Besiedlung des Mars geplant

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Moderator: Barbarossa

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Barbarossa
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Der Termin für die Besiedlung des Planeten Mars scheint zu stehen: 2025 soll die bemannte private Mission „MarsOne“ von der Erde starten und nicht mehr zurückkehren. 200.000 Interessenten sollen sich bereits dafür beworben haben - darunter auch der Potsdamer Denis Newiak.
>> Raumfahrt-Mission MarsOne : Einmal Mars und nie zurück: Denis Newiak aus Potsdam will dabei sein <<
(tagesspiegel.de)

Experten sind jedoch skeptisch, ob die Mission erfolgreich sein wird - aus den verschiedensten Gründen. Vor allem sei die Technik noch nicht soweit, weswegen die NASA einen bemannten Flug erst für frühestens Mitte der 2030er Jahre plane.
>> MarsOne : Raumfahrt-Experte geht mit Mars-Projekt hart ins Gericht <<
(tagesspiegel.de)

Ja also wer "keinen Bock" mehr auf die Erde hat, kann sich sicher noch bewerben. Ich überlege...
(kleiner Scherz :mrgreen: )
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Ich halte das für keine gute Idee, es sein denn für Selbstmörder, aber die sind psychisch zu instabil für solch ein Experiment. Diese Station wird nach kurzer Zeit aussterben, ähnlich wie eine Station in der Antarktis ohne fremde Hilfe auch nicht lange lebensfähig wäre.
Ich erinnere nur an die zwei Großexperimente Biosphäre 2. In einem komplett von der Außenwelt abgeschnittenem Glashaus mit einer eigenen Biosphäre aus Pflanzen, Tieren, eigener Atmosphäre, Wasserkreislauf usw. lebten beim ersten Mal mehrere Menschen 2 Jahre, und beim zweiten Versuch 6 Monate völlig isoliert zusammen. Beide Versuche gelten als gescheitert. Nicht nur, das die Menschen sich ihre eigene Hölle schufen, sondern die Ökosysteme begannen zu kollabieren und wären nicht mehr länger lebensfähig gewesen. Das wird auf dem Mars auch passieren.
Vielleicht können die Raumfahrer in der kurzen Zeit, die ihnen verbleibt, eine Reihe Forschungsergebnisse liefern, bevor sie dann dahinscheiden. Immerhin etwas.

http://einestages.spiegel.de/static/top ... shaus.html
Renegat
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Conzaliss hat geschrieben:Ich halte das Ganze für eine wahnwitzige Idee... :crazy:
...um nicht zu sagen - Selbstmordkommando und rausgeschmissenes Geld. Ich möchte wetten, dass keiner die Reise antreten wird, jedenfalls nicht ohne Rückkehrmöglichkeit.
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Triton
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Freiwillige wird es massenweise geben, aber das Problem dürfte sein, geeignete Freiwillige und nicht irgendwelche Spinner für die Mission zu finden.
Abgesehen davon: Soviel ich weiß, würde selbst die NASA heute mindestens 5 Jahre brauchen, um wieder auf dem Mond zu landen. Von einer bald anstehenden, bemannten Marsreise oder gar einer Siedlung auf dem Mars zu schreiben, ist einfach nur dummes Zeug.

Und: Was sollen Menschen auf dem Mars können, was Roboter nicht auch können? Die bemannte Raumfahrt ist out, spätestens nach den Space-Shuttle-Unglücken. Die haben nämlich gezeigt, dass man Raumfahrt und Kostenzwang nicht zusammenbringen kann.

