Europawahl - Wahlprogramme

Meinungen, Kommentare, Kritik und Vorschläge

Moderator: Barbarossa

Marianne E.
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Registriert: 13.04.2019, 16:51

Wenn Wahlen anstehen, gibt es bisweilen eine Flut von Wahlprogrammen. Und diese sollen / wollen gelesen werden. Aber wie?
Im Allgemeinen erstellt sich jeder eine Liste mit für ihn wichtigen Themen und analysiert daraufhin die Aussagen bzw. Festlegungen der unterschiedlichen Parteien. So weit - so gut.
Das ist zwar nur eine Theorie, aber eine gute. Denn was in den Programmen steht, ist so in  etwa das, was diese Partei erreichen möchte. Auch so weit - so gut.
Aber, enorm wichtig ist das, was an Existentiellem  nicht in den Programmen steht. Darin besteht nämlich ein gewaltiges Gefahrenpotenzial für wichtige Angelegenheiten.
Wer eine solche Partei wählt, muss wissen, dass er mit seiner Stimme einen Blankoscheck ausstellt.
Wahlen und Wahlrecht ist ein extrem wichtiges demokratisches Gut. Wir sollten es nicht gering schätzen. Trotzdem, erst nachdenken, dann Kreuzchen machen.
Feldwebel57
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Hallo Marianne ,danke für deinen Beitrag !
Könntest du etwas mehr in die Tiefe gehen ?
Woran erkennt ein Wahlmuffel die genannten Aspekte ?
Viele Grüße !
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Barbarossa
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Beiträge: 15516
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Wohnort: Mark Brandenburg

Man sollte natürlich tatsächlich wissen, wen bzw. was man wählen will.
Bei mir ist es so, obwohl ich mich für Politik sehr interessiere und deswegen relativ gut informiert bin, nutze ich dennoch jedes mal den Wahl-o-mat. Aus Interesse und auch zur Bestätigung, ob ich an die richtige Partei dachte. Meist wurde ich bestätigt.
Die Diskussion ist eröffnet!

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Marianne

 Hallo Feldwebel,
ich antworte gerne, obwohl ich mit der "Tiefe" nichts so recht etwas anfangen kann; ggf. könnten Sie das etwas präzisieren. Aber, sei's drum, ich versuche es.
Vorweg: Eine Wahlempfehlung kann ich nicht geben, würde ich auch nicht. Aber, ich kann raten, wie man zu einem Ergebnis kommt, das dann aber immer individuell sein wird.
Also:
Man erstelle sich eine Liste mit etwa drei (höchstens fünf) politischen Themen, die einem selbst wichtig sind. Nicht unbedingt die, die gerade in der Öffentlichkeit präsent sind. Die eigenen!!!
Danach analysiert man die Wahlprogramme von etwa drei Parteien, auch hier in der ersten Runde nicht mehr. Es wird sonst unübersichtlich. In den Wahlprogrammen wird dann festgestellt, welche Parteien die größte Übereinstimmung mit den eigenen Themen haben. Auch hier muss die Reihenfolge in der Wichtigkeit beachtet werden. Konkrete Aussagen, wischiwaschi oder gar nichts.
Sollte diese erste Prüfung keinen rechten Erfolg bringen, kann man getrost noch drei weitere Programme durchforsten. Es ist extrem schwierig, konkrete Aussagen von Sonntagsreden zu unterscheiden.
Wenn in den Programm konkrete Aussagen zu wichtigen Politiken fehlt, würde ich die "Reißleine ziehen". 
Bei Erfolg weiß man nun, mit welcher Partei die größte Übereinstimmung besteht oder, welche Partei das kleinere Übel darstellt. Das könnte dann für eine Wahl oder für die Zugehörigkeit zu einer Partei ausreichen, aber es fehlt noch etwas.
Bei allen Anforderungen, Übereinstimmungen, persönliche Sympathien für den einen oder anderen Politiker, vergessen Sie die Emotionen nicht. Es funktioniert sonst nicht. Das Normative und das Empirische gehören zusammen.
Ich bin mir nicht darüber im Klaren, ob ich ansatzweise richtig formuliert habe. Deshalb noch ein Hinweis. Manchmal muss man strategisch wählen.
Marianne E.
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Hallo Feldwebel, ich habe geantwortet, aber mein Beitrag wird noch geprüft. Meine Anmeldung war fehlerhaft.
Hoffentlich klappt es noch.
Gruß
Marianne
Feldwebel57
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Beiträge: 889
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Guten Tag Marianne !
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag , der bestimmt vielen anderen Forianern helfen wird , wie auch mir .
Heute Abend werde ich das mal bei mir versuchen .
Selbstverständlich werde ich ihnen Bescheid geben .
Die " Tiefe" , damit meinte ich Details , was auch so in dem Beitrag gemacht wurde .
Leider habe ich schon längere Zeit das Problem , mich verdreht auszudrücken . Pardon .
Einen schönen Tag wünscht
Feldwebel57
Marianne E.
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Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Hallo Feldwebel57 und einen schönen Nachmittag.
So verdreht war das gar nicht; es ging nur in eine Richtung, die ich nicht verstand. Es hätte ja durchaus sein können, dass Sie / Du parteiinternes hören wolltest. So etwas soll ja vorkommen.
Aber, Wahlmuffel, das gibt es nicht. Du / Sie bist / sind politisch interessiert, sonst würdest Du / würden Sie (das lasse ich jetzt) ja nicht die Memoiren von Churchill gelesen haben. Und so ein Interessierter geht zur Wahl. Basta!
Mit freundlichem Gruß
Marianne






