Wiederauferstehung ausgestorbener Arten

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Moderator: Barbarossa

james
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Ich wollte das Thema mal anbringen, weil es ja irgendwie interessant ist.
In Australien will man den Tasmanischen Tiger wieder auferstehen lassen, in Russland das Mammut.
Hat man da mal wieder was neues gehört?
Eigentlich könnte man in Deutschland auch mal versuchen den Riesenhirsch (Megaloceros) wieder auferstehen zu lassen,
das wäre sicher interessant, zumal es sich hier eher um ein Tier handelt, das einem Elch vergleichbar ist
und damit nicht zwingend das Ökosystem durcheinander bringen würde. Wobei man ihn ja nicht auswildern müsste.
In Wildtiergehegen wäre er auch gut aufgehoben und ein lebendes Beispiel welch beeindruckende Tiere es mal hier gab.
https://de.wikipedia.org/wiki/Megaloceros
Renegat
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Interessant ist das schon, für die Gentechnik ein Übungsfeld und seit Jurassic Park ließen sich Erfolge bestimmt hervorragend vermarkten.

Ist es aber sinnvoll?
In Wildtiergehegen, Reservaten und Zoos wird schon so einiges ausgestellt, was nebenan in Wald und Flur ohne menschliche Hilfe nicht lange überleben würde. Erstens weil die Arten aus anderen Klimazonen stammen oder wahrscheinlich wichtiger, eine ganz andere Umwelt benötigen, große Reviere ohne menschliche Kultur.
Die meisten Arten sind ja gerade deshalb ausgestorben, weil der Mensch und seine Kultur immer mehr Platz auf unserem Planeten beanspruchte oder sich anders eingemischt hat. So auch der Beutelwolf. Beim Mammut könnte es auch das Klima gewesen sein, das ist ein nach wie vor beliebtes Geschichtsforenthema. Warum der Riesenhirsch ausgestorben ist, ist ja auch noch nicht ausdiskutiert.

Ich bezweifle allerdings, dass so große Tiere mit dem entsprechenden Nahrungsbedarf in unserer dicht besiedelten Zeit eine Chance auf echtes Überleben als freies Wildtier hätten. Mit größeren, sichtbaren Tieren, die dem Menschen Flächenkonkurrenz machen, werden wir doch spielend fertig. Uns können nur noch die klitzekleinen Mikroorganismen gefährlich werden, über die wir noch längst nicht alles wissen.
Deshalb halte ich solche Experimente, wie das genetische Wiedererschaffen von ausgestorbenen Wildtieren bestenfalls für eine nette Spielerei für Gentechniker, die damit wahrscheinlich für größeres üben.
Paul
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Noch größere Bedeutung hat die Hybridzucht. So konnten Kamele und Lamas gekreuzt werden, die sich schon vor über 30 Millionen Jahre trennten. In der Pflanzenzucht entstehen wirtschaftlich relevante neue Nahrungsmittel.
Es konnten Pflanzen aus der Steinzeit wieder zum Leben erweckt werden, da die Samen gut haltbar sind.
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
Renegat
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Paul hat geschrieben:Noch größere Bedeutung hat die Hybridzucht. So konnten Kamele und Lamas gekreuzt werden, die sich schon vor über 30 Millionen Jahre trennten. In der Pflanzenzucht entstehen wirtschaftlich relevante neue Nahrungsmittel.
Es konnten Pflanzen aus der Steinzeit wieder zum Leben erweckt werden, da die Samen gut haltbar sind.
Das stimmt, die Hybridsaatgutproduktion ist in der Nutzpflanzenzucht ein veritabler Wirtschaftszweig. Man könnte sagen, es ist die "eierlegende Wollmilchsau" der großen 10 Agrarkonzerne.
Dabei geht es aber kaum um Kenntnisse über uralte Pflanzenarten und Sorten. Im Gegenteil, die industrielle Hybridzucht führt aktuell zum Aussterben von tausenden, lokaler Sorten, mit diversen Merkmalen. Deshalb führt es hier vom Thema weg.
