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Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 26.12.2014, 23:15
von Marek1964
Da denkt man, in de Weihnachtszeit ist im Hausaufgabenportal nichts los, aber siehe da, da kommt eine interessante Frage:

http://geschichte-wissen.de/hausaufgabe ... sch-belegt

Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Die Frage ist natürlich dahingehend zu präzisieren, ob die Weihnachtsgeschichte so, wie sie in der Bibel sich ereignet hat (mit der unbefleckten Empfängnis von Maria), was wohl verneint werden kann.

Die andere Fragen können betreffen, ob Judaea Quirinius regiert hat (darf bejaht werden), ob Augustus eine Volkzählung durchführen liess (auch) und Josef und Maria nach Betlehem gehen mussten (wohl auch zutreffend). Dass sie nirgendwo ein Bleibe fanden ausser in einem alten Stall klingt plausibel.

Dass also Jesus Christus in Betlehem geboren wurde, davon kann auch ausgegangen werden, und Josef also sein wie auch immer gearteter Vater war.

Auch rund um den Kometen wurden Spekulationen geführt, der die nacht zum Tag werden liess, hier mehr:

http://de.wikipedia.org/wiki/Stern_von_Betlehem

Belegt ist also das eine oder andere, plausibel einiges andere und glauben kann man was man für richtig hält. Für mich als "rationalen Christen", der ich von einer Fundamentalistin dereinst als echter Christ in Frage gestellt wurde, nicht das entscheidende am Christentum.

Aber die Frage nach historischen Belegen hat sicher ihre Berechtigung und ich hoffe dass sich da andere dazugesellen, die was dazu schreiben können.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 27.12.2014, 09:01
von Triton
Soviel ich weiß, steht heute fest, dass Jesus im Sommer geboren wurde.
Deshalb nehme ich an, dass die wichtigsten Fakten stimmen - es gab Jesus, einen Morgenstern, die Tötung der Neugeborenen fand statt. Die Geschichte wurde dann durch Mundpropaganda ausgeschmückt, auf die Details würde ich deshalb nicht viel geben.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 10:27
von dieter
Jesus hat sicherlich gelebt, er war der Sohn eines Zimmermann und hat sicherlich bis zum 30. Lebensjahr auch als Zimmermann gearbeitet. Er hat dann bei den Fischern am See Genezareth seine ersten Predigten gehalten, ging nach Jerusalem, wurde der herrschenden Geistlichkeit (Pharisäer) unbequem, die ließen ihn dann durch die Römer kreuzigen, weil sie keine Aufstände des jüdischen Volkes haben wollten. :wink:

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 13:06
von Lia
Dieter hat geschrieben:Jesus hat sicherlich gelebt, er war der Sohn eines Zimmermann und hat sicherlich bis zum 30. Lebensjahr auch als Zimmermann gearbeitet. Er hat dann bei den Fischern am See Genezareth seine ersten Predigten gehalten, ging nach Jerusalem, wurde der herrschenden Geistlichkeit (Pharisäer) unbequem, die ließen ihn dann durch die Römer kreuzigen, weil sie keine Aufstände des jüdischen Volkes haben wollten.
Wenigstens einer, der Genaues zur historischen Person und Lebenslauf Jesu weiß, wo die Wissenschaft noch längst nicht einig ist.
Zur Weihnachtsgeschichte: Da passt das ein oder andere an Fakten zusammen, das aber ebenso gut erst im Nachhinein mit der Person Jesu in Zusammenhang gebracht wurde.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 13:53
von Gontscharow
Ich sehe die Weihnachtsgeschichte vor allem als moralisches Lehrstück.
Ob die "Fakten" stimmen oder nicht, interessiert mich deshalb nur am Rande.
Wer die Bibel wortwörtlich auslegt, soll zu den (amerikanischen und sonstigen) Fundamentalisten
gehen oder wahlweise eine Aufnahme in die Psychiatrie anstreben.
Das Christentum ist einer der Pfeiler, auf der unsere Kultur beruht. Dieser Pfeiler bröckelt gewaltig
( zumindest in Europa) und ich habe die Befürchtung, daß mit dem Christentum auch unsere
Kultur beschädigt wird. Wenn die Menschen die "Moral von der Geschichte", also auch die der
Weihnachtsgeschichte, nicht mehr hören wollen oder gar nicht mehr erkennen, sieht es für die
Zivilisation düster aus. Ein Rückfall in die Barbarei.
Deshalb ist ein "Faktencheck" bei der Weihnachtsgeschichte vielleicht interessant, aber völlig belanglos.
Wer mit vielleicht nicht stimmenden Fakten beweisen will, daß die ganze Geschichte und mit ihr das Christentum Humbug seien,
der hat nichts, aber auch GAR NICHTS verstanden.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 14:45
von dieter
Lieber Gontscharow,
Du hast Recht. Entscheident sind die Thesen, die Jesus vertreten hat, nämlich Nächsten- und die Feindesliebe und natürlich auch die Thesen der Bergpredigt. Das sind Werte, an die wir uns halten sollten, vor allem in dem Zusammenleben der Völker. Wir müssen auf unseren Blauen Planeten mit einander auskommen, wir haben keinen anderen Planeten mit erdähnlichen Bedingungen bisher im Weltraum gefunden. :wink:

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 15:33
von Wendenkönig
Hallo, meine erste Äußerung: Nächstenliebe - unbestritten ...aber Feindesliebe???

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 15:42
von Aneri
Gontscharow hat geschrieben:Ich sehe die Weihnachtsgeschichte vor allem als moralisches Lehrstück.
Welche moralische Grundlagen werden durch Weihnachten widergeben?!

Weihnachten ist ein Symbol, der wiederkehrend jedes Jahr uns an den Gründer der Religion erinnern lässt. Die, die schon ihren Wurzeln vergessen haben, erinnern sie an deren Existenz. Die, die sich noch sicher unter der Dach der Kirche fühlen, werden mit dieser Erinnerung auch in ihren religiösen Grundsätzen bestätigt bzw. bestärkt.
Das Christentum ist einer der Pfeiler, auf der unsere Kultur beruht.
Ich wehre mich mit Entschiedenheit gegen dieser Formulierung. Unsere Kultur entstand aus dem Christentum (aber auch dank der Auseinandersetzung mit anderen Kulturen bzw. Religionen, dieser Prozess bis jetzt fortläuft). Christentum ist ein Teil unserer ideologischen Kultur, ein Teil, aus dem sie sich emanzipierte, verselbständigte. Es gibt nur "eine Moral": man darf den, die dich gebären haben, nicht vergessen, und ihnen zuträgliche Existenz weiter zu sichern.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 30.12.2014, 16:59
von Lia
Gontscharow hat geschrieben:Wer mit vielleicht nicht stimmenden Fakten beweisen will, daß die ganze Geschichte und mit ihr das Christentum Humbug seien,
der hat nichts, der hat nichts, aber auch GAR NICHTS verstanden.
Es ging hier um belegbare historische Fakten, um nichts mehr.
Das Hinterfragen historischer Fakten als belanglos hinzustellen, geht imho gar nicht.
Ob nun bewiesen oder nicht- wer welche Lehren aus der Weihnachsgeschichte zieht, und sei es, sie weder zu glauben, noch sie für ein so ein einzigartiges eminentes moralische Lehrstück zu halten, der kann durchaus verstanden haben, für den können andere Botschaften wesentlich sein.
Du unterstellst ja geradezu, dass Nicht-Christen, Atheisten etc, Barbaren sind und zu morlischem Handeln nicht fähig seien.
Vieles am Christentum ist für mich in der Tat Humbug, so manche weise Botschaft aus den Evangelien wieder nicht.
Die alttestamentarischen 10 Gebote sind soziale Lebensregeln, die es in anderen Religionen ähnlich gibt.
Die Bergpredigt, die sich ja durchaus auf Teile des Alten Testaments bezieht, diese aber modifiziert, ( man lese mal ein wenig nach) kann in vielem sicherlich leitendes Motiv sein, ob sie nun ein real existierender Jesus gehalten hat oder sie auf anderen Quellen beruht.
Auf deren Grundlagen, die wieder auf andere zurückgriffen, hat sich sicherlich das abendländische Denken entwickelt, wobei ich der Philosophie durchaus mal Vorrang vor der "christlichen Lehre" einräume.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 31.12.2014, 10:20
von dieter
Wendenkönig hat geschrieben:Hallo, meine erste Äußerung: Nächstenliebe - unbestritten ...aber Feindesliebe???
Lieber Wendenkönig,
auch Feindesliebe, sonst schlagen wir uns gegeneinander die Köpfe ein. :wink:

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 01.01.2015, 16:48
von Wendenkönig
Tja, wenn das mal alle Feinde wüssten und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Wenn ich aber Feindesliebe damit vergleiche, dass ich meinem Feind, nach dem Schlag auf die Wange, liebeerweisend meine zweite Wange hinhalten soll, damit er nochmal durchziehen kann bin ich doch am zweifeln ob das die richtige Strategie ist.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 02.01.2015, 00:02
von Barbarossa
Wendenkönig hat geschrieben:Tja, wenn das mal alle Feinde wüssten und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Wenn ich aber Feindesliebe damit vergleiche, dass ich meinem Feind, nach dem Schlag auf die Wange, liebeerweisend meine zweite Wange hinhalten soll, damit er nochmal durchziehen kann bin ich doch am zweifeln ob das die richtige Strategie ist.
Ich auch und das käme für mich auch auf gar keinen Fall in Frage.

Auch sonst halte ich rein christliche Moralvorstellungen nicht für das Maß aller Dinge. Insbesondere deswegen nicht, weil es hier in Deutschland eben nicht nur eine Religionsgemeinschaft gibt, sondern eine Fülle von verschiedenen Religionen aus aller Welt und auch zahlreiche Atheisten. Für diese Vielfalt muss es eine übergeordnete und überkonfessionelle Instanz geben und das ist der moderne Verfassungsstaat. Zielführender ist es daher, dass alle, die hier leben, die Grundrechte unseres Grundgesetzes als Verhaltens- und Moralkodex verinnerlichen. Und nicht die einer bestimmten Religion/Konfession. Um so wichtiger ist daher auch die strikte Trennung von Kirche und Staat.

Ich halte es daher sogar für fatal, wenn Vertreter der CDU/CSU von der "christlichen Leitkultur" sprechen. Dadurch werden alle Nichtchristen aus der Gesellschaft quasi ausgeschlossen bzw. an den Rand gedrückt. Das ist klar der falsche Weg und damit ein unverantwortlicher Begriff.

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 02.01.2015, 11:05
von Spartaner
Barbarossa hat geschrieben:
Wendenkönig hat geschrieben:Tja, wenn das mal alle Feinde wüssten und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Wenn ich aber Feindesliebe damit vergleiche, dass ich meinem Feind, nach dem Schlag auf die Wange, liebeerweisend meine zweite Wange hinhalten soll, damit er nochmal durchziehen kann bin ich doch am zweifeln ob das die richtige Strategie ist.
Ich auch und das käme für mich auch auf gar keinen Fall in Frage.

Auch sonst halte ich rein christliche Moralvorstellungen nicht für das Maß aller Dinge. Insbesondere deswegen nicht, weil es hier in Deutschland eben nicht nur eine Religionsgemeinschaft gibt, sondern eine Fülle von verschiedenen Religionen aus aller Welt und auch zahlreiche Atheisten. Für diese Vielfalt muss es eine übergeordnete und überkonfessionelle Instanz geben und das ist der moderne Verfassungsstaat. Zielführender ist es daher, dass alle, die hier leben, die Grundrechte unseres Grundgesetzes als Verhaltens- und Moralkodex verinnerlichen. Und nicht die einer bestimmten Religion/Konfession. Um so wichtiger ist daher auch die strikte Trennung von Kirche und Staat.