Beste Grüße
Joerg
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Renegat hat geschrieben:
Conzaliss hat geschrieben:Ich halte das Ganze für eine wahnwitzige Idee... :crazy:
...um nicht zu sagen - Selbstmordkommando und rausgeschmissenes Geld. Ich möchte wetten, dass keiner die Reise antreten wird, jedenfalls nicht ohne Rückkehrmöglichkeit.
Da bin ich mir nicht sicher. Es wird genug Verrückte geben, die sich daran beteiligen wollen. Aber gerade diese Leute, Desperados, Selbstmordkandidaten, Typen, die nichts mehr zu verlieren haben, sind für solche Expeditionen eben nicht zu gebrauchen. Sie sind psychisch instabil, werden sich schon auf der langen Hinreise gegenseitig zerfleischen. Man braucht Personen mit guter körperlicher und geistiger Konstitution, sie müssen auch technisch und wissenschaftlich versiert sein. Das schränkt den Personenkreis schon einmal erheblich ein.
Selbst wenn sie heil ankommen, lange wird sich die Siedlung dort nicht halten können. Sie werden schnell alle sterben. Sinn macht das alles nicht.
Renegat
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Conzaliss hat geschrieben:Ich halte das Ganze für eine wahnwitzige Idee... :crazy:
Renegat hat geschrieben:...um nicht zu sagen - Selbstmordkommando und rausgeschmissenes Geld. Ich möchte wetten, dass keiner die Reise antreten wird, jedenfalls nicht ohne Rückkehrmöglichkeit.
Karlheinz hat geschrieben:Da bin ich mir nicht sicher. Es wird genug Verrückte geben, die sich daran beteiligen wollen. Aber gerade diese Leute, Desperados, Selbstmordkandidaten, Typen, die nichts mehr zu verlieren haben, sind für solche Expeditionen eben nicht zu gebrauchen. Sie sind psychisch instabil, werden sich schon auf der langen Hinreise gegenseitig zerfleischen.
Das wäre dann ein Experiment a lá Privatfernsehen "Big Brother" oder "Holt mich hier raus", da hast du recht, dafür finden sich immer Kandidaten.
Es hat natürlich auch was sozialdarwinistisches, zu gucken, wer von den Abgedrehten lebt am längsten.
Komisch, dass ich als erstes an die frühe Kolonisierung von Australien denken mußte, als ich die Meldung las. :)

Karlheinz hat geschrieben:Man braucht Personen mit guter körperlicher und geistiger Konstitution, sie müssen auch technisch und wissenschaftlich versiert sein. Das schränkt den Personenkreis schon einmal erheblich ein.
Selbst wenn sie heil ankommen, lange wird sich die Siedlung dort nicht halten können. Sie werden schnell alle sterben. Sinn macht das alles nicht.
Nein, Sinn macht das nicht und Steuergeld sollte dafür keinesfalls ausgegeben werden. Aber wenn sich ein privater Investor findet, könnte man es zumindest diskutieren. Wobei ich es auch dann zweifelhaft fände, denn was könnte man mit dem Geld alles machen, um unsere Mutter Erde wieder lebenswerter zu gestalten.
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dieter
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Ihr Lieben,
bevor man die Besiedlung des Mars im Blick hat, sollt man endlich feste Stationen auf dem Mond haben. Es ist dann auch noch eine sehr lange Strecke bis zum Mars, aber wir haben dann uns schon mehr an den Weltraum gewöhnt und die Anziehungskraft des Mondes ist auch nicht so stark, wie die auf der Erde. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
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Barbarossa
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Sinn macht so eine Besiedlung nur dann nicht, wenn sie scheitert. Gescheitert ist sie dann, wenn die Teilnehmer an so einer Mission nicht überleben. Das ist wohl auch die Hauptgefahr dabei. Dass Menschen irgendwann die Erde dauerhaft verlassen werden, ist eine lange gehegte Vision und wird irgendwann auch so kommen. Die Frage, die mir sich dabei stellt ist, wie das Überleben auf so begrenztem Raum gesichert werden kann, wenn die Station von der Erde völlig autark bestehen soll.
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Eine solche Ansiedlung wird nicht lebensfähig sein, das kann man schon jetzt mit Sicherheit sagen. Sie wird immer wieder Nachschub von der Erde benötigen, aber wahrscheinlich auch dann wohl schnell untergehen.
Sinn macht solche Ansiedlung erst, wenn man Raumschiffe entwickelt, die den Weg zum Mars hin und zurück schaffen. Man sollte alle Energie zunächst auf die Entwicklung solcher Weltraumschiffe konzentrieren.
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dieter
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Lieber Karlheinz,
da hast Du recht, die Raumschiffe müßten mindestens Lichtgeschwindigkeit haben. Es müßte auch eine künstliche Atmosphäre beim Mars geschaffen werden. :wink:
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Barbarossa
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Geplant war für 2018 zunächst ein unbemannter Flug, um Techniken für die Besiedlung des Mars zu testen. Dafür sind eine Landeeinheit sowie ein Orbiter, der um den Mars kreist und die Kommunikation mit der Erde herstellen soll, vorgesehen. Zwei Unternehmen haben dafür entsprechende Konzepte erarbeitet. Ein Teil der Kosten sollte durch weltweite TV-Übertragungen wieder hereingeholt werden. Die Übertragungen sollten in Kooperation mit dem Unterhaltungskonzern Endemol bewerkstelligt werden, der bereits "Big Brother" produzierte. Doch nun ist bekannt geworden, dass die Zusammenarbeit mit Endemol beendet worden ist, weil man sich über die Details des Vertrags nicht einigen konnte, so die Auskunft der Mars-One-Mitgründer Bas Lansdorp. Eine neue Produktionsfirma sei zwar gefunden, doch der Name werde noch nicht bekannt gegeben. Insgesamt scheint die gesamte Mission eher einer ungewissen Zukunft entgegen zu sehen.
Artikel lesen: >> Umstrittenes Vorhaben "Mars One" - Der Mars ist wohl doch zu weit << (tagesspiegel.de)
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dieter
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Lieber Barbarossa,
irgendwann werden wir den Mars auch besiedeln, das ist auch nötig, wenn wir die Erde so weiter schädigen, wie wir es bisher machten. :evil: :twisted:
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Barbarossa
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Bei einer eventuellen Besiedelung des Mars ergeben sich eine ganze Reihe von Herausforderungen. Dazu gehören auch Strahlungen unterschiedlicher Herkunft, so etwa die Weltraumstrahlung, die bei Sonneneruptionen von der Sonne kommen und die galaktische kosmische Strahlung, die von außerhalb unseres Sonnensystems kommt und die gefährlichere Strahlungsart darstellt. Gegen beide muss jedoch ein Schutz gefunden werden, da der Mars - anders als die Erde - nicht über ein Magnetfeld verfügt, das die Bewohner des Planeten vor einem Großteil der Strahlung abschirmt.