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Orianne
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Ich las vor einigen Jahren einmal einen kleinen Artikel über deutschen Zoologen Brüder Heinz und Ludwig Heck, sie versuchten schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts den Auerochsen wieder "entstehen" zu lassen. Sie kreuzten diverse Rassen miteinander z.B. Kühe aus Korsika mit spanischen Exemplaren auch schottische Hochlandrinder mit polnischen Steppenrindern. In der Nazizeit wurde dieses "Programm" wieder aufgenommen. Göring, der Reichsjägermeister liess einen riesigen Wald in Polen beschlagnahmen und die Brüder schafften ein Tier, das dem Ur doch recht nahe kam. Als die Front sich näherte liess Göring die Tiere töten.
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Ruaidhri
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Renegat hat geschrieben: Ich bezweifle allerdings, dass so große Tiere mit dem entsprechenden Nahrungsbedarf in unserer dicht besiedelten Zeit eine Chance auf echtes Überleben als freies Wildtier hätten. Mit größeren, sichtbaren Tieren, die dem Menschen Flächenkonkurrenz machen, werden wir doch spielend fertig..... Deshalb halte ich solche Experimente, wie das genetische Wiedererschaffen von ausgestorbenen Wildtieren bestenfalls für eine nette Spielerei für Gentechniker, die damit wahrscheinlich für größeres üben.
Gibt schon Schwierigkeiten genug mit noch existierenden großen wilden Wildarten, diese mit unserer Landschaft kompatibel zu halten.
Das hat gar nichts mit dem angeblichen Neid der Jäger zu tun, sondern damit, dass Wisente, die als ausgestorben galten, nunmal keine kuscheligen Plüschtiere sind.
Das Rad komplett zurückzudrehen, mögen sich manche wünschen- sich nur über die Fährnisse und Schwierigkeiten eines Lebens wie in Urzeiten arg wundern und gar schnell begreifen, dass Vegetarier unter den Wildtieren Nahrungskonkurrenten für den menschlichen Vegetarier sind. Oder ein Säbelzahntiger eben doch ein Raubtier ist, bei aller Liebe zu Ice Age... :mrgreen:
Klar fände ich ein Mammuth- Revival mehr als faszinierend, ob man den Tieren jedoch damit einen Gefallen täte, sie in eine Welt zu setzen, die eben doch anders ist und sich durch verschiedene Ursachen schnell weiter anders entwickeln wird als es dem Lebensraum dieser Tierart entspricht?
james hat geschrieben:das wäre sicher interessant, zumal es sich hier eher um ein Tier handelt, das einem Elch vergleichbar ist
Nicht wirklich, Verwandtschaft zum Elch besteht nicht, wohl aber zum Damwild, das frei lebend hier gut vertreten ist.
Wozu solch Rückgriff?
Der Riesenhirsch? Passt mal gar mit seinem Platz- und Nahrungsbedarf nicht in die Landschaft, auch gegattert nicht. Wollen wir nicht mehr Wald statt offener Graslandschaft?
Sollen wir nicht gerade, um den Wald zu schützen, jede Menge Rehwild schießen, um Verbiss zu vermeiden? Wald vor Wild...
Ruf der Förster und Waldbesitzer....
Und wenn schon, sollen sich Elche frei ansiedeln, und schon das wird g(anz ohne uns bösen JägerInnen) für die Art in bestehenden Lebensräumen nicht einfach.
Riesige Gehege für wiedergeborene ausgestorbene Arten? Wozu?
Anschauungsmaterial? Würde mir schon reichen, wenn Jung und Alt etwas mehr über die heimischen Wildarten und deren Lebensraum wüssten und wissen wollten statt auf Gentechnik Sensationen zu peilen.