Wenn meine Ausführungen nun in etwa ausreichen, gut
Feldwebel57
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Jawohl ! Ausführung !
Feldwebel57
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Beiträge: 889
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Leider muß ich  weitere Beiträge bis nächstes WE verschieben .
Cherusker
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Das Wahlprogramm der SPD ist dank Kevin wieder ersichtlich geworden. :mrgreen: Der "demokratische Sozialismus" soll eine Alternative zur unserer jetzigen Sozialen Marktwirtschaft sein, d.h. Enteignungen und Verstaatlichung stehen ganz oben auf dem Plan. :crazy: Führende Grüne, Linke und Sozis sehnen sich nach der Planwirtschaft. :crazy: Umschrieben wird das Ganze mit dem Thema Umweltschutz und Soziale Gerechtigkeit.  :wink:
Jeder kann sich jetzt selbst darüber einen Reim machen.......aber Kevin hat es kurz vor der Europawahl wieder ausposaunt, was sonst nur auf Papier geschrieben stand.   :wink:
Marianne E.
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Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Hallo Cherusker,
seit einiger Zeit werden in Deutschland Positionen diskutiert, die dem rechten Spektrum zuzuordnen sind. Eine gesunde Demokratie hält das aus.
Ebenso hält eine gesunde Demokratie aus, wenn nunmehr Positionen diskutiert werden, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind.
Der Punkt ist eigentlich ein anderer. Sinnvoll wäre nämlich, die jeweiligen Argumentationen zu analysieren und danach zu entscheiden. Aber das Ergebnis wird immer individuell sein und eignet sich keineswegs für Propaganda oder Verteufelung. 
Es bleibt in jedem Fall dabei, jeder entscheidet für sich selbst.
Aber trotzdem ein Rat zum Schluss:  Es sollte stets darauf geachtet werden, was da gesagt und geschrieben wird und vor allem, was nicht geschrieben wird oder was zwischen den Zeilen zu lesen ist.
Cherusker
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In der heutigen Zeit glauben Gretas und Kevins in ihrer unerfahrenen Naivität uns die Welt zu erklären. :crazy: In der Politik befinden sich immer mehr Vertreter der Parteien, die keine nennenswerte oder überhaupt keine Berufserfahrung aufweisen. :wink:Abgebrochene Studiengänge und ähnliche Situationen gelten heutzutage schon fast als Qualifikation zur Politikerkarriere.  :mrgreen:
Nirgendswo auf der Welt hat der Sozialismus funktioniert......kein Nationalsozialismus, kein demokratischer Sozialismus oder sonstwie. Wozu muß man heutigen Parteien glauben schenken, die immer noch diesen Utopien anhängen und ihre theoretischen Wolkenkuckucksheim weiter nachträumen ?  :wink: Parteien versprechen viel, aber halten wenig. 
Die "Kaiserin von Europa" ist das beste Beispiel für Machterhalt. Diese Frau denkt nur an Wahlergebnisse und nicht an die zukünftigen Entwicklungen. Was schert es unsere Politiker, was in 10, 20 oder 30 Jahren ist ?   :roll:
Wichtige Reformen (Rente, Gesundheit usw.) stehen in fast jedem Wahlprogramm, werden aber nicht angegangen, weil Einschnitte bei der nächsten Wahl zu schlechten Ergebnissen führen.
Die Altparteien haben für zu einer Verdossenheit geführt, weil dort nicht die fähigen Leute sitzen (diese hat es in die Wirtschaft gezogen), sondern meist Beamte (z.B. Lehrer) oder Leute ohne jeder Qualifikation.  :mrgreen:
Beispiel: Wenn grüne Politiker einen Fachkräftemangel beklagen, dann kann man das doch nur noch als Comedy auffassen. Die sollten mal bei sich selbst anfangen.....

  
Marianne E.
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Hallo Cherusker und guten Abend,
deshalb mein Appell vom 30. April, an der Europawahl teilzunehmen. Wichtig ist aber, sich vorher zu informieren. Ich bin davon überzeugt, dass ein beharrliches politisches Mitwirken Ergebnisse bringt.
Aus Ihren Worten entnehme ich ein tiefes Misstrauen gegenüber politischen Parteien und deren Vertreter. Da gibt es nur einen Rat:  Mitmachen! Keine Partei hat ein Patent auf die absolute Wahrheit. Jeder kann mitwirken und für Veränderungen sorgen. Ich weiß aber auch aus eigener Erfahrung, das bedeutet "Bohren dicker Bretter". Ich kenne aber auch den Erfolg. Nun habe ich eine ganz persönliche Bitte. Die "Kaiserin von Europa" sollten Sie, Verzeihung, aus Ihrem Vokabular entfernen. Diese Frau (nicht meine Partei, das sei ausnahmsweise gesagt) war zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle.
Überlegen Sie sich das und seien Sie herzlich gegrüßt
Marianne
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Balduin
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Der Wahl-O-Mat könnte eine große Hilfe bei der Entscheidungsfindung sein: https://wahl-o-mat.tagesschau.de/

Soviel sei gesagt: Meine Präferenz wurde mit 67 % bestätigt ;-) 
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Marianne E.
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Beiträge: 1752
Registriert: 13.04.2019, 16:51

Ich habe gestern aus Überschwang heraus auch den Wahl-O-Mat befragt und hatte ein Ergebnis für eine erste Partei von 82,9 % und für eine zweite Partei von 78,9 % usw. abwärts bis 23,7 %. Die Reihenfolge selbst war keine Überraschung, lediglich der erste Platz, der kommt bei meinen eigenen Analysen allenfalls auf den dritten Platz. Sprach ich einmal von Emotionen?
:problem:  :?:
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