Barbarossa:
Nein, ich sehe den Unterschied darin, dass wir Atheisten uns sagen, Glauben heißt nicht Wissen, denn sonst hieße er nicht Glaube sondern Wisse.
Das sehe ich auch so. Zwischen Atheisten und Gläubigen gibt es einen fundamentalen Unterschied. Die einen glauben an Gott, die anderen nicht. Das soll das Gleiche sein? Natürlich nicht, es ist das genaue Gegenteil! Sonst könnte man auch sagen, plus ist das gleiche wie minus, oder ob ich 1.000 Euro habe ist genauso, als wenn ich 1,000 Euro nicht habe. Das ist natürlich Unsinn und widerspricht der gesamten Aussagenlogik und jeder, der sich ein wenig mit Mathematik und Logik auskennt, kann das natürlich bestätigen.
Viele Dinge, die in der Bibel beschrieben werden, sind eindeutig falsch. Ich denke an die Schöpfung, an Adam und Eva und noch viel mehr. Und andere, wie die Auferstehung eines Toten, das jemand göttlichen Ursprungs sein soll, das er zum Himmel aufsteigt und dergleichen mehr, widersprechen so sehr allen empirischen Erfahrungen, das wir sie ohne Not als glatte Unwahrheit ablehnen können. Diese Geschichten sind genauso wenig wahr, wie die Märchen dieser Welt. Gibt es Engel, böse Zauberer, Hexen usw. nur weil wir sie nicht falsifizieren können? Natürlich gibt es sie nicht.
Ich unterrichtete im letzten Jahr Statistik an der Universität. Die Statistik kennt zahlreiche wunderbare Tests, um festzustellen, ob eine Hypothese wahr ist oder nicht. Wenn ihre Signifikanz einen gewissen Wert unterschreitet, wird die Hypothese als unzutreffend abgewiesen. Die Hypothese von der Existenz von Engeln, Teufeln usw. hat eine so geringe Signifikanz, dass wir sie ohne Mühe abweisen können. Man könnte ja sonst jeden Mist behaupten. Man muss es aber auch beweisen! Ist die Signifikanz zu gering, wird die Behauptung als nicht zutreffend abgewiesen. Wie schön, dass es die vielen mathematischen Tests gibt. Die Wissenschaft ist einfach wunderbar, deshalb liebe ich sie so sehr. (Übrigens, Statistik ist verdammt schwer, 60% der Studenten fallen durch die Klausur. Sie können keine höhere Mathematik, aber das ist ein anderes Thema).
Und wer dann trotzdem glauben will, der soll es tun. Aber Glauben heißt Nicht-Wissen, das haben Dieter und du völlig richtig geschrieben.
(Ich bin übrigens kein Atheist, sondern Agnostiker. Ich glaube, dass es Mächte gibt, die wir nicht verstehen, aber die haben nichts mit unseren religiösen Vorstellungen zu tun. Diese Hypothese hat allerdings auch eine zu geringe Signifikanz und müsste eigentlich abgelehnt werden. Aber hier bin einmal ausnahmsweise unwissenschaftlich.
Die Theorie von dem rosa Eefanten hat übrigens auch eine Signifikanz von 0%. Aus Spaß habe ich 6 verschiedene Prüfmethoden benutzt und vom Computer ausrechnen lassen. Immer das gleiche Ergebnis. Er existiert nicht! Wissenschaftlich bewiesen! Schade ).