Ukraine-Konflikt: Geschichte und Berichterstattung

Diskussionen über die Nicht-Mitgliedstaaten der EU

Moderator: Barbarossa

Aneri

Russischer Oppositionspolitiker wurde auf offener Straße erschossen
Wer war er, findet man hier: http://www.heise.de/tp/artikel/44/44270/1.html
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dieter
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Dietrich hat geschrieben:[Deshalb stimme ich auch nicht in das allgemeine Ami-bashing ein, denn wenn's wirklich brenzlig wird, sind allein die USA in der Lage, die westlichen Interessen und Europa nachhaltig zu schützen. Es gilt gestern wie heute, was schon US-Präsident Roosevelt sagte: “Speak softly and carry a big stick; you will go far.” :mrgreen:
Lieber Dietrich,
leider hast Du recht, deswegen braucht Europa neben der Nato eine eigene Streitmacht. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Journalistinnen und Journalisten haben es schwer in Deutschland. Das gilt besonders für die Auslandsberichterstattung. Seit nunmehr einem Jahr ergießt sich ein Strom der Kritik über ihre Beiträge zum Ukraine-Konflikt. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. Mehr oder weniger landeskundige Autodidakten weisen innerhalb weniger Stunden Fehler in journalistischen Beiträgen nach, zumeist ohne sich vom Schreibtisch erhoben zu haben. Eine einfache Internet-Recherche genügt oftmals, um hochdotierten Rechercheuren das Leben schwer zu machen.
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44234/1.html

Es heißt nicht, dass Journalisten anderswo leicht haben. Wir sprechen hier aber über Deutschland. Ein Phänomen, dass gerade in letztem Jahr sehr deutlich geworden ist.
Renegat
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Aneri hat geschrieben:
Journalistinnen und Journalisten haben es schwer in Deutschland. Das gilt besonders für die Auslandsberichterstattung. Seit nunmehr einem Jahr ergießt sich ein Strom der Kritik über ihre Beiträge zum Ukraine-Konflikt. Die Glaubwürdigkeit ist dahin. Mehr oder weniger landeskundige Autodidakten weisen innerhalb weniger Stunden Fehler in journalistischen Beiträgen nach, zumeist ohne sich vom Schreibtisch erhoben zu haben. Eine einfache Internet-Recherche genügt oftmals, um hochdotierten Rechercheuren das Leben schwer zu machen.
http://www.heise.de/tp/artikel/44/44234/1.html

Es heißt nicht, dass Journalisten anderswo leicht haben. Wir sprechen hier aber über Deutschland. Ein Phänomen, dass gerade in letztem Jahr sehr deutlich geworden ist.
Je näher das Ausland liegt und um so verbreiteter Sprache und Kontakte, desto vielfältiger wird die Berichterstattung. Aber auch die Möglichkeiten sich selbst ein Bild zu machen oder nur einseitige Gerüchte weiterzuerzählen oder sich selektiv nur das aus Netz und Medien herauszusuchen, was ins eigene Weltbild passt.
Der Russland-Ukraine-Konflikt ist uns sehr nahe. In D leben viele russische oder ukrainische Aussiedler, die teilweise noch persönliche Kontakte oder Erfahrungen haben. Ist man persönlich involviert, fällt Objektivität noch schwerer.

Insgesamt ist es ohnehin eine Illusion, objektive Berichterstattung von irgendeiner Seite zu erwarten. Die professionellen Medien mögen sich mow um Objektivität bemühen, sie gehört zum Berufsethos eines ordentlichen Journalisten und Auslandsberichterstatters. "Lügenpresse" geht sicher zu weit, auch das Mainstreamgerede mag übertrieben sein, gerade beim Ukrainekonflikt zeigen sich mir aber die Grenzen und Probleme der globalen Medienwelt.
Aneri