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Orianne hat geschrieben:Ich las vor einigen Jahren einmal einen kleinen Artikel über deutschen Zoologen Brüder Heinz und Ludwig Heck, sie versuchten schon in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts den Auerochsen wieder "entstehen" zu lassen. Sie kreuzten diverse Rassen miteinander z.B. Kühe aus Korsika mit spanischen Exemplaren auch schottische Hochlandrinder mit polnischen Steppenrindern. In der Nazizeit wurde dieses "Programm" wieder aufgenommen. Göring, der Reichsjägermeister liess einen riesigen Wald in Polen beschlagnahmen und die Brüder schafften ein Tier, das dem Ur doch recht nahe kam. Als die Front sich näherte liess Göring die Tiere töten.
Nach Wiki soll doch eine Linie überlebt haben, jedenfalls wurde weiter gezüchtet. Heute leben Heckrinder in einigen möglichst naturbelassenen Räumen, da sie auch im Winter draußen bleiben können und kaum menschliche Pflege benötigen. https://de.wikipedia.org/wiki/Heckrind

Solche Nachzüchtungen oder andere Projekte, die der Erhaltung der Sorten- und Artenvielfalt von Nutztieren und -pflanzen dienen, halte ich für sehr wichtig, denn wir können heute nur vermuten, auf welche Umweltveränderungen wir in den nächsten Jahrhunderten weltweit reagieren müssen.
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Orianne
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@Renegat: Das wusste ich nicht, ich teile aber Deine Meinung über kontrollierte Nachzüchtungen. Es gibt noch ein Gegenbeispiel, dass wegen der Erwärmung der Erde sich auf einmal Eis- und Braunbären paaren, diese Tiere sind dann gar nicht überlebensfähig und müssen getötet werden, da sie sonst verhungern würden, diese Tiere werden Hybridbären genannt.
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Ruaidhri
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Kontrollierte Nach- und Rückzüchtungen sind aber etwas völlig anderes als genetische Zauberspielchen!
Auf der Geltinger Birk leben Koniks- keine echten Wildpferde, genetisch gesehen, aber eine Rasse, die Przewalski-Gene hat, damit eben auch Wildpferdgene. Passt n die Landschaft und ist- partiell eben doch Rückzucht, sinnvoll dort im Einsatz.
Heckrinder sind mit dem Auerochsen eben nicht zu vergleichen- und das ist auch gut so.
Das Ur gehörte nun nicht gerade zu den friedlichen Tieren, und in der engen Landschaft, wie wir sie heute haben, könnte es außerhalb von Gehegehaltung zu sehr unliebsamen Begegnungen führen.
Probleme gibt es mit dem Wisent- so einfach ist eben nicht mit der Eingliederung als frei lebende Tiere ohne Gehege in die Kulturlandschaft, die vielfältig genutzt werden soll.
Solche Nachzüchtungen oder andere Projekte, die der Erhaltung der Sorten- und Artenvielfalt von Nutztieren und -pflanzen dienen, halte ich für sehr wichtig, denn wir können heute nur vermuten, auf welche Umweltveränderungen wir in den nächsten Jahrhunderten weltweit reagieren müssen.
Artenerhalt, Nach- und Rückzüchtung sind wichtig und richtig, einverstanden, da auch selbst mit engagiert.
Den Riesenhirsch oder das Mammut wiederauferstehen zu lassen?
Man mache sich nur klar, was die Arten in welcher Menge fressen und wo sie denn Überlebensraum außerhalb des Labors hätten....
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james
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Also ich denke schon das ein Riesenhirsch ebenso wie z.B. ein Tarpan in unsere Landschaft passen würde, denn einst lebte er hier und starb vermutlich durch die Jagd erst vor etwa 11.000 Jahren aus. Ebenso starb der Elch hier aus, denn auch der war mal in Deutschland heimisch und gelegentlich wandert auch einer ein. In Polen gibt es z.B. noch eine Elchpopulation, wenn auch eine sehr Kleine. Da der Riesenhirsch nicht größer als ein Elch (geringfügig größer als ein Rothirsch) und auch noch leichter ist, wäre er z.B. für die Naturparks im Odergebiet durchaus geeignet. Dort setzt man teilweise Rinder ein um die Auen und Wiesen der Oder offen zu halten, damit man dort das Hochwasser ableiten kann. Das Wisentrückzüchtungen bzw. verwilderte Rinder nicht ungefährlich sind, wird spätestens dann klar, wenn man einem Bullen mal gegenüber steht.
