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Sprachgeschichte

Verfasst: 03.12.2014, 21:26
von Haus
Ein Ostgermane und ein Nordgermane treffen sich im Jahr 2000 Wie unterhalten sie sich damit sie sich verstehen? Begründe.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 03.12.2014, 22:34
von Barbarossa
Verstehe ich nicht. Soll das eine Scherz- oder Fangfrage sein? Im Jahre 2000 gab es lange keine Germanen mehr.

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Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 03.12.2014, 23:07
von Haus
Keine Fangfrage. jedoch Jahr war 2009 anstelle 2000. Ev Prüfungsfrage am Freitag. Vielen Dank für Ihre Bemühungen.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 03.12.2014, 23:16
von Marek1964
Hm. Sowas wird an deutschen Schulen gefragt? Als Antwort würde ich einfach sagen: Auf Deutsch... vielleicht gehts ja auch auf Englisch?

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 02:38
von Spartaner
Haus hat geschrieben:Ein Ostgermane und ein Nordgermane treffen sich im Jahr 2000 Wie unterhalten sie sich damit sie sich verstehen? Begründe.
Die Frage ist nicht präzise genug. Ist das metaphorisch gemeint ? Ich welcher Zeit haben die beiden gelebt , dass sie wieder im Jahr 2000 oder 2009 auferstanden sind? :mrgreen:

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 06:33
von Haus
Ich denke ja,habe leider nur diese Fragenstellung. Vielen Dank

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 13:03
von Spartaner
Haus hat geschrieben:Ich denke ja,habe leider nur diese Fragenstellung. Vielen Dank
Also , Nordgermanen sprachen damals urnordisch die älteste Form von nordgermanisch ist altisländisch .
"Das Isländische (zusammen mit dem Färöischen) hat sich in den letzten tausend Jahren im Bereich der Formenlehre (Morphologie) kaum verändert und ähnelt somit dem Altnordischen noch am ehesten.[1] Grammatikalische Eigenheiten, die sich in anderen Sprachen im Laufe ihrer Entwicklung abgeschliffen haben, blieben im Isländischen weitestgehend erhalten, während das Lautsystem – besonders der Vokalismus – sich erheblich geändert hat."
http://de.wikipedia.org/wiki/Isl%C3%A4ndische_Sprache

Für ost- und nordgermanisch wurde später nordostgermanisch gebraucht .Aber das ist nur eine Einteilung gewesen .
"Durch die zunehmend bevorzugte Dreiteilung des Germanischen verdrängte der Begriff „Ostgermanisch“ Anfang des 20. Jahrhunderts den Terminus „Wandilisch“. Für die nord- und ostgermanische Gruppe wurden später die Begriffe „Gotonordisch“ (Richard Loewe, 1922; Ernst Schwarz, 1951) oder „Nordostgermanisch“ gebraucht."
"Die heute üblichen Einteilungen des Germanischen basieren größtenteils auf die Fünfteilung von Friedrich Maurer (1942), der diese Gruppe als „Oder-Weichsel-Germanen“ beziehungsweise „Illevionen“ bezeichnete."
http://de.wikipedia.org/wiki/Ostgermanische_Sprachen

Die einzig überlieferte ostgermanische Sprache ist die gotische Sprache . Krimgotisch wurde z. B. noch im 16. Jahrhundert auf der Halbinsel Krim gesprochen .
Es ist vielleicht möglich, dass sich der Nordgermane auf altisländisch ( altnordisch) verständigte ,während der Ostgermane ihm in der gotischen Sprache antwortete.
Inwieweit sie sich dann verstanden haben, müsste man also allgemein untersuchen . Vielleicht ist das ein Lösungsansatz.
An der ersten Lautverschiebung haben im übrigen alle Germanen teilgenommen, auch die Goten . Es gab also schon Gemeinsamkeiten. :wink:

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 13:32
von Gontscharow
Merkwürdige Frage .... was für eine Prüfung ist denn das ?
Im Jahre 2009 spricht man Deutsch, also würden sich ie Nachfahren der verschiedenen germanischen Stämme
auf Deutsch unterhalten.
Falls gemeint ist, ob ein Nord - und Ostgermane aus der Zeit vor - sagen wir mal 2000 Jahren - sich heute verständigen könnten,
wenn sie sich treffen, so muß ich diese Frage mnit "Das weiß ich nicht" beantworten, man müßte einen Sprachwissenschaftler zu
Rate ziehen. Aber auch dessen Meinung wäre nur Theorie und durch nichts zu beweisen, weil wir keine Akustikproben aus der Zeit von vor 2000 Jahren haben, schriftliche Aufzeichnungen der germanischen Sprachen aus dieser Zeit schon gar nicht, abgesehen von Runen.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 13:58
von Paul
Vor 2000 Jahren sprachen sie ein sehr einheitliches Germanisch, welches die Sprachwissenschaftler in 5 Dialekte unterteilen, die gegenseitig verständlich waren. Weichselgermanisch wird zu den südgermanischen Dialekten gezählt. Nordgermanisch wird den 4 südgermanischen Dialekten etwas getrennt gestellt. Die Weichselgermanen hatten also keine intensivere Beziehung zu Nordgermanien als die anderen südgermanischen Bevölkerungen. Die Frage wäre also leicht zu beantworten. Peter Paul Schweitzer hat z.B, festgestellt, das die ubischen Inschriften in Hochgermanisch verfasst waren.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 14:15
von Spartaner
Auch wenn man sich die erst Strophe des Vater unser betrachtet, ist sie auf gotisch und altisländisch ziemlich unterschiedlich.
Gotisch -------------------------------------- altisländisch
Atta unsar þu in himinam, -------------- Faðir Vor, sá þú ert á himnum.
weihnai namo þein. ---------------------- Helgist nafn þitt.
qimai þiudinassus þeins. --------------- Til komi þitt ríki.
wairþai wilja þeins, ---------------------- Verði þinn vili,
swe in himina jah ana airþai. ----------- svo á jœrðu sem á himni.
hlaif unsarana þana sinteinan ---------- Gef oss í dag vort dagligt brauð.

Vielelicht sollen zur Lösung nur einzelne Wörter anhand der Lautverschiebung präsentiert werden.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 14:35
von Dietrich
Spartaner hat geschrieben:Auch wenn man sich die erst Strophe des Vater unser betrachtet, ist sie auf gotisch und altisländisch ziemlich unterschiedlich..
Was folgt daraus? Ein Gote und ein altnordischer Svear konnten sich nicht verständigen.

Höchstens mit Esperanto! :mrgreen:

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 15:03
von Spartaner
Dietrich hat geschrieben:
Spartaner hat geschrieben:Auch wenn man sich die erst Strophe des Vater unser betrachtet, ist sie auf gotisch und altisländisch ziemlich unterschiedlich..
Was folgt daraus? Ein Gote und ein altnordischer Svear konnten sich nicht verständigen.

Höchstens mit Esperanto! :mrgreen:
:mrgreen: Ja muss man wohl so sehen . Ich verstehe die heutigen Helvetier auch nur halbwegs. :wink:

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 18:03
von Paul
Von wann soll das Altnordisch sein? Meiner Ansicht nach steht das hier vorliegende Gotisch auf einer älteren Sprachstufe. Das Altnordische ähnelt in vielem dem moderneren deutsch mehr z.B. Fadir(Vater) statt Atta. Oft wurden andere Worte verwendet, so das keine Übersetzung vorliegt. Weihen und erhellen sind andere Worte, aber beide sind verständlich.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 18:14
von Dietrich
Paul hat geschrieben:Von wann soll das Altnordisch sein? Meiner Ansicht nach steht das hier vorliegende Gotisch auf einer älteren Sprachstufe. Das Altnordische ähnelt in vielem dem moderneren deutsch mehr z.B. Fadir(Vater) statt Atta. Oft wurden andere Worte verwendet, so das keine Übersetzung vorliegt. Weihen und erhellen sind andere Worte, aber beide sind verständlich.
Ost- und Nordgermanisch lagen sprachlich so weit auseinander, dass eine Verständigung kaum möglich war. Ähnlich ist das mit dem Westgermanischen und dem Nordgermanischen: Ein Schwede und ein Deutscher können sich in fließender Sprache nicht verständigen.

Re: Sprachgeschichte

Verfasst: 04.12.2014, 18:25
von Paul
Hier bei Wiki szeht, das Altnordische wurde zwuschen 800 und 1300 in der Wikingerzeit gesprochen. Das Gotische Vaterunser stammt von etwa 400 nach Chr., also aus einer anderen Zeit. Hier hätte man Uralt-nordisch von 400 nach Chr, zum Vergleich nehmen müssen. Das war also kein zulässiger Vergleich. Deshalb war das Altnordische moderner.

http://de.wikipedia.org/wiki/Altnordische_Sprache

Uralt-Nordisch und Gotisch aus derselben Zeit werden gegenseitig verständlicher gewesen sein.