Inwieweit ist die Angst Estlands vor einem Angriff Russlands berechtigt?

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Moderator: Barbarossa

Monkeyus12
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Guten Tag,
Ich arbeite gerade an einer Präsentation,
die ein wenig Politik und vor allem Geschichte beinhaltet.
Dafür werde ich viel recherchieren! (Bibliotheken, Internet und so weiter. . . )

Da Ich nebenbei mir noch Insider-Informationen aneignen möchte, würde ich mich über jegliche Info freuen.
Vielleicht wissen einige von euch viel mehr über dieses Thema und auch, wie man es gut strukturieren kann.

Der Post hier dient dazu, meinen Horizont zu erweitern und vielleicht auf etwas Spannendes, was ich so noch nicht in betracht gezogen habe, zu stoßen.

Würde mich über jeden Beitrag freuen!
:D
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Balduin
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Zunächst würde ich das generelle Verhältnis von Estland zu Russland herausarbeiten. Lesenswert hierzu: https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/a ... -russland/

Dann ist eben die Frage zu stellen, ob Russland wagt, die NATO anzugreifen. Denn Estland ist Mitglied der NATO. Das sind Spekulationen, niemand kann das zu 100 % sagen - es sind nur Wahrscheinlichkeitsbetrachtungen. Ich denke, dass es unwahrscheinlich ist - und hoffe, dass ich recht behalte.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
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Barbarossa
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Ich gehe auch davon aus, dass die baltischen Länder durch ihre NATO-Mitgliedschaft weitgehend geschützt sind.
.
Wäre dies nicht der Fall, so hätten gerade auch diese Länder allen Grund, Angst vor Angriffen aus Russland zu haben. Immerhin gibt es auch dort starke russisch-sprachige Minderheiten. Estland ist ein recht gutes Beispiel:
Dort gibt es etwa mit Narva eine Industriestadt an der Grenze zu Russland mit fast ausschließlich russisch-sprachiger Bevölkerung, die Putin mit Sicherheit auch gern Russland einverleiben würde.
So hat es Russland bereits seit dem Zerfall der UdSSR mit anderen Ländern gemacht - so etwa mit Moldawien/Transnistrien, mit Georgien/Südossetien+Abchasien+(zeitweilig) Adscharien, und seit 2014 die Ukraine/Annexion verschiedener Provinzen.
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Monkeyus12
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Danke für die Antworten. Freut mich sehr. Das ist eine gute Idee Balduin.
Danke Barbarossa für den Tipp. Habe Familien in Russland, als auch Estland. In Narva und an sich im östlichen Teil Estlands, war ich schon oft. Jedes Jahr. Es ist krass alles so Nahe mitzubekommen, denn dieser ganze west -ost Konflikt spiegelt sich auch in der Familie wieder.

Falls ihr noch Vorschläge habt, nur zu.
Ich werde auf jeden Fall viele Pro's für eine "Angst" finden, aber auch Cons mit den Natoplänen. Eventuell habt ihr noch ein paar Ratschläge.
Skeptik
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Russen scheinen ein tiefgehenderes Gefühl von Heimat zu besitzen, als Bürger anderer Staaten:

...In Estland leben heute 300.000 Personen, deren Muttersprache Russisch ist. Formal sind sie wirklich „Besatzer“ und „Kinder von Besatzern“ oder etwas milder ausgedrückt „sowjetische Kolonialisten“. Vor der Besetzung Estlands durch die Sowjetunion 1940 machten die Russen dort 8 Prozent der Bevölkerung aus, heute sind es rund 23 Prozent.
https://taz.de/Russische-Minderheit-im- ... /!5889720/

….In Estland leben 25 Prozent ethnische Russen, im Osten des Landes liegt ihr Anteil bei 90 Prozent.

….Es wohnen zwei Seelen in Tschetwergows Brust: „Ich sage unseren jungen Leuten immer: Estland ist eure Heimat, denn hier seid ihr geboren. Russland aber ist euer Vaterland: Ihr sprecht seine Sprache und kennt seine Geschichte. Ein Mensch, der weiß, wer er ist, bringt dem Staat doch mehr als einer, der ständig zweifelt.“

….die übergroße Mehrheit ist geblieben. Auch wenn sie, deren Familien zu Sowjetzeiten angesiedelt wurden, nach dem Zerfall des kommunistischen Riesenreichs nicht automatisch die Staatsbürgerschaft bekamen. „Heute hat je ein Drittel der Russen in Narva den blauen estnischen Pass, den roten russischen Pass oder den grauen Pass“, sagt Tschetwergow.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... t-ist.html

Mit dem grauen Paß kann man in die EU und nach Russland reisen.
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Balduin
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Gute Zusammenstellung, Skeptik, die einen nachdenken lässt.
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He has called on the best that was in us. There was no such thing as half-trying. Whether it was running a race or catching a football, competing in school—we were to try. And we were to try harder than anyone else. We might not be the best, and none of us were, but we were to make the effort to be the best. "After you have done the best you can", he used to say, "the hell with it". Robert F. Kennedy - Tribute to his father
Skeptik
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Wo die wahre Heimat der Russen Estlands liegt zeigt ein Vorgang in Narva, der estländischen Grenzstadt zu Russland. Nach dem Abbau eines Panzerdenkmals aus dem Zweiten Weltkrieg wurde der Platz zu einer Pilgerstätte in einem Meer von Blumen und Kerzen.

https://up.picr.de/44758800ed.jpg

Aus der F.A.Z.:
Die Regierung in Tallinn hatte zuvor grünes Licht für die Entfernung von sowjetischen Denkmälern aus dem öffentlichen Raum des baltischen EU- und NATO-Mitgliedstaats gegeben. Im Mittelpunkt stand vor allem der nun im Abbau befindliche sowjetische T-34-Panzer nahe Narva im Osten des Landes. Die Verwaltung der Stadt, deren Bevölkerung zu mehr als 90 Prozent aus ethnischen Russen besteht, vermied es, selbst eine Entscheidung über die Zukunft des Denkmals zu treffen.
Mehr lesen: https://www.faz.net/aktuell/politik/aus ... 47905.html

https://www.nordisch.info/estland/sowje ... emontiert/
Zuletzt geändert von Balduin am 27.11.2022, 20:23, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Änderung aus urheberrechtlichen Gründen
Monkeyus12
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Interessant!
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