Namensgeber für Ausdrücke und ihre Geschichte.

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Moderator: Barbarossa

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Orianne
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Marek1964 hat geschrieben:Also 08/15 kenne ich auch... noch bevor ich wusste, dass es mit dem MG zusammenhängt.
Den Dreiteiler habe ich auch schon gesehen, etwas unrealistisch, aber doch noch interessant, besonders das Ende, als die Täter zu Opfern erklärt wurden.

Nun aber zum wieder zum Thread:

Ins Fettnäpfchen treten :wink:
Rund um den Herdrahmen hingen damals Schinken und Würste. Denn den Rauch nutzten die Landwirt, um ihr Fleisch zu räuchern. Durch die Wärme tropfte das Fett herunter – in Schalen, die auf dem Fußboden standen. Und wer dort mit dem Fuß hineintrat, war eben ins Fettnäpfchen getreten. Das war doppelt ärgerlich aus Sicht der Hausfrau: zur Verschwendung kam, dass sie auch noch putzen musste.

Jemand ein X für ein U vormachen
Die römische Ziffer V für "5" konnte relativ unauffällig in ein X für "10" verändert werden, was unter Umständen ziemlich lukrativ sein konnte.
Grant stood by me when I was crazy, and I stood by him when he was drunk, and now we stand by each other.

General William Tecumseh Sherman
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Triton
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"Dasselbe in Grün"
Opels erster PKW war eine glatte Kopie eines französischen Citroen-Modells, geändert wurde (fast) nur die Farbe von Gelb zu Grün. Das Modell erhielt dann im Volksmund den Beinamen "Laubfrosch".
Zuletzt geändert von Triton am 02.07.2014, 20:47, insgesamt 1-mal geändert.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
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Marek1964
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Triton hat geschrieben:"Dasselbe in Grün"
Opels erster PKW war eine glatte Kopie eines französischen Citroen-Modells, geändert wurde (fast) nur die Farbe von Schwarz zu Grün. Das Modell erhielt dann im Volksmund den Beinamen "Laubfrosch".
Ich dachte immer, das war eine Lizenzfertigung. Jetzt habe ich was dazugelernt:

http://de.wikipedia.org/wiki/Opel_4_PS
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Triton
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Citroen war damals Marktführer in Europa und André Citroen gilt als Henry Ford Europas.
Das Original war aber gelb und nicht, wie von mir behauptet, schwarz.

"Das Ei des Kolumbus" als Synonym für eine verblüffend einfache Lösung für ein scheinbar unlösbares Problem.
Wer der Namensgeber war, ist klar. Er soll die Aufgabe, ein Ei auf dem spitzen Ende hinzustellen gelöst haben, in dem er es mit Kraft auf den Tisch aufschlug.
"Tatsachen schafft man nicht dadurch aus der Welt, in dem man sie ignoriert." (Aldous Huxley)
Lia