Im Grunde genommen ist es doch so, das wir in der Pflanzenwelt längst schon Genmanipulation und Hybridkreuzungen verwenden.
Wir siedeln wieder Tiere an die ausgestorben sind, neben neuen Tieren die aus Zoos entkommen (z.b. die Nandus von Mecklenburg-Vorpommern). Ein echter Tarpan oder Riesenhirsch wäre da wohl auch kein Problem. Im Gegenteil eine solche Attraktion würde dem Tourismus helfen, sicher auch Fernsehteams und Jäger anlocken. Eine kontrollierte Wildzucht wie es bei den Dülmener Pferden geschieht, wird ja dort auch nicht in Frage gestellt. Die Oderregion gehört zu der ärmsten und am dünnsten besiedelten Region Deutschlands und wird von Agrarkonzernen für Freilandversuche mißbraucht. Die Naturschutzgebiete dort sind zwar einzigartig aber kaum bekannt. Das könnte eine solche Attraktion ändern. Ähnliche Flächen gibt es in Sachsen-Anhalt, wo Europas größter Buchenwald steht (den gibts nämlich nicht nur im Schwarzwald).
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Barbarossa
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Ich frage mich gerade, wieviele solcher Tiere neu erschaffen werden müssten, damit eine Population überlebensfähig wäre und Inzucht dauerhaft vermieden werden kann. Das müssten sicher einige Hundert sein. Loht sich ein solcher Aufwandt tatsächlich?
Letztlich sind diese Tierarten nicht ohne Grund ausgestorben - meistens sicher deswegen, weil sie nicht anpassungsfähig genug waren. Ein erneutes Aussterben wäre darum nicht auszuschließen...
Unter dem Strich würde ich denken, dass sich die Mühe nicht lohnt. Es sei denn, man erschafft mal ein Exemplar zu Forschungszwecken.
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Barbarossa hat geschrieben:Letztlich sind diese Tierarten nicht ohne Grund ausgestorben - meistens sicher deswegen, weil sie nicht anpassungsfähig genug waren. Ein erneutes Aussterben wäre darum nicht auszuschließen...
Am Aussterben beteiligt war sicherlich auch der Mensch, sei es durch übermäßige Bejagung oder- bis heute die eigentliche Ursache für Artensterben, Kultivierung der Landschaft und Veränderung der Lebensräume.
Nicht die Jagd, sondern die Landwirtschaft und Besiedlung/ Zersiedlung und sonstige Nutzung knappen Lebensräume für z.B. Hasen, Rebhuhn etc. verändern die Artenvielfalt.
Dann wieder ist die moderne Landwirtschaft für einige Arten, z.B. Schwarzwild, das Paradies auf Erden, natürliche Auslese durch Hunger fällt flach.
Also ich denke schon das ein Riesenhirsch ebenso wie z.B. ein Tarpan in unsere Landschaft passen würde, denn einst lebte er hier und starb vermutlich durch die Jagd erst vor etwa 11.000 Jahren aus. Ebenso starb der Elch hier aus, denn auch der war mal in Deutschland heimisch und gelegentlich wandert auch einer ein. In Polen gibt es z.B. noch eine Elchpopulation, wenn auch eine sehr Kleine. Da der Riesenhirsch nicht größer als ein Elch (geringfügig größer als ein Rothirsch) und auch noch leichter ist, wäre er z.B. für die Naturparks im Odergebiet durchaus geeignet. Dort setzt man teilweise Rinder ein um die Auen und Wiesen der Oder offen zu halten, damit man dort das Hochwasser ableiten kann.
Das Wisent ist nebenbei keine Rückzüchtung, sondern auf schmaler genetischer Basis erhalten geblieben.