Hi Renegat, hier ein link, der m. E. dich interessieren würde. Es geht um politische Gruppierungen und Bewegungen in Europa. Ich glaube, du hattest mal Interesse dazu geäussert: http://www.heise.de/tp/ebook/ebook_9.html
Dietrich
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Renegat hat geschrieben:
Insgesamt ist es ohnehin eine Illusion, objektive Berichterstattung von irgendeiner Seite zu erwarten. .
Von unseren Medien erwarte ich schon eine objektive Berichterstattung über das Geschehen in der Ukraine - und anderswo. Und unsere großen überregionalen Blätter wie die Süddeutsche, FAZ oder ZEIT leisten das meines Erachtens. In all diesen Zeitungen gibt es auch eine Seite für Kommentar und Meinung, wo Redakteure ihre Sicht der Dinge darstellen können. Das ist sicher legitim und niemand muss mit der Meinung eines bestimmten Journalisten einverstanen sein. Ähnlich sieht das bei den Nachrichtensendungen der öffentlichen Fernsehanstalten aus.

Im allgemeinen fühle ich mich also gut informiert, wobei immer noch die Möglichkeit besteht, zwischen rechten Blättern wie der "WELT" und linken wie der "taz" zu wählen. Die berichten zwar auch objektiv, doch wird der Fokus zuweilen auf unterschiedliche Entwicklungen gelenkt. So ist das eben in demokratischen Staaten mit der Meinungsvielfalt.
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Barbarossa
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Dietrich hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
Insgesamt ist es ohnehin eine Illusion, objektive Berichterstattung von irgendeiner Seite zu erwarten. .
Von unseren Medien erwarte ich schon eine objektive Berichterstattung über das Geschehen in der Ukraine - und anderswo. Und unsere großen überregionalen Blätter wie die Süddeutsche, FAZ oder ZEIT leisten das meines Erachtens...
Der Meinung bin ich eigentlich auch. Auch wenn es gerade um die Ereignisse in der Ukraine und Russland einen regelrechten Medienkrieg zu geben scheint, bei dem unsere freien Medien stark unter Druck geraten. Zu unrecht, wie ich finde.

Edit:
Hier läuft auch bei uns im Forum gerade ein interessanter Disput: http://geschichte-wissen.de/forum/viewt ... 714#p52714
Die Diskussion ist eröffnet!

Jedes Forum lebt erst, wenn Viele mitdiskutieren.
Schreib auch du deine Meinung! Nur kurz registrieren und los gehts! ;-)
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dieter
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Dietrich hat geschrieben:
Renegat hat geschrieben:
Insgesamt ist es ohnehin eine Illusion, objektive Berichterstattung von irgendeiner Seite zu erwarten. .
Von unseren Medien erwarte ich schon eine objektive Berichterstattung über das Geschehen in der Ukraine - und anderswo. Und unsere großen überregionalen Blätter wie die Süddeutsche, FAZ oder ZEIT leisten das meines Erachtens. In all diesen Zeitungen gibt es auch eine Seite für Kommentar und Meinung, wo Redakteure ihre Sicht der Dinge darstellen können. Das ist sicher legitim und niemand muss mit der Meinung eines bestimmten Journalisten einverstanen sein. Ähnlich sieht das bei den Nachrichtensendungen der öffentlichen Fernsehanstalten aus.

Im allgemeinen fühle ich mich also gut informiert, wobei immer noch die Möglichkeit besteht, zwischen rechten Blättern wie der "WELT" und linken wie der "taz" zu wählen. Die berichten zwar auch objektiv, doch wird der Fokus zuweilen auf unterschiedliche Entwicklungen gelenkt. So ist das eben in demokratischen Staaten mit der Meinungsvielfalt.
Lieber Dietrich,
ganz Deiner Meinung. Es ist ein Zeichen des demokratischen Staates, dass es eine Pressevielfalt gibt mit verschiedenen Meinungen. :) Sonst hätten wir eine Diktatur. :wink:
Was Du nicht willst, dass man Dir tu, das füg auch keinem Andern zu.
Aneri

Ich habe auf interessantes - sehr philosophisches Artikel gestoßen, der meine Gedanken 1:1 wiedrgibt. Es geht zwar nicht um Ukraine-Konflikt, aber der Feindbild-Notwendigkeit in unsrer Gesellschaft wird m. E. sehr gut dargestellt. Ich habe schon mal darüber berichtet, dass bei kriselnde Gesellschaft man benötigt ein Fend um diese Gesellschaft zu konsolidieren.