In einer gestrigen Sendung auf N24 wurde eine eventuelle Möglichkeit zum Schutz vor der Strahlung vorgestellt.
In der Frühzeit des Mars gab es - wie heute noch auf der Erde - vulkanische Tätigkeit.
Auf der Erde entstehen bei solcher vulkanischer Tätigkeit u. a. unterirdische Lavaröhren. Nachdem diese Röhren erkaltet sind, sind diese von Menschen leicht begehbar.
Es gibt Hinweise, dass es genau solche Lavaröhren auch auf dem Mars gibt, in denen Menschen vor den erwähnten Strahlungen geschützt wären. Aber auch die auf dem Mars immer wieder auftretenden langanhaltenden Sandstürme, die den ganzen Planeten einhüllen können, sind ein weiteres Problem, das mit solchen Röhren gelöst werden könnte, wenn zukünftige Marsbewohner dort Schutz finden können.
Tatsächlich forscht die ESA seit ein paar Jahren nach genau solchen Möglichkeiten.

Quelle: http://www.esa.int/ger/ESA_in_your_coun ... ung_eignet
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Paul
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Das Raumschiff müßte alles mitnehmen, um ein langes Überleben zu ermöglichen. So große Raumschiffe wären sehr teuer, wenn sie möglich wären.
Ziel wäre wohl eine Transformation des Mars bzgl. der Atmosphäre und des Wassers - Terraforming. Ob das möglich ist, wird wohl vorher durchdacht. Die Menschen müßten wohl im Raumschiff und geschlossenen Kuppeln leben. Dafür könnten Wasser und Sauerstoff vom Mars reichen, aber wie die Kuppeln produzieren o. transportieren? Wie Ersatzwerkzeug ... produzieren?
viele Grüße

Paul

aus dem mittelhessischen Tal der Loganaha
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Barbarossa
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Ja, es gibt natürlich eine ganze Reihe weiterer Schwierigkeiten. Aber ich glaube fest an den Einfallsreichtum der Menschen.
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