Warum sollten Tierarten durch Genmanipulation zurückgeholt werden, wenn andere Spezies ihre Aufgaben übernommen haben? Koniks, Hochlandrinder, Heckrinder? Die sowieso knappen Lebensräume sind besetzt, und wenn Du mehr über Ansprüche und Lebensraumvoraussetzungen der Elche wüsstest, wäre Dir klar, dass die in D in weiten Teilen nicht gegeben sind und gegeben sein werden, um einen gesunden Bestand anzusiedeln.
Polen wie Schweden sind nunmal nicht mit dem dicht besiedelten Deutschland zu vergleichen.
Ist schon beim Rothirsch verflixt schwierig, die Lebenräume zu vernetzen, um eine genetisch gesunde Population zu erhalten.
Die uralten Wanderwege der Elche und einstige Lebensräume habe ich um die Ecke- so sehr ich Elche auch liebe- Landschaft und Raum sind eben nicht mehr so wie vor 100 und 200 Jahren. Ganz ohne Jagd wäre das Überleben eines gesunden, genetisch vielfältigen Bestandes fast unmöglich.
Was verstehst Du unter Naturparks? Ich lebe in einem Gebiet, das als Naturpark ausgewiesen ist, mitten zwischen Landwirtschaft, Landschaftsschutzgebieten und Naturschutzgebieten. Trotzdem gibt es Autobahnen, Straßen, Siedlungen, Kulturlandschaft eben.
Du verwechselst Begriffe, denke ich.
Naturparks haben keine Zäune, werden landwirtschaftlich wie touristisch genutzt- glaubst Du etwa, Wild hielte sich an unsichtbare Grenzen?

Vordringlich ist der Erhalt der Arten, was auch wieder nicht Zusehen bei unbegrenzter Vermehrung bedeutet.
Wir leben in einer Kulturlandschaft, auf die wir auch weiterhin angewiesen sein werden.
Dafür zu sorgen, dass der Erhalt, vielleicht- in sehr begrenztem Maß auch Neuansiedlung verdrängter Arten, gewählreistet ist, das allein ist schon eine gigantische Aufgabe.
Revival und "Auswilderung" ausgestorbener Arten, die gleiche Lebensräume besetzen, ist überflüssig.
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Barbarossa
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Ruaidhri hat geschrieben:
Barbarossa hat geschrieben:Letztlich sind diese Tierarten nicht ohne Grund ausgestorben - meistens sicher deswegen, weil sie nicht anpassungsfähig genug waren. Ein erneutes Aussterben wäre darum nicht auszuschließen...
Am Aussterben beteiligt war sicherlich auch der Mensch, sei es durch übermäßige Bejagung oder- bis heute die eigentliche Ursache für Artensterben, Kultivierung der Landschaft und Veränderung der Lebensräume.
Nicht die Jagd, sondern die Landwirtschaft und Besiedlung/ Zersiedlung und sonstige Nutzung knappen Lebensräume für z.B. Hasen, Rebhuhn etc. verändern die Artenvielfalt.
...
Ja gut, das trifft für die heutige Zeit in zunehmendem Maße zu, aber ein Aussterben von Arten hat es auch schon vor dem Auftrten des Menschen gegeben oder ohne direktes Zutun des Menschen.
In Zukunft (wahrscheinlich auch schon in der Gegewart) wird es für Tierarten zunehmend schwer durch die globale Überbevölkerung des Menschen. Ich glaube, da sollte man sich tatsächlich Sorgen machen.
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Ruaidhri
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Barbarossa hat geschrieben:Ich glaube, da sollte man sich tatsächlich Sorgen machen.
Und damit vor der ureigensten Haustür beginnen, nicht in fernen Ländern.
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Ich glaube, die Natur sorgt schon für sich selbst. Desto weniger der Mensch eingreift, desto mehr wird ein Gleichgewicht entstehen, in dem sicherlich auch einige Tierarten nicht mehr vorkommen, andere aber dafür wieder auferstehen
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