Auf den Hund gekommen sein- gibt mehrere Erklärungen für den Ausdruck.
Die plausibelste: Hunde dienten auch als Zugtiere, und wer sich kein Pferd und keinen Esel oder kein Maultier leisten konnte, ließ den Karren vom Hund oder Hunden ziehen.
Schlimmstenfalls musste man sich selber vor den Karren spannen.
Andere Herleitung:
Eine mittelalterliche Strafe bestand darin, den Delinquenten, auch und gerade solchen höheren Standes, auf dem Weg zur Hinrichtung einen Hund auf den Schultern tragen zu lassen.
Das galt als Zeichen, insbesondere bei Landfriedensbruch oder Verrat, dass der Delinquent treuloser als jeder Hund gehandelt hatte, der seinem Herrn die Treue hält.
( Die spätere Interpretation, der so Bestrafte sei weniger wert als ein Hund, passt nicht unbedingt ins mittelalterliche Denken der besseren Kreise, was Hunde angeht.)
Wie das " durch die Lappen gehen" stammt etliche Ausdrücke aus der Jagd. Klar passt ein gut abgeführter Jagdhund a der Seite des Schützen auf wie ein Schießhund, er bleibt ruhig, aber aufmerksam, bis der Schuss gefallen ist. Erst dann geht zum Apport.
Da kann man nur hoffen, dass die Ente nicht in die Binsen geht, denn dort bekommt auch ein guter Hund sie oft nicht heraus.
Jemandem auf den Leim gehen- einst wurden Singvögel auf Leimruten gefangen.
Pechvögel gehört in die gleiche Rubrik- zumeist nachts wurden Vögel auf mit Pech bestrichene Äste/ Rastplätze gelockt und blieben dort kleben .( Immer noch Jagdarten, ob erlaubt oder verboten, in südlichen Gefilden.)
So Knall auf Fall lasse ich mir nicht noch weitere Aufgaben ans Bein binden.
Manchmal sitzt an halt lang, bis einem das passende Wild ins Absehen kommt. Da muss der Schuss dann schnell fallen und das Wild liegt dann-hoffentlich- fast zeitgleich mit dem Knall. Umgekehrt wäre dennoch einsichtiger- Fall auf Knall.
Sollte das Wild nicht im Feuer oder im Knall liegen, hat der Hund hoffentlich nichts ans Bein gebunden, dass ihn bei der Nachsuche bremst. Soll einst, als Jagd noch Vorrecht des Adels war, so gewesen sein, dass " bürgerliche" Hunde auf die Art am Wildern gehindert wurden.
Will man jemanden zur Strecke bringen, klingt das gar nicht nett.
Natürlich erlegt/ streckt man auf der Jagd das Wild.
Nach Abschluss des Treibens nun ist es immer noch Brauch, sämtliches erlegte Wild zum Streckenplatz = zur Strecke zu bringen. Was bedeutet, die Beute in einer bestimmten Anordnung zu legen, ihr den letzten Bissen in den Äser/ Fang zu schieben und die Strecke zu verblasen.
Etwas doppelsinnig für Eingeweihte, der Ausdruck.
Selbstverständlich stamm auch " Kesseltreiben" aus der Jägersprache, nicht zu verwechseln mit dem Schüsseltreiben im Anschluss an eine Gesellschaftsjad.
Zum Halai blasen: Am Ende des Jagdtages am Sammelplatz geblasen, wo die Hunde ihren Anteil an der Beute erhalten, Ende der Jagd.
Stammt ursprünglich aus Frankreich als Abschluss der Parforce-Jagd auf den Hirsch. ( Hal à huy =altfrz., Befehl an die Hunde zur Hatz auf den Hirsch.)
Großes oder kleines Halali,wird auch bei der Beerdigung eines Waidgenossen geblasen.
Beides bedeutet Ende der Jagd/ der Jagdzeit- nicht den Aufbruch zur Jagd. In letzterem Sinne wird es oft verwendet undauch verstanden, aber Halali heißt: Jagd vorbei, nicht Signal zur Jagd.
Horrid(h)o dürfte auch den meisten bekannt sein- ursprünglich eine Aufforderung des Rüdemeisters an die Hunde bei Treib- oder Hetzjagden. Hoch, Rüde, hoch!
Wenn hier nur Rüden genannt werden, rüden auch Jägerinnen ihre männlichen Waidgenossen nicht dumm- emanzipiert an,. und die mitjagenden vierbeinigen Damen beschweren sich auch nicht bei Alice Schwarzer.:mrgreen:
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Orianne
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»Selig sind die geistig Armen«

Geht zurück auf den nazarethanischen Rabbiner Moshe Selig und seine Familie, allesamt für ihre Dummheit bekannt. Als der Apostel Petrus Jesus fragte, wer denn die Dööfsten in seinem Dorfe seien, bekam er als Antwort: »Hier sind Seligs die geistig Armen«.

»Wer den Pfennig nicht ehrt, ist des Talers nicht wert«

Beruht auf einem Übersetzungsfehler aus dem Englischen. Das Original lautet: »Whosoever the Penny has airéd, tell’s Thee he’s truly weird«, also eigentlich: Wer auch immer den Pfennig lüftet, ist wahrlich seltsam. Der seltsame Brauch Kleingeld an der frischen Luft zu trocknen, wurde von Mitgliedern der fundamental christlichen Sekte der Quarker (engl. The Cheesers) betrieben. Angeblich hatten sie eine Bibelstelle entdeckt, in der Gott durch seine Propheten Hisop und Jeffneh vor schimmeligen Münzen warnte.

»Eulen nach Athen tragen«

Dieses Sprichwort erklärt sich im Grunde selbst. Eulen können nur nachts getragen werden, denn tagsüber schlafen sie ja. Im Original heißt es nämlich: Eulen nach Abends tragen. Im Mittelalter war es besonders im burgundischen Raum üblich, zur Freiung einer Dame Hühner, Spatzen oder eben Eulen vor ihr Schlafzimmerfenster zu stellen.
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