessen eine Rede dort.[...]
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 38723.html
Vergobret hat geschrieben:
kann aber viele Forderungen der Linke als berechtigt anerkennen, kann ihr Personal teils für äußerst kompetent halten und ihren Einfluss auf die Demokratie in diesem Lande schätzen.
Sicher, es gibt in jeder Partei gute Punkte; in letzter Konsequenz muss man aber das Gesamtbild sehen, und da schaut's leider düster aus.
Vergobret hat geschrieben:
Wir verdanken es einem Linken-Politiker, dass wir wissen, dass Deutschland die Grundstoffe für Senfgas nach Syrien lieferte. Linkenpolitiker sahen viele der Ereignisse der Finanzkrise voraus. Viel der Oppositionsarbeit, die ich mir von den Grünen erwünscht hätte, wurden zuletzt von der Linken gemacht. Das erkenne ich an, ohne damit Gefahr zu laufen, dass die DDR wiedererrichtet wird. Dieser Teufel der hier an die Wand gemalt wird existiert nicht.
Aber der, dass eine rechte Partei Deutschland wieder in eine rechtsextreme Diktatur verwandeln könnte, schon, oder wie?
Vergobret hat geschrieben:
Ein weiterer Aspekt ist ja, dass in der ehemaligen PDS auch viele Politiker waren, die zwar für Sozialismus einstanden, aber nicht verbrecherisch und antidemokratisch wie in der DDR. Sozusagen ehrliche Sozialisten, die wirklich Demokratie und Sozialismus vereinigen wollten. Man mag argumentieren, dass dies nicht möglich sei, was ja sein kann. Nur demokratiegefährend ist sowas nicht direkt, weil eben eine Minderheit in der Minderheit.
Die NPD ist auch die Minderheit einer Minderheit....
Vergobret hat geschrieben:
Der Ausstieg aus dem Euro würde unserer Wirtschaft zum Beispiel ähnlich schaden, wie eine Verstaatlichung von Privateigentum, beispielsweise der Bahn oder von Energieunternehmen.
Mein armer Blutdruck...
Das Gegenteil ist nicht nur theoretisch sondern auch empirisch längst erwiesen.
Wo lief die Wirtschaft besser?
a) in der DDR mit verstaalichtem Eigentum oder
b) in der BRD ohne Euro?
Vergobret hat geschrieben:[...] Da muss man sich schon fragen, ob Demokratie nicht an beiden Rändern diese Gruppierungen aushält und ob man da mit dem selben Maß misst, wenn man die einen wählt, die anderen zum Teufel wünscht.
Ich war schon immer der Meinung, dass eine gesunde Demokratie auch extreme Meinungen aushalten muss.
Vergobret hat geschrieben:
Mir persönlich jedenfalls wird das Forum zunehmend zu rechts. Der Aufenthalt ist zunehmend unangenehm. Es gibt rechtsaußen Menschen mit denen man sich beißen kann, weil sie zumindest argumentieren (wenn auch in deinem Falle Titus oft grundfalsch), aber es gibt auch Parolenbrüller. Und von diesen gibt es hier zunehmend einige, die meinen sie verkündeten die Wahrheit, seien veraltete Währungen oder germanisierten altmodische Vornamen. Mit sowas argumentieren ist sinnlos, ein AfD-Moderator aber lockt diese Leute an.
.
Parolenbrüller sind mir hier noch keine aufgefallen. Ich z.B. hätte es ja auch gern, wenn das Forum "linker" würde, dann gäb's mehr zu diskutiern für mich. Beiträge nur zu bestätigen zu können, ist doch langweilig.
Leider sind Linke, die rein sachlich und faktenbasiert diskutieren, ähnlich häufig anzutreffen, wie vierblättrige Kleeblätter.