Die Funktion des Feindes
http://www.nachdenkseiten.de/?p=23432#more-23432
Adrian Kreye hat in der Wochenendausgabe der Süddeutschen Zeitung darauf hingewiesen, dass wir solche Metaphern aus der NS-Geschichte kennen. Sie führen mitten ins Grauen des Völkermords, der dargestellt wird als ein Rettungsakt, als ein chirurgischer Eingriff, der vorgenommen werden muss, um den gesunden Körper der Völkergemeinschaft zu retten.
„Das Böse“ nimmt von Zeit zu Zeit Gestalt an und kommt als Plage über uns wie Ebola oder das Erdbeben von Lissabon oder eben der Terror. Nirgends erfährt man etwas über die Beweggründe der ISIS-Kämpfer und die gesellschaftlichen Ursachen des Fundamentalismus. Im Kampf gegen die militanten Gotteskrieger der ISIS entsteht ein großes „Wir“ über den krisengeschüttelten Gesellschaften des Westens. (Hervorhebung von mir)
In Kursiv gesetzte könnte man in diesem Thread auch als Russland und sein Handel ersetzen.

PS: Ich bitte hier aber abzusehen, die Diskussion über muslimische Welt zu führen. Dann bitte Beitrag kopieren und in entsprechendem Thread fortführen.
Aneri

http://www.heise.de/tp/artikel/44/44290/1.html
UN-Bericht wirft allen Konfliktparteien schwere Vergehen vor, in den "Volksrepubliken" wird patriotische Mode beworben
Aneri

"Günter Verheugen über Sündenfall Europas in der Ukraine und Russlands nationale Interessen"
https://www.youtube.com/watch?v=nGDmem-F96A

Gabrielle Krone Schmalz - ehem. Reporterin ARD in Moskau - über Russland:
https://www.youtube.com/watch?v=LNc-QOe1teI
Aneri

Die Öllogik - Background zum Ukraine-Krim-Konflikt (ARTE)
https://www.youtube.com/watch?v=XVXYq6MSmwA
Raims
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Registriert: 21.10.2013, 12:56

Der Westen fängt an zu begreifen, dass die auf Petro Poroschenko gesetzten Hoffnungen leer sind. ARD berichtet:

Poroschenko – eine tragische Figur

Die Kiewer Regierung hat das Land wirtschaftlich zerstört. Die Leute haben nichts zu essen, weil die Lebensmittelreserven leer sind:

UkrainianFoodRiots

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Aneri

Es bringt doch nicht, wenn du hier postest Dokumente, die Keiner lesen kann. So wie ich verstehe, geht es Produkten-Karten bww. Talonen, die Deutsche kennen aus der Nachkriegszeit. Für Ukraine als ehem Republik der SU müsste es bekannt werden aus der Zeiten des Zerfalls. Da waren auch die Regale in Laden leergeräumt. Ich denke aber, dass du damit den "pro-westliche" Westler nicht überzeugen kannst. Vor allem wie gesagt, der Finger, der schuldigen zeigt ist schon ausgestreckt.

DAss es der Ukrainern schlecht geht, keine Frage, wobei schon bedenklich, dass in Medien rapide Verschlechterung der Lebensumstände nicht angesprochen werden. Wenn aber doch, wird hier auch Russland beschuldigt. Wer anders kann darüber Schuld haben?! Gerade darüber müssen wir uns unterhalten.

Ich merke nur eins. Menschen kehren zu Feindbild. Ist er geschafft, dann die tatsächliche Handlungen und vermeintliche Absichten, die dem unterstellt wurden, nähren sie aus diesem Phantom-Feindbild. Nicht aus den Fakten, die man schon vorher so geordnet hat, dass es diesen Feindbild entspricht. Anderes wird ausgeblendet...
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