Ich halte es daher sogar für fatal, wenn Vertreter der CDU/CSU von der "christlichen Leitkultur" sprechen. Dadurch werden alle Nichtchristen aus der Gesellschaft quasi ausgeschlossen bzw. an den Rand gedrückt. Das ist klar der falsche Weg und damit ein unverantwortlicher Begriff.
Und warum sollen dann der Meinung einiger Politiker zur Folge die Christen ein muslimisches Weihnachtlied singen, wenn sie keine Muslime sind?
In dreißug Jahren dürfen wir vielleicht kein Weihnachten mehr offiiziell feiern, aus Rickschtsmnahme für andere. Davon halte ich absollut nichts.
Im übrigen spricht man in der Türkei auch von einer muslimischen Leitkultur und trotzdem bescheinigen deutsche Politiker der Türkei Toleranz und ebnen den Türken die Mitgliedschaft in die EU, obwohl Christen nach wie vor an ihrer Religionsausübung behindert werden. Ich verstehe nicht warum sollen immer nur de Deutschen verzichten und allees verleignen sollen ? Es leben eben mal in Deutschland eine Vielzahl von Christen genauso wie in der Türkei eine Vuelzahl von Muslimen wohnt.
http://www.bild.de/politik/inland/weihn ... .bild.html

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 02.01.2015, 11:29
von dieter
Wendenkönig hat geschrieben:Tja, wenn das mal alle Feinde wüssten und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Wenn ich aber Feindesliebe damit vergleiche, dass ich meinem Feind, nach dem Schlag auf die Wange, liebeerweisend meine zweite Wange hinhalten soll, damit er nochmal durchziehen kann bin ich doch am zweifeln ob das die richtige Strategie ist.
Lieber Wendenkönig,
habe ich auch noch nicht gemacht, trotzdem ich für mich in Anspruch nehme ein Christ zu sein, könnte aber deeskalierend wirken. :wink:

Re: Ist die Weihnachtsgeschichte historisch belegt?

Verfasst: 02.01.2015, 11:37
von dieter
Barbarossa hat geschrieben:
Wendenkönig hat geschrieben:Tja, wenn das mal alle Feinde wüssten und diese Liebe auf Gegenseitigkeit beruhen würde. Wenn ich aber Feindesliebe damit vergleiche, dass ich meinem Feind, nach dem Schlag auf die Wange, liebeerweisend meine zweite Wange hinhalten soll, damit er nochmal durchziehen kann bin ich doch am zweifeln ob das die richtige Strategie ist.
Ich auch und das käme für mich auch auf gar keinen Fall in Frage.

Auch sonst halte ich rein christliche Moralvorstellungen nicht für das Maß aller Dinge. Insbesondere deswegen nicht, weil es hier in Deutschland eben nicht nur eine Religionsgemeinschaft gibt, sondern eine Fülle von verschiedenen Religionen aus aller Welt und auch zahlreiche Atheisten. Für diese Vielfalt muss es eine übergeordnete und überkonfessionelle Instanz geben und das ist der moderne Verfassungsstaat. Zielführender ist es daher, dass alle, die hier leben, die Grundrechte unseres Grundgesetzes als Verhaltens- und Moralkodex verinnerlichen. Und nicht die einer bestimmten Religion/Konfession. Um so wichtiger ist daher auch die strikte Trennung von Kirche und Staat.

Ich halte es daher sogar für fatal, wenn Vertreter der CDU/CSU von der "christlichen Leitkultur" sprechen. Dadurch werden alle Nichtchristen aus der Gesellschaft quasi ausgeschlossen bzw. an den Rand gedrückt. Das ist klar der falsche Weg und damit ein unverantwortlicher Begriff.
Lieber Barbarossa,
natürlich muß das Grundgesetz der Maßstab aller Dinge sein und nicht eine Christliche Leitkultur. Wobei das bei den Muslimen noch schlimmer ist als bei uns, siehe Saudi-Arabien und der IS. :roll: