Barbarossa hat geschrieben:Auch ist es hier nicht möglich, dass ein Präsident ein Privathaus besitzt, das an die frühere Zarenzeit erinnert. Ein Präsident, der zwar demokratisch gewählt wurde, aber nicht wie ein Demokrat regierte, das alles gäbe es so in Deutschland nicht.
Ich denke, dein (und viele anderer) Fehler ist zu denken, dass eine eingeführte Institution (hier: demokratische) endet eine Gesellschaft sofort. Erst muss man das, was in "köpfen" ist, ändern.
Z.B. mein Mann müsste mit mir kämpfen, wenn ich dem Personal in Reha-Klinik, wo mein Schwiegervater lag, "danken" wollte. Ich hatte Bedenken, dass er nicht gut genug betraut wäre. Bei uns war üblich dem Arzt und Schwester bedanken. Ein Arzt mit einem Umschlag mit Geld, Schwester könnte auch mit Schachtel Pralinen zufrieden stellen. Man erkündigte vorher bei Bekannten und Freunden, welche Summe angemessen sein könnte. Meine Freunde sind selbst Ärzte und sie haben es erklärt so, dass der Staat absichtlich ihnen weniger bezahlt, s. z. mit Wissen, dass sie Nebeneinkünfte haben. Diese Situation beschränkte sich nicht an Arzte. In allen Bereichen, wenn man etwas will, wird von ihn erwartet, dass er bezahlt dafür.
Bitte sich
nicht vorstellen, dass es nur von einer Seite betrieben wurde, also von dem Nehmenden. In einer Gesellschaft, wo alles rar war, war die Konkurrenz nicht von Anbietern. Gegenteil. Es war Konkurrenz zwischen denen, die Leistung in Anspruch nehmen wollten. Daher logische Weise wurde hier ein Weg gefunden, dass derjeniger, der meistens bietet erhält eine Leistung bzw. besserer Leistung. Diese "Geben" und "Nehmen" ist stark verankert in Gesellschaft.
jetzt führst du in solche Gesellschaft Demokratie. Kannst du ausrechnen, was
gesetzmäßig passiert.
Übrigens ein guter Grund nachzudenken, ob eine Demokratie in armer Gesellschaften so funktionieren kann, wie wir uns hier gewohnt sind. Ich bin mir sicher, wenn auch Poroshenko jetzt unter der Lupe genommen wird und schon sollte auf sein Image aufpassen, in seiner Umgebung herrscht nach wie vor Korruption. Und sie wird nicht weniger, weil das Land wird immer ärmer.
Habe ein Interview mit einem deutschen Politiker gesehen (habe kein Gedächtnis für Namen), der beschreibt sein terffen mit Timoschenko. Nach ihn hatte sie ein Klunkel auf Finger, der seine mehrere Jahreseinkommen wert war.
Auch nicht, dass dieser sich von Russland erpressen lässt und Vereinbarungen (Assoziationsabkommen) mit der EU platzen lässt, die von der Mehrheit der Bevölkerung aber erwünscht sind, was dann zum Sturz des Präsidenten führte.
Bitte liest die Interview mit Kirsch. Es hat nichts dergleichen stattgefunden.
Das nur zur Erinnerung.
Ja, du erinnerst fleißig, was dir durch Mainstream eingeprägt wurde. Wenn du sich wirklich politisch engagierst, muss du auch seitlich kucken. Da gibt es sehr seriose Artikel und Interviews, die werden einfach abgedrängt und stillgeschwiegen.
Übrigens gestern Tageschau ZDF. Sie schienen sich gezwungen zur im Internet kursierenden Nachrichten über Bevölkerungsbefragung in Krim eine Stellung zu nehmen. Reportage beginnt mit dem Interview mit einer Hotel-Inhaberin, die bedauert, dass in Krim jetzt weniger Touristen aus Westen kommt. Welcher Anteil der westlicher Urlauber zum russischen (für den Krim ein beliebter Urlaubsort ist) wird nicht erwähnt. Auch wird nicht erwähnt, dass wenn die Touristenbrache leiden müsste, dann
eben durch Ausfall der russischen Touristen, die durch Westen angeheuerte Wirtschaftskrise bleiben lieber zuhause. Weiterhin wird ein unzufriedener Tatare gezeigt, dann Krimparlament. Diese Stelle besonders interessant, weil manipulativ ist. Kamera zeigt nicht den ganzen Saal. Sie beschränkt sich auf relativ Nahaufnahmen der Reihe. Und siehst du, zufällig dort immer uniformierter sitzen. Uns wird suggestiert, dass es alles unter Aufsicht der Armee passiert. Dann endlich: man gibt doch zu, dass 80% der Bevölkerung sind für den Anschluss der Russland. Es ist aber nur Oberfläche - nach der Macher der Reportage. Was sie meinen in Wirklichkeit wissen wir nicht.
Was ist gemeint, nach ausdrückliches zeigen der Offiziere, können wir nachvollziehen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele diesem vorgegeben Pfad des Denkens hatten gefolgt.
Ich hatte nie gedacht, dass ich - wie in der Zeit der tiefsten sowietischen Propaganda - würde wieder gezwungen zwischen Zeilen zu lesen. Wichtiger war, nicht was gesagt wurde sondern, was verschwiegen...